• Ursus lachte abermals. "Da muß ich Dich wirklich enttäuschen. Ich hoffe, Du kannst mir diesen Mangel an Gastfreundschaft verzeihen", trieb er den Scherz noch ein wenig weiter. Sie ließen sich auf den Clinen nieder und Ursus winkte Cimon, zuerst die Becher aufzufüllen und dann die Vorspeise zu servieren.


    "Sehr geregelt ist es auf jeden Fall. Allerdings dachte ich, daß ein Handwerker seinen Tag und seine Arbeit ein wenig freier einteilen kann." Er schaute Rusticus fragend an. Zwar kannte er Handwerkerleben nicht aus erster Hand, aber das Leben der Soldaten schien ihm doch deutlich mühseliger, als er sich ein Handwerkerleben vorstellte.


    "Wie lange, meinst Du, wird Deine Grundausbildung noch dauern?", fragte Ursus interessiert nach.

  • "Auch seinerzeit hab ich mich ja in Ausbildung befunden und mein Meister war meinem Ausbilder hier zwar nicht gerade ähnlich, aber in einem war er gleich: Er stellte Aufgaben und erwartete, dass sie nach Kräften erledigt werden."
    Das hatte natürlich auch den Tagesablauf gehörig beeinflusst. Es schien in der Natur der Sache zu liegen, dass Ausbildungen dazu angetan waren sich derart weit in alle Lebensbereiche auszuwirken.


    "Das ist nicht leicht einzuschätzen. Ich tue mein Möglichstes, aber es stehen noch einige Techniken auf meiner Liste."
    Noch würde er ungern in den Kampfeinsatz gehen, mit seiner noch immer etwas rudimentären Ausbildung, doch er war sich sicher, dass seine Gruppe schon eines nicht mehr allzu fernen Tages sich komplett in die jeweiligen Centurien eingliedern würde.

  • "Ja, in der Ausbildung ist das natürlich etwas anderes. Da dürfte es kaum so etwas wie Selbstbestimmung gegeben haben. Wie lange hast Du nach Deiner Ausbildung noch in Deinem Beruf gearbeitet?" Jetzt hörte es sich ja fast so an, als hätte er sich recht bald nach der Ausbildung für die militärische Laufbahn entschieden.


    "Wie schätzt Du Dich selbst ein? Wo liegen Deine Stärken?" Schließlich wußte Ursus noch recht wenig über seinen Klienten. Das wollte er ändern.

  • Es reichte nur wenig, um Cimon zu verstehen zu geben was er zu tun hatte. Also füllte er zunächst geschickt die Becher, nach den Geschmäckern der beiden Männer und eilte dann zwar zügig aber ohne Hast hinaus. Dabei zeigte er durch seine Körperhaltung die Ergebenheit gegenüber seinem Herren.


    Es dauerte nur einen Moment, da alles bereits vorbereitet war, bis er wieder kam. Was geredet wurde, hatte ihn nicht zu interessieren doch er hörte unauffällig so genau zu wie es ihm möglich war. Falls sein Herr später Fragen haben würde und um rechtzeitig zu erkennen, falls die Stimmung doch noch umschlagen würde.


    Mit gekonnten Bewegungen und gesenktem Kopf richtete Cimon die Vorspeise, in Form von eingelegten Eiern, gefüllten Pilzen sowie das unglaublich frische und wohlduftende Brot. Allerlei verschiedene Soßen standen ebenso bereit, würden aber auch zu den weiteren Speisen stehenbleiben.
    Seinem Herren reichte Cimon einen Teller auf dem er bereits alles so hergerichtet und zusammengestellt hatte, wie es seinem Dominus am liebsten war. Dem Gast reichte er eine ausgewogene Auswahl, da er nicht wusste, was dieser gerne mochte. Sicher hätte er es auch beim Hinstellen belassen können, doch Cimon wollte das sein Herr besonders perfekt dastand. Und ein gut erzogener Sklave war doch meist der besste Beweis für die Größe des Herren... zumindest nach Cimons Meinung, die sicher zu großen Teilen durch Atonis in ihn hineingeprügelt worden war.
    Aber für Ursus tat er es gerne und mit sehr ergebener Kopfhaltung. Seine Augen waren zwar recht regungslos und der Körper öfters stolz erhoben. Doch es wirkte als sei es der Stolz den er für seinen Herren empfand.


    Aufmerksame Augen betrachteten die ganze Zeit die Männer. Nicht nur um Gefahren rechtzeitig zu erkennen. Nein, inzwischen vielmehr um zu erkennen wann Getränke oder Essen nachzureichen waren. Die Herren sollten sich nicht mehr bewegen müssen als nötig. Cimon hoffte in seinem Herzen seinem Herren zu gefallen.

  • "Es waren nur wenige Monate, die ich nach Abschluss meiner Ausbildung noch für meinen Meister arbeitete. Die einzig wesentliche Veränderung war der etwas höhere Lohn und das ich nun selbst auch Aufgaben delegieren konnte. Die größte eigenständige Aufgabe war denn auch nur ein kleiner Dachstuhl einer neu gebauten Insula in Nuceria."


    Selbsteinschätzung war etwas, das Mamercus nicht lag, doch er orientierte sich einfach an den vier platonischen Tugenden um seine Antwort zu geben: "Die wichtigste Stärke für einen Soldaten als solchen ist wohl das richtige Maß an Tapferkeit. Ich bin recht zuversichtlich bei der ersten echten Auseinandersetzung standhaft zu bleiben. Aber es gab bisher nur eine beinahe ernsthaft brenzlige Situation in meinem Leben und ich habe sie ohne Feigheit oder übertriebene Kühnheit gemeistert. Konfrontationen nichtphysischer Art bin ich auch nie Ausgewichen.
    Da die Weisheit sich ja nun eher als Ziel definiert, denn als etwas, das man den Göttern gleich erreichen könnte, kann ich dazu mich betreffend nicht sagen, als dass mir eine gewisse Klugheit gegeben ist und ich mich meines Geistes zu bedienen verstehe.
    Für einen gerechten und fairen Römer halte ich mich zudem, wenn ich auch noch drauf hoffe dies in einiger Zeit als Offizier unter Beweis stellen zu dürfen.
    Letztlich neige ich nicht zu Völlerei oder andern Prassereien. Eher schon zu einer vielleicht etwas zu asketischen Lebensweise."

    Unversehens war er direkt zu seinen Schwächen gekommen, wobei er gerade unter Beweis stellte, dass ihn seine schlimmste, seine Schweigsamkeit mittlerweile nicht mehr so dominierte. Er löste sich eben allmählich von dem Ideal der Spartaner, die ihm zunehmend als engstirnig und rückwärtsgewandt erschienen.


    Von den dargereichten Köstlichkeiten aß Mamercus zunächst nur wenig und langsam, dann meldete sich allmählich sein Appetit und er musste sich beherrschen nicht schon bei der Vorspeise übermäßig zuzuschlagen. Er konnte gar nicht genau sagen was ihm am besten schmeckte. Vielleicht hätte er öfter seinen Vater in dessen Domus aufsuchen sollen. Er hatte sich lange zurückgehalten und nun war klar, dass er gutes Essen doch ein wenig vermisste, wenn auch Reatinus nicht ganz die selbe Qualität bieten würde. Oder hatte recht gehabt mit seiner Zurückhaltung? Rusti nahm sich vor diese Angelegenheit nochmals eingehend zu überdenken.


    edit: Formatierungsfehler, schwerwiegender

  • Auch Ursus nahm von den dargereichten Speisen und genoß es, zuhören zu können. Sein Klient gefiel ihm immer mehr. Wenn er sich realistisch einschätzte, dann war Rusticus tatsächlich ein vielversprechender junger Mann. "Mir scheint zumindest, daß Du all die guten Eigenschaften mitbringst, die einen guten Offizier ausmachen. Dazu wird die Legion Deine beruflichen Kenntnisse ebenfalls zu schätzen wissen. Und asketische Lebensweise ist für einen Soldaten sicherlich leicht zu erreichen. Allerdings muß ich gestehen, daß ich diese Deiner Eigenschaften persönlich nicht nachvollziehen kann. Aber vermutlich bin ich dafür viel zu verwöhnt." Er lachte und nahm sich gleich noch eine Eihälfte, um sie mit einer scharfen Soße zu beträufeln und sich schmecken zu lassen.


    Nachdem sie beide eine ganze Weile nicht mehr von den Vorspeisen genommen hatten, gab Ursus Cimon einen Wink, daß diese abgeräumt werden konnten und der nächste Gang bald gebracht werden sollte.


    "Wie ist eigentlich Deine persönliche Einschätzung zur Stimmung unter den Männern? Da Du ja mit der Offizierslaufbahn liebäugelst, achtest Du doch gewiß auf solche Dinge?"

  • Höflich lächelte Mamercus, als sein Patron seine eigene Schwäche eingestand und sogleich mit einem der vorzüglichen Eier demonstrierte was er meinte. Ihm selbst hatten es die gefüllten Pilze angetan, die es ihm nicht gerade leicht machten sich zu beherrschen. Aber schließlich gelang es ihm und nicht allzu lange danach wurde abgeräumt. Fast war er versucht den fungi nachzublicken, die er übrig gelassen hatte und fragte sich gerade welcher der Sklaven sich wohl auf diese Leckerei stürzen würde und ob gemeinsame Speisevorlieben auch auf gemeinsame andere Eigenschaften schließen ließen, als der Aurelier das Gespräch wieder aufnahm.
    Das war keine leichte Frage. Natürlich hatte er auf die Stimmung geachtet, doch hatte er nie eine Wertung seiner Eindrücke formuliert und so musste er sich einen Moment sammeln, ehe er sein Urteil abgeben konnte:
    "Mir scheint es als wäre der durchschnittliche miles gregarius aus dem plebs sehr in der Routine gefangen und da er wenig zu klagen hat, da die Versorgung gut ist, befindet sich auch seine Moral auf hohem Niveau. Einzig das etwas wenig zufriedenstellende Ergebnis des jüngsten Feldzuges im Osten lässt doch einige nach Vergeltung sinnen, wenn es auch selten zur Sprache kommt.
    Bei den probati sieht es ein Wenig anders aus. Für sie ist vieles noch neu und sie scheinen mir teilweise etwas motivierter zu sein. Ob das aber nicht in Anblick des Feindes verraucht oder zu Ungestüm Anlass bietet kann ich nicht mit Sicherheit sagen.
    Natürlich gibt es auch immer wieder Anlass zu Unzufriedenheit: das Wetter, Wachdienst, als ungerecht empfundene Strafen und so weiter. Im ganzen scheinen mir das aber nur individuelle Kleinigkeiten zu sein, die keinen nachhaltigen Effekt auf die Gesamtheit der Truppe haben."

  • Aufmerksam hörte Ursus der Einschätzung seines Klienten zu. Wenn man mitten unter den Männern lebte, bekam man eben einen ganz anderen Einblick, als ein hoher Offizier ihn je bekommen konnte. Die kleinen Anlässe des Ärgers quittierte Ursus mit einem Lächeln. "Stell Dir vor, man könnte sich nicht über das Wetter aufregen. Dann müßte man etwas anderes suchen. Und wie schwer ist das, wenn man eigentlich zufrieden sein kann. Immer wenn sich jemand über das Wetter aufregt, freue ich mich für ihn. Denn hätte er schwerwiegende Sorgen, wäre ihm das Wetter herzlich gleichgültig. Ich bin froh, daß die Moral der Männer gut ist. Ich werde mich in Rom dafür einsetzen, das baldmöglichst ein neuer Legat hier eingesetzt wird. Glaubt nicht, ich vergesse euch, wenn ich die Porta Praetoria hinter mir lasse." Er hoffte ja auf eine baldige Berufung in den Senat. Dann bekam sein Wort auch mehr Gewicht.

  • Es reichte erneut nur ein kleiner fast unmerklicher Wink und Cimon nickte nur leicht als Zeichen das er verstanden hatte. Denn die Unterhaltung wollte er auf keinen Fall unterbrechen. Mit raschen und geübten Handgriffen räumte er diesen Gang ab und brachte alles in die Colina. Wer auch immer sich über die Reste her machen wollte, er war es nicht. Denn er nahm sogleich den Fisch von der Köchin entgegen. Sie lächelte und versicherte ihm noch das sie etwas für ihn zurückhalten würde. Doch Cimon winkte errötend ab. Er war es nicht gewohnt, das man sich um ihn kümmerte und irgendwie war es ihm sogar unangenehm. Es stand ihm doch nicht zu das gleiche zu essen wie sein Herr.


    Kurz nach seinem Verschwinden kam er mit verschiedenen Variationen Fisch wieder. Dieser war auf Platten angerichtet. Er war geräuchert, sauer eingelegt oder gegrillt. Auch Aal war dabei. Die Auswahl war dabei wichtiger als die Menge, denn es würden ja noch weitere Gänge folgen.
    Cimon hatte darauf geachtet, wer der beiden Herren welchen Geschmack bevorzugte und gab jedem einen Teller auf dem er eine kleine Auswahl gelegt hatte, von der er glaubte das sie den jeweiligen Geschmack gut treffen mochte. Seinem Herren natürlich wieder als ersten.
    Kaum hatte er diesen Gang angerichtet, da füllte er schon die Becher nach den Wünschen der Herren. Bei allem achtete er darauf nicht im Weg zu sein oder gar die Unterredung durch Störungen zu unterbrechen. Seine Aufmerksamkeit war dabei natürlich noch immer auch auf den Inhalt des Gespräches gerichtet. Allerdings vermochte er dies recht gut zu verbergen.

  • Mamercus war kein großer Fischesser, weshalb er von seinem Teller nur zaghaft kostete. Allerdings musste er zugeben, dass auch dieser Gang vorzüglich zubereitet war, denn obwohl er Lebewesen aus Neptuns Reich nicht sonderlich zu schätzen wusste, so wusste er doch wie diese Speisen zu schmecken hatte, wenn sie durch jemandes Hände gegangen waren, der sein Handwerk verstand.


    Zu seinen philosophischen Studien mit seinem Hauslehrer hatte natürlich auch die Glückseligkeit gehört und schon damals hatte er erkannt, dass es auch des Erkennens des selbigen Zustandes bedurfte und das schon in der vorgeordneten Phase der Zufriedenheit. Allzu viele Menschen waren scheinbar nicht in der lage sich an einer angenehmen Situation zu erfreuen, sondern suchten so lange nach etwas zu kritisieren, bis sie es fanden.
    Allerdings hatte Titus wohl auch recht, wenn er sagte, dass man, wenn man sich über Kleinigkeiten echauffierte, augenscheinlich nicht mit größeren Problemen beladen war. Damit konnte dies zu Recht als Indikator für diesen Umstand herangezogen werden.
    Etwas versonnen lächelte er, schob seine Gedanken beiseite und ging wieder auf seinen Gegenüber ein: "Dein Kommando ist bald vorbei? Das ist schade."
    Reatinus wusste es noch nicht und auch würde er es nicht an seinem ersten Treffen mit seinem Patron zur Sprache bringen, doch gedachte er sich aus der Gewalt seines Vaters zu lösen. Ursus war der Mann,den er bitten würde ihn drei mal zu kaufen, wie der Brauch es vorsah. Solange er jedoch ohnehin im Militär diente hatte er es so eilig auch wieder nicht damit, da seine Geschäftsfähigkeit ja durch den Dienst ohnehin eingeschränkt war und er sich nicht darum sorgen musste, ob er im Falle des Ablebens seines Vaters - was die Götter verhüten mochten - erben würde. Wäre er sui iuris musste er sich wohl mit derlei befassen.
    Es war kein Problem sich damit zu gedulden, bis sie alle drei samt der bürgerlichen fünf Zeugen und des libripens* zusammen finden konnten. Notfalls würde es eben ein paar Jahre dauern, aber er gedachte ja nicht ewig einfacher miles zu bleiben - was er ja erst noch werden musste - und sein Vater konnte mit einiger Aussicht auf Erfolg jederzeit um Urlaub nachsuchen. Ursus selbst würde wohl ohnehin häufig in Rom zu finden sein. Eine Gelegenheit sollte sich da schon irgendwann ergeben.
    "Es freut mich zu hören, dass wir eine Stimme in Rom haben. Das werde ich natürlich nicht unerwähnt lassen, wenn ich um Stimmen für dich werbe.
    Zu welchen Ämtern zieht es dich denn in nächster Zeit?"


    * Waagehalters

  • Dieser Gang schien seinem Gast nicht so zuzusagen. Ihm zuliebe nahm auch Ursus nur wenig davon, damit bald der nächste Gang aufgetragen werden konnte. Sein Gast sollte sich schließlich wohlfühlen und auf keinen Fall hungrig bleiben müssen. Er winkte Cimon, dafür zu sorgen und auch die Becher bei Bedarf wieder nachzufüllen.


    Daß Rusticus einigen Gedanken nachhing, störte Ursus nicht. Sie hatten doch Zeit und ein zwanghaft geführtes Gespräch machte auch keine Freude. Er wartete einfach, bis Rusticus das Wort wieder ergriff, um dann auf das Gesagte einzugehen. "Ja, das ist sehr schade. Ich muß gestehen, daß mir die Arbeit hier viel Freude gemacht hat. Die unerwartete Verantwortung hat mich vieles gelehrt. Das einzige, was mir fehlte, war gelegentliches Training. Es war einfach keine Zeit dafür. Bei meinem ersten Tribunat hatte ich mit einem jungen Offizier trainiert und hatte am Ende eine gute Kondition und brauchte mich meiner Schwertkampfkunst auch nicht zu schämen." Schade eigentlich. Nicht, daß er es den Soldaten gleichtun wollte, das würde er eh nicht schaffen, aber er hätte gerne mehr für seine Kampffähigkeiten getan.


    "Das nächste Amt wäre der Aedil. Aber bis dahin habe ich noch Zeit. Ich hatte vor, zunächst eine Aufgabe anzunehmen, die mir gute Einkünfte beschert. Ich möchte dem Volk schließlich etwas bieten, wenn ich Aedil werde, nur braucht man dafür ein größeres Vermögen. Welches sind eigentlich Deine bevorzugten Spiele?"

  • Das dem Gast dieser Gang nicht zu sehr entgegen kam bemerkte Cimon durchaus und wartete nur auf den Wink des Herren. Rasch und sehr bedacht nicht hektisch zu wirken räumte er ab. Das Ursus zuvor ihm ein Zeichen gab, nach zu schenken, schmerzte dem Nubier ein wenig. Dabei achtete er doch die ganze Zeit recht gut darauf. Oder reichte es vieleicht nicht? Er würde sich besser bemühen müssen.
    Mit einer sehr respektvollen Geste schenkte er nocheinmal nach, bevor er den Fisch hinaus brachte. Zwar sorgte der etwas frühere Gangwechsel für ein wenig Hektik in der Colina doch da alles gut vorbereitet war konnte Cimon mit nur minimaler Verzögerung wieder ins Triclinium zurückkehren. Diesesmal brachte er Platten mit herrlich duftendem Hünchenbruststreifen die in einem würzigen Teigmantel gebettet waren. Dazu gab es natürlich verschiedene Soßen sowie Gemüse und erneut etwas frisches noch warmes Brot.


    Auch hier richtete er zwei Teller an um diese an seinen Herren und dem Gast zu reichen. Dabei wusste er das er Ursus' Geschmack recht gut traf, doch beim Gast musste er erneut raten und von dem zehren was er bis jetzt beobachtet hatte. Ein kurzer Prüfender Blick, als er mit gesenktem Kopf den Teller weitergab und er wusste ob nachgeschenkt werden musste. Bei allem achtete er erneut darauf die Männer mit seiner Anwesenheit nicht zu stören.

  • Erfreulich schnell wurde das Meeresgetier wieder abgetragen und Mamercus beschloss in Zukunft darauf zu achten, dass im artorischen Haushalt bei einer sich bietenden Gelegenheit die selbe Gastlichkeit an den Tag gelegt wurde. Oder war das bereits immer so gewesen? Er wusste es nicht zu sagen und so würde er sein Augenmerk darauf lenken.
    Der folgende Gang fand weit mehr seine Zustimmung. Und schon bald hatte er aus den Soßen seinen Favoriten ausgemacht. Sie war im Wesentlichen ein nicht zu kräftiges Garum, das mit Kräutern und Gewürzen fein abgeschmeckt war und seiner Meinung nach hervorragend mit dem Hähnchen im 'Schlafrock' harmonierte.


    "Schade, dass ich das nicht früher wusste und mein Tagesablauf noch sehr eng ist. Sonst hätte ich mich als Trainingspartner angeboten. Immerhin sind meine Kenntnisse und meine Technik auch noch nicht auf der Höhe. Oder hätte sich das für einen patrizischen Tribunen nicht geziemt?"


    Einen Zukünftigen Ädilen hatte er sich also zum Patron gewählt. Sicher nicht die falscheste Entscheidung und auch gewiss nicht die letzte Sprosse in der Karriereleiter des Aureliers.
    "Es ist lange her, seit ich zum letzten mal den Circus oder das Amphitheatrum besucht habe. Mir sagten die Wagenrennen eigentlich immer mehr zu, wenn gleich ich mir noch keinen Rennstall zum Favoriten auserkoren habe. Tierhatzen und Gladiatorenkämpfe mochte ich noch nie sonderlich. Ich habe keine Angst vor Blut oder dergleichen und für die Größe und Ehre des Reiches lohnt es sich auch allzeit in einen blutigen Kampf zu ziehen. Doch das Töten um des Mordens willen und sei es auch zur Belustigung des Volkes missfällt mir. Seine einzige Berechtigung ist die Zufriedenstellung eben jener Massen."

  • Das Hühnchen war ausgezeichnet. Der Teigmantel war knusprig und würzig, anscheinend in heißem Öl ausgebacken. In die Soßen getunkt war es eine wahre Köstlichkeit. Dazu nahm Ursus noch ein paar Möhrchen und etwas Kohl und ließ es sich schmecken. "Nun, wie gesagt, mein Tagesablauf ließ es ebenfalls nicht zu. Ich habe kaum Zeit gefunden, mein sonst übliches morgendliches Training, daß aus Laufen und kleinen Übungen besteht, beizubehalten. An manchen Tagen reichte es nicht mal dafür. Immerhin mußte ich sowohl den Aufgaben eines Legats als auch jenen eines Tribuns Laticlavius nachkommen. Aber ich will mich nicht beschweren, es war eine gute Zeit hier und möchte diese Herausforderung auch nicht missen. Und nein, es wäre kein Problem gewesen, mit Dir zu trainieren. Mir ist sehr wohl bewußt, daß ich mit einem Soldaten, der jeden Tag über Stunden trainiert, nicht mithalten kann. Mit einem Probatus zu trainieren hätte mir vielleicht die Chance verschafft, auch mal einen Treffer zu landen." Er lachte, da er annahm, daß Rusticus mittlerweile auch schon ein ganz passabler Kämpfer war, der ihn mächtig vorführen würde, wenn er gegen ihn antreten würde.


    "Wagenrennen sind natürlich auch meine absoluten Favoriten. Nicht ohne Grund bin ich Princips der Factio Aurata. Schon als Kind war ich Anhänger der Goldenen auch wenn es mit dem Siegen ein wenig hapert. Im Moment haben wir auch nur junge unerfahrene Fahrer am Start. Aber ich hoffe, daß sie bald soweit sind, daß sie uns Siege einbringen. Wenn Du keiner Factio anhängst, für wen fieberst Du dann mit bei den Wagenrennen?" Schließlich kam die richtige Spannung nur auf, wenn man einen Favoriten im Rennen hatte, den man anfeuern, für den man jubeln oder buhen mußte.


    "Einen guten Gladiatorenkampf weiß ich durchaus zu schätzen. Es muß ja nicht immer auf Leben und Tod gehen. Was ich nicht gut leiden kann, sind diese Massenschlachtungen. Das hat mit einem guten Kampf nichts zu tun. Auch den Kampf gegen Raubtiere finde ich spannend. Solange es nicht in eine Fütterung der Raubtiere ausartet."

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