In meinem jetzigen Zustand bekam ich nicht mehr alles mit, was vor sich ging, aber dennoch genug, wie ich fand. Ich realisierte, dass Siv leicht angesäuert war, doch im nächsten Moment war der Ausdruck schon wieder verschwunden, abgelöst von Überraschung, die kurz darauf ebenfalls getilgt war. Ihre Gedankengänge konnte ich nur erahnen, doch dafür war meine Verfassung ohnehin nicht mehr geeignet, also sah ich sie nur an und sann ergebnislos darüber nach, was sie wohl denken mochte.
"Übermorgen", entgegnete ich auf ihre Frage, irritiert, dass sie sie so unbeteiligt vorgebracht hatte. Dann sprach sie das Bett an, und nun war ich es, der die Augen schloss. Was sollte ich im Bett, an Schlaf war nicht zu denken. Und wenn ich doch einschlief, dann nur, weil der Wein seinen Tribut forderte, nicht etwa, weil meine Gedanken zur Ruhe gekommen waren. Ich seufzte tief. "Vielleicht... Hast du recht." Mit großer Anstrengung sah ich sie wieder an. Melancholie durchflutete meine Adern, waberte glühend durch sie hindurch. Ich blinzelte und ließ dann den Kopf hängen, indem das Kinn auf die Brust sank. Die Versuchung, erneut die Augen zu schließen, wurde immer größer.