Was zu erben

  • Im Atrium traf Saras dann fast der Schlag. Ein Blumentopf - ein kleinerer zwar, aber das änderte nichts an der Sachlage – lag umgekippt am Rand des Raumes, die Erde hatte sich leicht über den Mosaikboden ergossen.
    Pro di immortalis, bei den unsterblichen Göttern, das war Menyllus schon in Mogontiacum beim Spielen passiert! Der Junge musste doch lernen, besser aufzupassen! Er war ja nicht frech oder sonst irgendwie bösartig, aber in solchen Dingen einfach ... unbesorgt ... wie ein Kind. Saras ärgerte sich trotzdem über seinen Sohn.
    Dem Besuch gegenüber tat er so, als sei nichts passiert, lächelte diplomatisch und bot ihm einen Platz an. „Ich sage meinem Herrn Bescheid. Gleich müsste er da sein.“ Mit diesen Worten wandte er sich von dem Gast ab und bevor er Lucianus von eben jenem erzählte, schickte er noch nach einem anderen Sklaven und einem Besen, für das Maleur, das Menyllus angerichtet hatte.

  • Macer saß sich gegenüber dem Senator und fuhr mit seiner Erklärung fort.


    Es geht um deinen Neffen Galeo Vinicius Sabinus. Ich muss dir leider mitteilen, dass er verstorben ist. Macer wusste, das dieser Tod zwar schon einige Zeit zurücklag, doch viele traf so etwas über lange Zeit.


    Im Namen von Rom spreche ich dir mein tiefstes Mitgefühl aus!

  • Zusammen mit der teilnahmslosen Nicaea kam Phaeneas ins Atrium, er mit einem Krug mit Wasser gemischten Weins und zwei Bechern in der Hand, sie mit einem kleinen Handbesen. Als er das Maleur erblickte, erblasste er leicht. Das erschreckte Weiß flimmerte über seine gut gebräunte Haut. Natürlich war es kein Weltuntergang und Lucianus kein bisschen ein strenger, grausam und kleinlich strafender Herr. Aber dem Bithynier war es trotzdem unverständlich, wie einem kleinen Sklavenjungen so etwas passieren konnte. Ihm wäre in diesem Alter nicht im Traum eingefallen, je auch nur annähernd einen Einrichtungsgegenstand zu gefährden, geschweige denn zu beschädigen. Wenn er so etwas angerichtet hätte, hätte seine Mutter ihn gar nicht mehr geschlagen, denn dann wäre er schon grün und blau gewesen.


    Mit einer knappen Handbewegung wies Phaeneas die andere Sklavin dazu an, sich um die Erde zu kümmern – und um der Götter willen bitte den Blumentopf wieder aufzustellen!
    Er derweil trat an den Beamten und Lucianus heran, schenkte beiden ein und reichte ihnen die farbig verzierten Glasbecher.

  • Zu angesprochenen Verwandten hatte ich so gar keinen Kontakt und deshalb wusste ich auch nichts über seinen Tod.... entsprechend regungslos empfing ich auch die Nachricht.


    "Ich danke dir für deine Anteilnahme..... weiss man, wie er zu den Göttern gegangen ist?"

  • Darüber kann man nur spekulieren. Er war bei der Finanzabteilung des Kaiserhofs angestellt, doch irgendwann kam er nicht mehr zur Arbeit...man fand ihn schließlich an einem Wegrand zwischen Rom und Ostia.


    Ob es Selbstmord oder Mord war konnte nicht geklärt werden, doch da er Zugang zu den Staatsfinanzen hatte konnte es durchaus mit einer Erpressung zu tun haben...


    Weswegen ich nun hier bin, ist die Erbschaft. Du gehörst zu seinen gradnächsten Agnaten und bist deshalb dazu berechtigt das Erbe anzutreten, soweit du das möchtest.

  • "An einem Wagenrad? Ich nehme an, es wird in dem Fall ermittelt!?"


    Was die Erbschaft an sich anging so fragte ich nach "Nun, es kommt darauf an...... "


    schliesslich wollte es wohl überlegt sein, wenn man Betriebe erbte, die eventuell daniedergewirtschaftet waren, oder keine Erträge abwarfen.

  • Wagenrad? Ich sagte Wegrand? Macer stutzte kurz und wunderte sich etwas, hatte er zu undeutlich gesprochen?


    Lachend fuhr er fort. Wenn du das Abhängig von der Art des Erbes machst, kann ich dir zwei Dinge sagen. Ersten, es geht nur um Geld, also keine Betriebe und zweitens musst du dir das ganze wohl mit deinem Buder Vinicius Hungaricus teilen.


    Dies war zwar noch nicht sicher, berechtigt waren aber beide...

  • "Oh, verzeih, dann habe ich dich wohl falsch verstanden..... dennoch gehe ich davon aus, dass in dem Fall ermittelt wird, oder?"


    Ich lächelte ebenfalls


    "Nun, dann werde ich das Erbe natürlich antreten..... wirst du selbst nach Germania reisen, oder hast du meinem Bruder einen Brief geschickt?"

  • Natürlich, ich kann dir auch mitteilen, wenn der Fall aufgelöst wurde.


    Er hatte also einen Erben ermittelt, jetzt galt es noch, den zweiten zu befragen.


    Deinem Bruder habe ich einen Brief geschickt. Wenn er geantwortet hat, wird das Erbe dann gerecht unter euch verteilt.

  • Gut, ich werde dich als Erben eintragen. Du brauchst mir dafür nicht zu danken, es ist nur meine Pflicht...


    Für Macer war dies schon wieder ein toller Arbeitstag, an dem er viel erreichen konnte, hoffentlich würden alle so verlaufen.


    Wenn du keine Fragen zum Erbe hast, würde ich dann deine Aufmerksamkeit nicht weiter in Anspruch nehmen...es war schön, dich kennen zu lernen, Senator Lucianus!

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