Kandidatur zum Cursus Honorum [10/09] – Kaeso Annaeus Modestus

  • Wieder einmal standen die Wahlen zum Cursus Honorum an und wieder einmal war der Senat zusammengekommen, um sich die Bewerbungsreden der Kandidaten anzuhören und die Männer zu befragen, die eines der öffentlichen Wahlämter anstrebten.




    Gnaeus Afranius Dexter [NSC], einer der beiden (noch) amtierenden Consuln, rief die Kandidaten auf und bat sie, sich zu ihrer Kandidatur zu äußern und die Fragen der Senatoren zu beantworten.


    Einer davon war Kaeso Annaeus Modestus, selbst Senator und Kandidat für das Amt eines Aedilis plebeii.

  • Da der Consul Gnaeus Afranius Dexter ihn aufrief, stand Modestus auf. Er trug die weiße Toga candida und ging nun ruhig und bedächtig in die Mitte des Saals. Er lies seine Blicke nocheinmal durch die Reihen der Senatoren gleiten und dann begann er mit seiner einstudierten Rede.


    "Verehrte Patres Consrcripti, ich Kaeso Annaeus Modestus, Sohn des Caius Annaeus Ursus, stehe heute vor euch als Kandidat für das Amt des Aedilis plebis. Noch nicht lang ist es her, dass ihr darüber entscheiden musstet, ob ich in das Collegium der Quindecimviri sacris faciundis aufgenommen werde. Damals spracht ihr mir euer Vertrauen aus und ich hoffe, dass sich dies auch am heutigen Tag nicht anders sein wird.


    Meine Karriere begann in der Verwaltung Mantuas, der Stadt, die auch die Legio Prima beherbergt. Dort brachte ich es zum Duumvir und wurde von den Bürgern auch in den Ordo Decurionum aufgenommen. Als dann Divus Iulianus es damals als angebracht empfand mich in den Ordo Senatorius zu erheben, führte mein Weg mich zur Curia Iulia. Zum Tresvir aere argento auro flando ferundo wähltet ihr mich damals und vertrautet mir die Münze Roms an. Dort führte ich neben dem Altagsgeschäft eine ausführliche Inventur durch und lies neue Prägestempel herstellen.


    Danach leistete ich mein Militärtribunat bei der Legio I Traiana Pia Fidelis unter dem Legaten Quintus Tiberius Vitamalacus ab. Nachdem ich dann wieder nach Rom zurückgekehrt war, kandidierte ich erneut für den Cursus Honorum. Diesmal als Quaestor. Ihr schicktet mich dann als Quaestor Provincialis nach Hispania. Doch anstatt den Proconsul Lucius Flavius Furianus zu unterstützen fungierte ich die meiste Zeit als Statthalter von Hispania, was von euch auch gebilligt wurde, da ich der ranghöchste senatorische Beamte nach dem erkrankten Proconsul war.


    Einige Monate später erwies mir der Imperator Caesar Augustus dann die Ehre ein Mitglied dieser Versammlung zu weden und nun stehe ich vor euch um die nächste Stufe des Cursus Honorum zu beschreiten. Sollte ich Aedilis plebis werden, so gibt es drei Dinge, denen ich meine besondere Aufmerksamkeit schenken möchte. Zum Einen möchte ich eine Naumachie veranstalten. Zum Anderen halte ich es für Angebracht die Wahrsager und Giftmischerinnen unseren mos maiorum gemäß der Stadt zu verweisen. Außerdem sehe ich eine teilweiße Neureglung des Straßenverkehrs als notwendig an. Insebesondere am Stadthafen. Falls ihr nun noch Fragen an mich habt, so werde ich sie euch gerne beantworten."

  • “Kaeso Annaeus Modestus, ich möchte dir eine Frage stellen!“, meldete sich der consular Aelius Quarto zu Wort.


    “Du sagst, du willst den Straßenverkehr neu regeln, insbesondere am Portus Tiberinus, wenn ich dich richtig verstanden habe. Tatsächlich herrscht dort oft furchtbares Gedränge, vor allem wenn auf dem benachbarten Forum Boarium Viehmarkt ist. Aber was konkret willst du dagegen unternehmen?“

  • "Zum einen wäre eine Beschränkung der Wagengrößen denkbar. Oft müssen zu große Wägen mühsam rangiert werden oder bleiben sogar ganz stecken. Das liese sich vermeiden. Oder Wägen, die zwangsläufig besonders große Dinge transportieren müssen, wie zum Beispiel Bauholz, könnte man vorschrheiben nur die größeren Straßen zu befahren und bei Lieferungen in engere Gassen die Balken einzeln von Sklaven tragen zu lassen. Bei besonders kritischen Positionen kann man auch darüber nachdenken ob es nicht sinnvoll wäre die Straße zu erweitern. Generell habe ich aber vor mich zuerst mit den wichtigsten Vertetern des Transportgewerbes in Rom sowie dem Curator Viarum zu treffen, denn dies betrifft natürlich auch sein Arbeitsgebiet."

  • Hmm, ist es nicht eh schon so das die Wägen nur wärend einer bestimmten Zeitspanne die Straßen der Stadt unsicher machen dürfen?


    Warf Sedulus fragend ein.


    Von daher verstand er nicht was denn da groß geändert werden sollte.

  • "Selbstverständlich, Senator Germanicus Sedulus. Und gerade deswegen gibt es oft ein großes Gedränge, denn die Fuhrmänner müssen rechtzeitig fertig werden und ihre Wägen wieder von der Straße herunter bringen. Ich befürworte diese zeitliche Einschränkung zwar dennoch, aber es ändert nichts daran, dass weitere Maßnahmen zur Regulierung des Verkehrs notwendig sind und sich auch sehr positiv auf das Verkehrsgeschehen in Rom auswirken werden."

  • Macer hatte der schnell aufkommenden Diksussion zunächst schweigend zugehört, bevor er sich erhob und selber das Wort an die Senatskollegen richtete.


    "Ich unterstütze diese Kandidatur", verlautbarte er wenig überraschend, war doch auch dieser Mann einer seiner Klienten. "Nicht nur, dass er in der Vergangenheit hervorragende Schritte auf dem Cursus Honorum gemacht hat und auf eine solide Karriere zurückblicken kann, sondern auch, dass er schon heute hier in diesen Hallen ganz konkrete Pläne für seine Amtszeit darlegt und zeigt, dass er die Aufgaben seines kommenden Amtes sieht und lösen möchte. Ich bin überzeugt, dass Rom einen guten Aedilis Plebis erhalten wird, wenn wir ihm unsere Stimme geben."

  • Auch diese Kandidaturrede wurde von Durus interessiert verfolgt, und was er da hörte, gefiel ihm gut! Noch vor wenigen Jahren hatten die Annaeer keinerlei Senatoren vorweisen können, doch heute sprach Modestus geradezu wie ein alter Aristokrat! Das nannte Durus eine gelungene Integration!


    Daher beugte er sich zu seinem Nachbarn und flüsterte diesem zu


    "Ich hatte Annaeus vor kurzem bei mir zu Gast. Er macht tatsächlich einen vernünftigen Eindruck!"

  • Zitat

    Original von Kaeso Annaeus Modestus
    "Selbstverständlich, Senator Germanicus Sedulus. Und gerade deswegen gibt es oft ein großes Gedränge, denn die Fuhrmänner müssen rechtzeitig fertig werden und ihre Wägen wieder von der Straße herunter bringen. Ich befürworte diese zeitliche Einschränkung zwar dennoch, aber es ändert nichts daran, dass weitere Maßnahmen zur Regulierung des Verkehrs notwendig sind und sich auch sehr positiv auf das Verkehrsgeschehen in Rom auswirken werden."


    Und könntest du uns schon einmal vorab in etwa andeuten wie denn diese Regelung deiner Ansicht nach auszusehen hat?


    Schließlich wollte Sedulus nicht die Katz im Sack kaufen und wissen was da auf ihn zukommen würde.


    Das Abnicken der anderen Senatoren nahm er dennoch zur Kenntins.

  • Senator Flavius Furianus musste bei diesem Kandidaten nicht viel sagen.


    "Ein kompetenter Mann. Das weiß ich aus eigener Erfahrung."


    Und mehr würde man von ihm auch nicht hören, da vielen sicherlich beim Anblicke des Flaviers die Tatsache in den Sinn kommen musste, dass jener Mann vor geraumer Zeit ähnlich aussah, dem Tode nahe war und ein gewisser Quaestor aus Rom ihn vertreten durfte. Eben dieser Quaestor kandidierte nun.
    Mehr Worte waren nicht vonnöten, um zu bedeuten, dass der Flavier recht große Stücke von dem Candidatus hielt.


  • "Nun wie ich bereits auf die Frage von Senator Aelius Quarto sagte, sind verscheidene Maßnahmen möglich. Eine Vorschrift über die maximale Größe von Transportwägen, die Erweiterung der Straßen bei besonders kritischen Stellen oder eine Reglung, die die größeren Wägen zwingt nur noch auf den Hauptstraßen zu fahren. Wo und wie welche Maßnahmen zum Einsatz ist jetzt aber noch nicht mit Bestimmtheit zu sagen. Ersteinmal müssen entsprechende Informationen eingehollt und Messungen gemacht werden."

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