[Triclinium] Der Kreis schließt sich


  • Sermo hatte das Triclinium heute zu speziellem Anlass herrichten lassen. Es waren nur zwei Clinen aufgestellt, rechtwinklig zueinander. Ihnen stand ein niedriger Tisch bei, auf dem die Speisen des Abends angerichtet werden würden.
    Eingeladen waren zwei die zwei Duccier, Vala und Eburnus, Prudentius Balbus, Claudius Lepidus und natürlich Valerian. Mit Sermo waren es also sechs Leute, die sich heute zur Cena in der Casa Quintilia einfinden würden.
    Es war ein windiger Herbstabend, nicht kühl, aber es lag der Geruch von Regen in der Luft. Öllampen erhellten das Triclinium, das Sermo nicht sonderlich hatte schmücken lassen. Er mochte Schlichtheit und so zierte nur eine lange, schmale Schale den Tisch. Darin hatte Diomedes dunkelrote Crysanthemen und violette Gladiolen auf Moos gebettet, die von Herbstastern umrahmt wurden.
    Als Küchenhilfe hatte Sermo für diesen Abend den kleinen Sven angeheuert. Der Junge hatte ihm bereits in Griechenland gute Dienste geleistet und kannte sich in allerlei Dingen aus, eben auch im Haushalt. So würde er heute den Mundschenk spielen und Diomedes auch beim Kochen aushelfen. Dafür hatte Sermo den Jungen sogar neu eingekleidet, worüber der Kleine sich unglaublich gefreut hatte. Lysandra und Diocles waren auch anwesend. Die beiden würden für Musik sorgen, denn Diocles war ein begabter Kitharist und Lysandra würde Flöte spielen. Sie alle waren in schlichte Tuniken gekleidet, was jedoch durch Kopfschmuck und Armreife dennoch schick aussah. Zumal Lysandras Kleidung einmal mehr sehr großzügig war was Blicke auf ihre Haut anging.


    Zu entsprechender Stunde waren die Köche vollauf beschäftigt, während Diocles neben der Porta hockte und etwaige Besucher einließ. Sermo hatte derweil endlich einmal einige Augenblicke Ruhe und saß - mit Lysandra auf dem Schoß - im Triclinium und tauschte Zärtlichkeiten aus. Irgendwann wurde selbst das ihm zu blöd und er ließ sich schon einmal etwas Mulsum bringen, um die Wartezeit irgendwie erträglicher zu machen. Hoffentlich würden bald die ersten Gäste erscheinen, sonst würde er sich noch die Füße wund treten vor lauter Unrast.

  • Der erste, der eintraf, war Valerian. Da er selbst nur selten hier weilen konnte, genoß er den Anblick der nagelneuen Mosaike, die wirklich gut gelungen waren. Annaeus Varus war für solche Arbeiten also durchaus weiterzuempfehlen. Als er das Triclinium betrat, lächelte er seinem Vetter entgegen. "Salve, Iullus. Ich hoffe, es geht Dir so gut wie mir? Laß mal hören, was hast Du für heute Abend so alles geplant?"


    Er war in zivil gekleidet, seine beste Toga schmückte ihn und er machte einen wirklich vornehmen Eindruck. Das war er von sich selbst gar nicht gewöhnt, aber das widerum sah man ihm nicht an. Er bewegte sich mit völliger Selbstverständlichkeit, als würde er niemals etwas anderes tragen als dieses unpraktische Ungetüm von Stoffbahn.

  • Valerian hatte sich dem Anlass entsprechend in Schale geworfen. Sehr gut, dachte Sermo, der es sich ebenfalls nicht hatte nehmen lassen, ordentlich aufzutrumpfen. Er hatte sich eine dunkelrote Toga zugelegt, deren Saum von schlichten weißen Verzierungen geschmückt war. Und natürlich befand er seinen modischen Bart als sonstigen Schmuck für völlig hinreichend.
    Sermo begrüßte seinen Vetter ausgelassen, was seine Anspannung überdecken sollte. "Salve mein Vetter. Mir geht es prächtig, danke." Er grinste verschmitzt und erklärte dann stolz: "Diomedes greift heute einmal mehr in tief in seine Trickkiste. Soviel kann ich dir verraten: Die Vorspeisen bauen auf Ei auf, wie üblich. Doch der Hauptgang...der ist ein Traum. Es gibt zarte Poularden, Entenbrust und knusprige Täublein. Es wird ein Gaumenschmaus, das sage ich dir." Sermo lief bereits das Wasser im Mund zusammen, wenn er sich so erzählen hörte. Hoffentlich gefiel den anderen Gästen das Menü ebenso wie ihm. "Kann ich dir schonmal etwas zu trinken anbieten? Mulsum?"

  • Mit einer handvoll Sklaven war Lepidus an der Casa Quintilia eingetroffen, wo sie am Eingang geparkt wurden und Lepidus ins Triclinium geleitet wurde.
    Dort waren auch schon ein paar Personen zugange. Er ging auf den Gastgeber zu und begrüßte diesen.
    "Salve Quintilius Sermo, vielen Dank für deine Einladung."
    Sicherlich würde der Duccier hier heute auch aufschlagen, mutmaßte Lepidus.

  • Noch bevor Valerian auf Sermos Worte eingehen konnte, erschien Claudius Lepidus im Triclinium. Er wurde natürlich umgehend mit Handschlag begrüßt. "Sei willkommen im Hause meiner Familie, Claudius Lepidus. Vielen Dank für dein Kommen." Er wies auf seinen Vetter und stellte die Männer einander vor, wie es sich gehörte. "Dies ist mein Vetter Quintilius Valerian, Centurio Praetoriae. Valerian, darf ich dir Quintus Claudius Lepidus vorstellen? Er ist die rechte Hand unseres neuen Consuls Tiberius Durus." Wie üblich wurden Ämter und Würden ebenso vorgestellt wie die Namen der Anwesenden. Jeder wollte sich so gut wie möglich präsentieren und Sermo im speziellen wollte natürlich auch seine Gäste ehren, indem er ihre Positionen als besonders herausragend darstellte und sich umso geehrter fühlte, dass sie seine Gäste waren.
    Der kleine Sven brachte Becher, die er jedem in die Hand drückte. Der kleine nordische Junge trug einen Blumenkranz im Haar und lächelte angestrengt, als er den Männern verdünnten Wein einschenkte. Sermo erhob sein Glas und prostete in die Runde. "Willkommen in der Casa Quintilia. Fühl dich ganz wie zuhaus, Claudius." Er wählte wohlweislich die etwas förmlichere Anrede ohne Cognomen. Man konnte ja nie wissen bei Patriziern und er wollte nach einem einzigen Zusammentreffen in den Thermen nicht gleich zu persönlich werden. Womöglich würde dafür aber eine gelockerte Stimmung im Laufe des Abends sorgen.

  • Als Vala in das Triclinium geführt wurde, stellte er belustigt fest, dass der Claudier wohl nur wenige Momente vor ihm eingetroffen war, und er gerade in eine Vorstellungszeremonie platzte. Was auch der Grund dafür war, dass er sich erst dezent und unaufdringlich im Hintergrund hielt, und darauf wartete, dass man ihn bemerkte..

  • "Auch ich heiße Dich hier willkommen, Claudius Lepidus", bekräftigte Valerian die Worte seines Vetters und musterte den Claudier neugierig. Auf die Erklärung von Sermo hin nickte er und grinste ein wenig schief. "Ich weiß, Iullus. Es gehört zu meinem Beruf, die Namen derer zu kennen, die mit den Höchsten des Reiches zusammenarbeiten. Mulsum für mich bitte", wies er den Kleinen an und hoffte, daß der dieser Aufgabe gewachsen war. Er kannte den Jungen ja nicht weiter.


    "Es ist uns eine Ehre, Dich hier begrüßen zu dürfen, Claudius." Eigentlich hatte er noch mehr sagen wollen, als ein weiterer Mann den Raum betrat. Diesen kannte er noch gar nicht, deshalb mußte es sich um den Mann auf der Liste handeln, den er als einzigen noch nie gesehen hatte. "Sei auch Du willkommen, Duccius Vala und tritt doch bitte näher", sagte er freundlich und machte eine einladende Geste. "Fühl Dich hier so zuhause, wie ich mich im Haus Deiner Familie in Mogontiacum fühlen durfte, als ich dort einmal eingeladen war. Immerhin sind unsere Familien miteinander verschwägert. Damit bist Du weit mehr als ein Freund." Daß er außerdem auch noch für seinen Patron arbeitete, was Valerian nur durch Zufall von der Torwache erfahren hatte, mußte ja jetzt nicht auch noch erwähnt werden.

  • Melina lugte herein. Ihre funkelnden Diamantenaugen schweiften durch den Raum. Sie hatte Stimmen vernommen und war recht neugierig, wer sich da Fremdes im Haus befand. Sie hielt die Tür schützend vor sich und schob sich ein Stück an dieser vorbei. Sie betrat den Raum nicht. Bei Fremden war sie manchmal etwas schüchtern. Auch wenn dies eher phasenweise vorkam.


    Ausnahmweise sah sie nicht aus, wie eine Einsiedlerin. Sie sah recht normal aus. Scheinbar versuchte sie sich wirklich anzupassen. Von einer aufgehübschten Dame konnte man zwar noch nicht sprechen aber von einer gut aussehenden natürlichen Frau.


    Sie befeuchtete ihre Lippen und presste diese dann zusammen. Kein Mucks sollte sie verraten. Im Moment war sie noch nicht bemerkt worden und diesen Zustand wollte sie noch nicht ändern.

  • Soviel zum Thema Dezens und Unauffälligkeit. Vala wurde von einem Unbekannten, dessen Namen er nicht kannte, noch sich daran erinnerte auf der Einladung darauf hingewiesen worden zu sein. Oder vielleicht doch... der Vetter des Quintiliers wurde nicht explizit mit Namen erwähnt. Dann musste er dies allerdings sein.


    "Eh.. danke.", antwortete der ziemlich überrumpelte Germane, "Du musst entschuldigen wenn ich nicht sofort weiß, welche Gelegenheit du meinst."


    Hilflos zog er die Schultern hoch, und blickte den Römer entschuldigend an, während er sich zu erinnern versuchte, wie genau die Verwandtschaftsverhältnisse aussahen. Er wusste, dass ein Quintilier es in den duccischen Stammbaum geschafft hatte, in dem er eine Tochter Goswinis geheiratet hatte. Allerdings waren die Sprößlinge genau wie ihre Eltern bereits verstorben, soweit Vala sich erinnerte, was ein nicht allzu seltenes Schicksal in diesen Tagen war.


    "Also, wenn wir miteinander verwandt sind, musst du mich darüber aufklären, Quintilius, auf unserem Stammbaum in der Casa ist nur ein Quintilier verzeichnet, nicht aber die Verwandschaftsverhältnisse innert seiner eigenen Gens."


    Vala grüßte den Claudier währenddessen in dem er sehr unrömisch dessen Unterarm ergriff: "Schön, dass du es auch hergeschafft hast, Claudius."

  • Der kleine Sven nickte und reichte Valerian bald den gewünschten Becher mit Mulsum. Sermo war leicht überrascht, dass sein Vetter den hinzugestoßenen Duccius so freundlich begrüßte und auch sogleich einen vermutlich ziemlich entfernten Verwandtheitsgrad ihrer beider Gentes offenlegte. Skeptisch hörte Sermo sich die Erklärung des Ducciers an, der von diesem Umstand offenbar ebenso wenig Ahnung hatte wie er und auch ebenso überrascht zu sein schien. "Unsere Tante war eine Duccia," warf Sermo an Valerian gewandt ein und lächelte. "Ihr Name war..." Ja, wie war ihr Name denn noch? "Nun, sie ist vor langer Zeit ins Elysium geschieden und ich war noch klein. Ich müsste mich einmal im Familienarchiv umsehen."


    Mit einer flüchtigen Handbewegung wischte er das Thema beiseite und begrüßte stattdessen erst einmal formvollendet seinen Gast: "Wie dem auch sei. Duccius, auch ich möchte dich in der Casa Quintilia aufs herzlichste willkommen heißen. Schön, dass du kommen konntest. Darf ich dir etwas zu trinken anbieten? Mulsum? Gewürzten Wein?" Er gab dem kleinen Sven ein Zeichen woraufhin dieser sich den Wunsch des Gastes genau einprägte und daraufhin auch umgehend folge leistete. Im übrigen bemerkte er, dass Valerian sich gar nicht richtig vorgestellt hatte, also übernahm er das: "Dies ist übrigens mein Vetter Valerian. Seid ihr euch zufällig schon im Haus eures Patrons über den Weg gelaufen?"


    Á propos Patron: Jetzt fehlten nur noch Prudentius Balbus und Duccius Eburnus. Hoffentlich ließen sie nicht mehr allzu lange auf sich warten, Sermo bekam bereits Appetit. Um das Gespräch nicht versiegen zu lassen, wandte er sich an den Duccius, der heute ein wenig redseliger daherkam, als sein claudischer Freund. Womöglich würde sich das nach mehr Wein ändern. "Sag Duccius, wie ist es dir seit unserem Treffen in den Thermen ergangen? Hast du dich mittlerweile an Rom gewöhnt? Und an sein heißes Wasser?" Er schmunzelte verhalten, als ihm das gequälte Gesicht des kochenden Germanen vor Augen trat.

  • Valerian lachte freundlich. Anscheinend hatte er den Gast ziemlich überrumpelt. "Magnus Quintilius Manus, der mit Sara Duccia Audacia verheiratet war, war ein Bruder unserer Väter. Also tatsächlich ein direkter Onkel von uns." Eine gar nicht so entsetzlich weite Verwandtschaft. Allerdings hatte Valerian schon ein paar mal das Gefühl gehabt, daß die Duccier bei aller freundlichen Gastfreundschaft nicht gar so gern an diese Familienbande erinnert wurden. Bei Vala allerdings nahm er an, daß dieser schlicht zu weit entfernt verwandt mit der Tante war, um etwas davon zu wissen. Er war ja auch nicht in Mogontiacum gewesen, als Valerian dort noch stationiert gewesen und seine Schwester und seine Cousinen im Hause der Duccier für eine Weile gewohnt hatten.


    Den Becher mit Mulsum nahm er von dem Jungen entgegen, der seine Sache gar nicht mal schlecht machte. Um den anderen Gast nicht aus dem Gespräch auszuschließen, wandte sich Valerian nun an ihn. "Claudius, habe ich das recht in Erinnerung, daß Du an der Organisation des anstehenden Wagenrennens beteiligt bist? Gibt es einen Favoriten? Ist schon bekannt, welche Fahrer antreten?" Es war nie verkehrt, rechtzeitig zu wissen, wie man seine Wetten platzieren konnte.

  • "Quintilius Manus war also euer Onkel? Das reicht mir, um zu verstehen... dann seid ihr mit Freya... entschuldigt... mit Sara näher verwandt als ich selbst.", schmunzelte Vala seine Gastgeber an, "Was allerdings nicht weiter verwunderlich ist. Unsere Sippe ist weitverstreut und gering in Zahl, da rücken auch entferntere Verwandte zusammen. Dann kann man das hier fast als kleines Familientreffen bezeichnen."


    Schließlich wurde Vala doch noch offiziell Willkommen geheißen, und er quittierte dies mit einem beifälligen Lächeln: "Ich muss für die Einladung danken, werte Quintilii.", während Valerian sich dem Claudier zuwandte, nahm Vala den von Sermo angebotenen Faden auf, "Nein, ich bin ihm noch nicht begegnet. Was allerdings daran liegen mag, dass ich eigentlich ständig unterwegs bin. Was mir auch die Möglichkeit nimmt, mich näher mit den Thermen zu beschäftigen. Und ich muss zugeben: schade finde ich das nicht."

  • Zitat

    Original von Iullus Quintilius Sermo


    Lepidus wurde von Sermo sogleich einem weiteren Familienmitglied vorgestellt, was mit einem Handschlag bekräftigt wurde.
    "Sehr erfreut Sermo. Danke für die Einladung." Schließlich kannten sich die beiden doch wussten sie noch recht wenig voneinander. Das übliche eben, was bei Gesprächen in der Therme eben so zur Sprache kommt.


    Zitat

    Original von Lucius Quintilius Valerian


    Sermo hatte Valerian mit Lepidus bekannt gemacht, welcher auch gleich noch Lepidus willkommen hieß.
    "Danke für den freundlichen Empfang. Es ist mir eine Freude, unter euch zu weilen."
    Als nun noch Vala in das Triclinium schneite, konnte man sagen, dass das Triumvirat komplett sei.
    Nachdem Vala von den zwei Quintiliern begrüßt und in ein kurzes Gespräch eingebunden war, kam er auch zu Lepidus und begrüßte ihn.


    Zitat

    Original von Titus Duccius Vala


    "Sei gegrüßt Vala. Ich konnte es gerade noch so einrichten." Meinte Lepidus schmunzelnd zu Vala. der sicher wusste, wie dies gemeint war, während er zur Begrüßung den Unterarm von Lepidus ergriff. Ein wenig verdutzt schauend erwiderte Lepidus die Begrüßung.

  • Seinem Führer folgend erreichte Balbus das Triclinium und trat ein. Da er nur einen der Anwesenden nicht erkannte, schloss er daraus, dass es sich bei ihm um den Gastgeber handelte. So grüßte er zuerst alle Anwesenden mit einem freundlichen "Salvete." um sich dann kurz jenem Quintilier zuzuwenden.
    "Quintilius Sermo, ich danke dir für die Einladung und freue mich hier zu sein." sagte er.

  • Vala und Valerian erklärten die Verwandtschaftsverhältnisse näher, was Sermo mit einem anerkennden Lippeschürzen quittierte. Er sollte sich demächst einmal die Stammbäume und Namensregister seiner Gens ansehen und studieren. Vielleicht gab es da noch viel mehr interessante Verbindungen zu entdecken. "Familientreffen ist gut. Meine eigene Familie ist ebenfalls verstreut. Ich kann mich glücklich schätzen hier in Rom meinen Vetter Valerian und meine Schwester Melina zu haben. Und das, wo der liebe Praetorianervetter ja auch noch die meiste Zeit in der Castra oder auf den Straßen Roms im Dienst verbringt." Er zwinkerte seinem Vetter zu. Die Worte über seine Familie waren keineswegs spöttisch oder böse gemeint. Er war sogar sehr stolz darauf, dass seine Brüder sich für ihren Weg entschieden hatten und diesen auch strikt durchzogen. Sofern er denn darüber überhaupt bescheid wusste, denn von Valentinus hatte er aus Nikopolis bisher keinen Piep gehört oder gelesen.
    "Ich hoffe dennoch, dich bald einmal in den Thermen wiederzutreffen. Deine Tätigkeit im prudentischen Dienste müssen dich ja ganz schön in Anspruch nehmen," entgegnete Sermo dem scheinbar wasserscheuen Duccier dann gut gelaunt, als dieser von seiner Zeitnot sprach.


    Nicht viel später schloss Prudentius Balbus sich der kleinen Runde an und wandte sich auch sogleich dem Gastgeber zu, der ihn freundlich begrüßte. "Salve Prudentius Balbus. Es ist mir eine Ehre, dich in der Casa Quintilia willkommen heißen zu dürfen." Sven, der abseits bereitstand, wurde herbeigewunken. "Darf ich dir etwas zu trinken anbieten? Verdünnten Falerner, Mulsum, Würzwein?" Als die Getränkefrage geklärt war, stellte er - an die Allgemeinheit gerichtet - fest: "Nun, dann fehlt jetzt wohl nur noch Duccius Eburnus. Er hat nicht zufällig heute länger Dienst?"

  • "Schwester?", zog Vala unweigerlich eine Augenbraue hoch, bevor er es schaffte arglos und unschuldig zu wirken. Betont unauffällig blickte er in die Runde, konnte aber keine Frau erkennen, die nicht als helfende Hand irgendwo wirkte, und sah seinen Gastgeber gespielt vorwurfsvoll an: "Du unterschlägst uns deine Schwester?"


    Als Vala auf die Bemerkung über sein Arbeitspensum mit einer flapsigen Bemerkung antworten wollte, sah er an der Aufmerksamkeit der anderen Anwesenden, dass wieder jemand eingetreten war, und tatsächlich: sein Oheim hatte sich auch zu der illustren Runde gesellt.


    "Prudentius.", grüßte Vala den Praetorianerpräfekten knapp, hatte man sich kurz zuvor ja noch persönlich unterhalten.

  • Auch Valerian trat sogleich auf seinen Patron zu. "Sei willkommen in unserem Haus, mein Patron. Bitte fühle Dich ganz wie Zuhause und scheue Dich nicht, Deine Wünsche auszusprechen." Er machte eine einladende Geste zu den Sitzgelegenheiten hin, bevor er auf Sermos Frage antwortete. "Regulären Dienst hat er jedenfalls nicht mehr, er hat für heute Abend Ausgangserlaubnis. Ich habe sie selbst unterschrieben. Aber wie das so ist, es kann leicht auch mal was dazwischen kommen. Er kommt sicher bald." Und grinste, als Vala nach Sermos Schwester fragte. Darauf zu antworten überließ er seinem Vetter.

  • "Äh ja, Schwester," haspelte Sermo. Verdammte Hacke, das Thema hatte er doch gar nicht richtig anschneiden wollen. Mit einem gezwungenen Schmunzeln erstattete er also Bericht über das nicht anwesende Familienmitglied. "Nun, es bot sich bisher keine Gelegenheit, von meiner lieben Schwester zu sprechen. Und der heutige Abend will mir auch nicht recht erscheinen für eine Vorstellung der jungen Dame. Ähm. Naja, du weißt schon." Mit einer wegwerfenden Handbewegung versuchte Sermo das Gespräch von diesem Thema abzubringen. Statt dessen stellte er seinerseits eine Frage. "Da fällt mir etwas anderes ein zum Thema Familie. Ich war kürzlich im Hause Iunia eingeladen. Dort war unter anderem auch eine gewisse Duccia...wie hieß sie noch...Clara. Duccia Clara! Ja, die war dort ebenfalls anwesend. Die ist nicht zufällig auch näher mit uns verwandt?"
    Valerians Erklärung hörte sich schlüssig an. "Nun, dann wollen wir noch ein bisschen warten, wenn euch das nichts ausmacht. Wollen wir uns schon einmal auf die Clinen begeben, oder ist euch das Stehen vorerst angenehmer?" Die Frage war einmal mehr an die Allgemeinheit gerichtet. Nebenbei huschte übrigens Sven umher und schenkte die jeweiligen Getränke der Gäste nach.

  • Doch Vala als bekennender Anhänger der schönen Weiblichkeit wollte sich nicht so leicht vom Thema abbringen lassen. Natürlich nur so lange, bis er erfuhr, dass die Quintilia dick und hässlich, oder gar noch ein Kind war, aber bis dahin konnte er ja noch frei in der Wunde herumstochern: "Ich bin versucht mich beleidigt zu geben, dass du uns nicht die Ehre zugestehst deine Schwester kennen zu lernen, Quintilius. Was für ein Wesen muss sie sein, wenn du sie vor uns versteckst?"


    Die folgende Frage ließ Vala hingegen stutzen, und erwischte ihn auf dem kalten Fuß. Eine Duccia Clara? Von der wusste er nichts... beziehungsweise: gab vor, nichts zu wissen, als er die Frage trocken zur Seite wischte: "Nein. Zumindest nicht, dass ich wüsste. Wahrscheinlich gehört sie einer anderen plebeischen Gens mit demselben Namen an."


    Er überlegte angestrengst, wusste jedoch nicht, wie er den Namen einordnen sollte. Vala war sich allerdings sicher, ihn schon einmal gehört zu haben, und das machte ihm klar, dass er wohl nicht genug über die eigenen familiären Zustände bescheid wusste, wie er glaubte. Oder sich so präsentierte. Er würde da an anderer Stelle nachhaken müssen, um Gewissheit zu erlangen.

  • So langsam füllte sich das Triclinium, sogar der Praefectus Praetorio persönlich war eingeladen.
    Auf die Frage von Sermo bezüglich der Klinen, erkundigte ich mich erst einmal, wer noch alles erscheinen soll.


    "Wer kommt denn noch alles, wenn ich fragen darf?"

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