Officium Praefectus Praetorio

  • Der Brief seines früheren Centurio kam Valerian gerade recht. Vielleicht konnte man ja hier zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen? Einen Versuch war es auf jeden Fall wert, den Praefectus zu fragen.


    "Salve. Centurio Quintilius. Hat der Praefect etwas Zeit für mich?", wandte er sich an den Scriba, der die Tür zum Officium seines Patrons bewachte.

  • "Öhm... Einen Moment, Centurio." sagte der Scriba, der gerade Mittag machte und in ein Stück Brot beissen wollte. Er legte das Brot nieder und ging zur Tür des Praefecten, die er ein Stück weit öffnete um seinen Kopf hineinzustecken. Es war ein kurzer Wortwechsel zu hören, bevor der Kopf des Scribas wieder auftauchte.
    "Du kannst reingehen." sagte er an den Centurio gewandt und setzte sich bereits wieder an sein Essen.

  • Der Scriba erhob sich und mit einem freundlichen "Einen Moment, ich schaue mal." ging er zur Tür des Praefecten, die er ein Stück weit öffnete um seinen Kopf hineinzustecken. Nach einigem Gemurmel kehrte er an seinen Tisch zurück und nickte.
    "Du kannst reingehen." sagte er an den Princeps gerichtet.

  • Zitat

    Original von Tiberius Prudentius Balbus
    "Öhm... Einen Moment, Centurio." sagte der Scriba, der gerade Mittag machte und in ein Stück Brot beissen wollte. Er legte das Brot nieder und ging zur Tür des Praefecten, die er ein Stück weit öffnete um seinen Kopf hineinzustecken. Es war ein kurzer Wortwechsel zu hören, bevor der Kopf des Scribas wieder auftauchte.
    "Du kannst reingehen." sagte er an den Centurio gewandt und setzte sich bereits wieder an sein Essen.



    "Danke", sagte Valerian und nickte dem Scriba zu. "Und guten Hunger", setzte er noch grinsend hinzu, bevor er das Officium seines Patrons betrat. Da sie beide im Dienst waren, grüßte er förmlich militärisch. "Salve, Praefectus. Danke, daß Du mich so schnell empfängst."

  • Zitat

    Original von Lucius Quintilius Valerian]


    Balbus schob gerade eine Tabula unter einen Stapel Papyri, wie um sie vor unbefugten Blicken zu schützen, und erwiderte den Gruß des Centurios mit einem knappen Nicken.
    "Sicher Centurio Quintilius. Ich gehe ja davon aus, dass es etwas wichtiges ist, wenn du hierher kommst, also nehme ich mir dafür auch Zeit." sagte Balbus.
    "Was gibt es denn?"

  • Von Natur aus neugierig und durch seinen Beruf darauf trainiert, gerade auf solche Kleinigkeiten zu achten, verfolgte Valerian unwillkürlich die kleine Unterschiebaktion seines Patrons. Nicht, daß ihn die Sache etwas anging, aber seine Neugierde wurde trotzdem geweckt, gerade weil Balbus versuchte, etwas vor Valerians Blicken zu verbergen, was er von hier ohnehin nicht hätte lesen können. Natürlich würde diese Neugierde nie befriedigt werden, denn seinen Praefecten auszuspionieren, der noch dazu sein Patron war, würde ihm im Leben nicht einfallen.


    "Nun, ich möchte Dich um die Erlaubnis bitten, nach Mantua zur Legio I zu reisen. Zwar ist es ein privater Grund, der mich zu dieser Bitte treibt, jedoch haben wir auch schon lange keine Rekrutierungen bei der Prima durchgeführt. Ich wollte fragen, ob ich das dann gleich miterledigen soll, falls ich die Erlaubnis erhalte."

  • Balbus hörte zu und nickte leicht.
    "Zur Legio Prima? Aus einem privatem Grund?" fragte er nach. "Ich hoffe es ist nichts schlimmes passiert?" Bei jedem anderen hätte er vermutlich einfach nein gesagt, wenn der Grund nicht von vornherein genannt wurde. Doch da er Valerian mochte und er sein Klient war, gab er ihm natürlich noch die Chance das ganze etwas zu präzisieren.

  • Zitat

    Original von Tiberius Prudentius Balbus
    Der Scriba erhob sich und mit einem freundlichen "Einen Moment, ich schaue mal." ging er zur Tür des Praefecten, die er ein Stück weit öffnete um seinen Kopf hineinzustecken. Nach einigem Gemurmel kehrte er an seinen Tisch zurück und nickte.
    "Du kannst reingehen." sagte er an den Princeps gerichtet.


    Dieser nickte zufrieden und trat durch die Türe in das Officium, in dem so lange sein Onkel residiert hatte, nun jedoch Prudentius Balbus saß, der jedoch auch auf eine lange Karriere bei den Praetorianern zurückblicken konnte.


    "Salve, Praefecte." grüßte er seinen Vorgesetzten.

  • Zitat

    Original von Tiberius Prudentius Balbus
    Balbus hörte zu und nickte leicht.
    "Zur Legio Prima? Aus einem privatem Grund?" fragte er nach. "Ich hoffe es ist nichts schlimmes passiert?" Bei jedem anderen hätte er vermutlich einfach nein gesagt, wenn der Grund nicht von vornherein genannt wurde. Doch da er Valerian mochte und er sein Klient war, gab er ihm natürlich noch die Chance das ganze etwas zu präzisieren.



    Valerian hätte im Laufe des Gespräches ohnehin damit herausgerückt. Die Sache war zu wichtig, um nicht mit seinem Patron darüber zu sprechen. "Nein, es ist nichts Schlimmes passiert. Ich hatte einen kleinen Briefwechsel mit meinem früheren Ausbilder, der jetzt ritterlicher Tribun bei der Prima ist. Artorius Reatinus. Er hat sich aus den Mannschaftsdienstgraden hochgearbeitet und dadurch ist er auch ein Vorbild für mich. Ich fragte ihn, wie er es damals geschafft hat, Landbesitz zu erwerben. Und - nun, lies am besten selbst. Vielleicht kann ich über ihn an Land gelangen."


    Er übergab Balbus eine Schriftrolle.



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    Lucius Quintilius Valerian


    Provincia Italia
    ~~~~~
    Roma
    ~~~~~
    Castra Praetoria - Cohortes Praetoriae


    ____________________________________________


    Salve, Quintilius Valerian!


    Es ist schon lange her, als ich deine Ausbildung geleitet habe und ebenso überrascht es mich, so plötzlich von dir zu hören. Doch es überrascht mich unter anderem auch positiv, dass es zu diesem Umstand gekommen ist und ebenso erfreut es mich, dass einer meiner Rekruten es schon so weit gebracht hat. Es kommt mir vor, als läge deine Ausbildung nur wenige Tage zurück.


    Natürlich habe einen der Besten seines Jahrganges nicht so schnell vergessen - ich mag nicht so jung sein, wie ich es als Centurio noch war, doch um vergesslich zu werden, so weit ist es noch nicht gekommen. Ohne arrogant zu werden, ich finde, ich bin ich gerade in meinen besten Jahren!


    Was ich an Land besitze, sind Besitztümer meiner Familie - wertvoll und teilweise auch ein Erbe von meinem verblichenen Vetter und meinem Bruder. Ohne Artorius Avitus und Artorius Imperiosus wäre ich an dieses Land nie gekommen. Jedoch bin ich gewillt, dir in diesen Dingen weiterzuhelfen... möchte Weiteres jedoch nicht per Brief klären, da ich mehr Diskretion und ein Vier-Augen-Gespräch bei solch empfindlichen Themen für angemessen halte. Stattdessen möchte ich dich einladen, hier zur Legio I nach Mantua. Dort wäre ich bereit, mit dir darüber zu sprechen.



    Vale bene, möge der mächtige Mars dich hüten!



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    "Ich wollte wegen des Landes nicht gleich als erstes zu Dir kommen, da Du so sehr viel Land ja auch nicht besitzt und ich mir nicht sicher war, ob Du etwas davon entbehren kannst. Es schien mir vernünftiger, erst einmal alle anderen Möglichkeiten abzuklopfen." Sofern es wirklich eine Möglichkeit war. Sicher konnte er es nicht wissen. Nur hoffen.

  • Zitat

    Original von Lucius Quintilius Valerian


    "Hmm." machte Balbus bei Valerians Erklärung und nahm den Brief entgegen. Er überflog das Schreiben und gab es dann wieder an seinen Clienten zurück.


    "Eigentlich gehört sowas ja schon zu den Dingen, in denen man sich an den Patron wendet." sagte er. "Aber ich verstehe deine Gründe durchaus und mir soll es recht sein."
    Er nickte.
    "Und wenn du schon mal dort bist, schaue dich um, ob es möglicherweise für uns passende Kandidaten gibt."

  • Wie man es machte, machte man es falsch. Valerian seufzte innerlich. Er hatte doch seinen Patron nicht schröpfen wollen, solange sich andere Möglichkeiten auftaten. Naja, zumindest schien Balbus es zu akzeptieren, daß er diesen Weg gewählt hatte.


    "Erhalte ich noch einen schriftlichen Befehl? Die Prima ist momantan ohne Legaten, oder?" Wer wußte schon, an wen er geriet. Ohne schriftliche Legitimation konnte es Probleme geben, wenn sich gute Männer dort finden ließen.

  • Balbus nickte. "Natürlich. Einen Moment." Er kramte auf seinem Tisch einen leeren Papyrusbogen hervor und legte ihn bereit. Dann blickte er sich nach seinem Schreibgerät um, dass er nach kurzem Suchen fand und sogleich zur Hand nahm.
    Er begann zu schreiben.


    Administratio Legionis I
    Castra Legionis I
    Mantua
    Italia



    PRAEFECTUS PRAETORIO TIB PRUDENTIUS BALBUS S.D.


    Der Centurio, der dieses Schreiben überbringt, hat den Auftrag in den Reihen der ruhmreichen Legio Prima nach Männern zu suchen, die für den Dienst in der Garde des Imperators geeignet scheinen.
    Da die letzten Rekrutierungen für die Garde aus den Reihen der Legio I schon eine Weile zurückliegen, gehe ich davon aus, dass es mittleriwele wieder einige geeignete Kandidaten geben dürfte.
    Die genaue Zahl der Kandidaten liegt im Ermessen des Centurios, wird jedoch ein angemessenes Maß nicht überschreiten. Zum Wohle Roms und des Imperators sollten die ausgewählten Männer zeitnah nach Rom gesandt werden.



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    Er siegelte das Schreiben und übergab es dem Qunitilier.
    "Die Prima hat in der Tat derzeit keinen Legaten und soweit ich weiss ist auch der Lagerpräfekt vor kurzem aus dem Dienst ausgeschieden. Ich nehme an, dass in der Zwischenzeit der dienstälteste Tribunus Angusticlavius das Kommando führt. Falls dies zufällig dein Freund sein sollte, wird die Rekrutierung hoffentlich unkompliziert über die Bühne gehen."
    Aus irgendeinem Grund war es bei vergangenen Rekrutierungen in der Prima häufig zu Rangeleien gekommen, was sicherlich mit ein Grund war, warum dort schon länger nicht mehr rekrutiert worden war.
    "Nimm ihnen aber nicht zu viele Männer weg, sonst fangen sie wieder an zu jammern. Höchstes zwei oder drei Conturbernia."

  • Geduldig wartete Valerian, bis der Befehl ausgestellt war. Und lächelte auf die Worte seines Patrons hin. "Jammern werden sie auf jeden Fall. Wie sähe es aus, wenn sie es nicht tun würden? Aber ich werde mir Deine Worte zu Herzen nehmen und es nicht übertreiben." Von seiner Seite aus war es das eigentlich. Falls der Praefectus nicht noch besondere Wünsche hatte, welche Fähigkeiten er unter den zu rekrutierenden Männer besonders gerne sehen wollte.

  • "Das stimmt allerdings. Bei denen scheint das Jammern sowas wie ein Volkssport zu sein." sagte er scherzend.


    Dann schaute er wieder etwas ernster. "Sobald du deinen Optio entsprechend informiert hast und er die Führung deiner Centurie übernehmen kann, kannst du aufbrechen." sagte er dann und wollte sich gerade wieder seiner Arbeit widmen, als ihm noch etwas einfiel.


    "Ich habe übrigens mit dem Procurator ab epistulis über deine Anfrage bezüglich der Ehegenehmigung gesprochen." sagte er und begann ein wenig zu lächeln. "Er teilt meine Meinung, dass dem nichts im Wege steht. Du kannst also deine Auserwählte informieren, dass sowohl dein Praefect, als auch die kaiserliche Kanzlei dir die Erlaubnis erteilen sie zu ehelichen."

  • Valerian lachte. Tatsächlich schien es manchmal fast einfach eine Art Ritus zu sein, daß die Kommandanten jammerten, wenn die Praetorianer ihnen Leute wegholten. Sicher, sie nahmen die besten mit. Aber andererseits konnten sie auch stolz darauf sein, so gut auszubilden.


    "In Ordnung. Ich werde mich darum kümmern und baldmöglichst aufbrechen."


    Das nächste Thema war für Valerian natürlich ebenfalls von größter Wichtigkeit. Er konnte nicht verhindern, da leichte Röte in sein Gesicht stieg. "Das ist eine sehr gute Nachricht! Ich danke Dir, mein Patron!" Was sich erst Calvena freuen würde, wenn sie davon hörte! Und mit Sedulus mußte er auch dringend sprechen.

  • "Sorge dafür, dass ich als dein Kommandant diese Entscheidung nicht bereuen muss, dass ist mir Dank genug." sagte Balbus, ein wenig amüsiert über die aufsteigende Röte.
    "Und nun weggetreten, Centurio. Du hast sicherlich noch eine Menge zu tun."

  • "Das wirst Du ganz sicher nicht bereuen müssen", versicherte Valerian. "Ich werde dann alles für den Aufbruch vorbereiten. Vale." Er salutierte noch einmal zackig. Dann verließ er das Officium seines Kommandanten. Es gab wahrhaftig noch vieles zu tun und er wollte keine Zeit verlieren.

  • Nachdem der Optio mich in den Vorraum des Praefeten gebracht hatte, beschloß ich mich selbst an den Scriba zu wenden, immerhin war es ja auch irgendwo meine Aufgabe ...


    "Salve, mein Name ist Gaius Pompeius Imperiosus, Primicerius ab Epistulis der kaiserlichen Kanzlei! Der Praefectus erwartet einen Bericht von mir!"


    Ich war mir zwar fast sicher das dieser Scriba genausogut bescheid wusste wie der Präfekt selbst aber dennoch wollte ich keine unnötigen Details ausplaudern solange ich nicht dazu aufgefordert wurde immerhin hielten die Prätorianer da etwas strenger ... also was Geheimnisse betraf, zumindest hatte ich das mal gehört ...

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