Sie mochte viele Dinge an ihm, vor allem aber, das er sich selbst nicht immer so ernst nahm. Es gab Männer die ein solch aufgeblasenes Ego hatten, dass sie nichts anderes außer sich selbst wahr nahmen und nur auf der Suche nach einer Frau waren, die sie dann bewunderten und ihnen Bestätigungen gaben. Und in dieses Bild passte sie nicht rein, denn zum Teil schlug der Dickkopf der Germanica durch und auf der anderen Seite war sie etwas zu impulsiv und auch zu klug um sich so einem Mann zu fügen. Mit Valerian hingegen würde sie glücklich werden, da war sie sich mehr als sicher.
Calvena kicherte. „Wie würde das auch aussehen, wenn ein tapferer Soldat von einem Pferd abgeworfen wird. Das könnte ich gar nicht zulassen.“
Sie grinste breit und warf ihm einen scheinbar unschuldigen Blick zu, als er protestierte. „Mir fällt sicher etwas netteres ein“, meinte sie lächelnd und besänftigend. Doch dann setzte sie eine erschrockene Miene auf. „Du willst mich doch nicht fressen!“ meinte sie und musste sich ein Kichern verkneifen. Schließlich verpasste sie ihm den erwarteten Klapps. „Schäm dich, du frecher Kerl!“ sagte sie dazu und lachte. „Nun gut, das Monster nehme ich zurück!“ kicherte sie dann.
Als Valerian von seiner Begegnung mit Laevina berichtete, hatte sie lebhaft vor Augen, wie sich die alte Germanica benommen hatte und wie Sedulus sich das nicht gefallen hat lassen. „Amüsant“, sie klang etwas ungläubig. "Aber nur wenn man nicht mit ihr unter einem Dach lebt",meinte sie dann. Während sie so beieinander gesessen hatte, war es etwas kühler geworden und auch die Sonne senkte sich langsam dem Horizont entgegen. Ein leises Bedauern verspürte sie, denn nun neigte sich der schöne Tag dem Ende zu. Zumal sie ja noch einen Heimweg hatten.
„Wir sollten wohl langsam aufbrechen!“ meinte sie eher lustlos. Nur zu gern würde sie noch länger hier bleiben, aber ehe sich jemand sorgen machte, wo sie denn nun ab geblieben war, war es wohl besser, sich auf den Weg zu machen.