[Galatea] - Die Ausbildungsliburne

  • Eine schwierige Situation. Der Rücken straffte sich, ein Blick streifte über den fernen Horizont. Es war die Stecknadel im Heuhaufen, aber es war die einzigste Möglichkeit der jungen Frau entgegen zu kommen, ihr das Gefühl zu geben, das die Hoffnung noch nicht verloren war. Proximus drehte sich zu seinem Steuermann und gab Anweisungen wieder Fahrt aufzunehmen, diesmal Kurs Zickzack in Richtung der vermuteten Unglücksstelle. Unmöglich diese zu finden. Nur ein Hauch von Falscheinschätzung der Winde konnte sie Meilenweit vom wahren Ort des Schicksals vorbeiführen. Sie würden das Schiff der jungen Dame nicht finden. Doch eine kleine Möglichkeit bestand. Nämlich dann, wenn der Segler in der Nähe verunglückt war. "Wie ist dein Name und wer sind die Anderen?" Noch durfte er der Frau nicht das Gefühl geben allein überlebt zu haben, dann würde sie sicherlich sofort einbrechen. Nein soviele Fragen waren noch offen...

  • Endlich begannen die Decken etwas Wärme zu spenden, aber sie drang nicht vollkommen durch sie hindurch. Dazu war sie immer noch zu nass und zu lange im Wasser gewesen. Doch sie war gerettet und da machte das bisschen Frieren im Moment auch nichts weiter aus. Fast schon flehend schaute sie den Mann an, dass er ihr doch bitte helfen möge die anderen zu finden. Die Angst um sie wurde immer drängender und größer jetzt wo sie sich um ich nicht mehr sorgen musste und ihr Magen schien ein einziger Krampf zu sein.
    Kurz huschte ihr Blick zu dem Mann der sie bis eben noch gehalten hatte, der sie aus dem Wasser gefischt hatte. Ihr Dank galt ihm und natürlich den anderen, eigentlich allen.


    Ihre Lippen zitterten wie auch der Rest ihres Körpers und immer noch tropfte das Wasser von ihren Haaren hinab und auch der ein oder andere Tropfen lief über ihr Gesicht.
    „Purgitia Philogena,“ beantwortete sie seine erste Frage und zog die Decken noch fester um sich herum. Sie war froh, dass sie saß und nicht stand, denn ihre Beine hätten sie einfach nicht mehr getragen, denn auch diese zitterten vor sich hin. „Mmmein Verlobter…..Gaius Caecilius Crassus….und…..meine Skkklavin,“ bibberte Philogena vor sich hin. Der Gedanke an Crassus ließ ihre Ängste wieder aufkommen, dass er es nicht geschafft hatte.

  • Labeo fing ihren Blick auf, sie sollte sich jetzt ausruhen, fand er, obwohl auch das Nachfragen des Nauarchen ja durchaus sinnvoll war. Wenn er sich im stadtrömischen Klatsch besser ausgekannt hätte, hätten im jetzt die Ohren klingeln müssen, stattdessen überlegte er nur - Caecilius Crassus, den Namen hatte er schon gehört, auch wenn er nicht mehr genau wusste, doch halt - war der nicht mal Prätorianer Präfekt gewesen? Zu der Zeit als sein Vater dort Tribun war? Er meinte sich zu erinnern. Die Purgitierin war damit also beträchtlich jünger als ihr Verlobter - so dieser noch lebte.


    Armes Kind, dachte er. Jetzt war ihr schon eine der besten Partien im Reich vermittelt worden und wohin hatte es sie geführt - an den Rand des Todes in Neptuns tiefen Tiefen. Labeo machte das ganze etwas schwermütig. Sic transit gloria mundi. Und das obwohl noch nicht alle Hoffnung aufzugeben war, man könnte ja noch weitere überlebende finden.


    Dennoch war es nicht besonders wahrscheinlich. Die Planken, die sie bisher gefunden hatten, deuteten auf ein ziemliches Zerbersten des Schiffes hin, da würden sie lange suchen können. Diese Gedanken versuchte er aber sich nicht anmerken zu lassen, was insofern nicht schwierig war, als er ja etwas abseits stand und nur hin und wieder herüber schaute.

  • Matius und Classicus rollten die Taue zusammen, mit welchen man die beiden aus dem Wasser gezogen hatte.


    Danach übergab Classicus der Geretteten kleine Stücke Brot Brot und einen Becher mit Wasser, damit sie sich stärken konnte.


    Er blieb in der Nähe und behielt den Krug mit dem Restwasser und das Brot in der Hand, falls die Dame sich noch mehr verlangte.


    Matius stellte sich an die Planken und hielt Aussschau, ob er noch irgendjemanden im Wasser treiben sah. Aber ausser zerborstenen Planken war da .... nichts.

  • Für einen normalen Classisoffizier war es nicht zwingend notwendig diesen Namen zu kennen, aber der Trierarchus Proximus hatte vor seiner Zeit als Ausbildungsoffizier am aktiven Dienst teilgenommen. Damals als mehrere Legionen und auch die Spezialkräfte aus Rom nach Syria verlegt wurden, lernte er Gaius Caecilius Crassus als Praetorianerpraefekt kennen. Doch so leichtgläubig war er dann doch nicht. "Gaius Caecilius Crassus, der Praefectus Praetorio?" Natürlich wußte er nichts vom weiteren Wertegang des Praefectus und auch nichts davon, das es ihn in den Osten trieb. Stattdessen stellte Proximus weiter leichte Fragen: "Was war das für ein Schiff mit dem du gereist bist und wo wolltest du hin?" Er fand es nicht schlimm, die 'Ihr' Ansprache aufzugeben und die junge Frau persönlich angesprochen weiter zu befragen.


    Langsam hatte das Schiff wieder an Fahrt gewonnen, aber es tauchten einfach keine weiteren Bruchstücke auf und auch sonst gab es nichts aus dem Wasser zu fischen. Es schien ein großes Wunder zu sein, das sie auf Purgitia Philogena gestoßen waren und es schien ungerecht auf weitere Glücksmomente zu hoffen, um damit andere Schiffsbesatzungen und Reisende zu finden. Irgendwann tauchten alle Opfer wieder auf. Doch dann leider als leblose, entstellte Körper denen der Saft ausgegangen war.


    Beiderseits reckten sich Augenpaare über die Brüstung. Doch so sehr sie hinaus spähten, so sehr wurden ihre Augen enttäuscht. Noch einen halben Tag sollte die Galatea diesem Zickzack-Kurs folgen, um sich dann Nordwärts Richtung Heimathafen Misenum zu wenden...

  • Dankend nahm Philogena das Brot und das Wasser entgegen. Sie trank einen Schluck aber ihr war einfach nicht nach Essen zu Mute und hielt das Brot einfach nur in ihrer Hand fest. Ihr Blick ging immer wieder in die Ferne, es sah fast so aus als würde sie durch den Mann hindurchsehen. Ihre Gedanken wollten keine Ruhe geben und diese innerliche Unruhe die sich nun langsam aber sicher in ihr breit machte schien immer schlimmer zu werden.
    "Ja....er war bis vor kurzem der Praefectus Praetorio, aber bekam nun eine andere Anstellung und deswegen waren wir auch auf dem Weg nach Aegyptus. Er....wir," Philogena unterbrach sich einen Augenblick um sich zu sammeln. Es fiel ihr schwer, denn so langsam schien ihr selber bewusst zu werden, dass sie ihn sicher nicht mehr fanden, zumindest nicht lebendig.
    "Ich weiß nicht was das für ein Schiff war, ich kenne mich damit nicht aus," versuchte sie zu erklären,


    In ihren Augen begann es zu schimmern. Die Gedanken an Crassus taten schrecklich weh. "Es gibt keine Hoffnung mehr, nicht wahr?" fragte sie ihn und blickte langsam zu ihm auf. Ihr war schrecklich schlecht und das Zittern wollte kein Ende nehmen. Sie wollte nach Hause zu ihrer Familie, wenigstens bei ihnen sein, Trost suchen. Aber gab es überhaupt noch Trost für diesen Verlust den sie hatte?
    Sie legte das Brot und den Becher mit dem Wasser auf den Boden und bettete dann ihr Gesicht in ihren Händen.

  • Für Proximus war das keine neue Erfahrung. Auch er hatte bereits viele gute Freunde auf dem Meer zurückgelassen. Manchmal war es schwerer gewesen, andermals kam er leichter drüber hinweg. Er legte séine große Hand sanft auf ihre Schulter. Es hatte keinen Sinn mehr ihr gespielte Hoffnung vorzutäuschen. Schon längst hatte das Schiff dem abgesteckten Kurs nurnoch eine Frist gesetzt.


    In den Weiten des Meeres war es auch gleichgültig, was für ein Schiff verloren gegangen war. Proximus versuchte beruhigend zu wirken.


    "Du hast wirklich großes Glück gehabt, das wir dich gefunden haben. Neptun sei dafür gedankt. Aber.... ja ....also wir finden einfach keine anderen Zeichen." Eine kurze Pause folgte, der Seebär schien emotional der jungen Frau nahe zu sein. "Viel Hoffnung gibt es nicht weitere Passagiere zu finden. Wir werden heute Abend unseren Kurs nach Misenum ändern und dich zurück an Land bringen. Unser Praefectus wird dann entscheiden wie du am Sichersten nach Rom zurückkehren kannst."

  • Labeo stand daneben. Vor einigen Jahren hatte er seinen Vater verloren, nicht lange nachdem er zur Classis gegangen war. Einen geliebten Menschen zu verlieren war immer schwer. Doch die junge Purgitierin würde es noch viel schwerer haben. Schließlich blieb ein letzter Funken Hoffnung immer lebendig, wenn keine Leiche gefunden wurde.


    Der junge Optio ging merkwürdigerweise davon aus, dass ihr Verlobter ein geliebter Mensch sei, das war natürlich nicht der Normalfall, gerade in diesen Kreisen, aber irgendwie schien es so zu sein. Er stand weiter dabei. Als der Nauarch die traurigen Worte gesagt hatte, merkte er an: "Nauarch, soll ich Purgitia Philogena in eine Kabine bringen? Sie müsste sich jetzt ausruhen." Es gab natürlich nur drei Kabinen an Bord, die des Nauarchen, des Trierarchen und des Centurios. Einer würde diese nun räumen müssen. Aber das gehörte sich.

  • Ein Schock ganz klar. Aber ihr Leben ging weiter. Auch wenn sie dies jetzt vielleicht nicht wahrhaben wollte. Proximus hatte schon vor einer guten Sanduhr das Steuerruder drehen lassen und die Galatea auf Kurs Misenum geschickt. So traurig diese Geschichte auch war, so hoffnungsvoll konnte das zweite Leben der jungen Frau werden. Sie hatte sehr viel Glück gehabt, das dieses Schiff, das ein Schiff so nah an ihrem Verweilen auf dem Treibholz vorbei kam. Selbst ein paar Meter mehr und man hätte ihr schwaches Rufen nicht mehr gehört.


    "Bring sie in meine Kabine und sorge dafür, das sie trockene Kleider bekommt. Außerdem kannst du ihr einen Honigwein aufsetzen und aufpassen, das sie dort drinnen sicher ist."


    Natürlich würde es niemand von der Besatzung wagen das junge Ding auch nur ansatzweise anzufassen. Aber es war dem Trierarchus wichtig, das sie jetzt nicht allein in einem dunklen Loch unter Deck blieb. Denn nichts anderes waren die kleinen Kabinen auf dem Schiff.


    Damit war das Ereignis vorerst beendet und et Acta gelegt. Erst im Hafen der Flotte zu Misenum würden sie erneut auf die junge Frau an Bord zu sprechen kommen. Es war bei diesem Wetter aber davon auszugehen, das das Schiff zwei Tage benötigen würde, um den Heimathafen sicher zu erreichen.

  • "Jawohl, Trierarch!", sagte Labeo pflichtbewusst. Dann sprach er mit einem deutlich anderem, freundlich-unsoldatischem Ton zur Purgitierin: "Kannst Du gehen? Es ist nur ein kurzes Stück. Ich, wir, werden uns um Dich kümmern. Du kannst Dich in der Kabine des Trierarchen ausruhen." Er war bereit ihr den Arm anzubieten, dass sie sich aufstützen könnte, falls das Gehen zu anstrengend war. Er wartete natürlich, bis sie antwortete und aufstand bevor er in Richtung des Kabine mit ihr ging.


    Auf dem Weg dorthin würde er seinen Leuten sagen, sie sollten seine Sachen holen (schließlich gab es auf einem Schiff wie diesem im Normalfall keine Wechselkleidung für eventuell aufzunehmende Schiffbrüchige, aber da Labeo schon seit einiger Zeit nicht mehr die allerbilligsten und rauhesten Soldatentuniken mehr trug, wäre es wohl am besten eine seiner Tuniken der Purgitierin zu geben) und den Honigwein und alles übrige zu holen und zur Kabine des Trierarchen zu bringen.

  • Die Worte die gesprochen wurden gingen irgendwie an ihr vorbei. Es fühlte sich alles schrecklich und leer zugleich an. Es gab keine Hoffnung mehr, das war ein Wort was in ihrem Kopf hämmerte wie ein Hammer der gegen die Wand schlug. Es musste aber eine Hoffnung geben. Crassus war ein starker Mann und er konnte doch nicht einfach so auf dem Meeresgrund des Ozeans liegen. Doch nicht jetzt, nicht nachdem sie doch heiraten wollten. Das war eine einfach so unreale Vorstellung, dass Philogena wie erstarrt da hockte und die Tränen liefen. Kein Ton war von ihr zu hören, aber die Tränen liefen ihr dennoch die Wangen hinunter.


    Sie ließ die Männer reden. Sollten sie besprechen was zu tun war, sie war alleine mit ihren Schmerzen und es stach schrecklich in ihrem Herzen. Es war ein anderer Schmerz als an dem Tag wo sie erfahren hatte, dass ihr geliebter Bruder verstorben war.
    Marcer, sie wollte zu ihrem Cousin denn er hatte immer ein tröstendes Wort gehabt, immer. Doch er war im Moment so schrecklich weit weg und sie wünschte sich einfach nur in die Arme ihrer Familie. Ein Zittern ging durch ihren Körper und zuerst bemerkte sie kaum, dass sie nun wieder angesprochen wurde. Wie in Trance hob sie ihren Kopf an und blickte Labeo an, er hatte sie eben angesprochen.


    Ihre Finger klammerten sich um die Kanten der Decken und sie nickte schwach und stand dann auf, doch sie konnte keinen wirklichen Halt fassen und schwankte ein wenig und griff nach seinem Arm um nicht zu fallen. Die Zeit im Wasser hatte ihre Spuren hinterlassen, selbst der stärkste Mann wäre von Schwäche gezeichnet. „Danke,“ flüsterte sie ziemlich teilnamslos und ließ sich von ihrem Retter führen. Sich hinzulegen, alles zu vergessen, abzuschalten, das wäre nun ihr Wunsch gewesen.

  • Sie war still. Auch das leise gehauchte "danke" war mehr als nur still, es war kaum vorhanden. Das machte dem Iulier etwas angst, aber sie hatte es bis hierhin geschafft, dann würde sie schon durchkommen. Sie ergriff den Arm den er ihr gereicht hatte und ließ sich in die Kabine des Trierarchen bringen.


    Dort angekommen sah er, dass seine Männer - eine wirklich gute Contubernie, das musste man ihnen schon lassen - seine Anweisungen befolgt und die Koje des Trierarchen vorbereitet hatten, ebenso wie den Beutel des Labeo geholt, der über dem Stuhl lag, der neben der Koje stand. Auch ein heißer Honigwein, der mit allem was sie an wärmenden Gewürzen gefunden hatten gewürzt war, stand bereit.


    Labeo nahm seinen Seesack vom Stuhl um ihn für die Purgitierin frei zu machen. "Setz Dich, Du solltest noch etwas warmes trinken, bevor Du Dich schlafen legst. Und ach ja, Du solltest Dir auch noch etwas trockenes anziehen. Er machte eine kleine Pause, während er aus eben diesem Seesack seine beste Tunika rausholte, die trocken, sauber und nicht schlimm roch. "Nun wir haben ja nicht viel an Bord, vielleicht, wenn Du mit einer Tunika vorlieb nehmen möchtest, sie ist nichts besonderes aber immerhin..


    Er wartete und deutete auf den Honigwein: "Hier trink, er wird Dich von innen wärmen." Er reichte ihr auch die Tunika und würde sich, wenn sie anstalten machte sich die nassen Sachen auszuziehen umdrehen. "Der Trierarch hat mich beauftragt, auf Dich aufzupassen und Dich nicht alleine zu lassen.", sagte er in einem ruhigen Ton.

  • Das schlechte Wetter kehrte nicht zurück, aber sie fuhren in Flaute. Einzigst mit den Ruderern betrieben, schob sich die Liburne an der Küste entlang nach Norden. Am Tage auf dem Wasser, am Abend auf dem Festland zum Übernachten. So errreichten sie am dritten Tag gemächlich jene See, die viele Monate die alltägliche Heimat zum Trainieren geworden war. Die Galatea näherte sich dem Hafen von Misenum. Doch bevor es rein ging ließ Proximus einen der Nautii herbei kommen. "Ruf den Optio Iulius Labeo herbei und er soll auch gleich unseren Gast mitbringen." Der Seemann eilte davon und der Trierarchus Proximus blickte über den Kiel auf die langsam entstehenden Gebilde des Festlandes um Misenum. Genügend Zeit im Rücken hatten sie. Ohne große Schwierigkeiten konnten sie mit den Rudern das Ziel noch vor der Dämmerung erreichen...

  • "Wir kommen gleich!", antwortete er dem Seemann. Das Kap von Misenum war schon in Sichtweite gekommen, als der Optio Iulius Labeo benachrichtigt wurde, dass er zusammen mit der Purgitierin beim Trierarchen erscheinen sollte. "Wir erreichen, unseren Zielhafen. Der Trierarch möchte uns sehen. Ich nehme an, er will mit Dir besprechen, wohin wir Dich bringen können."


    Die vergangenen Tage hatte die Purgitierin sich viel ausgeruht. Labeo war immer bereit gewesen, ihr etwas zu bringen, mit ihr zu sprechen, sie allein zu lassen, ganz wie sie es wünschte. Das war sein Auftrag gewesen und es war durchaus anstrengend gewesen, auch und gerade weil die junge Dame sehr verschlossen war. Aber, so meinte es Labeo wenigstens, er hatte einen guten Dienst geleistet. Jetzt würden sie bald wieder festen Boden unter den Füßen haben. Das würde der Purgitierin sicherlich helfen, wieder ins Leben zurück zu finden.


    Labeo öffnete also die Tür der Kabine und ging aufs Deck, die junge Purgitierin würde ihm gewiss folgen, so dass sie gemeinsam beim Trierarchen ankommen würden. Falls sie noch etwas Zeit würde brauchen, würde er natürlich auf sie warten.


    "Salve. Trierarch, Du hast uns rufen lassen!"

  • Philogena konnte immer noch nicht fassen was alles geschehen war und, dass es nun anscheinend kein Auffinden von Crassus mehr geben konnte. So gut sie konnte versuchte sie diese ganzen Gedanken zu verdrängen. Man hatte sie in die Kabine des Trioarchen gebracht und gut versorgt. Iulius Labeo kümmerte sich wirklich wo er nur konnte um sie und auch wenn sie nicht viel redete war sie ihm wirklich dankbar dafür, dass er sie nicht alleine lies und vor allem auch, dass er ihr etwas passendes zum Anziehen gegeben hatte. Zwar schaute es ein wenig witzig aus, da es eben keine Frauenkleidung war, aber das spielte absolut keine Rolle und es war besser als gar nichts zum Anziehen.


    Immer wieder hatte sie sich im Stillen gefragt wie sie mit der ganzen Situation nun umgehen sollte und vor allem was ihr Cousin sagte wenn sie wieder kam mit einer solchen Nachricht. Sie hatte Angst und sie hasste es einen geliebten Menschen zu verlieren. Es war so unglaublich alles. Alles hätte schön werden sollen. Die Hochzeit, das neue Land, einfach alles und nun? Nun war sie alleine.


    Als man sie nun an Deck bat spürte sie einen leichten Knoten im Bauch. Es war seltsam, irgendwie wusste sie doch selber nicht wie es nun weiter gehen sollte. Sie hatte nichts, alles war im Meer versunken, alles was sie besessen hatte. Traurig blickte sie Labeo an und nickte bei der Nachricht die er ihr gab. Langsam stand sie auf und folgte im hinauf auf das Deck und zum Triarchen. Philogena brachte ein schwaches Lächeln zustanden und blickte leicht zu Boden.

  • Der Nauta, der für solche ausrufe zuständig war und der neben dem Gubernator stand erhob seine Stimme: "Misenum, Heimathafen in Sicht!". Das war eine gute Nachricht, in weniger als einem Glasen würden sie wieder an Land, es wäre auch Zeit. Es wäre gut möglich, dass auf einem anderen Wege, die Nachricht, dass der Caecilier und seine Verlobte nicht an ihrem Ziel angekommen waren, schon Rom erreicht hatte. Das wäre für die Familie besonders der jungen Purgitierin sicherlich eine schlimme Zeit.


    Dies ging dem Optio der Classis durch den Kopf, als sie vor dem Trierarchen standen.

  • Die Sichtung Misenums lenkte den Kapitän der Liburne kurz ab. Es war immer ein gewaltiger Anblick die Siedlung am Hang liegen zu sehen und zu ihrer Rechten auf die abgerissenen Hänge des Vesuv zu blicken.


    "Wie ihr hört, laufen wir baldigst im Hafen von Misenum ein. Ich wünsche, das du Purgitia Philogena mich an Land zum Praefectus der Classis begleitest. Du Optio Iulius Labeo wirst ebenso mein Schatten sein. Wir werden sehen, ob wir dich so schnell wie möglich nach Hause bringen können. Doch dazu mußt du uns noch sagen wer dein Vormund nun ist. Auch wenn es schwer fällt, so müssen wir annehmen, das es dein Gatte nicht geschafft hat."

  • Die Galatea schob sich langsam in ruhigere Gewässer. Hier in der Bucht vor Misenum schlugen die Wellen eher sanft an das Holz des Rumpfes. Im Takt der Trommel tauchten die Paddel ein und aus. Ihre Geschwindigkeit hatte deutlich abgenommen und doch behielt das Schiff ausreichend Fahrt auf dem fast glatten Meer. Ein Signal wurde in Form eines Stofffetzen gehoben und man antwortete von einem Wachturm am Pier, das die Galatea schon zurück erwartet wurde.


    Während das Festland unaufhaltsam näher rückte, zog man die Hauptruder ein und lenkte das Boot langsam in dessen geplante Andockbucht. Die Männer liefen jetzt wie aufgescheucht über das Deck. Befehle hagelten auf sie ein, Seile wurden gepackt und Riemen geschnürt...


    Die Galatea lief ins Hafenbecken von Misenum ein. ====>

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