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Das waren jetzt ein bisschen viele Fragen für das kindliche Gemüt, und instinktiv ging sie einen Schritt näher zur Mutter und schaute auch noch kurz etwas verschreckt zu ihrem neuen Freund Cimon. Was sollte sie denn jetzt sagen? Das waren soooo viele Fragen, die passten doch auf einmal gar nicht alle in ihren kleinen Kopf rein!
“Doch, ist ein hübscher Name“, meinte sie schließlich etwas schüchtern und meinte damit seinen Namen, was aber nicht wirklich zu erkennen war.
Penelope lächelte einmal und streichelte ihrer Tochter einmal beruhigend über den Rücken. “Panthea, magst du Cimon mal deine Flöte zeigen?“ fragte sie kurz das Mädchen, um abzulenken. Noch immer hielt die Kleine den Blick auf Ursus und suchte scheinbar etwas bäriges an ihm. Zögernd nickte sie und ging dann auch schon los zu dem Sklaven, den Mama mitgebracht hatte. Der öffnete auch gleich die richtige Truhe und gab der kleinen eine einfache Holzflöte heraus, die diese auch gleich zu Cimon rübertrug.
“Guck mal. Die hat Opa für mich gemacht. Der kann nichts mehr sehen, aber hat die trotzdem aus einem Stock gemacht“, erzählte sie und hielt sie Cimon bereitwillig entgegen, damit der sie begutachten konnte.
Jetzt, da die Kleine abgelenkt war, verneigte sich Penelope leicht in Ursus Richtung. “Ich hoffe, du verzeihst, wenn ich seine Dienste kurz als Ablenkung beanspruche“, meinte sie nur leise und schaute noch einmal sicherheitshalber, was das Kind mit dem Nubier machte.
“Ich denke, heute ist es vielleicht etwas spät, ich wollte sie nach dem Essen zeitig schlafen legen. Wenn ihr hier mehrere Kinder haben werdet – und Isis möge euch segnen, euch dieses Glück zuteil werden zu lassen – werdet ihr das sicher besser verstehen.“
Egal, welch ein Sonnenschein Panthea auch sein mochte, wie alle Kinder war sie grantig und maulig, wenn sie müde war und nicht genug schlief. Und wie alle Kinder bekam man sie nur dann zum schlafen, wenn nichts spannendes mehr geschah.
“Aber wenn du sie uns morgen vorstellen könntest, und Panthea dann eine Spielkameradin hätte, wäre ich dir sehr verbunden.“
Penelope ging ein paar Schritte. Lange zu stehen machte ihr nichts aus, immerhin trug man als Kitharist seine Kunst im Stehen vor. Aber sie wusste nicht, wie es bei Ursus war. “Wollen wir uns vielleicht setzen?“ schlug sie daher vor und deutete auf die kleine Sitzgruppe.
Nachdem sie saßen, nahm sie das Gespräch wieder auf. “Ich werde Panthea erklären, dass sie nicht in den Garten darf. Mit Vasen und dergleichen ist sie sehr vorsichtig.“ Meistens jedenfalls, solange man ihr keinen Ball gab. “Ich werde mich bemühen, dass nichts zu Bruch geht, und ansonsten selbstverständlich Entschädigung leisten.“ Falls das die Sorge des Aureliers sein sollte, wollte sie ihn beruhigen. Ihr Kind war gut erzogen, und auch sie wusste durchaus, wie man sich zu benehmen hatte. Auch wenn sie es völlig vorwurfsfrei sagte.
“Aber wenn wir gerade schon von der Schola sprechen... Ich hoffe, du hältst mich nicht für übereifrig, aber wann könntest du es einrichten, dass ich mir die Räumlichkeiten dort einmal ansehe? Und wann könnte man den Kurs in etwa abhalten?“ Penelope hatte keine Ahnung, wie diese Schola aufgebaut war. Sie wusste nur, dass sie, anders als das Museion, kein dem Gott Apollo und den Musen geweihter Tempel des Wissens war, sondern mehr eine rein staatliche Einrichtung. Das war aber auch schon ihr Wissen darüber. Und sie wusste gerne mehr über ihren Arbeitsbereich.