[Atrium] Empfang nach der Wahl

  • Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht so genau. Mal ist er da, mal ist er weg. Wir haben in der Hinsicht kein gutes Verhältnis...wir machen beide unsere Arbeit, ohne den anderen.


    Es klang sicherlich etwas komisch für einen Außenstehenden, so ein zerrüttetes Verhältnis in einer Familie. Doch wer die Hintergründe kennt, konnte Macer sicherlich verstehen.


    In Rom leben sicher noch ein paar Octavier, doch in meiner näheren Verwandschaft keiner mehr. Ich weiß noch was von einem Dragonum, doch er ist im Militär und wird sich irgendwo in Germanien aufhalten.


    Sehr schade, Macer würde ihn gerne mal kennenlernen. Vielleicht ja irgendwann, wenn er selbst mal nach Germanien reist.


    Schon sehr trostlos hier...Du kannst dir ja gar nicht vorstellen wie erheiternd deine wunderbare Anwesendheit für mich ist!

  • „Mhm.. jeder für sich? Das kann durchaus Vorteile haben. So kannst du dich auf dein jeweiliges Amt voll konzentrieren.“ warf Septima grinsend ein. „Wer ist denn dein Patron? Kann er dir wenigstens hilfreich zur Seite stehen?“ Das war eine durchaus interessante Frage, denn der Patron eines Mannes konnte viel über seine politischen Möglichkeiten verraten, außer man kannte sich in den höheren politischen Schichten noch nicht so gut aus, wie es bei Septima leider noch der Fall war. Zu wenige Männer waren bereit mit ihr über wirklich wichtige, politische Themen zu reden.


    Das Kompliment des Octavia nahm die junge Tiberia lächelnd entgegen. „Es freut mich, wenn ich dir deine Einsamkeit ein wenig freundlicher gestalten kann.“ Erneut schaute sie sich im Atrium um. Langsam wurde der jungen Frau ein wenig mulmig zu mute. „Willst du dich nicht wieder um deine weiteren Gäste kümmern?“ erkundigte sie sich bei Macer. Bestimmt gehörte es sich nicht, hier so vertraut mit einem Mann zu sitzen, in seinem Haus, und zu plaudern. Vielleicht hätte sie doch eine Anstandsdame mitnehmen sollen? Dann könnten sie hier noch Stunden weiter reden. Verlegen nahm Septima einen weiteren Schluck Wein und stellte den Becher anschließend auf das Tischchen neben der Bank, auf der sie beide saßen.

  • Mein Patron ist Germanicus Sedulus, der Onkel von Calvena!
    Macer erinnerte sich noch kurz an die Szene, als er seinen alten Patron "verließ", es war der richtige Schritt, das war im inzwischen bewusst.


    Sedulus ist ein großartiger Patron und ein toller Mensch. Mit ihm kann ich nicht nur über die offiziellen Angelegenheiten sprechen, nein er hilft mir auch in persönlichen Dingen...


    Macer bekam das Gefühl, Septima wollte nicht mehr hier sein. Wieso auch immer fragte sich ständig, ob er sich nicht um die anderen Gäste kümmern müsse. Er wollte nicht, dass sie schon ging, auch wenn er schon überglücklich war, dass sie überhaupt erschienen war.


    Naja, vielleicht hast du schon recht. Aber...ich könnte doch ein paar von ihnen dir vorstellen? Oder musst du zurück zum Haus des Consulen?

  • Macer hatte sich also Germanicus Sedulas verpflichtet. 'Ein weiterer Makel der meinem Onkel böse aufstoßen würde.' dachte Septima traurig. Innerlich seufzte sie auf. „Also verstehst du dich gut mit den Germanica?“ fragte sie weiter nach. Germanica Calvena war eine sehr nette Person und ihr offenes und freundliches Wesen war sehr einnehmend, so dass es Septima sehr schwer fiel, zu verstehen, dass ihr Onkel mit den Germanica im allgemeinen nicht gerne viel zu tun hatte.


    „Ich weiß ja nicht was du für den heutigen Tag noch geplant hast, aber ja, ich würde mich freuen ein paar deiner Gäste kennen zu lernen. Ein wenig Zeit habe icvh noch, ehe ich zu der Feier meines Onkels zurück muß.“ erwiderte sie lächend.

  • Mit den Germanica habe ich fast ein besseres Verhältnis als mit meiner eigenen Gens. Und nicht zuletz gibt es inzwischen viele Hochzeiten zwischen diesen beiden Gentes. Es muss wohl durch die Götter bestimmt sein, dass sich diese Familien so gut verstanden.


    Gut, ich habe heut nicht mehr wirklich viel vor. Wieso also fangen wir nicht gleich hier vorne an.
    Er zeigte auf eine Gruppe von drei Leuten und ging mit Septima hin, dabei zog er sie leicht an der Hand...


    Freunde darf ich euch Tiberia Septima, Nichte unseres neuen Consuln Tiberius Durus, vorstellen....Septima das sind meine alten Freunde aus Arretium, Fabius Mensor, sein Bruder Fabius Dentatus und Rusius Quirinalis!


    Sofort meldet sich der sonst auch sehr vorlaute Rusius Quirinalis zu Wort.


    Eine Patrizierin, ich bin hocherfreut dich kennen zu lernen. Macer, ich wusste ja gar nicht, dass du dir so eine hübsche Dame geschnappt hast!

  • Amüsierte beobachtete sie den jungen Octavia, wie er ihr von seinem Verhältnis zu den Germanicern berichtete. „Wieso heiratest du dann nicht ebenfalls eine Germanica?“ fragte sie neugierig nach. „Calvena zum Beispiel.“ Dies war natürlich nur ein geschickt eingefädelter Test, denn Septima hatte über Romana schon erfahren, dass Germancia Calvena bereits vergeben war, nur noch nicht offiziell. Aber es reizte Septima zu sehen, wie Macer auf dieses Angebot reagieren würde.


    Zusammen mit Macer ging sie zu einer Gruppe junger Männer und nickte diesen mit einem Lächeln freundlich zu. Die Namen sagten ihr nichts. 'Wohl eher unbedeutende Männer.' dachte sie bei sich. „Es freut mich sehr.“ erwiderte sie höfflich, zog jedoch leicht echauffiert eine Augenbraue in die Höhe, ob der vorlauten Äußerung des Rusia. Definitiv kein guter Umgang, im Vergleich zu dem wesentlich höflicheren Octavia. Aber Septima war nicht auf den Mund gefallen. „Was heißt denn hier geschnappt? Vielleicht ist er auch mir in die Falle gegangen?“ stellte sie daher ein freche Gegenfrage.

  • Calvena habe ich als meine beste Freundin, mehr möchte ich gar nicht. Macer ging auf dieses Thema auch nicht weiter ein, es war auch nie ein Thema.


    Er widmete sich also wieder viel lieber Septima und seinen anderen Gästen. Macer freute sich, dass sie sich unter seinen Freunden wohlfühlte, auch wenn diese etwas ungestühm waren...


    Da gebe ich doch Septima recht, wir haben uns kennen gelernt bei den Ludi. Voher hatten wir uns nicht einmal gesehen. Es war also wirklich auszuschließen, dass Macer hinter ihr her war, es war viel eher der Zufall und das Schicksal das die beiden verband.


    Nana Macer, ich bin begeistert. Also von mir aus können die Hochzeitsglocken leuten. Wieder war Rusius Quirinalis der schnellste und brachte einen seiner unqualifizierten Kommentare.


    Jetzt einmal langsam, wir sind doch nur gute Freunde! Er wurde rot und ganz verlegen, seine Freunde waren wohl etwas aufgebracht von dem überraschenden Wahlsieg und dem vielen Wein.


    Septima soll ich dir dann vielleicht noch einen meiner neuen Kollegen vorstellen?

  • „Ein Mann und eine Frau die Freunde sein können? So etwas geht nur in seltenen Fällen gut. Oder würdest du uns schon als Freunde bezeichnen?“ Kurz dachte Septima über ihre gerade gesprochenen Worte nach. Hatte sie damit etwas über sich selbst verraten? Sie mußte vorsichtig sein. Im Moment mochte sie den jungen Octavia einfach nur und wäre mit einer Freundschaft durchaus zu Frieden. Aber wer wußte schon was die Zukunft noch bringen würde...


    „Oh ja, die Ludi Romani.“ stimmte Septima in Macers Aussage ein. „Und der wütende, bunte Honigkuchenbär. Aber diese Geschichte kennt ihr bestimmt schon.“ wand sie sich an die jungen Männer. Bestimmt hatte Macer bereits mehrfach die Aufregende Geschichte von dem entlaufenden Bären erzählt, der sich während der Festlichkeiten zu den Ludi Romani von seinem Domteur losgerissen hatte und durch die Straßen Roms gelaufen war, auf der Suche nach etwas leckerem zu Essen. Dabei war er auf die Gruppe Frauen getroffen und Octavius Macer war einer der Männer gewesen, der den Bären von weiteren Schandtaten abgehalten hatte.


    Auf den nächsten Ausspruch von Rusius Quirinalis hin, konnte Septima ihre Entgeisterung nicht länger verbergen. „Ich denke du solltest deine Zunge in Zaum halten, Rusius. Oder ich sehe mich gezwungen diese kleine Feier schneller zu verlassen, denn offensichtlich hat Bacchus dir dir Zunge über die Maße gelöst.“ wiß sie den Mann fast schon empört zu Recht. Nichts hasste Septima mehr, als betrunkene Männer, immerhin hatte sie dies viel zu oft bei ihrem Vater und seinen Freunden erleben müssen.


    Zum Glück wiß auch Macer seinen Freund zu Recht, wenn auch wesentlich freundlich als Septima es gerade getan hatte. „Ja, deinen Kollega würde ich auch gerne kennen lernen.“ nahm sie die ihr gebotene Fluchtmöglichkeit wahr.

  • Macer antwortete lieber nicht auf die Frage von Septima, ob die beiden Freunde oder nicht waren. Für ihn war es zu dieser Zeit sowieso sehr unübersichtlich und seine Geüfhle spielten schon eine ganze Weile verrückt.


    Ich würe auch sagen, Quiri, bleib lieber unter Männern. Du bist heute echt nicht für Frauen geeignet! Macer war etwas sauer auf seinen Freund, schließlich war dies eine Dame und kein Saufkumpan.


    Deshalb zog er Septima lieber zu einem seiner neuen Kollegen bei dem Decemviri. Darf ich dir Marcus Manlius Apicius vorstellen. Er wurde ebenfalls zu einem Decemvir erkoren...Apicius das ist Tiberia Septima, eine Freundin aus Rom!
    Dass er sie wieder als Freund bezeichnet hatte fiel ihm schon gar nicht mehr auf, für Macer war es einfach selbstverständlich. Wieso sonst sollte sie zu seiner Wahlfeier kommen?

  • Als sie die Gruppe von Männern verließen, spürte Septima die Blicke in ihrem Rücken, aber sie ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Sollten sie ruhig gucken. Das war ihr lieber als die direkten Worte, die Rusius ihr gegenüber geäußert hatte.


    Da war der Kollega von Macer schon wesentlich angenehmer. Mit ihm zusammen entstand eine angenehme Gesprächsrunde und Septima bemerkte gar nicht wie die Zeit nur so dahin eilte. Erst als ein Sklave des Hauses Octavia an sie heran trat und ihr flüsternd eine Nachricht von ihrem Leibwächter, welcher draußen bei der Sänfte wartete, überbrachte, wand sie sich danach an die beiden Herren.


    „Ich muß mich leider entschuldigen, aber meine Anwesenheit wird in der Villa Tiberia erwünscht, so dass ich mich nun verabschieden muß.“ Sie drückte ihren Becher Wein dem Sklaven in die Hand. „Es war sehr unterhaltsam und ich wünsche dir noch alles Gute für deine Amtszeit, Octavius Macer. Und es hat mich sehr gefreut dich kennen zu lernen, Manlius Apicius.“ verabschiedete sie sich von den zwei nettesten Herren im Atrium. „Überbringe deinen Freunden bitte meinen Abschiedsgruß, Macer. Du wirst verstehen, wenn ich dies nicht persönlich tun möchte.“ Ein verschwörerisches Lächeln deutete noch einmal auf die peinliche Situation hin, die durch Rusius Quirinalis entstanden war.


    Anschließend schritt Septima sehr würdevoll aus dem Atrium und ließ sich in ihrer bequemen Sänfte zurück zur Villa Tiberia bringen.

  • Die Zeit verging wirklich wie im Flug und ehe Macer sich versah gingen auch schon die ersten Gäste wieder. Darunter leider auch Septima.


    Es war sehr schön, dass du gekommen bist, Septima. Wir werden uns ja sicher bald wiedersehen! Zumindest hoffte er dies, die beiden waren einfach füreinander geschaffen.


    Macer war noch den ganzen Abend damit beschäftigt die anderen Gäste zu verabschieden und als es dann spät wurde konnte auch er schlafen gehen und seinen Sieg noch einmal durchleben...

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