Gerade neu angekommen, schaute sich Volubilis Vitale an den wichtigsten Plätzen Roms um.
Berühmt war Rom unter anderem für seine Venationes, dessen Ruf war bis in seine Heimat in Nordafrika gedrungen und er wusste, dass ein reger Bedarf an wilden Tieren wie Löwen und Elefanten bestand. Diese wurden dutzendweise aus seiner Heimat hierher verfrachtet, um die öffentlichen Spiele überhaupt zu ermöglichen.
Nicht umsonst war seine Heimat für "Brot und Spiele" bekannt: Die Kornkammer um seinen Herkunftsort versorgte sogar das weit entfernte Rom, abgesehen natürlich vom Öl der zahlreichen Olivenbäume. Als Sohn einer reichen Kaufmannsfamilie wusste er genau über diesen Handel bescheid.
Was ihn aber jetzt interessierte, das waren die wilden Tiere: Denn schließlich hatte er sich als Gastgeschenk einen prächtigen Löwen nachschicken lassen, der ihm - an den richtigen Adressaten gerichtet - eventuell eine Tür in das bürgerliche Leben Roms öffnen könnte.
Aus diesem Grunde wollte er sich nicht nur nach den Tieren, sondern viel mehr nach den Zuschauern erkundigen: Wann war die letzte und wann die nächste Tierhetze? Und wer waren prominente Stammzuschauer? Um das herauszufinden, hoffte er auf einen Tieraufseher oder sogar einen professionellen Gladiatoren zu stoßen, der ihm einige Insider-Informationen ausplaudern könnte.
So sah er sich also weiter um und schlenderte durch die Gänge des Colosseums.
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