cubiculum TAA | Die Salier

  • Nach seinen Unterhaltungen mit Corvinus und Cotta war Imbrex in den folgenden Tagen zum Cubiculum seines Verwandten Avianus aufgebrochen, der seinen Informationen zufolge Magister der hiesigen Salii Palatini war. Auch wenn sich sein Bruder Appius derzeit noch als Sodalis der Salii Collini bezeichnen konnte, war Publius sehr wohl über dessen Absichten aufgeklärt die Societas zu wechseln. Offensichtlich waren vor einiger Zeit Differenzen mit einem Magister der collinischen Salier aufgetreten, was letztendlich zum überwiegenden Beitritt der Aurelier bei den palatinischen Saliern führte. Genaueres hatte er darüber allerdings noch nicht in Erfahrung bringen können. Feststand allerdings, dass er einen Beitritt bei den Palatini anstreben würde. Es war bereits dunkel und durch den Abendanbruch Ruhe in der Villa Aurelia eingekehrt, als Publius an Tiberius' Tür klopfte. Zu Avianus selbst hatte er bisher noch kein großes Verhältnis aufgebaut. Natürlich, er hatte ihn ein, zweimal gesehen, allerdings kannten sie sich noch nicht allzu gut, vordergründig bedingt durch Publius' lange Aufenthalte auf Sardinien und demzufolge auch durch Tiberius' Abstammung vom römischen Familienzweig.

  • Es gab, seiner zurzeitigen Amtsperiode entsprechend, wieder mehr als genügend Schreibarbeit zu erledigen, was der junge Aurelier in erster Linie in seinem Cubiculum tat, wenn er an irgendeinem anderen Ort keine Gelegenheit dazu fand. Es waren absolute Langwiligkeiten, die nur diejenigen wirklich interessierten, welche direkt oder indirekt mit solcher Materie zu tun hatten. Jetzt studierte Avianus zum Beispiel einige Gesetzesabschriften und suchte für den Consulen akribisch nach potenziellen Schwächen und möglichen Änderungen in der aktuellen Legislative. Es war ruhig im Raum und nur das warme Lichte einer Öllampe auf seinem Tisch spendete das nötige Leselicht.


    Der Aurelier blickte auf zur Tür, als es bei ihm klopfte. Das musste ein Familienmitglied sein, und um einem Familienmitglied zu helfen, ließ er sich gerne stören. "Herein", ertönte es aus dem inneren des Raumes. Avianus lehnte sich leicht zum Tisch, gespannt, wer ihn zur Abendstunde besuchen kam.

  • Ohne große Umschweife betrat Imbrex nach Avianus' Ruf das cubiculum und positionierte sich unweit des Eingangs. Seine Gesichtszüge blieben zunächst neutral, da er nicht wusste inwieweit Tiberius ihn noch in Erinnerung hatte beziehungsweise von seiner Ankunft gehört hatte. Er blickte sich einen Bruchteil einer Sekunde im Raum um, ehe sein Blick auf den Stapel Papyrus auf Avianus' Schreibtisch und schlussendlich wieder zum Quaestor selbst fiel.


    "Salve, Tiberius. Ich bin Publius...Publius Aurelius Imbrex, ein Verwandter aus Sardinien und vor wenigen Tagen nach Rom gekommen. Ich habe eine Frage in Bezug auf die Salii palatini, da ich erfahren habe, dass du dieser Vereinigung als Magister vorstehst. Ich hoffe ich störe dich nicht?"


    Dem Schreibtisch nach zu urteilen störte Publius sehr wohl, allerdings wusste er, dass der Aurelier die Arbeit verschieben würde. Somit war seine Frage rein rhetorischer Natur.

  • Das Gesicht, das schon kurz nach seinem Hereinrufen zum Vorschein kam, war dem jungen Aurelier keineswegs unbekannt. Ganz im Gegenteil, obwohl er Imbrex im Leben aufgrund der weiten Distanz, die sie voneinander entfernt gelebt hatten, nur wenige Male persönlich zu Gesicht bekommen hatte, blieb er ihm sehr gut in Erinnerung. Nur hatte Imbrex sich seit ihrem letzten Treffen sehr verändert, weshalb er einige Sekunden brauchte, bis Avianus gemerkt hat, wen vor ihm stand.


    "Publius?! Du hier", fragte Avianus erstaunt und grüßte den Verwandten aus Sardinien mit einer leichten Umarmung, "Es ist lange her - wie geht es dir?" Es mag so gewesen sein, dass sie nicht oft miteinander zu tun hatten - für Avianus war Imbrex dennoch ein Familienmitglied, weshalb er ihn ebenso herzlich begrüßte, wie einen anderen Verwandten. Als der andere Aurelier mit seinem Anliegen bezüglich der Salii Palatini begann, horchte Avianus auf.
    "Nein, du störst nicht", auch wenn die Papiere auf seinem Tisch eine andere Meinung sprachen, "Ich bin ganz Ohr - wenn ich helfen kann, womit?"

  • Publius' Gesicht war seinem Verwandten anscheinend nicht vollends entfallen, fiel die Begrüßung doch recht herzlich und vertraut aus. Nicht, dass Imbrex darauf viel Wert gelegt hätte, allerdings war es gut zu wissen, dass er doch einen bleibenden Eindruck hinterlassen hatte. Unscheinbar wollte der Aurelius nie sein, weswegen er es präferierte sich in den Köpfen seiner Mitmenschen und Begegnungen zu manifestieren.


    "Gut. Es ist erfüllend in Rom zu sein und neuen Aufgaben nachgehen zu können", entgegnete Publius ohne große Umschweife, während er weiter in den Raum hineinschritt. Ohne weiter auf Tiberius' Gesundheit und Wohlergehen einzugehen, widmete er sich auf die Anfrage seines Verwandten hin direkt dem Thema Salii palatini.


    "Meinem Stand und Status gerecht ist es mein Wunsch den palatinischen Saliern beizutreten, um dieser Sodalität mit meinen Worten und Gedanken zur Seite zu stehen. Ich halte die Pflege des Kriegsgottes für essentiell und habe mich deshalb für die palatini entschieden. Ich würde mich freuen, wenn du als Magister eine Abstimmung zu meiner Aufnahme arrangieren könntest, Tiberius."


    Publius pausierte einen Moment, ehe er nun auf seinen Bruder Cotta zu sprechen kam.


    "Wenn ich richtig informiert bin will auch mein Bruder Appius zu den palatinischen Saliern übertreten. Vielleicht könnte man dies in einer Sitzung verbinden, um unnötigen bürokratischen Aufwand zu vermeiden."


    Sim-Off:

    Dass wir das zusammen ausspielen war zumindest so mit Appius abgesprochen. Ich weiß allerdings nicht wann er wiederkommt, da er ja schon länger nicht mehr on war.

  • Imbrex war erst seit Kurzen in Rom und Avianus war sich ziemlich sicher, dass dies für ihn eine Umstellung sein musste. Wenn er sich aus dem ruhigeren Sardinien kommend schnell hier im Großstadtleben eingelebt hat, so war dies zwar löblich und erstaunlich zugleich. Doch in Anbetracht dieser Tatsache zog Avianus seinen frisch eingezogenen Verwandten etwas zu sich heran und begann, beinahe verschwörerisch zu flüstern: "Dennoch sage ich dir - Rom ist eine Großstadt und hier wimmelt es von Halsabschneidern, Taschendieben und Pestträgern. Nimm dich in Acht, wenn du durch die Straßen gehst, vor allem in der Subura. Nur ein kleiner Rat."


    Anschließend setzte sich Avianus und bot mit einer einladenden Geste einen Sitzplatz gegenüber seiner selbst an. Anschließend hörte er Imbrex genau zu. "Ich verstehe... nun, ich habe selbst keine Einwände, ganz im Gegenteil - ich würde Zuwachs mit offenen Armen willkommen heißen. Ich werde gleich morgen eine Abstimmung herbeiführen. Es wäre ein gutes erstes Bild, wenn du mit mir kommen würdest, Publius."


    Also wollte auch Cotta zu den Saliern... natürlich nahmen alle den Vorteil wahr, dass Avianus der Magister der Vereinigung war und er freute sich gleichermaßen, in seinem Amt für Zuwachs gesorgt zu haben. "Das ist gut, dass du es erwähnst... Cotta muss zwar nicht dabei sein, aber ich könnte gleich für beide abstimmen lassen. Das wäre einfacher und schneller!"


    Sim-Off:

    Okay, dann schauen wir mal, ob sich Appius meldet... ich würde sagen, wir schreiben die Abstimmung bei den Salii aus und Cotta kann aufschließen, wenn er wieder da ist. ;)

  • Imbrex musste beim Ratschlag seines Verwandten schmunzelnd lächeln, nahm ihn aber dennoch sehr ernst. Zwar hielt er sich bisher nie länger als ein paar Tage in der Großstadt auf, doch konnte er sehr gut nachvollziehen, dass Patrizier hier einen besonderen Magneten für allerlei Gesindel darstellten. "Ich werd' auf mich aufpassen. Aber ja, du hast recht, in der Subura sollte man besonders achtsam sein, wenngleich auch die Märkte und andere Orte Roms nach den Erfahrungen der letzten Tage allerlei Pöbel und Abschaum anziehen", entgegnete Publius. Zwar hatte der Patrizier keine schlechte Erfahrungen gemacht, doch er war keineswegs so liberal, dass er einfache Leute nicht als Pöbel bezeichnete bzw. sich aufgrund seiner edlen Herkunft nicht als etwas besseres herausstellte - mancher Patrizier, sagt man, ließ die alten Tugenden mittlerweile völlig außen vor. Eine Schande, nach Publius' Meinung.


    "Sehr gut. Umso schneller, umso besser. Schließlich will ich mir von den Alten nicht nachsagen lassen, ich würde mich von den besonderen Pflichten und Aufgaben unseres Standes drücken." Man wusste ja nie, wie die Öffentlichkeit solcherlei Dinge aufnahm. Mit 'Öffentlichkeit' bezog er sich dabei aber wirklich nur auf diejenigen Personen, die bereits mehrere Jahrzehnte den Saliern angehörten. "Wann und wo treffen wir uns?"

  • Avianus lächelte. Obwohl Imbrex kein Städtler war und sicherlich auch kaum dauerhafte Erfahrungen im städtischen Leben sammelte, war er klug genug, zu wissen, wie es in Rom zugehen konnte. Wer sich das von vorne herein klar machte, konnte eigentlich kaum schlechte Karten ziehen, da man letzten Endes doch mit allem rechnen musste.
    "Du weißt also, was Dich erwartet... das ist ein guter Anfang", nickte Avianus anerkennend. Er nannte zwar die Plebejer nicht Pöbel, wusste aber, dass man sich auf allerlei Gesindel auf den Straßen einstellen musste.
    "Ich würde sagen, wir treffen uns morgen früh bei Sonnenaufgang vor der Villa und marschieren gemeinsam zu den Räumlichkeiten der Salii."

  • Publius nickte leicht. "Gut, ich werde da sein." Andere Themen, die angesprochen werden mussten, waren Imbrex zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt, daher ging er zur Verabschiedung über. "Dann will ich dich nicht weiter aufhalten. Wir sehen uns morgen. Vale, Tiberius." Es folgte ein weiteres Nicken, ehe sich Imbrex abwendete und das cubiculum seines Verwandten wieder verließ.

  • Avianus nickte... er wollte demnächst ohnehin in der Curia Saliorum hineinschauen und fand, dass es eine gute Gelegenheit war, seinen Verwandten gleich in die Salier mit hineinzubeziehen. Er lächelte höflich: "Du hälst mich nicht auf. Bis morgen, Publius." Und schon war Imbrex weg, verließ auf geradem Wege den Raum des Magisters und überließ Avianus wieder seiner Arbeit. "Na dann... wieder ran an´s Werk", murmelte er und studierte weiter.

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