• Der Morgen graute noch nicht, aber den Leuten aus der Turma I überkam das Grauen da sie heute Training hatten.


    Teilweise noch mit dem Polster im Gesicht traten sie am Übungsplatz an, gerüstet als würde es zum letzten Gefecht gehen. Der Jahreszeit entsprechend war es schon ziemlich kühl und der Reif lag auf den vorhandenen Grünflächen.


    Batrax, Harluf und Einar standen etwas abseits und unterhielten sich leise. Den Gesten nach zu urteilen beratschlagten sie sich wie man den neuen etwas beibringen konnte. Da sie die Dienstältesten waren und es ihnen an Erfahrung nicht mangelte konnten sich Gaius und Paullus ein ziemlich gutes Bild von dem machen was ihnen nun bevorstand.


    Auch wenn die beiden schon einen Ritt am Limes hinter sich hatten war dies noch nicht die Feuertaufe gewesen.


    Schlussendlich warteten die Männer nur noch auf ihren Decurio

  • Gewohnt gut gelaunt trabte Brutus auf den Übungsplatz, wo das heutige Training der Turma Prima stattfinden sollte. Die Männer waren schon da, der Duplicarius meldete ihm alle Mann anwesend.
    "Guten Morgen Equites!!!" grüßte Brutus seine Leute, die ihm antworteten. "Heute werden wir die Grundtaktiken der Reiterei noch ein wenig vertiefen, die Neuen unter euch konnten ja schon ihre erste Patrouille absolvieren und den Wald habt ihr bestimmt nicht vergessen. Kommt alle hier zusammen, " befahl er und die Equites lösten die Formation auf. Sie stellten sich in einen Halbkreis um Brutus, der eine grobe Skizze eines Waldstückes in den Sand zeichnete.


    Dann hob er den Blick und sah die Männer an. "Normalerweise werden wir eingesetzt, um als Vorhut der Legionen Aufklärung zu betreiben, das heißt auch das Durchkämmen von Waldgebieten. Eine Schwierigkeit ist dabei das Unterholt und euer größter Feind ist etwa eine Handfläche groß, schwarz und gräbt." Einer der Männer stieß einen amüsierten Grunzer aus. "Ich dachte die Nubier leben in Africa und über der Erde?" Brutus konnte nur den Mundwinkel verziehen. "Lacht nicht, hier in Germania ist der Boden gut, die Maulwürfe vermehren sich wie wild. Euer Pferd bricht ohne erkennbaren Grund ein und bricht sich wahrscheinlich einen Lauf, was das für euch als Reiter bedeutet brauche ich euch nicht zu sagen. Mann und Tier sind Totalverlust. Außerdem bauen Dachse und Füchse ihre Höhlen gerne in Waldgebieten." Er blickte die Männer wieder an, einige grinsten immer noch. Dann zeichnete Brutus eine waagerechte Linie aus mehreren Punkten in das Waldstück.


    "Wir fächern großflächig aus und halten ständigen Kontakt, jede Stubengemeinschaft reitet zusammen. Ein oder zwei Mann dienen dabei noch als Melder, um die nachfolgenden Truppenteile zu informieren. Solltet ihr angegriffen werden, versucht euch zu sammeln und dem Feind immer als geschlossenen Linie zu begegnen. Dabei hilft euch das Signum. Meine Befehle werden entweder vom Signum weitergegeben oder ihr achtet auf die Handzeichen. Linker Arm heißt Schwenk nach recht, der rechte Schwenk nach rechts. Ein Kreis bedeutet eine Wende.... Das wisst ihr ja alles schon. Heute werden wir das im Reiterkampf üben, die Annäherung an den Feind, das Gefecht selber, das Lösen vom Feind, das Neuformieren und die Manöver. Alle Mann ihre Pferde holen und aufsitzen."

  • Wie geheissen trabten nun die Männer der Turma I zu den Stallungen um dann auf den Pferden am Übungsplatz wieder aufzutauchen. Der Decurio nickt zufrieden da die Aufmarschzeit in Spitzenzeit eingehalten wurde. Natürlich waren sie in vollständiger Rüstung angetreten.

  • Auch Brutus hatte seinen Hengst Stratos geholt und seine Rüstung angelegt. Nun befestigte er die Parma am Sattel, schwang sich auf den Pferderücken und nahm die Zügel locker in die Linke. Die anderen Equites taten es ihm gleich.
    Brutus deutete an das andere Ende des Platzes, wo sich bereits zwei andere Turmen aufstellten, um ebenfalls zu üben. "Dort ist unser heutiger Feind, die Männer werden gegen euch im Reiterkampf antreten. Holt euch von dem Karren dort drüben die Übungswaffen und die Lederpolster für Arme, ich will keine Brüche. Jeder nimmt sich noch sechs Wurfspeere. Wenn ihr alles habt in Linie antreten."


    Brutus ritt zu dem Karren und ließ sich von einem Eques ebenfalls sechs geben. Er steckte sie in den Köcher und nahm sich noch eine Übungsspatha, während er wartete, bis alle soweit waren.

  • Man solle mit Wurfspeeren gegen die eigenen Leute vorgehen? Irgendwie kapierte ich das nicht denn wenn Training dann ordentlich ohne aber mit Verletzten rechnen zu müssen. Ich ließ aber nun fünfe gerade sein und holte mir ebenfalls sechs Stück um sie anschliessend im Köcher verschwinden zu lassen.
    Einige der Pferde scheuten ein wenig als würden sie wissen was nun kommt. Jeder der Eques hatte seinen Gaul jedoch fest in der Hand und schnell fiel die Unruhe von den Pferden und alles stand nun still in einer Linie.

  • Brutus blickte die Männer an, die skeptisch die Wurfspeere beäugten. Er zog einen von seinen eigenen heraus und deutete auf die beiden Enden, die jeweils in deiner Kugel aus Leder steckten. "Keine Angst, die Speere haben keine Spitzen und die Enden sind in Leder verpackt. Ich will ja nicht, dass ihr euch weh tut," meinte er grinsend.
    Auf der anderen Seite des Platzes machte sich die Schar der Gegner bereit für den Kampf. Brutus tätschelte den Hals seines Hengstes, der die Spannung in der Luft spürte. Dann löste er die Parma aus der Halterung und legte sich den Trageriemen über. Er fasste Schild und Zügel mit der linken und zog mit der Rechten einen Wurfspeer aus dem Köcher.
    "Wir greifen an, werfen eine Salve Speere, machen kehrt und greifen als geschlossene Linie an. Marsch!!!" Langsam trabten die Pferde an.

  • Als Sie in der nähe der "gegnerischen" Linie von Reitern waren beschleunigten die Reiter ihre Pferde und machten sich bereit eine Salve los auf den Feind zu lassen.


    Da die Reiter dadurch schneller auf wurfweite herangekommen waren schleuderten Sie so ihre Speere und versuchten so schnell wie möglich das Pferd zu wenden um sich in einiger Entfernung vom Gegner wieder neu in einer Linie zu formieren.


    Nun war es an der Zeit wie vorher verabredet das Übungsspatha zu ziehen und auf den Angriffsbefehl des Decurio zu warten.

  • Die Linie begann langsam zu traben. Ein jeder zog nun einen Speer aus dem Köcher und hielt diesen wurfbereit in der Hand.
    Nun wurde das Tempo erhöhrt um rasch in Reichweite der angeblichen Feinde zu gelangen um dann knapp 30 Meter vor dem Wall aus Männern abrupt stoppte, den Speer wurf und auf der Hinterhand sein Pferd wendete um schnellstens wieder an Entfernung zu gewinnen.


    Einigen, zum Beispiel Paullus, misslang ein gezielter Wurf und so schnellte der Speer weit über die Köpfe der Statisten hinweg um weit hinter ihnen auf den Boden zu landen.


    Verflucht noch eins grunzte Paullus und war nun ziemlich erbost über sein Missgeschick. Eigentlich war es nun wirklich kein grosses Kunststück aus der Entfernung einen Mann zu treffen.

  • Versuchte seinen Kameraden zu beruhigen


    Ich glaub das heißt nicht umsonst salve, wir müssen nicht alle treffen es reicht schon wenn wir dem Gegner die Linie etwas durcheinanderbringen um dann leichter durchbrechen zu können.

  • Mir kommt gleich das Brechen wenn das nicht klappt..


    Der Decurio denkt wahrscheinlich schon ich sei ziemlich dumm und wäre wahrscheinlich nur zum kochen geeignet.
    Ziemlich erregt zu Gaius spricht während er seine Spatha zieht und sein Pferd in Stellung bringt um den nächsten Angriff gegen die Turma zu reiten.

  • Brutus ritt mit den Männern auf gleicher Höhe und prüfte immer wieder die Abstände und ob die Männer ihre Positionen auch wirklich einhielten. Was er sah konnte sich sehen lassen, auf sein Zeichen hin flogen die Wurfspeere der Reiter und suchten sich ihren Weg in die gegnerische Reiterei. Einige Speere gingen fehl, andere prallten auf Schilde, der eine oder andere traf Ross und Reiter. Fünf Männer verließen daraufhin ihre Formation und ritten etwas abseits.
    Als die Turma I einen Schwenk nach links und kehrt machte, setzten sich die Gegner in Bewegung, um die zurückweichenden Reiter zu stellen, wie mit Brutus abgesprochen.
    Dieser zog seine Spatha und winkte dem Feldzeichenträger zu. Das Vexillum drehte sich nach hinten und Brutus Arm beschrieb einen Kreis. Die ganze Formation wendete und ritt der Reiterei entgegen. Als die Männer zusammenprallten begann der Kampf Mann gegen Mann.

  • Mit voller wucht prallten die Linien beider Reitereinheiten aufeinander, dabei versuchten alle so gut es ging in der Formation zu bleiben und dem Nebenmann Deckung zu geben.


    Apollonius wehrte mehrere Schläge eines Gegners mit seinem Parma ab und versuchte auch selbst einige Treffer zu landen, was sich als besonders schwer herausstellte da er dabei noch die Bewegung seines Pferdes ausgleichen musste.


    Nach kurzer Zeit wurden immer mehr Reiter beider Einheiten durch Hiebe und Stiche getroffen wodurch die "Verletzten" dazu gezwungen wurden aus dem Verband auszuscheiden.

  • Wild um sich schlagend saß Paullus am Pferd. In der einen Hand das Schwert und in der anderen das Schild um die Schläge die auf ein einprasselden abzuwehren.


    Gaius zu seiner rechten hatte ebenso damit zu kämpfen nicht vom Pferd geholt zu werden oder getroffen zu werden. Es war der Horror, Paullus bekam nun einen Eindruck von dem was einen erwartete wenn es ins Felde ging und der Ernstfall einrat.

  • Während des Kampfes versuchte Brutus sich ein Bild zu machen, wie die Männer sich im Sattel hielten. Er hatte hierzu noch einige Equites am Rande des Platzes aufgestellt, die nachher berichten würden. Nun sah er sich zunächst mit einem "Feind" konfrontiert, der ihm den Weg versperrte. Mit einigen Schlägen versuchte er die Deckung zu überwinden, wurde jedoch von einem anderen Reiter abgedrängt und erhielt einen Treffer in die Seite.
    Missmutig führte er Stratos ein wenig zu Seite und sah sich das Geschehen an. Er war froh über diese Übungsstunde, da diese Art des Kampfes schon Schlachten entschieden hatte. Die Männer würden feindliche Kavallerie abfangen müssen und selber Angriffe durchführen. Besonders bei den Neuen war die Kampfsituation noch ungewohnt, viele kamen sich selber in den Weg. Gespannt beobachtete er die Männer.

  • Der Kampf Mann gegen Mann war härter als alles was die beiden jungen Equtes vorher in ihrer Ausbildung gelernt hatten, doch schließlich waren die Gegner soweit zermürbt und hatten soviele schwere Schläge einstecken müssen dass sie sich zu Flucht wandten.


    Und so löste sich die gegnerische Formation von der Turma Prima und der Druck des Kampfes ließ sofort spürbar nach und man konnte etwas durchatmen.


    Aber nur kurz sofort gab der Decurio das Zeichen sich neu zu formieren und die ganze Turma tat wie ihnen befohlen wurde.


    So standen sie nun wieder in einer Linie und warteten auf den Befehl von Brutus den gegner auf dem Exerzierplatz verfolgen zu dürfen

  • Der Decurio ließ die Verfolgung des Gegners nicht durchführen, stattdessen befahl er beiden Gruppen wieder auf die Anfangsposition zurückzukehren und das ganze Training noch einmal zu wiederholen.


    Nachdem er einigen Männern im persönlichen Gespräch die Fehler die gemacht wurden erklärt hatte gab er Anweisung wieder mit einer Salve Wurfgeschosse gegen den Feind zu wirken.


    So Scarpus jetzt sehen wir mal ob es besser läuft, zum glück ist das nur Training


    Apollonius zu Scarpus meint

  • Da das Abschlussmanöver auf sich warten leiß und derzeit in der Führungsriege ein wechsel stattfindet, machte sich Lucius auf beim Training der Eques zuzuschauen. Das eigene Training ging gut voran so schaute er ob er vielleicht bei den Eques noch neues lernen könnte. Etwas abseites stellte sich Lucius hin und schaute dem Treiben zu!

  • Paullus nickte Gaius zu und gab seinem Pferd die Ferse.


    im scharfen Galopp wurde die kurze Entfernung rasend schnell zurückgelegt und die Linie der berittenden krachte in die Verteidigung.


    Doch diesmal ließ man es nicht zu den Feind in den Rücken zu lassen sondern man bildete einen leichten Halbkreis. Somit kamen die Reiter die sich in der Mitte der Linie befanden um einige Meter später an der Vertreidigung an und konnten daher verhindern dass es den Fußsoldaten gelang den Leuten von der Turma I. in den Rücken zu fallen.


    Gaius, pass auf dass nicht wieder die Flanke offen ist. Paullus schrie dies seinem Freund und Kampfgefährten zu, hielt sich nun ebenfalls daran nach aussen auszuweichen um den anderen die Seite zu decken.


    Man konnte erkennen dass es ein guter Schachzug gewesen war denn langsam wurden die gegnerischen Truppen eingekesselt und es gelang ihnen nun nicht mehr aus diesem Kreis zu entkommen

  • Ich werd´s versuchen


    schrie Apollonius zurück und begann sogleich seinen Nebenmann zu decken und gleichzeitig auf den Feind einzuhieben.


    Der Dekurio Gebot kurz darauf den Männern der Turma Prima einhalt und und ließ den Angriff auf die andere Turma abbrechen, da er sah dass die Gegner keine Chance mehr zu einer wirkungsvollen Verteidigung hatten.

  • Die Übung war nun vorbei und der Vauxilarius gab das Zeichen zum Sammeln. Paullus half einigen der Soldaten wieder auf die Beine indem er sich seitlich vom Pferd lehnte und seine Hand anbot.


    Einige der geschlagenen Männer murrten doch mit ein paar Worten war die Sache bereinigt. Man stand doch allesamt unter einem Zeichen.


    Tuirma I stand nun in Reih und Glied, abgessesen jeder neben seinem Pferd, und erwartete einige Worte, ob nun Kritik oder Lob, vom Decurio.


    Nun langsam begann der Decurio kurz und bündig an seine Leute zu sprechen Ihr wäret alle tod oder meint ihr ernsthaft der Gegner hätte euch eine zweite Chance gegeben um ihn dann zu schlagen? Der Sarkasmus war nicht zu überhören. Es war mehr oder weniger ein Desaster. Ich möchte mich ehrlich gesagt wegen dieses Versagen im Ernstfall verantworten müssen. Wahrscheinlich bliebe mir nichts anderes übrig als den Freitod zu wählen um einer härteren Strafe zu entgehen. Aaaaber, dies würde nur ein Feigling machen der sich nicht verantorten will.
    Der zweite Angriff war passabel. Es war gut zu sehen dass ihr langsam überdenkt eine Einheit zu sein und jeder für den anderen da sein sollte.
    Turma I, abreten und Rüstungspflege durchführen wie auch die Sorge um eure Pferde.

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