Ein Sklave zu Besuch

  • Phraates empfand nicht, dass es ein Lob war, welches Cimon bekam, es war eher eine neutrale Feststellung. Nein, er störte nicht. Auch wenn er sich offensichtlich so vorkam.
    Bashir derweil versicherte Phraates derweil nochmals, dass er mit seinem Pessimismus sicher daneben lag, und erntete dafür ein dankbares Lächeln. „Nun, dann wir hoffen es. Ich bete zu Ahura Mazda, dass du hast Recht.“, meinte er und lächelte. „Weißt du, ich nie war in Loch. Bis jetzt. Weil immer ich habe getan, was mir die Flavierin hat gesagt.“ Er zuckte die Achseln. „Ich bin froh, dass dein Herr ist so gut... aber ich muss sagen, bisher noch hat keiner von den Aureliern gewirkt grausam.“, gab er zu.
    Er grinste. „Ja, ich freue mich auch schon, wenn Cimon kommt zu die Aurelier. Dann ich habe jemand anderen, den ich kenne.“ Die Sklavenschaft der Aurelier war ihm ja noch immer ziemlich fremd.
    Über Cimons Antwort freute er sich. „Dann machen wir das, wenn die Flavierin es erlaubt.“ Er lächelte Cimon zu. „Ja, es gibt sehr alte Kulturen, in Indien und auch in Parthien. Unsere Kultur ist etwas älter als die von Griechen. Aber es gab Kulturen früher. In Tal von Euphrat und Tigris.“, erklärte er. Es war eigentlich eine viel zu lange Geschichte, um sie hier und jetzt zu erzählen.
    Er beobachtete Cimon, wie jener Bashir die selbe Frage stellte, die einst Bashir Phraates gestellt hatte. Er lächelte. „Wenn du willst, ich zeige dir gute Art und Weise, wie du verschickst Briefe.“, meinte er zu Cimon.

  • Es tat sehr gut, Cimons Hand auf der Schulter zu spüren. Bashir lächelte, wenn auch ein wenig traurig. Es war schön, Freunde zu haben. Und sie würden es auch sein, wenn sie weit entfernt voneinander leben mußten. Trotzdem konnte er sich des unschönen Gefühls von Neid nicht erwehren. Wofür er sich sogleich schämte. Er sollte sich für seine Freunde freuen. Sie hatten ein viel schwereres Leben als er und hatten es verdient, sich gegenseitig stützen zu können.


    "Ja, wirr sollten uns schrreiben. Wenigstens hin und wiederr. Ich kann auch Latein lesen und schrreiben, Cimon. Nurr an Phrraates werrde ich in unserrerr Sprrache schrreiben. Weil es einfach gut tut, sie wiederr zu benutzen. Werr weiß, vielleicht lerrnst Du sie ja auch noch?" Als Phraates ihre Heimat so lobte, leuchteten Bashirs Augen wieder auf. Schon der Tonfall, mit dem Phraates sprach, ließ es ihm warm ums Herz werden. Und das, obwohl er gar nicht nach Parthien zurückkehren wollte. Heimat blieb eben immer Heimat.

  • Völlig von der Informationsflut überwältigt sah Cimon die beiden abwechselnd an. Begeisterung war ihm offen anzusehen. Er wollte so viel sagen und wusste doch nicht wie er es hätte ausdrücken sollen. Hier und da nickte er. Neugierig hörte er Phraates zu. Es war nicht viel aber es hörte sich sehr interessant an, was dieser über die Ferne zu erzählen hatte.


    "Ja, ich werde zuerst auf Latain schreiben und später dann...dann werden wir drei in eurer Sprache schreiben, ja? Ich lerne recht schnell."


    Das dies meist der Fall war, wenn er gründlich geschlagen und ausgepeitscht worden war, erwähnte Cimon besser nicht. Noch wusste er ja nicht, das es auch anders ging...und wahrscheinlich sogar besser.
    Nun fühlte er sich wirklich und wahrhaftig geborgen. Dabei konnte er nicht einmal sagen wieso dies so war. Gerne hörte er den beiden weiter zu und würde versuchen aus den Worten zu lernen. Ab und an fragte er sogar nach dem entsprechenden Wort in ihrer Heimatsprache und versuchte dies dann wiederzugeben.
    Sollten die beiden Interesse zeigen würde er dies natürlich mit der Sprache seiner Heimat ebenso machen. Doch diese sprach er um einiges schlechter als Latein oder Griechisch.

  • Bashir kündigte an, ihnen beiden zu schreiben, was Phraates ein frohes Lächeln abrang. Er würde bald einen Brief bekommen von Bashir, das fühlte er. Er freute sich, dass der Kontakt mit seinem Freund hoffentlich nicht abreißen würde, und dass er einen neuen Freund gefunden hatte, mit dem er Zeit in der Villa Aurelia verbringen könnte.
    „Das ist gut!“, merkte er freudig an, als Cimon sagte, er lernte schnell. Er selber hielt sich für keinen komplett inkompetenten Lehrer, also könnte das fast funktionieren, dachte er sich.
    „Dann ich werde warten auf dich, bis du ankommst. Wie lange es noch wird dauern?“, fragte er Cimon, obwohl es wohl so sein würde, dass jener dies auch nicht wissen würde. Auf jeden Fall war Phraates schon ziemlich aufgeregt auf seine zunkünftige Tätigkeit als Lehrer. Das sollte interessant werden. Zusätzlich war er schon gespannt, was seine Herrin zu der aussicht sagen würde, dass er trainieren könnte. Vielleicht würde sie ihn ja zum custos corporis machen. Der Thraker würde das wohl nicht mehr werden. Unmöglich.

  • Bashir hörte den beiden nicht wenig neidisch zu, versuchte aber trotzdem, sich für sie zu freuen. So schwer es auch fiel. Es ging ihm schließlich nicht schlecht hier. Und die anderen Sklaven im Haus waren nett, er vestand sich gut mit ihnen. Doch so eine innere Verbundenheit, wie er sie mit seinem Landsmann und auch mit Cimon verspürte, die war eben nicht vorhanden. "Vielleicht schickt mein Herrr mich wiederr einmal nach Rrom fürr einen Auftrrag. Dann könnten wirr uns trreffen, oderr?" Es war eine sehr dünne Hoffnung für den Parther. Schließlich wußte er nichts über den aurelischen Haushalt und wie man es dort hielt mit Besuch für die Sklaven.

  • "Ich..ich bin mir nicht sicher wie lang es dauern wird...aber sicher nicht zu lang, Phraates. ..."


    Cimon gewann immer mehr sein seltenes Lächeln und entspannte sich zunehmend in dieser mehr als nur angenehmen Gesellschaft. Er nahm sich fest vor so bald es ging seinen Herren darauf anzusprechen. Schließlich mochte Ursus es doch wenn Cimon lernte. Und das Training konnte auch nur von Vorteil sein.


    Fest sah er in Bashirs Augen, als dieser sprach und wusste doch wie viel Hoffnung und wie wenig Realismus in ihnen steckte. Er selbst gab sich auch viel lieber der Hoffnung hin und würde andere Gedanken einfach beiseite schieben.


    "Natürlich werden wir uns dann treffen. Und immer wenn unsere Herren uns in deine Nähe senden, können wir Dich besuchen."


    Aufmunternd lächelte er seinem guten Freund zu, konnte dabei aber die Befürchtung nicht ganz verbergen, das es nicht so bald in erfüllung würde gehen können. Aber es ist in den vergangenen Tagen so vieles geschehen, von dem er niemals gedacht hätte das er es erleben dürfte. Und doch war er nun...hier...nicht allein...unter Freunden. Wenn dies möglich war dann auch alles andere.

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