hortus | Phraates et Cimon

  • An diesem Morgen hatte Cimon seinen Herren wie gewohnt eine Stunde früher gewekt um mit ihm Übungen abzuhalten. Doch diesesmal blieb er in der Ecke des Gartens, wo er niemanden stören würde und nur Rasen den Boden bedekte. Schließlich wusste er welche Freude Dominus Corvinus an den Pflanzen hatte.


    Er trug wie gewohnt lange aber sehr einfache Kleidung, das geliebte Halstuch, welches doch grade erst frisch gewaschen war, hatte seine Schuhe aber ausgezogen und beiseite gestellt. Er mochte das Gefühl des Rasens unter den Sohlen. Die Zeit, bis Phraates zu ihm kommen würde, verbrachte er mit Dehnungsübungen. Heute würden sie mit ihren Kampfübungen anfangen und der Nubier freute sich bereits darauf mehr zu lernen und sich weiter zu verausgaben. Grade an diesem Tag wollte er sich nur zu gerne durch den Sport im Geiste befreien lassen.

  • Nicht allzu lange, nachdem sich Cimon im Hortus eingefunden hatte, kam auch Phraates daher. Anstelle seines prachtvollen Gewandes, welches ihm seine Herrin zugestand, hatte er heute nur einen leichten weißen kurzen Kaftan und wallende Beinkleider an, und anstelle eines seiner Turbane ein Stirnband, welches seine Haare zurückhielt.
    Er lächelte breit, als er Cimon sah. „Salve, Cimon!“, grüßte er seinen Freund. „Gut zu sehen, dass du schon bist da. Da bist, meine ich. Zuerst einmal: nochmals danke für dein Geschenk. Katze... pff...“ Er grinste. „Leider nicht zu Essen. Hoffentlich sieht das Celerina nicht.“ Sie war ihm wohl noch immer sauer, dass er versucht hatte, ihre Katze zu essen.
    „Also, fangen wir an, oder? Womit kämpfst du am Liebsten? Mit Stab? Mit Keule? Mit Fäusten?“, fragte er. Echte Waffen nannte er nicht, waren diese doch im Pomerium verboten. Auch wenn es ihn gewaltig missfiel, dass er Leibwächter sein sollte, aber das ohne echte Waffen.

  • Die Stimme des Pathers ließ Cimon sich langsam zu diesem umdrehen und lächeln. Dieses erreichte wie nicht sehr oft die grauen Augen des Nubiers. Seine Stimme war ruhig und er unterstützte sie mit einer respektvollen Geste sowie der Andeutung einer Verbeugung. Er mochte es Phraates diesen Respekt entgegen zu bringen. Denn in seinem Land war er so viel mehr als Cimon jemals hätte werden können.


    "Salve, Phraates. ja, ich habe bereits mit meinem Herren etwas geübt. Doch nur zur körperlichen Ertüchtigung. Jetzt bin ich warm."


    Er grinste ob diesem Scherz. Normalerweise neigte er niemals dazu soetwas zu sagen. Doch in der Gesellschaft des Phaters hatte Cimon nicht das Gefühl etwas falschen sagen zu können. Kurz nickte er schmunzelnd als sein Gegenüber das Geschenk erwähnte.


    "Es freut mich, wenn es dir gefällt. Als ich sie auf dem Markt gesehen habe musste ich sofort an dich denken."


    Über den Scherz mit dem Essen musste er wirklich sehr grinsen. Aber er wollte es nicht zu offen zeigen. Darum bemüht seine gewohnte Ruhe wieder zu finden holte Cimon tief Luft und dachte über die Frage von Phraates nach. Was war wohl seine bevorzugte Waffe?


    "Ich würde sagen, das mit das Schwert schon am ehesten liegt. Doch da unsere Aufgabe für unsere Herren anders liegt, sollten wir vieleicht das Abwehren von Waffen üben. Oder aber alles was Waffenlos wäre. Die Frage ist nur, wer anfängt...und ... hast du Waffen?"


    Jetzt erst fiel es Cimon auf. Er selber besaß keine Waffe. Einmal hatte er auf Reisen eine Tragen dürfen, doch diese hatte ihm sein Dominus, Ursus zur Verfügung gestellt. Etwas überfordert sah er nun Phraates an. Er würde diesem die gestaltung der Übungen überlassen. Denn der Pather hatte wesentlich mehr Erfahrung im Kämpfen. Cimon konnte zwar einige Dinge doch soetwas wie einen echten Kampf...einen um Leben oder Tot...den kannte er nicht. Die Bewunderung in seinen Augen konnte er nun nicht mehr verbergen.

  • Sim-Off:

    Unglaublich, in 3 Tagen wird der Faden auf Seite 2 abgedrängt. :D


    „Mit deinem Herrn geübt... so?“, fragte er ein bisschen ungläubig nach. Er stellte es sich gerade vor, mit seiner Herrin zu üben. Dabei würde er wahrscheinlich gleich einmal eine auf den Deckel kriegen.
    Jetzt war er warm... Phraates kam bei diesem Scherz nicht mit, außer, er wollte eine pubertäre Doppeldeutigkeit in Cimons Worte hineininterpretieren.
    Er lächelte aber wieder, als die Rede auf das Geschenk kam. „Die Katze hat jetzt einen Ehrenplatz im Servitriciuum. Jedes Mal, wenn ich sie ansehe, rinnt mir das Wasser im Mund zusammen. Es ist ein Leckerbissen in Parthien – wenn du einmal nach Parthien kommst, versuche einmal Katze am Spieß.“, schlug er vor. Er verschwieg, dass die Eskapade bittere Konsequenzen für ihn gehabt hatte – er wäre fast ungekommen, als ihn seine Herrin erwürgen wollte.
    Cimon fragte, welche Waffe er bevorzugte, und er dachte nach. „In meiner Heimat, natürlich den Streitkolben oder das Schwert. Hier ist das nicht möglich. Und ich reite ja auch nicht.“ Bekümmert schaute er drein. „In Rom kann man ja einen Stock haben. Das ist keine Waffe. Ich schlage vor, wir versuchen das einmal zuerst.“ In einer Ecke erblickte er zwei Stäbe, als ob Ahura Mazda sie hierher gezaubert hätte. Sie gehörten dem Gärtner, die sie verwenden wollte, um damit Rankgewächs zu züchten. Phraates aber schritt schnell dorthin und zweckentfremdete sie, indem er zurückeilte und eine der Stäbe in Cimons Arme drückte. „In Parthien ist der Stab die Waffe von armen Mann. Aber ich kann damit kämpfen. Kannst du es? Ich kann es dir ja zeigen.“, bot er an, seinen Stab auf seiner linken Hand abwägend. Viel Schaden könnte man damit nicht anrichten, aber mit einem Stab, der dick genug wäre, könnte man halbwegs kriegerisch unterwegs sein.

  • Die Nachfrage des Pathers ließ Cimon verwirrt aufschauen. War es ein Fehler zu sagen, das er mit seinem Herren übte? Dabei war es doch der Wunsch von Ursus gewesen. Das sein Scherz falsch verstanden werden konnte, sah der Nubier nicht, denn allein das Scherzen an sich war etwas neues für ihn, was er noch zu entdecken hatte.
    Als Phraates so begeistert von der Katze sprach stutzte der Nubier auffallend. Er sollte es mal versuchen? Es hörte sich zumindest besser an als jenes was seine Mutter ihm über den Geschmack von Insekten erzählt hatte. Also nickte er dann schließlich lächelnd.


    "Katze am Spieß, ja? Ich werde daran denken. Und du versuchst einmal Heuschrecke aus dem Feuer, solltest du nach Nubien kommen."


    Cimon grinste breit, als würde er wissen wie diese Heuschrecken schmeckten und das sie wohl recht gut sein mussten. Aber lange konnte er dieses Schauspiel nicht aufrechterhalten. Rasch verzogen sich leicht seine Mundwinkel und er bemühte sich weiterhin ernst zu wirken. Dabei war er froh, nicht um die fast Erwürgung des Pathers zu wissen. Denn jenes würde ihn, sein eigenes Geschenk an diesen überdenkend, sehr schmerzen.


    Als es um die Waffen ging versuchte Cimon sich einen Streitkolben vorzustellen und nickte dann langsam. Seine Augen folgten Phraates als dieser zwei Stöcker holte. Er nahm den einen entgegen. Unsicher hielt er diesen fest. Mit einem Knüppel konnte er umgehen. Vieleicht auch mit einem etwas längeren Schlagstock, aber dies schien ihm doch sehr fremd. So stellte er sich seitlich zu Phraates, ging leicht federnd in die Knie und versuchte mit der handhabung klar zu kommen.


    "Ich kann es nicht wirklich. Aber bitte, Phraates. Zeig es mir."


    Wissbegierig sah der Nubier auf und würde sehr folgsam sich eben so mit dieser Waffe bewegen, wie es der pather erklären mochte. Zwar hatte er ein gewisses 'Händchen' für Waffen, doch diese war recht neu für ihn, sodass die ersten Hiebe alles andere als genau sein würden.

  • „Heuschrecke am Feuer? Klingt gut.“, antwortete der Parther mit einigem Enthusiasmus. Die Aussicht darauf, ein neues und aufregendes Gericht kennen zu lernen verpuffte dedoch, als Phraates das Grinsen sah und darauf bauend folgern konnte, dass es sich nur um einen Scherz gehandelt hatte. Schade! Er hätte gerne so etwas ausprobiert.
    Er lächelte deshalb nur pflichtschuldigst, wobei man ihm wohl ansehen konnte, dass er ein wenig enttäuscht war, diese exotische Speise nicht ausprobieren zu können.
    So ging er nahtlos duzu über, dem Nubier die Handhabung des Stabes zu zeigen, als jener ihn darum bat. „Gut. Sehr gut.“, meinte Phraates, befriedigt, dass er sich und seine Lehrkünste nun beweisen konnte.
    „Du nimmst den Stab in der Mitte mit der linken Hand.“ Er zeigte es Cimon, indem er den Stab mit seiner linken Hand hochhielt und die Hand lockerte, somit den Stab nur mit Daumen und Zeigefinger haltend, woraufhin der Stab nicht runterfiel, sondern sich perfekt in der Balance hielt. Der Parther hatte schon so viele Waffen in seiner Hand gehalten, dass er gut abschätzen konnte, wo der Balancepunkt war. Phraates schloss seine Hand wieder und griff mit der rechten an den Stab. „Hier, auf der halben Strecke zwischen Hand und Ende vom Stab.“, gab er die entsprechende Anweisung. Die linke Hand lag auf dem Stab auf mit dem Handrücken nach oben, die rechte jedoch mit dem Handrücken nach unten. Der Stab befand sich in einer waagrechten Lage. „Und du stehst so, dass dein linker Fuß nach vorne gestreckt ist, und dein rechter Fuß hinten ist.“ Er stellte sich demonstrativ so hin – sein linker Fuß stand gerade, Cimon direkt anstrebend, sein rechter Fuß ein wenig abgewinkelt weiter hinten. „Klar soweit?“, fragte er nach, als er Cimon die Grundstellung beim Stabkampf zeigte.

  • Die Begeisterung gefiel Cimon irgendwie. Doch auch die Enttäuschung glaubte der Nubier in der Regung des Anderen zu erkennen. Nur den Grund dafür konnte er nicht sofort ausfindig machen. So blieb er einen Moment starr, in dem er Phraates fragend ansah. Heuschrecken? Mochte er es etwa wirklich? Dann hätten Cimons Worte keinen Witz bedeutet, sondern ...ja, Enttäuschung. Entschuldigend neigte der Nubier den Kopf.


    "Also wenn du Heuschrecken magst, können wir ja mal versuchen welche zu grillen. Ich bin mir nicht sicher wie genau es geht, aber kann gerne versuchen es nachzulesen. Es mag doch irgendwo einen Reisebericht über Nubien geben."


    Auch wenn es ihm selber nicht gefiel soetwas zu sich zu nehmen, für Phraates wollte er es gerne mal versuchen. Viel schlimmer als das was Atonis ihm so oft gezwungen hat zu essen, konnte es nicht sein. So formte sich langsam ein ehrliches Lächeln auf seine Lippen.


    Phraates machte sich daran Cimon zu unterrichten und der Nubier hörte aufmerksam zu. Seine Hände waren kurz etwas verwirrt und er musste seine Handhabung öfters verbessern. Den Stand bekam er gut hin, da er nicht unähnlich der Haltung war, die er sich beim Prügel angewöhnt hatte. Doch die hatte er sich selbst beigebracht. Dies war anders. Jemand der wiklich etwas davon verstand würde es ihm zeigen...und das alles ohne Schläge und Strafen. Nicht so wie bei diesem ehemaligen Centurio. Es war dennoch nicht unanstrengend, sodas er nickte und recht knapp antwortete.


    "Klar."


    Mehr konnte er grade nicht sagen. Korrigierte er doch erneut die Haltung und versuchte sich vorzustellen, wie geschlagen wurde. Fragend sah er zu Phraates. Der Pather war ein wirklich guter Lehrer und konnte es gut erklären. Cimon war sehr wissbegierig, wobei er deutlich zeigte, das er sich bis zur absoluten Erschöpfung anstrengen würde.

  • Phraates, dem doch wieder die Möglichkeit erschien, etwas Gutes (oder zumindest etwas, was sich danach anhörte) zu essen, grinste breit. Er war wieder glücklich. Er würde doch noch dazu kommen, diese Heuschrecken zu probieren. „Sehr gut! Danke!“ Seine Augen strahlten, als ob die Saturnalien wären. Dass er damit Cimon zu etwas veranlasste, was diesem wohl unendlich ekelig erschien, wollte ihm gar nicht einleuchten. Heuschrecken, das war doch das Leibgericht von den Wilden in Afrika (zumindest war es dies, was er in Parthien gehört hatte).
    Cimon begann, die Bewegungen des Parthers zu imitieren, und obwohl das am Anfang ein wenig wackelig aussah, konnte man mit dem Endergebnis, nach ein paar Korrekturen, die Cimon selbstständig durchführte, zufirden sein. „Sehr gut!“, lobte er Cimon. „Noch ein bisschen mehr in die Knie gehen.“, wies er an, und tat dies selber, um es Cimon zu veranschaulichen.
    „Gut. Bewegen kann man sich auf zwei Weisen. Entweder im Fechtschritt, und das geht so.“ Er bewegte zuerst seinen linken Fuß vorwärts, und zog dann seinen rechten Fuß nach. Zuerst langsam, um Cimon Zeit zu geben, dies zu verarbeiten, dann wurden seine Schritte immer schneller, als er sich rund um Cimon bewegte. So schwierig war das nicht, dass er sich bemüssigte, sich lange mit der Erklärung, wie man sich vorwärtsbewegte, aufhielt.
    „Das war die erste Art und Weise. Die zweite ist ein wenig schwieriger. Lass es mich zeigen.“ Er ging mit seinem rechten Fuß nach vorne, sodass nun sein rechter Fuß nach vorne strebte. Gleichzeitig ruckte er mit seinem linken Fuß ein wenig schräg nach links, um seinen sicheren Stand zu gewährleisten, und ließ mit der rechten Hand von seinem Stab ab. Während er also mit dem rechten Fuß seinen Schritt nach vorne machte, bewegte er mit seiner linken Hand betont langsam den Stab gegen den Uhrzeigersinn und erpackte ihn unterhalb der linken Hand wieder mit seiner rechten Hand, sodass der Stab jetzt nicht mehr waagrecht, sondern senkrecht war. „Du siehst, damit verändert man die Stabposition.“, klärte er auf. „Hast du alles gesehen? Mach das mal.“, forderte er ihn auf.

  • Kurz weiteten sich Cimons Augen, als Phraates wohl meinte, es sei sehr gut, Heuschrecken zu kosten. So war er auch froh, als es wieder um die Übungen ging. Etwas mehr in die Knie. Das konnte er. Den Schritt den der Pather ihm zeigte versuchte Cimon nachzuahmen. Erst klein, dann immer größer werdend. Ein, zweimal stolperte der Nubier, fing sich aber wieder.


    Grade als Cimon es gut hinbekam, zeigte Phraates ihm eine weitere Möglichkeit. Diese aber war wirklich um einiges schwerer. Cimon versuchte es zuerst mit den Füßen, dann mit den Armen, kam ins stolpern und ruderte mit Arm und so auch mit dem Stock. Dies sorgte natürlich dafür, das er derartig das Gleichgewicht verlor, das er fiel.


    Rasch sprang er wieder auf um es erenut zu versuchen. Dies aber wiederholte er ähnlich ungeschickt einige male, bis er dann nach einigen Fehlversuchen es schaffte...zwar sah es noch lange nicht flüssig aus, aber die Reihenfolge war korrekt und die Haltung schien annehmbar. Auch wenn es für Cimons Ansprüche nicht reichte. Nur kurz sah er begeistert zu Phraates, machte aber sosofrt weiter. Zu ungeschickt war er noch im Umgang mit dem Stab und es sollte doch fließender werden. Verbissen und mit starrem Blick gab es kein anderes Ziel mehr für Cimon, als in dieser Hinsicht zu funktionieren und Phraates, als sein Lehrer, stolz auf den Schüler zu machen.

  • Komisch, dass Cimons Augen um so vieles größer wurden, als die Rede auf Heuschrecken kam. Phraates kam eine Eingebung. „Du, Cimon! Wenn dir das so unangenehm ist, dann lassen wir es, ja?“, machte er seinen Vorschlag. Denn so gerne er in den Genuss dieser Delikatesse kommen würde, so ungern wollte er seinen Freund vergrämen.
    Mit Freude hingegen sah er, wie Cimon seinen Anweisungen folgte und auch schon die ersten Schritte tätigte. „Das schaut ja schon sehr gut aus!“, lobte Phraates, ungeachtet der kleinen Stolperer.
    Bei der anspruchsvolleren Variante hingegen stolperte Cimon wohl über seine eigenen beine und fiel hin. Phraates war ziemlich erschrocken und wollte gerade zu Cimon hinhopsen, als dieser sich wieder aufrichtete und verbissen weitermachte. Das rang dem jungen parthischen Savaran enormen Respekt ab. Der Kerl lässt nicht locker, dachte er sich. Dabei drillte er überhaupt nicht so wie damals sein Hauptmann. Das war unangenehm gewesen. Doch beim Stabkampf konnte man es sich eher noch vorstellen, es wäre ein Freizeitvergnügen. „Schon besser!“, musste er sagen, als es Cimon schon bedeutend besser schaffte.
    „Weißt du, was wir jetzt machen? Wir stellen uns gegenüber auf und du folgst mir. Was ich tue, das tust du auch, ja?“ Er stellte sich in der normalen Position auf, bei der er den Stab horizontal hielt, und machte einen Schritt rückwärts. Mit einem Kopfnicken bedeutete er Cimon, den Stab ebenso hinzustellen und einen Schritt nach vorne zu machen. Nach ein paar Schritten trat Phraates mit dem linken Fuß zurück und brachte den Stab in die horizontale Lage, und dann wechselte er wieder die Lage des Stabes, bevor er zum Stillstand kam. „Nun gut. Und jetzt gehe ich nach vorne, und du gehst zurück. Denkst du, du schaffst es, oder soll ich dir nochmal zeigen, wie das geht?“ Denn gerade vorhin hatte Cimon wohl gesehen, wie Phraates mit dem Stab rückwärts gegangen war.

  • Es dauerte einige Momente bis Cimon überlegt hatte, was er sagen konnte. Doch kurz bevor es weiter ging stand er ruhig da und sah Phraates ernst an. Cimon entschied sich dafür, für einen Freund auch mal etwas auszuprobieren.


    "Wir werden es zumindest versuchen, aber sei nicht sauer, Phraates, wenn ich die Heuschrecke wieder ausspucken werde."


    Zumindest versuchen konnte er es, auch wenn es nicht wirklich lecker klang...aber doch angenehmer als Katze, fand der Nubier grinsend. Dann ging es schon weiter. Nein, Cimon hatte nicht vor sich zu schonen...in keinster Weise. Das Lob nahm er dabei mit einem dankenden Nicken an.


    Mit aufmerksamen Augen folgte er den Bewegungen und Anweisungen des Pathers. Cimon nickte Schmunzelnt. Sicher wollte er mehr lernen und er wollte es eben so, wie es richtig war. Da verließ er sich auf den viel erfahreneren Kämpfer. Zwar nickte der Nubier und versuchte alles nachzumachen. Doch hier und da ging er zu langsam oder ein wenig falsch rückwerts, hielt den Stock falsch oder geriet ins straucheln. Doch nichts entmutigte ihn. Cimon machte immer weiter. Allerdings sah er ab und zu entschuldigend auf. Es nicht sofort zu können störte den Nubier so sehr, das er immer mehr Energie inwestierte, um es besser zu machen.


    Ab und an stellte er eine Frage, ob der Stock so richtig war, oder die Haltung. Dann wurde er schneller und mutiger. Er grinste zunehmend. Wurde auch mutiger in den Bewegungen und forderte nun sogar den Anderen mit Blicken und Gesten auf, zu Kämpfen. Cimon wusste nicht wieso, doch er wollte nun fühlen wie es war, dies als Waffe richtig zu nutzen. Das er ersteinmal seinem gegner unterlegen sein würde störte ihn dabei nicht. Nicht einmal ein Treffer würde ihm etwas ausmachen. Immer mehr vergaß er das Schlechte in seinem Leben und konzentrierte sich auf den Augenblick.


    Er hatte es sich gut gemerkt. Ja, seine Bewegungen waren zunehmend korrekt. Dann verharte er und wartete in der Grundstellung ab.


    "Ja, ich glaube ich habs ganz gut geschaft. Komm schon, Phraates."


    Weiter redete der Nubier nicht. Er grinste nur als Aufforderung, es ernst werden zu lassen. Natürlich konnte er wirklich hoffen, wenn Phraates nicht richtig ernst machen würde.

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