Zusammen mit Laevina verließ Septima deren Zimmer. Sie waren einem der oberen Stockwerke des Hauses, wo sich die Zimmer der Herrschaften befanden. Die Villa der Tiberier war an den Westhang des Esquilin gebaut worden, so dass die unteren Etagen sich an den Hügel schmiegten und mehr die Wirtschaftsräume und Sklavenunterkünfte enthielten.
Sie standen auf dem Flur zu den Zimmern der anderen Hausbewohner und Septima dachte kurz nach, wo sie ihren Rundgang beginnen sollten. „Mhm… wir sollten wirklich alle Zimmer kontrollieren. Dann bekommst du auch einen besseren Überblick über die Räumlichkeiten. Hatte Durus denn mit dir keine Hausführung gemacht?“ So im nach hinein konnte sich Septima an eine solche Begebenheit auch nicht erinnern. ‚Um so besser. Manius hätte bestimmt der Schlag ereilt, wenn er meine Wandmalereien gesehen hätte.’ dachte die junge Tibera bei sich und ihre Lippen verzogen sich zu einem kurzen Lächeln.
„Sollen wir den Maiordomus hinzu holen? Für den Fall, dass uns etwas auffällt, kann er es gleich an die Sklaven weiter geben?“ fragte Septima und wartete Laevinas Antwort ab.
„Und was die Einsamkeit angeht, liebe Laevina, das musst du hier, in diesem Hause wirklich nicht sein. Ich nehme an, wir sind in etwa gleich alt? Dann sollten auch unsere Interessen die selben sein.“ Und Septima hatte ganz gewiss nichts dagegen, gemeinsam mit Laevina etwas zu unternehmen.
„Nun gut, fangen wir mit der Inspektion der Räumlichkeiten an?“ Sie standen bereits vor einer der nächsten Türen, welche in das Cubiculum von Durus führte. Selbsterklärend lagen die Zimmer der Eheleute nicht weit auseinander.