Tablinium | MTD et Aurelius Ursus

  • Der Consul war an diesem Tag sehr früh aufgestanden, hatte die Klienten empfangen und war dann an seine Arbeit gegangen, denn in seiner Position bekam er natürlich wesentlich mehr Post als als Privatmann. Und genau über dieser war er gerade, als Stesichoros einen Aurelius Ursus meldete - irgendwoher kannte er diesen Namen doch!


    "Soll reinkommen!"


    befahl er daher und kurze Zeit später wurde der Aurelier tatsächlich ins Tablinium geführt, in dem Durus, sein Scriba Lukios, sowie sein Tiro Claudius Lepidus auf ihn warteten.

  • Kurz bevor sie das Tablinum betraten, flüsterte Ursus seinem Sklaven zu, daß er sich im Hintergrund halten sollte. Vor der Tür stehen lassen wollte er ihn nicht, doch es sollte auch nicht der Eindruck erweckt werden, er würde Schutz in diesem Haus benötigen. Das war schließlich ganz und gar nicht der Fall.


    "Salvete", grüßte Ursus in die Runde, als er den Raum betrat. Immerhin kannte er neben dem Consul auch noch den Claudier, der erst letztens bei ihm gewesen war. "Consul Tiberius Durus, ich weiß nicht, ob Du Dich an mich erinnerst. Wir sind uns zwar schon ein paar mal begegnet, doch das ist recht lange her." Und damals war Ursus immerhin noch ein absoluter Niemand gewesen. "Hab Dank dafür, daß Du mich empfängst, obwohl ich keinen Termin habe." Auch das war keine Selbstverständlichkeit. Ursus erinnerte sich noch sehr gut daran, wie gefragt Aelius Quarto gewesen war, als dieser Consul war.

  • Cimon verstand den Wink seines Herren und betrat zwar hinter Ursus das Tablinum, machte aber umgehend einen geschmeidigen Schritt beiseite um sich einen guten Platz im Hintergrund zu suchen und dabei möglichst nicht aufzufallen. Es war wichtig zu zeigen wie gut er erzogen war, um seinem Herren keine Schande zu bereiten. So musste er natürlich auch darauf achten auf gar keinen fall im Weg zu stehen. Sein Körper war dabei von inzwischen gewohntem Stolz, aber nur soweit es sich für den Sklaven des Senators gehörte. Seine Gestik machte deutlich wie ergeben er und das er sehrwohl wusste wo sein Platz war.
    Der Nubier beobachtete recht unauffällig um sich Namen und Gesichter gut merken zu können. Seine Mine war ausdruckslos und eher neutral.

  • Aurelius Ursus - tatsächlich glaubte Durus, den Namen bereits gehört zu haben, aber er hätte wohl seinen Nomenclator benötigt, um sich an weiteres zu erinnern. Dafür erinnerte er sich an ihn, was dem Tiberier natürlich geschmeichelt hätte, wäre er nicht ein derartig wichtiger Mensch gewesen, dass er nur beleidigt war, wenn man ihn nicht kannte. Dennoch tat er natürlich erfreut und meinte


    "Als Consul bin ich doch für den Staat verantwortlich - und wer ist der Staat, wenn nicht seine Bürger? Wie kann ich dir also helfen?"


    Natürlich war das glatt gelogen: Durus kümmerte sich schon um seine Klienten und auch um wichtigere Persönlichkeiten, doch das Wohl des gemeinen Pöbels, vor allem der Habenichtse aus der Subura, war ihm ziemlich egal.

  • Tatsächlich hatte Ursus nicht das Gefühl, daß der Tiberier sich an ihn erinnerte. Sehr schade. Wenn auch verständlich, wie Ursus sich leider eingestehen mußte. "Nun, wie ich schon ankündigte, handelt es sich um eine sehr private Angelegenheit. Ich bin der Sohn des Decimus Aurelius Maxentius und der Claudia Tusca, Neffe von Aurelius Corvinus und ein entfernter Cousin Deiner zukünftigen Frau. Erst kürzlich wurde ich in den Senat berufen, nachdem ich zwei Amtszeiten Quästor Consulum gewesen war und eng mit Consul Aelius Quarto zusammengearbeitet hatte. Anschließend habe ich ein zweites Tribunat bei der Prima absolviert, wobei ich aufgrund der Abwesenheit Deines Verwandten die Legion kommandiert habe." Es war gar nicht so einfach, sein Anliegen zu formulieren. Gerne hätte er weiter ausgeholt, erst ein wenig locker geplaudert. Doch der Consul machte nicht den Eindruck, als ob ihm danach der Sinn stehen würde. Dies mußte also reichen, um dem Consul darzulegen, wer er eigentlich war. Vielleicht erinnerte er sich nun sogar.


    "Mein Vater ist sehr früh verstorben, daher ist leider noch keine Ehe für mich arrangiert worden. Ich habe mich mit meinem Onkel beraten deswegen. Wie auch ich, fände er eine standesgemäße Ehe, also eine mit einer Patrizierin, optimal. Es ist nun aber nicht so leicht, eine Kandidatin zu finden, die noch nicht anderweitig versprochen ist. Auch wenn unsere Familien sich gerade schon mehrfach miteinander verbinden, würde ich eine Ehe mit einer Tiberia favorisieren." Vielleicht war er nun etwas sehr mit der Tür ins Haus gefallen. Aber er wollte einem vielbeschäftigten Mann wie dem Consul auch nicht unnötig die Zeit stehlen.

  • Als Ursus seine Verwandtschaftsverhältnisse aufzählte, wurde Durus plötzlich klar, woher er sich an den Namen erinnerte: Er stand auf der Liste der neu ernannten Senatoren! Und offenbar hatte er auch schon einiges getan, denn er hatte alle Stufen der traditionellen Ämterlaufbahn vollzogen - selbst die, die er nicht musste! Dann jedoch kam eine ziemliche Überraschung: Er wollte eine Frau von Durus! Es war wirklich interessant, dass die Aurelier geradezu demonstrativ die Nähe zur Gens Tiberia suchten, waren doch bereits zwei Verbindungen geplant!


    "Eine Frau? Im Augenblick habe ich - wie du sicher weißt - die meisten meiner Verwandten in Verbindungen untergebracht. Dachtest du an jemanden Spezielles?"


    Letztendlich war nur Tiberia Septima übrig, wie Ursus sich sicherlich informiert hatte. Bei aller Behandlung von Frauen wie Vieh war es Durus doch etwas unpassend, für eine so wichtige Entscheidung wie eine Hochzeit seine Verwandten anzubiedern. Etwas sollte sich der junge Mann vorher schon informiert haben!

  • Sein Anliegen mußte ja völlig überraschend für den Consul kommen. Ursus war sich dessen bewußt. Deshalb war dies ja auch erst einmal eine vorsichtige Voranfrage. Für Ursus wäre eine Verbindung mit einer Tiberia ein absoluter Glücksfall. Nicht nur, weil Durus nun Consul war und die Gens überhaupt schon einige einflußreiche Persönlichkeiten hervorgebracht hatte, sondern vor allem, weil diese Familie die Traditionen hochhielt. Dem strebte er selbst ebenfalls nach, auch wenn es nicht immer gelang.


    "Ja, das ist mir bekannt. Jedoch hegte ich die Hoffnung, daß Deine kürzlich aus Hispania eingetroffene Verwandte Tiberia Septima noch nicht versprochen ist." Hoffentlich war sie nicht so häßlich wie das alte Tratschweib neulich behauptet hatte, die das Mädchen als Kind kannte. Einigermaßen ansehnlich sollte sie sein, das genügte ihm doch schon.

  • Ah, also hatte sich der junge Mann doch informiert. Zwar konnte Durus sich nicht erinnern, dass Ursus das Mädchen überhaupt schon einmal gesehen hatte, aber im Grunde war das ja auch egal. Ehen wurden nicht aus Liebe geschlossen, sondern nur aus politischen Gründen! Folglich war es ziemlich egal, wie gut die beiden sich kannten.


    "Das ist allerdings korrekt. Allerdings ist sie auch die letzte meiner Familie, die ich für eine Verbindung zur Verfügung habe. Daher wirst du verstehen, wenn ich sie dir nicht sofort versprechen kann, sondern zuerst noch Erkundigungen werde einziehen müssen. Was selbstverständlich ebensowenig bedeuten soll, dass ich nicht bereit bin, sie dir anzuvertrauen."


    erklärte der Consul und war dabei ziemlich ehrlich: Als Mitglied der Nobilitas standen ihm natürlich inzwischen zahlreiche, einflussreiche Verheiratungsmöglichkeiten offen, denn selbst wenn Septima nicht seine leibliche Tochter war, so unterstand sie doch seiner Patria Potestas und es war damit wohl fast ebenso symbolträchtig, sie dem einen oder anderen Senator zur Frau zu geben, wie es bei einer leiblichen Tochter der Fall gewesen wäre.


    Allerdings war er völlig überrascht und wusste nicht sicher, wie der Heiratsmarkt sich inzwischen entwickelt hatte...also musste Ursus wohl noch ein wenig warten.


    "Ich könnte sie dir allerdings gern schon einmal vorstellen, wenn du möchtest."


    'Gucken kostet nichts' - so hieß es ja nicht umsonst!

  • Ursus fühlte zwar einen kleinen Stich, als Durus ankündigte, sich erst informieren zu wollen, aber wenn er ehrlich war, würde er es nicht anders machen. Trotzdem war das ein bitterer Happen, den er da zu schlucken hatte. Er hatte gehofft, daß Durus sich seiner erinnerte. Doch er hatte nicht das Gefühl, daß das der Fall war.


    "Dafür habe ich volles Verständnis. Ich bin ja nicht hier, um gleich einen Ehevertrag auszuhandeln. Sondern um anzufragen, ob die Möglichkeit überhaupt besteht. Eine Frau aus einer so traditionsbewußten Gens wäre eben die ideale Ehefrau für mich. Schließlich habe ich vor, meine Karriere weiter voranzutreiben, Schritt für Schritt. Da brauche ich die richtige Partnerin an meiner Seite." Ein Hinweis, daß er nicht vorhatte, sich nun auf dem Senatorenplatz gemütlich zurückzulehnen und die Welt an sich vorbeilaufen zu lassen, wie manche andere Senatoren es taten. Ursus erwartete noch einiges von sich.


    "Sehr gerne würde ich sie kennenlernen. Ich hatte noch nicht die Ehre, ihre Bekanntschaft zu machen." Es ging schließlich um eine Verbindung, nicht um eine Liebschaft. Ursus gab sich keinerlei romantischen Irrungen hin. Liebe konnte wachsen, wenn beide Partner willig und vernünftig waren. Oder zumindest eine vertrauensvolle Partnerschaft.

  • Der Junge war einsichtig - sehr gut! Einen Augenblick überlegte er, ob er Septima herbeiholen sollte - dann entschied er sich jedoch dagegen, denn vielleicht war sie gerade unabkömmlich. Außerdem gab es eine andere gute Möglichkeit:


    "Gut, dann lade ich dich gern zum Essen ein...du wirst eine Einladung erhalten! Wäre dir das genehm?"


    Er konnte sich etwas umhören und wenn er sich meldete, hatte er vielleicht schon geklärt, ob er Septima besser unterbringen konnte.

  • Natürlich hatte Ursus gehofft, jetzt gleich einen Blick auf die junge Dame werfen zu können. Doch daraus wurde leider nichts. Er verzog keine Miene, sondern nickte abermals. "Das ist mir sehr genehm. Vielenl Dank, Consul." Vermutlich würde der Consul bis dahin einige Erkundigungen einziehen. Doch deswegen sorgte sich Ursus nicht. Sein Lebenslauf war einwandfrei. Bisher zumindest.


    "Ich habe noch ein weiteres Anliegen, das nicht mehr ganz so privat ist. Und zwar geht es um die Prima. Ich erwähnte ja schon, daß ich als Tribunus Laticlavius die Prima kommandiert habe. Es wird dort dringend ein neuer Kommandant benötigt. Ich möchte Dich bitten, Deinen Einfluß geltend zu machen, daß die Stelle des Legaten bald wieder besetzt wird. Die Prima ist eine gute Truppe, aber die Moral der Männer wird schnell sinken, wenn sie lange ohne Führung bleiben."

  • Damit war diese Angelegenheit offenbar abgehakt und Durus konnte sich der nächsten zuwenden: Die Legion von Quintus! Diese Sache verwunderte ihn doch sehr!


    "Mein Vetter Quintus...Tiberius Vitamalacus kommandiert die Einheit doch! Was ist mit ihm?"

  • Ursus räusperte sich verlegen. Daß selbst die Verwandten des Legaten nichts wußten, war für ihn eine Überraschung. Und keine gute. "Er war nicht nicht in Mantua und hatte auch keine Nachricht hinterlassen. Ich habe als sein offizieller Vertreter das Kommando geführt während der letzten Amtszeit. Ich dachte.. hatte gehofft, seine Familie wüßte mehr?" Bei der Prima hatte auch niemand etwas gewußt. Es hatte so ausgesehen, als seine kürzere Abwesenheiten des Legaten normal gewesen und Ursus hatte angenommen, er sei in geheimer Mission unterwegs oder in einer privaten Angelegenheit.

  • Tatsächlich wusste Durus nichts über den Verbleib von Quintus. Er hatte ihm wiederholt geschrieben, doch der Legat hatte sich nie gemeldet - folglich war Durus davon ausgegangen, dass er zu beschäftigt war...oder keine Lust hatte. Dass er nun jedoch nicht in Mantua gewesen war, war eine durchaus logische Erklärung für sein Schweigen. Aber auch eine Beunruhigende...


    "Leider nein. Ich denke, du solltest einen Bericht an den ab epistulis schreiben - der ist für die Wiederbesetzung von Legatenposten zuständig. Als Consul habe ich dort nur wenige Einflussmöglichkeiten."


    Dies war vermutlich auch keine große Frage von Einfluss, denn es war ureigenstes Interesse des Kaisers selbst, dass seine Legionen anständig geführt wurden!

  • War nicht vor einiger Zeit auch schon der Praefectus Praetorio auf mysteriöse Weise verschwunden? Und nun auch noch der Legat der Prima? Es mochte natürlich sein, daß schlicht und ergreifend Ursus keinen Zugang zu gewissen Informationen hatte, doch auf ihn wirkte das alles mehr als beunruhigend. Fast, als würde jemand sehr effektiv unter den Mächtigen des Reiches aufräumen. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken bei diesem Gedanken. Wer war wohl der nächste?


    "Einen schriftlichen Bericht habe ich natürlich verfaßt. Aber vielleicht sollte ich den Procurator persönlich aufsuchen, um ihm die Dringlichkeit der Angelegenheit darzulegen." Es war mehr ein laut geäußerter Gedanke denn eine Frage.


    Um von dem für Durus offensichtlich wegen des Verschwinden seines Verwandten unangenehmen Thema wegzukommen, sprach Ursus noch ein weiteres Thema an, das er eigentlich erst zu einem anderen Zeitpunkt hatte vorbringen wollen. "Es gibt noch eine weitere Sache, über die ich gerne mit Dir sprechen würde. Und zwar würde ich es richtig finden, wenn die Schola und das Museion in Alexandria enger zusammenarbeiten würden. Wenn auch Fachkurse, die in Alexandria absolviert wurden, hier in Rom anerkannt würden. Allerdings hege ich die Befürchtung, daß Germanicus Avarus dies von Grund auf ablehnen wird. Er wird also gewiß keine entsprechende Vorlage in den Senat einbringen. Nun bin ich gerade erst in den Senat berufen worden und habe auch noch an keiner Sitzung teilgenommen. Es erscheint mir falsch, sogleich einen Antrag einzubringen. Zumal es sicher auch merkwürdig erscheinen wird, wenn der Rector der Schola einen derartigen Vorschlag ablehnt. Ich weiß nicht recht, wie ich die Sache anfangen soll. Kannst Du mir da einen Rat geben?"

  • Der Zusammenhang zwischen dem Verschwinden von Quintus und Artorius kam dem Consul nicht, daher nickte er nur noch knapp, als der junge Aurelius sein neues Vorhaben erklärte. Genau so wäre er selbst wohl auch verfahren.


    Der nächste Punkt war wieder fast etwas langweilig - zumindest für Durus, der schon länger nicht mehr die Schola Atheniensis von innen gesehen hatte. Kurse - wen interessierte das? Erst als der Name Germanicus Avarus fiel, blitzten seine Augen auf. Er war dagegen? Dann war er natürlich dafür! Außerdem erinnerte er sich selbst noch gut, wie er damals in Alexandreia gewesen war! Das war eine hervorragende Schule mit den besten Köpfen des ganzen Imperiums? Es fiel ihm schwer, seine Erregung zu unterdrücken: Er konnte seinem Erzfeind eins auswischen!


    "Schildere mir die Situation doch bitte etwas ausführlicher. Vielleicht kann ich für dich das Wort in der Curia Iulia ergreifen - immerhin ist es meine Aufgabe, mich um den gesamten Staat zu kümmern."


    Diese Floskel benutzte er ziemlich oft, seitdem er das Consulat errungen hatte - und diesmal fiel es ihm sogar ausnahmsweise auf, weshalb er sich etwas fragte, wie sie wohl beim Zuhörer ankam.

  • Zuerst sah der Consul fast ein wenig gelangweilt aus und Ursus fürchtete schon, mit seinem Ansinnen hier zu scheitern. Doch dann war das Interesse des Tiberiers plötzlich doch geweckt. Als der den Namen Germanicus Avarus genannt hatte? Ursus war sich nicht ganz sicher, auch wenn er von der Feindschaft der beiden Männer sehr wohl wußte. Er hatte schon bei mehr als einer Senatssitzung zugehört und die beiden hatten sich dort so manche Wortgefechte geliefert, die für einen jungen Politiker sehr lehrreich sein konnten.


    "Es muß eine Vorgeschichte geben, die mir nicht bekannt ist. Auf jeden Fall braucht man nur das Wort Museion zu erwähnen, um bei Germanicus Avarus völlige Ablehnung hervorzurufen, wie vernünftig eine Idee auch sein mag. Das Museion ist ein Hort des Wissens. Sicher ist es richtig, daß Kurse über das griechische Staatswesen für einen Römer eher unerheblich sind. Aber dort werden auch Kurse abgehalten, die weiterführendes Wissen vermitteln, Fachkurse, so wie wir sie auch abhalten. Es geht schlicht darum, die in Alexandria angebotenen Fachkurse den Fachkursen an der Schola Atheniensis rechtlich gleichzustellen. Meiner Meinung nach ist das schon lange überfällig."

  • Sim-Off:

    Sry für die Verspätung


    Immer wieder nickte Durus, während Ursus seinen Bericht abgab. Avarus war offenbar wenig graecophil - wie auch Durus im Grunde. Doch in diesem Fall vergaß er dies natürlich und zeigte größtes Verständnis!


    "Wie lässt sich überhaupt Griechische von der Lateinischen Bildung trennen? Wer soll Vergil verstehen ohne Homer zu kennen? Wer die Vorzüge unseres Staates, wenn er nicht weiß, wie andere aussehen? Du hast Recht, Aurelius: Das Museion ist ein Hort des Wissens über unsere ganze Welt - seine Kurse sind mindestens so gut wie die attische Schule in Rom - der Name sagt schon, dass sie hellenischen Musters ist."


    Er würde diese Sache natürlich in Kürze dem Senat vorlegen - wenn Avarus seine Aufgabe als Rector nicht ordentlich erfüllte, musste eben der Consul eintreten!

  • Es war für Ursus eine große Erleichterung zu sehen, daß seine Bitte hier auf offene Ohren stieß. Er lächelte erfreut und nickte zu den Worten des Consuls, die ihm direkt aus dem Herzen gesprochen waren.


    "So ist es. Beides ist untrennbar miteinander verwoben, das eine geht nicht ohne das andere. Und im Grunde ist es eine Formalität, denn die Qualität der Kurse ist wohl kaum anzuzweifeln. Es freut mich sehr, daß Du mir zustimmst. Wirst Du also einen entsprechenden Antrag in den Senat einbringen?" Ob dieser angenommen wurde, stand natürlich auf einem anderen Blatt. Avarus würde sicher dagegen plädieren. Und als Rector der Schola besaß seine Stimme bei solch einem Thema natürlich enormes Gewicht.

  • "Ja, das werde ich. Du kannst dich auf mich verlassen!"


    erwiderte Durus zufrieden. Ursus würde ihm beispringen, wahrscheinlich wäre Avarus isoliert - zumindest hoffte der Consul dies.

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