Atrium | MTD et Tiberius Celsus

  • Der alte Tiberier war heute sehr beschäftigt, denn es war einer seiner ersten Tage als Consul. Dennoch freute er sich, als man ihm Tiberius Celsus meldete - seinen zukünftigen Sohn...möglicherweise! Er kam ins Atrium und begrüßte den unbekannten Verwandten mit einem familiären Kuss auf die Wange.


    "Salve, Aulus! Ich freue mich, dass du zu mir gekommen bist! Sag, wie geht es Caesonina? Hat sie dich nun zu mir geschickt?"


    Natürlich wusste er nicht so genau Bescheid, was seit seinem Brief vorgefallen war!

  • Celsus, der mit einem leicht flauen Gefühl in der Magengrube im Atrium gewartet hatte, nahm die familiäre Begrüßung mit einer gewissen Erleichterung zur Kenntnis und beeilte sich dann, sie in angemessener Weise zu erwidern.
    Im Vorfeld hatte er sich bereits einige Gedanken über eine passende Anrede gemacht; das Praenomen verbot sich von selbst, da Durus deutlich älter war als er selbst und als Mitglied einer anderen Generation entsprechenden Respekt verdiente, von den diversen Verwandtschafstbezeichnungen passte auch wirklich keine, und die Anrede "Senator" oder "Konsul" könnte man auch als Schleimerei auslegen. Daher hatte er sich für die höfliche aber auch neutrale Variante entschieden.


    "Salve, Tiberius Durus. Ich möchte dir auch im Namen meiner Mutter von ganzem Herzen für deine Einladung danken. Sie hätte das sehr gern persönlich getan, aber leider ist ihr dafür nicht genug Zeit geblieben."


    Celsus räusperte sich kurz, um den Kloß in seinem Hals loszuwerden und musterte seinen älteren Verwandten dann unauffällig. Er schien etwa im selben Alter wie sein Onkel Corbulo zu sein, strahlte aber wesentlich mehr Autorität aus. Kein Wunder eigentlich, schließlich hatte Durus ja auch deutlich mehr erreicht als der dicke Servilier, der seine Zeit am liebsten in einem Schaukelstuhl schlummernd im Hortus der Familienvilla verbrachte.

  • Auch Durus musterte nun den Mann gegenüber - er war wirklich kein Knabe mehr und es war wohl höchste Zeit, dass er die politische Karriere antrat! Aber das würde er ja vermutlich sehr bald können... Immerhin war er einigermaßen gutaussehend, wenn auch eher schlicht gekleidet.


    Als Celsus andeutete, dass seine Mutter verstorben war, blickte Durus traurig und bedrückt drein, obwohl er sich nicht einmal erinnern konnte, wie die Dame ausgesehen hatte. Genaugenommen hatte er ja sogar seinen Nomenclator gebraucht, um sich überhaupt an sie zu erinnern!


    "Sie ist verstorben? Ich möchte dir mein tiefstes Beileid aussprechen!"


    erklärte er dann nach einem kurzen Räuspern, das erfahrungsgemäß immer etwas klang, als würden einem vor Bestürzung die Worte fehlen. Dann jedoch fuhr er vorsichtig fort


    "Hat deine Mutter dir gesagt, was ich ihr geschrieben hatte?"

  • Durus schien tatsächlich ein wenig betrübt über Caesoninas Tod zu sein, im Grunde eigentlich nur fair, schließlich hatte er in ihr, ohne es zu ahnen, seine größte Bewunderin auf Erden verloren. Wenn er nur daran dachte, wie oft er während seiner Kindheit und Jugend den vorwurfsvollen Satz "Oh, warum kannst du denn nicht ein bisschen mehr wie Durus sein?" gehört hatte, war Celsus auch heute noch versucht, genervt die Augen zu verdrehen.
    Nun hatte sie es immerhin geschafft, ihren unwilligen Sohn nach Rom zu lotsen und ärgerte sich in der Unterwelt vermutlich schwarz, dass sie selbst nicht mehr dabei sein konnte...


    "Ich danke dir sehr für dein Mitgefühl, meine Mutter hat während ihrer Krankheit sehr gelitten, es war sicher das Beste so." antwortete er ernst. Auch ihm selbst hatte Caesoninas langes Leiden zunehmend zugesetzt, und im Grunde war er froh, dass es endlich vorbei war.


    Als der alte Tiberier nach dem Inhalt seines Briefes fragte, war Celsus sofort auf der Hut und entschied sich, für's erste ein wenig ausweichend zu antworten. Wer wusste denn schon, ob seine Mutter sich nicht im Fieberwahn das eine oder andere dazu phantasiert hatte?
    Immerhin war Durus jetzt Konsul, warum sollte er also ausgerechnet Interesse an dem missratenen Sohn eines entfernten Verwandten haben?


    "Nun, sie hat mir gesagt, dass du mir freundlicherweise ein wenig dabei unter die Arme greifen willst, hier in Rom Fuß zu fassen und dem Beispiel meines Vaters zu folgen." fügte er dann hinzu und bemühte sich, seinem Gesicht einen gebührend dankbaren Ausdruck zu verleihen.

  • Offenbar hatte sie nicht alles gesagt - oder dem Jungen war es unangenehm, seine Erwartungen offen auszusprechen. So war es an Durus, dies zu erledigen:


    "Das ist wahr. Ich bin ein großer Familienmensch, dennoch war es mir bisher nicht vergönnt, eine eigene Familie zu gründen. Zwar werde ich in Kürze heiraten, doch ist es nicht sicher, ob meine Sposa auch tatsächlich fruchtbar ist. Daher habe ich natürlich auch große Angst, dass meine Memoria ausgelöscht sein wird, wenn ich einmal nicht mehr bin."


    Er machte eine kurze Pause, ehe er fortfuhr:


    "Da deine Mutter tot ist, hast du ja selbst nun auch leider keine Familie mehr. Ich würde dir daher anbieten, dich zu adoptieren - oder vielmehr zu adrogieren. Du würdest zwar die Freiheit wieder verlieren, die du als Persona sui iuris hast, doch dafür wärst du fortan der Sohn eines Consul und nicht mehr eines Quaestor vergangener Zeiten - ohne die Leistungen deines Vaters schmälern zu wollen.


    Wenn du mein Sohn wärst, würde das deiner Karriere sicherlich dienen."


    Natürlich erwartete Durus, dass der Bursche sofort einschlug! Alles andere wäre eine Beleidigung für ihn gewesen!

  • Celsus war ein bisschen überrascht, als ihm Durus von seiner geplanten Hochzeit erzählte. Diesen Teil der Geschichte hatte ihm seine Mutter tatsächlich nicht mitgeteilt, entweder hatte sie ihm keine Bedeutung zugemessen, oder aber der Gedanke daran hatte ihr nicht besonders behagt.
    Warum wollte er in seinem Alter denn noch heiraten, das lohnte sich doch nun wirklich nicht mehr! Vielleicht hatte sich Durus ja auf die Fahnen geschrieben, die Witwe eines alten Freundes zu trösten? Die Produktion eines Erben war natürlich durchaus ein Argument, allerdings würden sich die beiden alten Leutchen sicherlich ganz schön dabei abmühen müssen, schließlich wurde man ja nicht frischer mit den Jahren! Im Grunde konnte es ihm ja auch egal sein, auf jeden Fall hielt Celsus die lange Jungesellenzeit des alten Tiberiers für eine nachahmenswerte Sache, dadurch konnte er den Gedanken an eine eigene Hochzeit ganz entspannt für die nächsten zwanzig Jahre zur Seite schieben.


    "Oh, das ist aber eine erfreuliche Neuigkeit. Da wünsche ich dir und deiner zukünftigen Gattin natürlich alles erdenklich Gute." reagierte er artig auf Durus' erste Bemerkung.


    Als dieser dann fortfuhr, war es schlagartig mit Celsus' Seelenfrieden vorbei. Also stimmte es tatsächlich, dieser Mann hatte wirklich allen Ernstes vor, ihn als seinen Sohn anzunehmen! Wider Willen war er gerührt, denn ganz egal, was auch Durus' Beweggründe sein mochten, diese Geste war wirklich mehr als großzügig, vor allem einem im Grunde wildfremden Menschen gegenüber. Der junge Tiberier schluckte, denn ihm war klar, dass sich in den nächsten Sekunden unweigerlich entscheiden würde, welchen Weg sein weiteres Leben nehmen würde.
    Und was nun?
    Für einen kleinen Moment meldete sich sein durchaus vorhandenes Gewissen zu Wort: Sei ehrlich zu ihm! Sag ihm die Wahrheit und erspar diesem Mann und auch dir selbst, was unweigerlich folgen wird, wenn du in Rom bleibst! Dann kannst du guten Gewissens wieder heimfahren und dein gemütliches Leben weiterführen!


    Aber wollte er das überhaupt? Wenn er wirklich endlich etwas aus seinem Leben machen wollte, dann war dies DIE Chance. Jeder andere junge Mann in dieser Stadt würde sich zweifellos ohne weiter darüber nachzudenken in des Consuls Arme werfen, wie konnte gerade er dann ablehnen? Und vielleicht schaffte er es ja sogar sich zu ändern, und alles ging gut. Wer wusste das schon? Einen Versuch war es allemal wert, das war er seiner Mutter schuldig.


    Celsus räusperte sich erneut und sagte dann mit ziemlich wackliger Stimme:


    "Du erweist mir und meinen Eltern mit deinem Angebot eine große Ehre, und ich nehme es dankbar und mit der gebotenen Demut an."


    Die Entscheidung war gefallen.

  • Die Glückwünsche zu seiner Hochzeit nahm er mit einem kaum merklichen Nicken an - er hatte sie zu oft in letzter Zeit gehört. Die Reaktion auf seine anderen Worte war viel interessanter: Der Junge schien fast etwas bestürzt und auch nachdenklich. Hatte Caesonina ihm diesen Teil nicht verraten? Oder fühlte er sich zu sehr den Ahnen seines leiblichen Vaters verpflichtet?


    Dann jedoch schlug er ein. Er würde einen Sohn bekommen, der seine Familientradition fortführen würde. Das war durchaus eine beruhigende Entwicklung für den alten Consul!


    "Das freut mich. Komm, und lass dich drücken!"


    Er erhob sich und trat auf den jungen Tiberier zu, um ihn zu umarmen und erneut einen Kuss auf die Wange zu drücken. Er wirkte dabei sehr glücklich, obwohl er innerlich noch keine sonderlich große Beziehung zu dem Jungen aufbauen konnte.

  • Jetzt, wo die Katze unwiderruflich aus dem Sack war, ging es Celsus erstaunlicherweise besser, und er spürte, wie die Anspannung der letzten Stunden ein wenig nachließ.


    An den Gedanken, in seinem Alter urplötzlich noch einmal einen Vater vor die Nase gesetzt zu bekommen, würde er sich wohl noch gewöhnen müssen. An seinen eigenen hatte er nur noch einige recht verschwommene Erinnerungen, genau wie an seine sonstige Kindheit in Rom. In den letzten zehn Jahren hatte er, von den gutgemeinten aber meist fruchtlosen Ermahnungen und Bitten seiner Mutter einmal abgesehen, meistens tun und lassen können, was er wollte, aber eine innere Stimme sagte ihm, dass es damit wohl nun für's erste vorbei sein würde...


    Dennoch war sein vorherrschendes Gefühl Durus gegenüber immer noch Dankbarkeit, und so erwiderte er bereitwillig dessen Umarmung.
    Der alte Herr schien sich ja tatsächlich ein wenig über seine Zustimmung zu freuen, vielleicht würden sie ja ganz gut miteinander auskommen, auch wenn Celsus nicht das Gefühl hatte, mit seinem älteren Verwandten auf einer gemeinsamen Wellenlänge zu sein.


    "Mich freut es auch, ich danke dir wirklich sehr."


    Wie ging es denn nun wohl weiter? Dem jungen Tiberier gingen sofort zahllose Fragen durch den Kopf, die sein künftiges Leben in Rom betrafen, wollte aber durch zu forsches Nachhaken nicht direkt einen schlechten Eindruck machen. Daher beschränkte er sich auf ein freundliches Grinsen und sah Durus abwartend an, nachdem sich die beiden Männer aus ihrer Umarmung gelöst hatten.

  • Durus löste sich aus der Umarmung und klopfte ihm noch einmal auf den Oberarm. Dann überlegte er, was als nächstes zu tun war. Natürlich, das ganze musste juristisch abgeklärt werden, also musste man vor den Praetor treten. Ansonsten...der Name, richtig!


    "Ich schlage vor, dass wir gleich morgen vor den Praetor treten. Wir werden dabei einen Namen für dich brauchen..."


    Er blickte kurz in die Leere, während er darüber nachdachte, wie er ihn nennen sollte. Natürlich hatte er schon vorher darüber nachgedacht, doch sicher war er nicht!


    "Manius Tiberius Tiberianus Durus Minor - oder vielleicht doch lieber ohne den 'Tiberianus'?"


    Nein, dieser Name sollte seinem eigenen Fleisch und Blut vorbehalten bleiben.


    "Oder, was mich sehr freuen würde, Manius Tiberius Ahala - oder Aulus, wenn du den Praenomen deines Vaters weiterführen möchtest. Ahala ist ein sehr traditioneller Name in der Gens Tiberia, wie du sicher weißt. Auch mein Vater hieß Ahala..."


    Einen Augenblick ging seine Erinnerung zurück zu seinem Vater, dem Offizier, den er noc immer so sehr bewunderte. Wie stolz er wohl gewesen wäre, wenn er ihn hier gesehen hätte, als römischer Consul! Und vielleicht würde auch sein Enkel das Consulat erringen - wenn Celsus bald anfing, würde er es sicher noch schaffen können!

  • Du liebe Güte, Durus verlor aber auch wirklich keine Zeit! Gleich morgen schon? Das war ganz eindeutig ein Tempo, an das sich der eher gemütlich veranlagte Celsus wohl noch würde gewöhnen müssen...


    "Oh ja, natürlich, wenn du meinst, ich habe nichts dagegen." antwortete er schnell, um sich von seiner Überraschung nichts anmerken zu lassen.


    Der Hinweis auf die Namensänderung brachte ihn dann aber noch einmal ganz kurz aus dem Konzept. Natürlich hätte ihm klar sein können, dass er seinen bisherigen Namen nicht würde behalten können. Was ihn jetzt bewegte, war auch weniger Sentimentalität oder Loyalität dem Namen seines lang verstorbenen Vaters gegenüber, als das Gefühl, dass ihm zusammen mit seinem alten Namen auch seine bisherige Identität ein wenig abhanden kommen könnte. Die war zwar vermutlich nicht besonders beeindruckend für den unbeteiligten Beobachter, aber immerhin war es seine und er hatte 21 Jahre hervorragend damit gelebt. Welcher neue Name bei der Sache letzten Endes herauskommen würde, war Celsus im Grunde relativ gleichgültig, aber wenn er Durus auf diese Weise eine Freude machen konnte, bitte sehr.


    "Ich bin mir der Ehre bewusst, dass du mir den Namen deines Vaters anvertrauen willst und werde ihn selbstverständlich gern annehmen. Ausserdem würde ich gern auf dein Angebot zurückkommen und den Praenomen meines Vaters beibehalten, ich hoffe, dass das für dich in Ordnung ist." fügte er dann hinzu und sah Durus abwartend an. Der alte Praenomen war zwar nicht viel, aber doch immerhin etwas.

  • Nach Durus' Meinung war der Praenomen 'Aulus' äußerst ungewöhnlich und daher nicht besonders hübsch, aber wenn es den Jungen an seinen Vater erinnerte - zu gut wusste der Consul, welch mystisches Band jeden jungen Mann mit seinem Vater verband und wie schwierig es war, dieses zu kappen!


    "Aulus Tiberius Ahala - das ist gut, ja! So können wir es machen."


    bestätigte er daher schließlich und kehrte in seinen Stuhl zurück, um weiter zu sprechen. Plötzlich wurde ihm klar, dass Celsus ja gerade erst angekommen war!


    "Aber verzeih meine Voreiligkeit! Wie war deine Reise? Wie gehen die Geschäfte in Sicilia?"

  • Faszinierend, kaum fünf Minuten und schon hatte er einen neuen Namen. Durus' Effizienz war wirklich beeindruckend....
    Celsus wollte sich gerade ein wenig entspannen, als bereits die nächsten, sicherlich wohlmeinenden Fragen kamen und er schon wieder auf der Hut sein musste.


    "Danke der Nachfrage, ich hatte wirklich eine sehr angenehme Reise. Mein Gepäck befindet sich derzeit noch im Gasthaus, da ich ..ähm...erst sehr spät gestern nacht in Rom angekommen bin, und niemanden hier im Haus stören wollte." gab er auf die erste Frage Antwort.


    Bei dem Wort "Geschäfte" fielen dem jungen Tiberier als erstes die tausend Sesterzen ein, die er seinem alten Bekannten Scopus schon seit geraumer Zeit schuldete. Ob der schmierige Korinther wohl sehr verärgert war, dass Celsus die schon des öfteren recht rigoros angemahnte Rückzahlung im Eifer der eiligen Abreise schlichtweg "vergessen" hatte? Vermutlich war das aber wohl kaum das, was Durus von ihm hören wollte. Celsus schluckte kurz und lenkte seine Gedanken dann in unverfänglichere Bahnen.


    "Nun, es gab ein wenig Aufregung auf den Ländereien der Familie durch die heftigen Herbststürme in diesem Jahr. Hier in Rom habt ihr davon vermutlich nichts mitbekommen, aber die Olivenhaine und auch zahlreiche Wirtschaftsgebäude haben einigen Schaden genommen.
    Und mein Onkel Servilius Corbulo hat beschlossen, von nun an als Anwalt ein wenig kürzer zu treten, er ist ja auch nicht mehr der Jüngste."
    fügte er dann mit dem mitfühlenden Gesichtsausdruck des treuen Neffen hinzu.

  • "Das wäre wirklich nicht nötig gewesen! Unsere Pforte steht zu jeder Tages- und Nachtzeit für dich offen!"


    erwiderte Durus auf die Erklärung, die ihn ein wenig irritierte. Warum war er im Gasthaus abgestiegen? Naja, egal, jetzt war er Mitglied der Familie! Also würden Sklaven sich darum kümmern!


    "Nun, da hast du Recht."


    antwortete er dann auf die Berichte aus dem Süden. Sicilia war die älteste Kornkammer Roms und die Neuigkeiten über die Stürme waren beunruhigend. Vor etwa hundert Jahren hätte er sich als Consul wohl viele Gedanken darum gemacht, doch heute war dies Sache des Praefectus Annonae und des Kaisers! Und da musste er sich nun wirklich nicht einmischen!


    "Ich werde in Kürze heiraten, falls du noch nicht davon weißt. Du bist natürlich eingeladen. Dort wirst du auch gleich deine neue Mutter kennen lernen!"


    Erst jetzt wurde ihm klar, dass er ganz vergessen hatte, Laevina davon zu unterrichten, dass er gedachte, jemanden zu adoptieren! Das war wirklich etwas dumm gewesen...aber sie würde es schon akzeptieren, zweifelsohne!

  • Er würde bitte WEN kennenlernen? Selbst für den nicht übermäßig pietätvollen Celsus war es schon ein ziemlich dicker Brocken, nur wenige Tage, nachdem seine Mutter ins Elysium eingegangen war bereits eine Nachfolgerin präsentiert zu bekommen, ganz zu schweigen davon, dass der entsprechende Bedarf in seinem Alter auch nicht mehr allzu groß war. Wenn das so weiterging, würde es nicht mehr lange dauern, und er würde sich vermutlich fühlen wie ein zehnjähriges Kind.


    Andererseits,....wer hatte schon im Leben die Gelegenheit der Hochzeit der eigenen "Eltern" beizuwohnen? Irgendwie entbehrte das auch nicht einer gewissen Komik....
    Celsus beschloss kurzerhand, sich vorerst auf die angenehmeren Aspekte seiner neuen Familiensituation zu konzentrieren und sich mit dem Rest zu einem späteren Zeitpunkt zu beschäftigen.
    Abgesehen davon hatte er ja auch ein ganz gutes Händchen im Umgang mit älteren Damen, die beiden Schwestern seiner Mutter waren immer ganz entzückt von ihrem charmanten Neffen gewesen. Mit ein bisschen Mühe würde er also sicher ganz gut mit Durus' zukunftiger Gattin auskommen.


    "Das ist sehr freundlich von dir, ich komme selbstverständlich gern. Gibt es denn noch weitere Familienmitglieder, die ich bei dieser Gelegenheit kennenlernen werde?"

  • "Hm, ich glaube kaum, dass Quintus, mein Cousin, kommen wird. Er ist Legat der Prima in Mantua. Sonst sind praktisch alle meine Verwandten hier in Rom. Albina wirst du wahrscheinlich noch treffen - sie ist mit Purgitius Macer, dem Curator Aquarum verheiratet. Und Arvinia und Septima wirst du sicher noch früher kennen lernen."


    ging er etwas nachdenklich alle Verwandten durch. Bald schon würde er seine Nichten allerdings nicht mehr täglich sehen, denn für fast alle waren bereits Ehepartner in Aussicht!


    "Wir werden uns zum Abendessen treffen - morgen, wenn du dich ausgeruht hast!"


    Einen Moment überlegte er - eigentlich gab es nichts mehr wichtiges!


    "Wenn du übrigens Geld brauchst, um die Herberge zu bezahlen, sag' Syricus, meinem Procurator Bescheid. Er wird dir etwas geben!"

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