Habitatio Tribunis Classis Misenensis
Herius Hadrianus Subdolus
Habitatio Tribunis Classis Misenensis
Herius Hadrianus Subdolus
Nobel, nobel ging die Welt zu Grunde. Doch ansich hatte Herius das Tal gerade überwunden. Zumindest fühlte er sich so als er sein kleines Reich (das durchaus weitläufige Räumlichkeiten für einen Tribun bereitstellte) betrat. Er entledigte sich seiner Habseligkeiten. Nicht viel war im ersten Ritt von Rom nach Misenum mitgekommen. Seine Habe würde wohl anders hierher geschafft werden müssen. Dort in Ostia wo sie lagerte, war ein Hafen und er hatte schon seine Ideen wie er die Classis dafür gebrauchen würde. Immerhin war er jetzt hier und die Räume schonmal ausgestattet. Sein Vorgänger hatte etwas wie Geschmack bewiesen und war dann doch -so hatte er gehört- verschieden. Sollten noch Nachkommen aufkreuzen, war es schwer die Einrichtung zu behalten, aber ein wenig Hoffnung durfte Subdolus haben, das es keine Erben gab.
Der Tag war sehr lang gewesen. Sie hatte die Flotte nichtmal zu Gesicht bekommen, aber zumindest mit den meisten anwesenden Offizieren gesprochen. Morgen war auch noch ein Tag und wenn sie dann ebenso noch keine Schiffe sahen, würden sie es später eben nachholen. Jetzt war erstmal wichtig, das die Befehlsstruktur wieder in geregelte Abläufe kam. Die neuen Befehlshaber angenommen wurden und die Männer ein ausreichend ausgefülltes Tageswerk zu erledigen hatten, denn erst wenn ein Soldat sich langweilte, bekam er fixe Ideen, revoltierte oder hatte eben Zeit sich Gedanken zu machen wie sein Leben bequemer zu leben war.
Durch das Praetorium zog ein gar anregender Durft. Die Culina hatte den Auftrag bekommen für den Expeditionstrupp zu kochen. Dabei waren nur der Tribun Primus, ein Centurio und zwei Optiones eingeladen worden. Die Miles aßen bei den Mannschaften.
Subdolus ließ eine Gruppe Liegen zusammenstellen und die sonst so kargen Wände mit Seidentüchern verhängen. So verschwanden die lästigen Kriegswerkzeuge dahinter und das Ambiente lockerte sich auf. Neben einem Kohlebecken auf jeder Seite -die Abende waren noch recht frisch im Lager- kamen Tische und einige junge Soldaten dazu, die die Offiziere bewirten würden.
Es sollte vorallem defftige Speisen geben. Rebhuhn, Wild, Haushuhn, Haase usw. Dazu einige Soßen zum Dippen, Saisongemüse und Brot. Auch Wein war dazu gestellt worden sowie Wein und einen herzhaften Honigtrunk.
Herius kam nicht als Erster, nein es waren seine Räumlichkeiten. Er war schon da.
Der Hang zum gemeinschaftlichen Essen der Offiziere war in diesem Castellum deutlich ausgeprägter als bei der Legio Sec.
Er war froh aus seiner Rüstung einmal herauszukommen und so trug er lediglich seinen leichten Lederbrustschutz nebst Cingullum. Spatha und Puggio gehörten wie selbstverständlich zu ihm.
Er klopfte und trat ein, nachdem die Türe geöffnet worden war. Kurz darauf erblickte er den Gastgeber und übergab ihm sein Gastgeschenk.
Eine kleine Amphore.
...salve Hadrianus Subdolus,...ein kleiner aber feiner Falerner,...vom Weingut eines guten Freundes.
Er lächelte, als ihm einfiel mit wieviel Widerwillen Quintus ihm die Amphore überlassen hatte. Er sei noch nicht soweit, meinte Quintus damals und übergab ihn nur mit der Auflage ihn noch mindestens 5 Jahre ruhen zu lassen.
...die 5 Jahre waren nun um.
"Terentius Primus, komm rein und setz dich." Sein Blick hellte sich bei den Worten des Gastes auf. Es kam sehr selten vor, das sein Gaumen vom Geschmack des Importweines kosten durfte. Er hatte gerade in irgendwelchen Unterlagen gestöbert, aber genauso wie er in seinem Officium manchmal nicht weiter kam ,so trieb ihn die Unlust auch diesmal dazu die Pergamente beiseite zu legen. Nur hatte er jetzt für die Ablenkung einen Gast da... "erzähl, was hast du rausbekommen?" kam er desshalb gleich zur Sache, um die Langeweile zu vertreiben.
Primus nah auf einem der Scherensessel platz und bemerkte belustigt, daß sein Kollege offenbar überall arbeitete.
Auf dier Frage hin entgegnete er,
Nun ja,...die Flotte befindet sich, sofern ich das beurteilen kann in einem guten Zustand. Es liegen insgesamt 20 Schiffe im Trockendock und werden neu abgedichtet,...ääh,...kalfatert,...
Jedoch fiel ihm ein, was der Nauarchus in Portus Pisanus gesagt hatte.
...im Großen und Ganzen sind die Offiziere zufrieden, die Mannschaften sind es weniger,...fordern mehr Sold, besseres Essen, mehr Ausgang,...das übliche.
Es war in der Tat im ganzen Imperium bei jeder Waffengattung so...gemeckert wurde immer.
Ich habe Anträge für insgesamt 6 neue Schiffe, ...genauer gesagt zwei Moneren, zwei Liburnen und jeweils eine Triere und Quadriere...weil die momentan genutzten Schiffe zu stark beschädigt oder vom Bohrwurm irreparabel befallen sind.
Das war im Großen und Ganzen alles,...
Die von der Classis gewarteten Straßen und Festungsanlagen sind in einem guten Zustand und werden regelmäßig gewartet.
Was tut ein Soldat, wenn er nicht gerade auf dem Feld steht, in Reih und Glied, um Befehlen zu gehorchen, die über Sieg oder Niederlage entscheiden? Er hat einen genauso straff organisierten Tagesablauf, wie wenn er sich auf Kriegszug befindet, denn was tut ein Soldat, wenn er lange Weile bekommt? Er stellt Blödsinn an oder versucht es zumindest.
Hier in Misenum war es nicht schwer die Männer zu beschäftigen. Da gab es den Steinbruch der Flotte für die besonders harten Fälle. Männer, die kurz vor dem Synonym Langeweile standen und mit einem Fuß bereits auf dem Hauptplatz zum Auspeitschen liefen. Rund um die Stadt gab es zudem Straßen und Wasserwege auszubessern. Die berühmte Aquaria Augusta zum Beispiel wollte immer gepflegt und gehegt werden. Sonst wurde sie bockig wie ein Soldat, der Langeweile hatte. Neben diesen Dingen wollten aber auch Stützpunkt interne Dinge erledigt sein. Die Gebäude instand gehalten werden, die Schiffe von Algen und Muschelbefall gereinigt sein. Segel, Ruder und Planken repariert, Stege ausgebessert und Schiffe bevorratet werden.
Die nautische Abteilung hatte ausreichend zu tun, sie forderten Soldaten an, wenn sie auf ihrer Fahrt mit Gefahr rechneten oder in Gewässer fuhren, die als gefährlich verschien waren. Der militärische Dienst bereitete noch eine Aktion vor, wo sie die Feder führen würden, aber das war noch nicht fertig durchdacht und von daher die Soldaten meist im Stützpunkt in Beschäftigung. Bei den normalen Konvoifahrten für römische Handelsschiffe gab es wenig Besatzungen der Landsoldaten mit an Bord, denn die Gefahr auf dem Mare Internum war in diesem Jahr als recht eingeschränkt beurteilt worden. Es war eine Kostenfrage für die Händler ganz sicher, aber es war auch eine Imageentscheidung für die Flotte, sie mußte letztendlich dafür gerade stehen, gab es wieder vermehrt Piraten auf dem Meer. Um diese Gruppe wilder und gefährlicher Burschen klein oder unterdrückt zu halten, gab es im Spätsommer noch eine Feindfahrt. Diese war in Planung und sie mußte gut durchdacht sein. Schon allein damit die piratischen Gesellen die Flotte nicht immer wieder ins Leere laufen ließen, sich nicht zeigten wo anders aber zuschlugen. Die Classis Misenum verhöhnten und die Moral der Schiffsbesatzungen durch diese Taktik senkten. Es war nie ausgeschlossen, aber am Ende sollten einige Verhaftungen oder tote Feinde stehen, damit der imense Aufwand zu rechtfertigen war.
Diesem Thema angenommen, zog sich Herius an diesem Abend in sein Gemach zurück. Er grübelte noch über etliche Probleme und wollte für deren mögliche Erklärung und Lösung ungestört sein...
So folgte ich dem Nauta bis wir an ein Officium kamen, wo er dann zu mir sagte, es wäre dies des Tribunen Hadrianus Subdolus.
Ich nickte dem Soldaten dankend zu und straffte mich kurz und klopfte dann an.
Das es kein Büro war, würde der Sohn spätestens dann sehen, wenn sich die Türe öffnete. Subdolus kam selbst. Er hatte seinen Brustpanzer abgelegt und trug über die bequeme Tunika eines Soldaten einen Umhang. Dieser war nicht besonders auffällig gearbeitet aber unheimlich bequem.
Der Türriegel ächzte, als er gehoben wurde. Herius trat in die entstehende Lücke zwischen Gang und seinem Wohnbereich und schaute äußerst überrascht drein. Wieviel Jahre hatte er sein Sohn Lucius nicht mehr gesehen?
"Meine Güte, Lucius. Das ist aber eine Überraschung. Komm rein. Du hättest mir doch schreiben können, das du kommst..."
Doch bevor er den Weg frei gab, hob er beide Arme und legte seine großen, leicht rauen und vom Alltag beim Militär gezeichneten Hände auf den Schultern links wie rechts vom Kopf Lucius ab. Der Satz: Mensch bist du groß geworden, war vielleicht etwas irreführend, aber er bot sich im Gedächtnis gerade an und wurde doch nicht ausgesprochen.
"Komm..." Der Vater führte den Bub ( ) herein, schloss die Tür und zeigte auf eine üppige Sitzgruppe, die auch zum Liegen geeignet war. "Setz dich doch, was magst du trinken, Lucius?"
Und so war es auch. War ich doch ganz baff als die Türe aufging, und ich sah, dass es Vaters Unterkunft und nicht sein Officium war wo man mich hingebracht hatte.
Salve Vater. Ja hätte ich, aber dann wäre es ja keine Überraschung mehr gewesen nicht wahr?
Lächelte ich meinen Vater an und tat es ihm gleich und legte meine Hände auf dessen Schultern ab.
Dann folgte ich ihm in den Wohnbereich. legte meinen Mantel ab und setzte mich.
Schön hast du es hier. Hätte ich jetzt gar nicht mal gedacht.
Meinte ich und sah mich ein wenig um.
Ja bitte. Wenn du einen Becher Wasser für mich über hättest.
Und ließ mich ein wenig erschöpft in die Lehne des Polsters sinken.
Subdolus knurrte etwas unverständlich, er liebte keine Überraschungen. Aber er war natürlich trotzdem froh Lucius wieder mal zu sehen.
"Als Tribun der größten römischen Militäreinheit darf es schon etwas angemessen in dessen Wohnraum ausschauen. Doch zuviel des Prunks brauch ich auch nicht. Die meiste Zeit bin ich sowieso im Officium drüben. Wir haben zur Zeit wirklich alle Hände voll zu tun und bräuchten ein paar mehr, um es zu schaffen."
Herius trat an eine Anrichte und füllte zwei Becher. Ohne zu fragen kam in Beide ein Spritzer Wein. Völlig klares Wasser schmeckte einfach nicht.
"Was hast du die letzten Jahre gemacht und wo hast du dich rumgetrieben?"
Im Anschluss platzierte er sich in einem Sessel gegenüber. Ihm war nicht danach sich hinzufletzen. Die Becher kamen auf ein Tischchen zwischen ihnen.
Ja, schaut ganz so aus.
Bestätigte ich knapp mit einem Nicken.
Deshalb bin ich allerdings nicht hier. Zumal mir auch die militärische Ausbildung fehlen würde...
Erklärte ich. Wobei, als Regionarius hatte ich eigentlich auch keine...
Bis vor kurzem war ich noch in Mogontiacum wo wir auch das letzte mal aufeinander getroffen waren. Du weißt doch noch...
Vom Magister Officiorum wurde ich dann zum Regionarius ernannt. Allerdings habe ich mich in letzter Zeit immer weniger wohl in Mogontiacum gefühlt. Ich mußte wieder etwas anderes sehen und ich wollte außerdem zurück nach Italia.
Als der Vater die Becher abgestellt hatte, griff ich nach einem und trank. Ich verzog ein wenig mein Gesicht da es wohl nicht nur Wasser war. Er hatte also doch etwas Wein rein, naja gut.
"Hat sich denn etwas an Mogi geändert bevor du weg gegangen bist? Ich würde zu gerne erfahren wie es der II. geht und dem Limes."
In ihm tauchten eine Menge Geschichten auf, die seine Zeit am Germanienwall geprägt hatten. Schöne wie auch unheimlich gefährliche Monate und Jahre. Jetzt aber regierte Subdolus in Italia. Weiter verbessern war eigentlich garnicht drin, denn wie er über die Monate begriffen hatte, war die Classis Romana schon das größte militärische Potenzial, was ein Mann befehligen konnte. Das der Praefectus Magnus danieder lag, tat ihm zwar in der Seele leid, aber es verschaffte ihm auch eine Rolle, die er nur zu gern ausfüllte.
"Germanien ist schön, im Winter jedoch bitter kalt. Nun bist du wieder hier. Was wirst du tun oder besser gesagt was willst du machen? Kann ich dir irgendwie helfen?"
Subdolus war beim Geschmack des Gebräu's weniger zimperlich. Einige Schlucke nahm er und stellte den Becher dann wieder ab. Falls Lucius Hunger hatte, konnten sie später noch zusammen speisen. Er hatte sich den Nachmittag eh frei genommen, nachdem eine ganze Hundertschaft neuer Rekruten am Morgen sein Officium gestürmt hatten, um endlich Nautae zu werden.
Bis auf eine Bande die Mogontiacum unsicher machte und die Duccier welche mehr oder weniger die Vorherrschaft in der Stadt an sich rissen, eigentlich eher wenig.
Erzählte ich ruhig und gelassen. Dieses Kapitel lag nun hinter mir und ich mußte nach vorne sehen. Mal sehn was die Zukunft noch so brachte.
Ja, es hat eine herrliche Landschaft, allerdings nur im Sommer. Im Winter ist es dort eben arschkalt und unwegsam. Was werde ich tun? Ich hatte vor in Rom sesshaft zu werden. Da ich mich ja in der Verwaltung recht gut auskenne, hoffe ich dort irgendwo einen Posten zu erhalten. Aber was genau... Vielleicht als Leiter einer der Gladiatroenschulen? Wer weiß dass schon... Ich weiß nicht ob du mir bei dieser Sache behilflich sein kannst...
Mir machte es auch nichts aus. Allerdings hatte ich mich eben auf Wasser eingestellt und nicht auf Wasser mit Schuß. Trotzdem trank ich es recht zügig, da ich einigen durst hatte.
Sag, seit wann bist du Tribun der Classis?
Fragte ich dann neugierig.
"Ja die Duccier man sagt ihnen nach eine Seuche zu sein. Mir haben sie auch nur Ärger eingebracht." Das war jedoch viele Jahre her und keiner von damals lebte mehr. Er selbst war durch den Hardes gegangen und am Ende wieder aufgestiegen. Subdolus wußte jetzt wie heiß es da unten war. "Nun wenn du Hilfe brauchst, dann kann ich sie dir geben. Wie nun falls es ein Startkapital ist zum Beispiel oder meine Verbindungen. Ich biete es dir an Lucius. Wende dich an mich, wenn dir etwas zu deinem Glück in Rom fehlt." Der Schuß war so klein, das man zwar einen Hauch Geschmack auf der Zunge spürte, mehr aber auch nicht. Er leerte seinen Becher und stand auf, um den Krug zu holen. Dummerweise hatte er diesen nämlich nicht mit zum Tisch gebracht. Als der Vater wieder saß, schenkte er nach und blickte zu seinem Sohn, ob dieser ebenso noch Durst hatte. "Magst noch einen Spritzer? Wenn du Hunger hast oder Appetit können wir heute zusammen essen. Du bleibst doch ein paar Tage oder?!" Das durfte Lucius gerne als Aufforderung verstehen. Herius kannte in Misenum so manch feuchtfröhliche Lokalität und auch an Lupanaren mangelte es in der Stadt nicht. "Seit einem reichlichen Jahr. Doch ist mein jetziges tun völlig unterbezahlt. Da bin ich froh, das die Betriebe saugut laufen. Sonst müßte ich mich wohl einschränken. Kennst du Decimus Magnus? Er ist mein Praefectus, aber schon sehr sehr lange krank. Ich bin mir nicht sicher wie lange ich noch all das hier alleine schaffen soll. Nur gut, das es möglich ist soviel nach unten zu dirigieren. Aber was jammere ich, wieder Tribun..." Er grinste und hob den Becher hoch.
Ja, damit kannst du durchaus recht haben Vater. Auch mir sind sie als ich noch Magister Officiorum und im Stadtrat war, recht arg gegen den Strich gegangen. Aber ich habe sie hinter mir gelassen...
Dann überlegte ich kurz und nickte dann.
Gut, sollte ich Hilfe benötigen lasse ich es dich wissen. Danke für dein Angebot.
Wieder nickte ich. So schlecht war der Wein gar nicht.
Ja gerne, warum eigentlich nicht. So jung kommen wir sicherlich nicht wieder zusammen. Ach Essen ist immer gut. Gerne komme ich deiner Einladung nach. Ich war noch nicht in Misenum, wenn es also etwas Besonderes gibt, was zu zeigen interessant wäre, bleibe ich doch gerne.
Als mein Vater dann den Namen seines Praefecten erwähnte macht es klick bei mir. Ich sollte diesem doch Grüße von meinem Patron ausrichten.
Der Name sagt mir etwas. Mein Patron, der Senator Vinicius Lucianus hieß mich ihm Grüße von ihm auszurichten. Was fehlt ihm denn? Tja, leider werde ich dir wohl bei deiner Arbeit nicht wirklich helfen können...
"Wir können hier essen. In Misenum gibt es genau das, was es in Rom auch gibt. Aber vielleicht darf ich dir eins der besten Lupanare zeigen. Die Mädchen sind jung, aber keiner Kinder mehr und sie verstehen was sie dort machen. Es darf also genossen werden." Er grinste. Subdolus hatte dahin bereits einen angemessenen Teil seines Lohnes geschafft. Zweimal darüber nachgedacht den Schuppen zu kaufen und am Ende doch davon Abstand genommen. Laut den Gerüchten solch ein Freudenhaus aufzusuchen war weit alltäglicher als selbst eins zu besitzen. Das Damoklesschwert bohrte sich all zu rasch ins frische Fleisch und all zu schnell wurde aus dem Besitzer ein Bestatteter. "Senator Vinicius Lucianus war erst vor wenigen Monaten da. Nun ich weiß es nicht und die Ärzte scheinen auch zu verzeifeln. Nun ich hoffe nur er hat sich in Aegypten nichts eingefangen oder in Parthien sogar. Denn dann wäre unsere Hoffnung unbegründet, das sich die Krankheit irgendwann von selbst legt." Herius nahm einen Schluck. "Dein Patron... das ist gut. Du solltest wirklich einen so einflussreichen Mann und Senator aus Fürsprecher haben. "
Mir ist es gleich wo wir essen. Meinte ich nur. Ja, ich denke mir, dass es hier das selbe Essen wie in Rom gibt. Warum sollte es denn auch anders sein? Vielleicht ein wenig mehr Fisch aber ansonsten. Grinste ich breit.
Dann wurde es interessant. Da schlug mir mein alter Herr doch glatt vor ins Puff zu gehen. Eine nette Ablenkung wäre es mit Sicherheit, keine Frage aber heute mit Sicherheit nicht mehr.
Wegen des Besuches in einem Lupanar, lass uns da morgen noch einmal drüber reden. Die Reise war doch ein klein wenig anstrengend und Lust habe ich heute auch nicht wirklich. Ich fing an zu gähnen.
Dann hoffen wir doch einmal das Beste für deinen Praefecten. Es sei denn, du spekulierst auf seinen Posten... Ja, Senator Lucianus hat mir in Mogontiacum viel geholfen und ich bin ihm einiges schuldig denke ich. Erst wurde ich unter ihm zum Magister Officiorum und dann ohne das ich in der Legion gedient hätte, zum Regionarius. Doch ja, ich denke ihm habe ich einiges zu verdanken. Welchen Patron hast du eigentlich? Wollte ich dann wissen, neugierig wie ich war.
"Gut, gut... dann lasse ich gleich mal die Köche die Küche anheizen." Ein Wink und der Sklave an der Tür huschte los. "Natürlich gibts hier besseren Fisch und ich muß gestehen zu Anfang hab ich mich davor gedrückt mehr Fisch zu essen. Aber mittlerweile ist der Speiseplan deutlich Fischlastiger. Die See bietet einfach hervorragend frische Auswahl. Wenn es dich nicht stört, können wir auch heute Abend vollkommen auf dunkles Fleisch verzichten." Ein Blick huschte durch den Raum. Sie würden es sich schon bequem machen können. "Magnus und ich sind für seinen Bruder durch Dick und dünn gegangen als wir ihn aus Parthia heraus geholt haben. Ich denke ich gönne ihm seinen Posten. Klar mach zur Zeit ich die Arbeit, aber seine Krankheit ist mit Sicherheit auch kein Vergnügen. Geld ist nicht alles in dieser Welt. Zumal die Armee uns alles hier stellt, man muß es nur richtig anpacken." Er grinste kurz, denn es war oft nicht leicht den Magazinoffizier vom Sinn und dringender Notwendigkeit einiger Bequemlichkeitsgegenstände zu überzeugen. "Nicht die Legion ist es sondern dein Stand, der dir solche Posten verleiht. Aber ein bisschen Vorwissen ist als Regionarius natürlich auch nicht schlecht vorallem dann, wenn man vom Papiertiger zum Spannungssenker draußen in den Straßen wird. Aber du hast es ja wohlbehalten überstanden." Subdolus trank aus und schenkte nach. "Dem Senator Germanicus Senior bin ich verpflichtet. Er holte mich aus der Gosse als ich mal fast ganz unten war und bot mir einen Neustart an, den ich nicht ablehnen konnte. Seitdem nutzt er meine militärische Erfahrung um seine Ränkespiele zu führen. Immerhin war er es auch, der mich nach Parthien schickte, um den Senator zurück zu holen. Was es ihm gebracht hat, weiß ich jetzt garnicht so genau. Mir öffnete es wieder den Weg ins Militär. Dafür bin ich mehr als dankbar. Aber ihm? Nun... ich hab einfach keine Ahnung von Politik und bin auch froh, wenn ich mich da raushalten kann."
Warum nicht Fisch. Davon werde ich hoffentlich nicht sterben, auch wenn ich Fleisch doch eher bevorzuge. Ich werde mich da voll und ganz auf deinen Geschmack verlassen und deine Kenntnis in Sachen Fisch.
Dann hörte ich interessiert zu. War also mein Vater einer der Retter des Decimus Livianus, da schau an. Wo war ich denn zu der Zeit, dass ich davon nichts mitbekam? Wohl in Mogontiacum.
Es war sicherlcih recht gefährlich bei den Feinden Roms? Habt ihr ihn freigekauft oder mit List und Tücke befreit?
Ja gut, wäre ich nicht Eques, so hätte es wohl eher schlecht ausgeschaut und ich wäre immer noch Magister Officiorum gewesen. Gut Vorwissen... Als Magister Officiorum bekommt man ja schon so einiges mit., zwar nicht alles aber es hatte wohl ausgereicht.
Wie du siehst. Aber ich war es ja auch nicht so lange, von daher.
Auch ich nahm einen Schluck um meine Kehle zu befeuchten.
Ach da schau her, einem Germanicus. Die meisten Patrizier halten nicht viel von ihm hab ich gehört. Auch wie von seinem Neffen, Germanicus Sedulus? Sie scheinen zwar viel Geld zu haben, was sie aber nicht wirklich beliebter macht.
Dann hast du ihm in der Tat einiges zu verdanken so wie es ausschaut.
Er wird vielleicht seinen Spaß dabei gehabt haben und wurde dadurch ein Stück populärer.
Dabei zuckte ich mit den Schultern.
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