In allerbester Laune kam Durus am Tage der Wahlen von der entscheidenden Senatssitzung nach Hause. Es war kein Vergleich zum Morgen, an dem er blass und nervös gewirkt hatte, zumal er die ganze Nacht kein Auge zugetan hatte - trotz aller guten Prognosen hatte er gefürchtet, seine Wahl zu verlieren. Doch nun war alles gelaufen: Die Senatoren hatten ihn und seinen Wunschkandidaten Vitorius Marcellus in das höchste Amt Roms gehoben!
Vor lauter Begeisterung hatte er den Rückweg zur Villa zu Fuß absolviert, wobei seine Klienten und Sklaven, die ihn zu dieser Wahl begleitet hatten, jedem Passanten die Neuigkeit verkündet hatten, noch ehe es die Liktoren des Afraniius Dexter getan hatten. Und so war der Zug angeschwollen und hatte sich zu einem regelrechten Triumphzug entwickelt, als der Tiberier seine Villa erreichte.
"Wein für alle!"
befahl er, als an seiner Porta die gesamte Sklavenschaft Aufstellung genommen hatte, angeführt vom Maiordomus. Dieser alte, griesgrämige Sklavenaufseher lächelte sogar selbst ein wenig. Er gab Zeichen und einige Sklaven verschwanden, während Durus ins Atrium trat und seine Toga zu Boden warf. Dabei erzählte er Claudius Lepidus vom Ablauf der Wahl:
"Wie dämlich Quadratus Bassus geschaut hat, Claudius! Er hat es gar nicht fassen können!"
Kurz blickte er sich um: Wo waren Arvinia und Septima? Auch sie mussten doch kommen, um das Ergebnis zu erfahren!