[Vor den Toren Roms] Ein Herbsttag

  • Sie konnte nur wenige Gründe finden, was dagegen sprach, seine Männer kennen zu lernen. Das sie etwas rauer waren, damit würde sie zurecht kommen. Er kannte ja nicht ihre Ziehbrüder, die nicht nur etwas Rau gewesen waren, sondern vor allem Draufgänger und keine Gelegenheit ausgelassen hatten, sich zu prügeln. „Ich wüsste nichts was dagegen spricht“, meinte sie mit einem leichten Schulter zucken und grinste ihn dann an. „Oder hast du Angst, dass ich dir abspenstig gemacht werde?“ fragte sie, meinte es aber so gar nicht ernst. Er brauchte sich keine Sorgen machen, dass sie plötzlich wie aus heiterem Himmel einem anderen Mann an den Hals warf. Sie gehörte nicht zu den Frauen die sich erst einem Mann angelten, nur um ihn dann fallen zu lassen wie heiße Kastanien. Zumal sie ihn liebte und glücklich war, das würde sie nicht leichtsinnig aufs Spiel setzen. Wie bereits geahnt, würde sie sich die Castra nicht ansehen können, aber nach Dienstschluss sich beim Palast einzufinden, dass würde sich sicherlich einrichten lassen. „Nach der Wachschicht dürfte klappen. Eburnus? Nein, den hast du mir noch nicht vorgestellt!“


    Calvena kringelte sich schon fast vor lachen. Dennoch warf sie ihm einen empörten Blick zu und schnippste ihm eine Kastanienschale an den Kopf. Einen sanften Klapps auf den Hinterkopf bekam der dennoch. „Wie gut dass du Älter bist als ich“, grinste sie und streckte ihm frech die Zunge heraus. „So werde ich zumindest im Greisenalter einige Jahre Ruhe vor dir haben!“ kicherte sie und duckte sich diesmal selbst. „Aber ehe es soweit kommt, kann ich dich noch oft genug necken!“ kicherte sie und ergriff die Flucht, um sich vor etwaiger Rache in Sicherheit zu bringen. Kurzerhand warf sie ihm ein weiteres Mal eines der Kissen an den Kopf. Diesmal verfehlte es ihn und segelte über seinen Kopf und das Feuer hinweg. „Upps“, meinte sie daraufhin.


    „Ist das Essen bei euch in der Castra wirklich so schlecht?“ fragte sie verwundert und nahm sich selbst einen Becher Wein. „Dann sollte ich dich wohl öfter zu einem Picknick entführen!“ schlug sie zwinkernd vor. „Auf diesen wunderbaren Tag!“ nahm sie dann seinen Trinkspruch auf, sah ihm dabei tief in die Augen, stieß mit ihm an und nippte an dem Becher.

  • "Und ob! Das sind alles gutaussehende, stramme Burschen! Durchtrainiert und kräftig. Der Traum einer jeden Frau. Noch dazu stecken sie ziemlich oft in schmucken Uniformen!" Valerian tat empört, doch wieder konnte er das übermütige Blitzen aus seinen Augen nicht verbannen. "Duccius Eburnus. Er stammt aus Germanien und ist um ein paar Ecken herum sogar mit mir verwandt. Du wirst ihn bald kennenlernen, denn sicher wird er ab und an in unserem Haus zu Gast sein." Er lächelte, als er daran dachte, was Eburnus wohl für Augen machen würde, wenn er ihm Calvena vorstellte.


    Valerian duckte sich, wurde aber dennoch von der Kastanienschale getroffen. Er lachte und kommentierte den Klaps mit einem halbherzigen "Au!". Wirklich weh getan hatte es schließlich nicht. Aber es machte Spaß, so zu tun als ob. "So, Du meinst also, Du wirst mich überleben? Na, wollen mal sehen, ob Du den Strapazen eines Zusammenlebens mit mir wirklich so gut gewachsen bist." Er grinste nicht minder frech als sie und wollte sie mit dem Finger auf die Nase stupsen. Aber sie floh vor ihm und bewarf ihn auch noch mit einem Kissen. Das allerdings etwas zu weit flog. Valerian lachte. "Das üben wir aber nochmal!" Er stand auf und holte das Kissen zurück. Natürlich nur, um es auf sie zu werfen.


    "Naja, das Essen eines Soldaten ist so schlecht, wie er es sich zubereitet", erwiderte er lachend. "Ich als Centurio habe es noch gut. Zum einen verdiene ich gut, und kann mir leckere Dinge kaufen. Zum anderen kann ich mir den Burschen aussuchen, der für mich kocht. Aber so gut wie das hier oder so gut wie Diomedes kocht, kann er es leider nicht. Und ja, Du darfst mich noch ganz oft zu einem leckeren Picknick einladen, da habe ich ganz und gar nichts gegen." Sie stießen an und Valerian trank einen Schluck. Ihre Augen ließ er dabei keine Sekunde aus den Augen. "Was bin ich doch für ein Glückspilz", sagte er schließlich leise.

  • „Oh, einen kleinen Eindruck konnte ich ja beim Armilustrium gewinnen, was du für stramme Burschen befiehlst!“ kicherte sie und musste daran denken, dass sie und Serrana die Köpfe zusammen gesteckt hatten und sich über die Männer in ihren schmucken Uniformen ausgelassen hatten. Das war zwar nicht sonderlich passend gewesen, für so ein wichtiges Ereignis, aber sie hatten es sich nicht verkneifen können. Aber eigentlich hatte sie ja nur Augen für ihn gehabt, ein wenig necken wollte sie ihn dann doch noch. „Ich freu mich schon, ihn kennen zu lernen“, lächelte sie. „Ihr seit miteinander verwandt?“ fragte sie neugieriger Weise nach.


    Glücklicherweise war sie ihm ja entkommen, aber fast postwendend kam das Kissen zurück gesegelt und traf sie an der Brust. Bevor es jedoch erneut auf dem Boden landen konnte, hielt sie es dann erst einmal fest. „Natürlich werde ich dich überleben!“ meinte sie überzeugt und lachend. „Sonst wird mein Liebeszauber auf dich ja nicht mehr wirken!“ scherzte sie dann mit einem ernsten Gesicht, ehe sie wieder lachte.


    „Es gibt ja auch einen kleinen Unterschied zwischen einem ausgebildeten Koch und jemand der dies nur gelernt hat um sich selbst versorgen zu können. Wenn ich dich dann wieder entführe, sollte das Wetter wohl auch genauso schön sein wie heute!“


    In seinen Augen konnte sie versinken und einfach alles vergessen, was um sie herum war. Sie war überglücklich. „Wir beide sind Glückspilze!“ lächelte sie.

  • Valerian lachte. "Soso, daher weht also der Wind. Du hast bereits Blut geleckt! Na, das könnte Dir so passen." Dabei hatte er nicht einmal eine Ahnung davon, daß die Mädels ihre Köpfe zusammengesteckt und die Männer dabei ausgiebigst beäugt hatten. Er lästerte nur einfach so ein bißchen, weil es einfach Spaß machte, genau wie es ihr Spaß machte, ihn zu necken.


    Sie fing das Kissen geschickt auf und trieb den Scherz noch ein wenig leichter. Nun aber mußte Valerian erneut lachen. "Ach, so einfach ist das, dem Zauber zu entrinnen? Ich muß Dich nur um die Ecke bringen? Achje, das geht ja nicht, weil ich Dich dafür viel zu sehr liebe. Hm. Fatal. Das ist aber wirklich nicht nett von Dir, mich so in die Enge zu treiben." Wieder lachte er und ließ sich wieder neben ihr nieder. So war es doch viel gemütlicher. Dabei überlegte er kurz, ob er nicht sein Wissen über ihre Kltzligkeit ausnutzen sollte. Nein, besser erst nach dem Essen, sonst landete noch alles im Schmutz.


    "Eigentlich ist Diomedes auch kein ausgebildeter Koch. Aber er kocht so gut, als wäre er einer. Es darf aber ruhig ein wenig wärmer sein bei zukünftigen Entführungen", lachte er dann und zwinkerte ihr zu. Es war so herrlich mit ihr. Sie so ansehen zu dürfen, sie küssen zu dürfen...

  • Mit einem völlig Unschuldigen Blick sah sie ihn an. „Ich und Blut geleckt“, meinte sie gespielt empört. „Niemals... Obwohl....“, sie verstummte und sah einen Moment völlig geistesabwesend aus.Dass sie dabei an ihn in seiner glänzenden Uniform dachte, würde sie ihm noch nicht unter die Nase binden. „Jetzt wo du es erwähnst“, mit einem völlig frechen Lächeln auf den Lippen sah sie ihn an. „Du kannst mir doch sicherlich einen deiner Kameraden empfehlen?“ fragte sie ihn dann. Nun konnte sie aber ihre scheinbar ernste Miene nicht länger aufrecht zu erhalten. Sie musste lachen und brauchte einen Moment, bis sie sich wieder halbwegs gesammelt hatte. Dennoch kicherte sie dann immer wieder zwischen drin mädchenhaft.


    Schockiert und aus großen Augen sah sie ihn an, als er meinte, er könne sich ja von ihr befreien, wenn er sie um die Ecke brachte. Doch ihr Kichern zwischen zeitlich verriet, dass sie ihn nicht so ernst nahm, wie sie versuchte vorzugeben. „Oh, bitte nicht“, jammerte sie dann gespielt ängstlich. „Ich werde immer brav und artig sein, wenn du mich verschonst“, versicherte sie ihm dann. Ihre Augen funkelten dabei munter. „Ich würde dich niemals nicht in die Enge treiben“, fügte sie dann eifrig kopfschüttelnd hinzu.
    Nun saß er wieder dicht neben ihr und sie nutzte die Gelegenheit um sich an seine Schulter an zu lehnen. Sie genoss seine Nähe sichtlich und sie wünschte sich insgeheim, dass dieser Tag niemals enden würde.


    „Also wenn es beim nächsten Ausflug wärmer sein soll, dann müssen wir wohl bis zum Frühling warten oder aber uns einen Ort suchen, der genauso gemütlich ist!“ meinte sie nachdenklich. „Also was magst du essen?“ fragte sie ihn und deutete auf die vielen verschiedenen Leckerein, welche um sie herum drapiert waren.

  • Natürlich leugnete sie. Was hätte sie auch anderes tun sollen? Aber dieser Gesichtsausdruck dabei strafte ihre Worte Lügen. Dieser geistesabwesende, fast schon verträumte Blick! Er hätte es niemals zugegeben, aber dieser Blick gab ihm doch einen kleinen Stich ins Herz. Obwohl er wußte, daß sie scherzte. "Nichts da. Deine Auswahl mußt Du schon selbst treffen. Ich weiß doch gar nicht, was für euch Frauen die wichtigsten Auswahlkritierien sind. Außerdem: Es hat seinen Grund, warum ich Centurio bin und die anderen nicht: Ich bin der Beste! In jeder Beziehung!" Er warf sich ein wenig in Pose, um seine Worte zu unterstreichen. Mußte dann aber auch lachen, als sie lachte.


    "Brav und artig, das klingt wirklich gut. Mal sehen wie lange Du das..." Er lachte, weil sie gerade bewies, daß sie sehr weit weg war von brav und artig. "Soso, niemals nicht in die Enge treiben würdest Du mich. Soviel zu brav und artig! Das hat ja nicht lange gehaltn." Er lachte und legte seinen Arm um sie. Wie herrlich warm sie sich anfühlte. Und so anschmiegsam. Es war schwer, sehr schwer, jetzt nicht weiter zu gehen. Doch er riß sich zusammen. Für ihrer beider Zukunft mußten sie sich beherrschen.


    "Ich mag von allem etwas essen. Alles probieren." Es sah schließlich alles sehr lecker aus. Und wenn solch ein Angebot schon mal vorhanden war, wäre es doch Sünde, dies nicht ausgiebig zu nutzen. "Für den nächsten Ausflug brauchen wir also einen geschützten Ort. Der trotzdem einsam ist. Das wird nicht leicht."

  • Als er sich in Pose warf und laut proklamierte, er sei der Beste, glitzerte es in ihren Augen schelmisch. „So, so. Du bist also der Beste....“, sie legte den Kopf leicht schief und musterte ihn dann einmal aufmerksam. „Beweis es!“ forderte sie ihn dann grinsend auf und war gespannt, was er sich einfallen lassen würde, um sie zu Überzeugen.


    Es war wunderbar von ihm gehalten zu werden. Kaum das er sie an sich heran gezogen hatte, schmiegte sie sich vertrauensvoll an ihn. „Och... ich kann schon brav und artig sein. Nur seh ich dafür gerade jetzt keinen Grund!“ kicherte sie und stupste diesmal auf seine Nase. Wieder warf sie ihm diesen Blick voller Unschuld zu und klimperte ein wenig mit den Wimpern. „Es sei denn, du willst es?“ meinte sie dann leicht hin. Es war ihr aber durchaus damit.


    Kurz sah sie sich um und fütterte ihn dann mit etwas Huhn. „Wir werden sicherlich etwas finden“, lächelte sie recht zuversichtlich. Aber auf Anhieb wollte ihr kein neues Ziel für den nächsten Ausflug einfallen. Sie würde sich mal umhören, oder Elissa losschicken, sie war eine zuverlässige Verbündete für solche Pläne.

  • "Oho, die holde Maid glaubt mir nicht!", tat Valerian höchst empört. "Es ist gerade kein angemessener Gegner da. Außer Dir." Er grinste durchaus frech und begann, sie in die Seite zu pieksen. Ganz leicht natürlich nur. Es sollte kitzeln, nicht wehtun. Und Frauen waren soviel empfindlicher als Männer. Meistens zumindest.


    "Daß Du brav und artig bist? Natürlich will ich das!", sagte er mit dem Brustton der Überzeugung. Und setzte dann nach einer Weile noch ein: "Nicht!" hinzu. Lachend drückte er sie an sich. "Ich liebe Dich genau so, wie Du bist. Obwohl Du frech bist und mich viiiieeel zu oft ärgerst und überhaupt. Aber wie langweilig würde unser Leben werden, wenn wir beide brav und artig wären? Dann lieber der eine oder andere Streit und dafür ein spannendes Leben voller sprühender Ideen und Überraschungen." Was im Scherz begonnen hatte, war doch Ernst geworden. Valerian wollte kein braves Hausmütterchen ohne eigene Meinung und nur dem Manne ergeben. Viele mochten das als Ideal ansehen. Doch da war er anders.


    Gerne ließ er sich füttern und nahm vorsichtig mit den Lippen aus ihren Fingern, was immer sie ihm hinhielt. "Ja, das wird es ganz sicher. Ich werde mich in der nächsten Zeit mal gründlich umschauen. Wenn wir beide unsere Augen und Ohren offenhalten, dann sollte sich doch etwas finden lassen." Auch ihm fiel auf Anhieb nichts ein. Aber er war ja viel in der Stadt unterwegs und konnte einfach mal besonders darauf achten.

  • Breit grinste sie und nickte leicht bestätigend, als er behauptete sie würde ihm nicht glauben. Doch im nächsten Moment kreischte sie kurz auf und versuchte seine Finger abzuwehren, welche sie nun hartnäckig kitzelten. „Das ist unfair!“ bekundete sie atemlos zwischen ihrem Gelächter und kringelte sich bereits auf der Decke. An seinem übermütigen Grinsen konnte sie sehen, dass er seinen Vorteil voll und ganz ausgekostete. „Hör auf“, bat sie dann und es gelang ihr dann doch zumindest eine Hand zu fangen und so fest zu halten, dass er sie nicht so ohne weiteres wieder befreien konnte.


    Irgendwie wollte sie ihm nicht so recht glauben, als er ihr beteuerte, er wolle dass sie artig und brav war. Ein skeptischer Blick musterte ihn, dann lachte sie, als er dann doch zugab, dass er sie so liebte wie sie war und es ihm auch so viel lieber war. „Dabei kann ich dich nicht mal so viel Ärgern“, meinte sie und schmiegte sich an ihn. Wie herrlich doch das Gefühl war von seinen Armen gehalten zu werden. „Wir sehen uns doch nicht oft“, fügte sie verschmitzt hinzu, wusste aber, dass sie Beide schon jede freie Minuten miteinander verbrachten, die sie hatten. „Ich glaub kaum, dass wir ein langweiliges Leben führen werden. Da ist auch noch Melina, die uns sicherlich auf Trab halten wird. Außerdem sind wir Beide nicht gerade langweilig“, behauptete sie dann. „Und wenn ich uns Beide so ansehe, ich glaube kaum das unsere Kinder uns Ruhe lassen würden. Wenn sie auch nur nach einem von uns schlagen, dann fürchte ich, dass eine Horde Soldaten im Haus das kleinere Übel wären!“ scherzte sie ein wenig, aber auf der anderen Seite war sie schon ein wenig gespannt darauf, wie sich ihre gemeinsam Zukunft gestalten würde. Wie sich Valerian wohl als Vater machen würde? Aber zunächst einmal wollte sie alle Zeit die sie gemeinsam hatten auch genießen und mit niemandem teilen.


    Während er auf einem Stück herum kaute, gönnte sie sich ein paar Datteln im Speckmantel. Der Koch hatte ihr verraten das er einige Rosmarinzweige mit anbriet, was diesen einen ganz besonderen Geschmack gab.
    „Es wird sich schon etwas ergeben. Im Notfall verwerfen wir deine Verwandtschaft für einige Stunden aus dem Haus“, schlug sie ihm kichernd vor. Sie bezweifelte, dass sie Avarus, Laevina und Avarus aus dem Haus bekommen würde. Auch Sabina würde sich nicht vertreiben lassen, selbst wenn es nur ein paar Stunden waren.

  • "Nein, nein, das ist gar nicht unfair", hielt Valerian lachend dagegen, wehrte sich aber nicht großartig, als sie eine seiner Hände fing. Obwohl es ihm doch ein Leichtes gewesen wäre, sich aus ihrem Griff zu befreien. Immerhin war er ihr rein stärkemäßig weit überlegen und zudem geübt darin, sich aus den Griffen von geschickten und starken Gegner zu befreien. Aber das hier war nur ein Spiel. An dem sie genauso viel Freude haben sollte wie er.


    "Nein, ich glaube auch nicht, daß unser Leben langweilig wird. Und ich hoffe doch, daß wir uns bald häufiger sehen können." Sobald ihre Verlobung offiziell war, konnten sie sich ein klein wenig mehr erlauben. Doch wie lange es bis dahin noch dauerte, war eine gute Frage. "Melina? Ich hoffe doch, daß wir sie eines Tages gut verheiraten können. Sie wird nicht ewig in unserem Haus leben. Nur so lange, bis sie erwachsen geworden ist." Falls das je gelang. "Und unsere Kinder? Sie werden die besten Kinder sein, die je ein Paar hatte. Denn sie bekommen nur die besten Eigenschaften mit. Ich wette, denen macht niemand etwas vor und sie machen ihren Weg." Wenn sie zu wild waren, mußte er eben mehr arbeiten, das war eine gute Taktik, um die Nerven zu schonen.


    "Was glaubst Du, in was für eine Klette sich Melina verwandeln wird, wenn sie merkt, daß wir sie für ein paar Stunden aus dem Haus haben wollen. Nichts macht junge Menschen neugieriger. Nein, ich glaube, das ist kein guter Ort für so etwas. Es wird uns schon was einfallen, da bin ich mir sicher." Auch Valerian griff nun nach einer Dattel im Speckmantel. Bevor Calvena diese leckeren Dinger noch alle allein aufaß!

  • „Natürlich ist es unfair!“ protestierte sie und zog kurz einen Schmollmund. „Denn noch hab ich nicht heraus gefunden, welche Schwäche du hast“, argumentierte sie zwischen den Lachern. Etwas atemlos klang sie. Schließlich ließ er dann doch von ihr ab und sie konnte sich wieder beruhigen und Luft bekommen. „Du solltest dich schämen“, meinte sie mit erhobenem Zeigefinger. Ein breites Grinsen konnte sie aber nicht unterdrücken. Schließlich ließ sie ihre Hand wieder sinken. Sie bezweifelte das er sich für diese Attacke auf sie, schämen würde, dazu war das Funkeln in seinen Augen zu vergnügt. „Mich so zu überfallen“, fügte sie gespielt empört hinzu und überlegte wie sie es ihm vergelten konnte. Doch auf Anhieb fiel ihr nichts passendes ein, daher beließ sie es erst einmal dabei und würde sich für später etwas einfallen lassen.


    Zustimmend nickte sie, es würde ihnen Beiden gut tun, sich öfter zu sehen. Kurz kamen sie wieder auf Melina zu sprechen, aber schnell widmete sich ihr Gespräch eher ihrer Beider Zukunft, als der von dem wilden Mädchen. „Wir sollten den Abend nicht vor dem Tag loben, was unsere Kinder angeht. Am Ende sind sie die reinste Wirbelstürme und das Haus liegt in Trümmern“, zwinkerte sie ihm zu. Kurz fragte sie sich, wem ihre Kinder wohl später einmal ähnlicher sein würden. Aber dann schob sie diesen Gedanken beiseite, erst einmal wollte sie nur das Hier und Jetzt genießen.


    „Da hast du wohl vermutlich Recht“, stimmte sie ihm dann zu, als er meinte Melina würde sich wie eine Klette an sie heran hängen und ihnen keine Ruhe lassen. „Wir werden schon etwas finden“, stimmte sie ihm dann zu. Sie zupfte sich etwas Fleisch von dem kalten Huhn ab und aß es genüsslich.

  • Valerian mußte lachen, als sie sich beschwerte, er sei doch unfair gewesen. "Meine Schwäche, die ist doch völlig offensichtlich", neckte er sie und hütete sich, etwas zu verraten. Ganz so einfach sollte sie es denn doch nicht haben. Fand er zumindest. Immerhin wußte er nur zu genau, daß sie es gnadenlos ausnutzen würde, wenn sie es wüßte. Obwohl es wirklich nicht schwer herauszufinden war.


    "Vielleicht sollten wir unseren Kindern die Gelegenheit geben, erst einmal das Licht der Welt zu erblicken, bevor wir uns über ihre übergroße Aktivität beschweren. Am Ende werden es Stubenhocker und Bücherwürmer." Bei dieser Vorstellung mußte er selbst lachen. Das kam wohl bei diesen Eltern ganz und gar nicht in Frage.


    Valerian ließ sich das Essen schmecken. Die Maronen waren noch immer warm und schmeckten gerade zu dem Hühnchen ausgesprochen lecker. Vielleicht schmeckte aber alles auch nur deswegen so gut, weil sie hier draußen waren und schon einige Stunden Ritt hinter sich hatten. "Was hast Du eigentlich Deinen Onkeln erzählt, wo Du hin wolltest?"

  • Natürlich war seine Schwäche deutlich, es war nämlich sie selbst. Wenn sie wollte konnte sie ihn allein damit ärgern, in dem sie einfach auf Abstand ging, aber dies brachte sie nicht zustande, weil sie einfach viel zu gern in seiner Nähe war. Schließlich grinste sie ihn frech an. „So, so... deine Schwäche ist also offensichtlich“, kicherte sie. „Dann sollte ich dir wohl das Essen wegnehmen, damit du keinen Wohlstandsbauch bekommst!“ kicherte sie und klopfte ihm auf selbigen. Eigentlich konnte sie nur harte Muskeln spüren, aber dieser Scherz auf seine Kosten konnte sie sich einfach nicht verkneifen.


    „Stubenhocker und Bücherwürmer?“ kicherte sie und schüttelte den Kopf. Das konnte er wohl selbst nicht glauben. Sie befürchtete eher, dass sie den Dickkopf der Germanica erben würden und somit allein damit immer wieder Ärger provozieren würden.


    Gerade knabberte sie an einer Marone, als Valerian fragte was sie ihrem Onkel erzählt hatte wo sie war. „Ich hab ihm die Wahrheit gesagt. Das ich mich mit dir treffe... nur geht er davon aus, das Simplex uns an den Fersen heften würde. Oder aber Quadrata“, sie verzog kurz das Gesicht. „Das ist die Sklavin der alten Schreckschraube, die schnüffelt auch gern allen hinter her!“ erklärte sie ihm dann. Dann kicherte sie aber. „Elissa hält sie aber auf Trab!“ meinte sie amüsiert.

  • Entsetzen stand auf seiner Miene geschrieben, als sie ihm diese fürchterlichen Dinge androhte. "Oh, sie hat meine Schwäche erkannt!", log er jammernd und raffte schnell noch etwas Eßbares an sich. "Wohlstandsbauch? Ich? Niemals nie nich! Jedenfalls nicht, solange ich bei den Praetorianern bin. Egal, wie gut Du mich fütterst. Später... naja." Er lachte. Er hatte schon von Soldaten gehört, die nach dem aktiven Dienst aufgegangen waren wie Hefekuchen.


    Der Gedanke, daß ihre Kinder Stubenhocker und Bücherwürmer werden könnten, fand sie wohl ebenso amüsant und abwegig wie er. Sie lachten zusammen darüber und auch Valerian dachte, daß es nicht leicht würde, wenn sie nur halb so einfallsreiche Rangen wurden, wie er selbst es gewesen war. Ja, das konnte eine interessante Mischung werden, wenn er daran dachte, was er von Calvenas Jugend wußte.


    "Naja, dann kann er wenigstens nicht sagen, wir hätten ihn hintergangen, falls er herausbekommt, daß wir doch ganz allein waren. Wie gut, daß ich ein braver Bursche bin und sowieso nicht vorhatte, Dich zu entehren." Er grinste lausbübisch und mußte dann lachen, als er daran dachte, wie die resolute Elissa die arme alte Sklavin auf Trab hielt. "Da kann einem diese Quadrata fast leid tun."

  • Sie kicherte und versuchte so schnell sie konnte das Essen aus seiner Reichweite zu bringen, doch gab sie sich nur halbherzig Mühe, es gelang ihm zumindest das Gebäck und kandierten Früchte für sich retten. „Och warts ab, ich werde dich in einigen Jahren an deine Worte erinnern“, versprach sie ihm zwinkernd. „Hey, ich will auch noch etwas von dem Gebäck haben!“ protestierte sie, als er sich daran gütlich tat, nun war sie es, die nach den Leckerein schnappte.


    „Braver Bursche?“ hackte sie kichernd nach und wusste doch, dass er sich ihr nicht unsittlich nähern würde, zumindest nicht über die Maßen, ein wenig Zweisamkeit musste dann aber schon drin sein, ebenso wie verstohlene Küsse und liebevolle Umarmungen.


    „Du kennst Qudrata nicht!“ kicherte sie dann. „Ich glaube Beide machen sich gegenseitig das Leben schwer!“ meinte sie nachdenklich.

  • Valerian lachte und war bereit, um das Essen zu kämpfen. Und natürlich sprang sie darauf an, als er begann, das süße Zeug zu naschen. Er ließ sie danach hangeln und sorgte dafür, daß sie es erst erreichte, als er wieder an die herzhafteren Dinge herankam. "So ist es besser", stellte er immer noch lachend fest und biß in das erbeutete Hühnerbein.


    "Ohja, sehr brav! Jemand anderer hätte Dich jetzt erst übers Knie gelegt und dann... Nene, sowas tu ich doch nicht. Also noch nicht. Zweiteres meine ich!" Es wurde nicht besser und lachend gab er auf, es besser machen zu wollen. Sie wußte schon, was er meinte. Und unterstrich dies mit einer weiteren Umarmung, - gefolgt von einem zärtlichen Kuß. Es war schon verflixt schwer, sich von allem anderen zurückzuhalten. Besser, wieder auf etwas abkühlendere Themen zu kommen. "Doch, ich kenne sie schon", behauptete er einfach. "Sie hat mir die Tür geöffnet neulich, als ich zu Deinem Onkel ging." Sein Tonfall klang, als würde er tatsächlich glauben, daß solch ein kurzer Moment reichen würde, um eine Frau vollständig kennenzulernen.

  • Kurz rangelten sie miteinander und versuchten sich gegenseitig die Leckerein zu stipitzen. Er hielt sie dabei auf abstand und Calvena schob dafür die anderen Packete mit dem Essen aus seiner Reichweite. Doch schließlich gelang es ihm dann doch, an eines der Hühnerbeine zu gelangen und sie bekam zum Ausgleich die kandierten Früchte in die Finger. Verschmitzt grinste sie ihn an und meinte dann Großzügig. "Ich kann dich ja nicht verhungern lassen, Am Ende würdest du mir nur vom Pferd fallen!" kicherte sie.


    Da redete sich Valerian doch glatt um Kopf und Kragen. Scheinbar schokiert sah sie ihn an, doch dann lachte sie wieder. "Du meine Güte, ob es so klug war deinen Antrag anzunehmen... ich seh schon, ich muss mich vor dir in Acht nehmen wenn wir verheiratet sind!" Um seine Worte wieder gut zu machen, zog er sie in seine Arme und küsste sie zärtlich. Das machte es nicht leichter ihm zu wiederstehen. Zumal sie in seinen Küssen versinken konnte. Schließlich hielten sie sich doch wieder zurück. Dafür würden sie wohl Beide eher voller Ungeduld auf ihre Hochzeit warten und auf alles was dem dann folgen würde.
    "Bitte was?" fragte sie verwundert. "Was macht die alte Schreckschraube an der Tür, das ist doch sonst die Aufgabe des Germanen....", meinte sie nachdenklich. "Würde mich nicht wundern, wenn sie zuerst dann zu Laevina gegangen ist, ehe sie Sedulus Bescheid gab..." Ihr kam der Verdacht, dass Laevina dann wohl auch gelauscht hatte. Das wäre typisch für die alte Germanica, die wollte ja immer wissen was vorging und das Valerian im Haus war, das war dann auch ein gefundenes Fressen für die Alte. Aber im Grunde war es ja dann doch egal. Laevina hatte auf die Entscheidung von Sedulus oder Avarus keinen Einfluss.

  • "Um vom Pferd zu fallen, brauche ich nicht zu verhungern", trieb Valerian den Scherz weiter und war sich nicht zu fein, über sich selbst zu lachen. "Aber ich ziehe es auf jeden Fall vor, gut gefüttert zu werden." Vor allem, wenn es so gut schmeckte. An der frischen Luft und in netter Gesellschaft schmeckte es sowieso gleich noch besser.


    "Tjaaaaa, dafür ist es nun zu spät. Du hast schon angenommen. Nun mußt Du mit dem siebenköpfigen Monster leben, das Du gewählt hast." Er zog eine Fratze und hob bedrohlich die Hände. Dabei ließ er ein dunkles Grollen hören. Was er aber nicht allzu lange durchhielt, da er schon wieder lachen mußte. Es war einfach zu schön, so mit ihr zu scherzen und sich gegenseitig zu necken.


    "Davon kannst Du sogar ganz sicher ausgehen. Denn sehr bald schon hat Dein Onkel Laevina beim Lauschen erwischt. Sie tat natürlich so, als suchte sie ihren Gehstock. Und dann war sie viel zu erschöpft, um uns zu verlassen. Ja, das war schon ein sehr... hm... spannendes Gespräch." Er grinste breit bei der Erinnerung daran.

  • Leise kicherte sie, als Valerian wieder ein gestand das er kein guter Reiter war. Er musste auch nicht alles können, um für sie perfekt zu sein. Diese kleine Schwäche machte ihn einfach nur sympathischer und hätte sie nicht bereits ihr Herz an ihn verloren, dann wohl spätestens an diesem Tag, wo sie so unbeschwert mit einander redeten und scherzten. Sie sehnte sich nach mehr solcher Momente in denen sie einfach ungestört waren, wo keine neugierigen Augen sie auf Schritt und Tritt beobachteten. Eigentlich konnte sie es kaum erwarten, seine Frau zu werden, denn dann würde es sicherlich viele solcher Momente geben. „Wie gut das ich dir so ein sanftes Pferd gegeben habe, nicht das du am Ende mit vollem Bauch auf dem Boden landest und nicht mehr aufstehen kannst!“ kicherte sie und naschte noch etwas von dem Obst, ehe sie sich nach einer anderen Leckerei umsah. Schließlich nahm sie sich die letzte Dattel.


    Siebenköpfiges Monster passte sehr gut zu ihm, schließlich war sicherlich nur noch die Hälfte des Essen übrig. Vergnügt lächelte sie ihn an. „Monster... mhm... ich glaub so nenn ich dich jetzt immer, wenn wir allein sind!“ dachte sie laut und ging nicht auf sein tiefes Brummen ein. „Mein Monster!“
    grinste sie dann schließlich.


    Da hatte sie wohl voll ins schwarze getroffen mit ihrer Vermutung. „Ich kann mir gut vorstellen, dass es ein spannendes Gespräch war. Sobald Laevina in der Nähe ist überlegt man sich was man sagt!“ meinte sie nachdenklich. Es wurde Zeit das die alte Schreckschraube endlich mal ein paar Grenzen gesetzt bekam, erst schnüffelte sie überall herum und dann lauschte sie auch noch. Irgendwie konnte man sich in der Casa Germanica nicht mehr sicher fühlen. In Zukunft würde sie Simplesx dazu abstellen, die Alte im Auge zu behalten.

  • "Ohja, das war sogar sehr gut. Sonst hätte ich wohl auch schon mit leerem Bauch auf dem Boden gelandet." Valerian machte sich über sich selbst lustig, was er in anderer Gesellschaft sicherlich nicht so ohne weiteres getan hätte. Doch mit Calvena machte es ihm nichts aus, über sich selbst zu lachen. Zumal es ja auch der Wahrheit entsprach. Ein ausgesprochener Reiter würde er wohl niemals werden. Wie gut, daß es Pferde gab, die brav waren und wußten, was sie zu tun hatten.


    "Monster... he, wie ein Kosename klingt das nicht gerade. Fällt Dir wirklich nichts netteres für mich ein?" Er tat ein wenig beleidigt und verschränkte die Arme vor der Brust. "Du weißt doch, was Monster tun? Sie erschrecken Leute, brüllen ganz furchtbar, essen einfach alles, auch die erschreckten Leute mit Haut und Haaren." Er zupfte dabei leicht an ihren Haaren, als ob er prüfen wollte, ob die wohl schmecken würden. "Naja, vielleicht spucken sie die Haare auch wieder aus." Er duckte sich schon aus reiner Vorsicht, denn er erwartete den einen oder anderen Klaps für diese kleinen Frechheiten.


    "Das war wirklich sehr spannend. Laevina tat so, als könnte sie auf keinen Fall mehr gehen. Und Dein Onkel hat ihr einen Seitenhieb nach dem anderen erteilt. Es ist bestimmt schwer, mit ihr zusammenzuleben. Aber eigentlich fand ich es ausgesprochen amüsant." Zumindest so im Nachhinein betrachtet.

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