bibliotheca | Von Blümchen, Büchern und Kobolden

  • Den Vorschlag seinen beiden Schwestern ein wenig das Haus zu zeigen, hatte ihm gefallen. Natürlich würden sie es selbser mit der Zeit entdecken, aber ein Raumwechsel, würde dem Gespräch sicherlich gut tun. Die Bibliothek fiel dabei schon deswegen an den Anfang des Zeige-Aktes, weil das kleine Tablinum quasi Nebenan war. Dies war auch der Grund, warum Orestes häufig im tablinum minor zu finden war, so auch als Narcissa und Flora vor nicht allzulanger Zeit ankamen.


    "Das hier - unschwer zu erkennen - ist die Hausbibliothek. Sie ist ganz gut sortiert. Philosophisch, historisch und auch juristisch-politisch. Bei anderen Fachgebieten eher weniger. Aber auch da lässt sich natürlich immer wenigstens etwas finden. Neuanschaffungen sind immer möglich - wenn sie es denn wert sind.", sagte er und deutete auf die Regale mit Schriftrollen und anders dargebrachten Lesewerken.


    Er wandte sich direkt an Narcissa - er konnte sie heute wenigstens auseinander halten, da er sich die Farben der Kleidung gemerkt hatte. "Wer ist denn Dein Lieblingsautor, meiner ist Tullius Cicero." - um so die Vorstellung gleich weiter voranzutreiben.


    Sim-Off:

    An alle die hier im Haus wohnen, wer die koboldhaften Blümchen kennenlernen möchte, kann dies natürlich, z.B. hier in der Bibliothek tun...

  • Zusammen mit Flora folgte Narcissa ihrem Bruder in die bibliotheca. Ihr Herz schlug eine Spur schneller, als sie den Raum betrat. An allen vier Wänden standen hohe Regale, die über und über mit Schriftrollen voll gepackt waren. Daneben gab es noch eine kleine gemütliche Sitzecken, bestehend aus ein paar Weidekröben mit Kissen, die um ein Tischchen angeordnet standen.
    Neugierig schritt sie eines der Regale ab, den Blick auf die Titel der Schriftrollen gerichtet, den Ausführungen ihres Bruders folgend: Cicero, Caesar...und sogar einen Band von Herodot! Diese Bibliothek war wirklich außerordentlich gut ausgestattet! All das Wissen, das hier verborgen lag! Und all die Welten! Ein Prickeln lief ihr bei diesem Gedanken über die Haut. schon jetzt freute sie sich darauf den Inhalt dieser bibliotheca genauer zu erforschen. Zu schade, dass jetzt nicht die Zeit dazu war. Sanft strich sie mit der
    Fingerkuppe über den titel einer der Schriftrollen.


    "Cicero ist eine sehr gute Wahl", attestierte sie ihrem Bruder und wandte sich ihm halb zu. "Er war ein großartiger Schriftsteller. Ich mag seine philosophischen Schriften, de fato, und den Stil seiner Reden, wie in In catilinam...Was meine Favoriten betrifft, ist es etwas schwierig, weil ich bei fast jeden Schriftsteller etwas finde, das ich mag, und auch etwas, das ich nicht mag. Ich lese ganz gern Tacitus und würde ihm Livius vorziehen, der mir etwas langatmig erscheint. Ich lese aber auch gern Ovid, Catull oder philosophische Ausführungen des Griechen Sokrates. Gaius Lucillius schreibt interessante Satire, Quintus Ennius lesenswerte Lyrik..." Sie hielt einen Moment inne, um dann verlegen zu einem all umfassenden Fazit zu kommen: "Ich lese eigentlich so ziemlich alles, das mir in die Hände kommt...Aber was ist mit dir? Was schätzt du an Tullius Cicero?"

  • Es waren nur wenige Schritte bis in die angrenzende Bibliothek. Sie ließ ihren Blick über die hohen Regale schweifen, welche voll gestopft waren mit Tafel, Pergamentrollen, Büchern und Schriften. Ein Lächeln huschte über ihre Züge, auch wenn sie nicht ganz so viel las wie ihre Schwester, so hatte sie auch Freude an dem geschriebenem Wort und sie würde sich auch einmal durch die Regale stöbern. Vor einem der Regale blieb sie stehen und zog nach belieben eine Schriftrolle nach der anderen raus und warf auf jede einen kurzen Blick. Nur ganz nebenbei hörte sie ihrem Bruder zu, während er über die vielen Vertreter der Literatur erzählte. Als dann die Frage auf die Lieblingsautoren kam, steckte sie die Schriftrollen wieder zurück und kehrte zu ihren Geschwistern zurück.


    „Mir haben es ja die Fabeln von Avianus angetan und auch einige Dramatiker: Publius Terentius Afer oder Turpilius", zählte sie auf. "Aber auch De deo Socratis* von Apuleius ist ein wunderbares Werk!" Manchmal hatte ihre Mutter bemängelt, sie würde sich nur mit den leichten Dingen des Lebens beschäftigen und mehr Mode und Schmuck im Kopf hat, als vernünftige Dinge. Doch der Eindruck hatte getäuscht, sie war genauso klug wie Narcissa, nur hatte sie eben einige andere Interessen.


    Sim-Off:

    *Über den Gott des Sokrates

  • Nanu, was war denn das für ein ungewohntes Geschnatter? Ursus hatte eine Schriftrolle in der Hand, die er hatte zurücklegen wollen, als er die Stimmen aus der bibliotheca vernahm. Neugierig ging er näher heran und steckte den Kopf zur Tür herein. "Salvete miteinander. Gibt es hier etwas Besonderes zu sehen?" Orestes war da und Ursus nickte dem Vetter zu. Die beiden Mädchen mußten die Schwestern von Orestes sein. Die "Blümchen", wie sie in der Familie liebevoll im Scherz genannt wurden. "Manius, möchtest Du mich den beiden entzückenden Damen hier nicht vorstellen?" Bestimmt wußten die beiden nicht, wen sie da vor sich hatten. Und er wußte auch nicht, welche von ihnen welche war.


    Auffordernd blickte Ursus seinen Vetter an, wandte sich dann aber doch noch an Flora und Narcissa. "Ich hoffe, eure Reise war einigermaßen erträglich. Habt ihr schon große Pläne gemacht, wie ihr Rom unsicher machen wollt?" Bestimmt war es für Orestes eher eine schreckliche Vorstellung, daß seine Schwestern eben genau dieses vorhaben könnten.

  • Gerade wollte Orestes die literaturspezifischen Fragen beantworten, da tauchte Ursus in der Bibliothek auf. "Oh, Titus, großartig, dass wir Dich treffen, ich habe schon von Dir erzählt, das sind übrigens, wie Du Dir wahrscheinlich schon gedacht hast, Flora und Narcissa, meine kleinen Schwestern." Beim Nennen der Namen deutete er jeweils auf die richtige Schwester.


    Das "unsicher machen" überhörte er nicht etwa, sondern schaute gespielt streng und räusperte sich übertrieben laut.

  • "Oh stimmt! Die Fabeln hatte ich ganz vergessen...Avianus schreibt großartig!", pflichtete sie Flora bei. Einige Bilder huschten vor ihrem inneren Auge vorbei: Ihr griechischer Lehrer, der einen ganzen Band Avianus mitgebracht hatte und über den sie sich tatsächlich gezankt hatten, wer ihn denn nun als erstes Lesen durfte. Sie musste Schmunzeln. Normalerweise war sie diejenige, die Schriftrolle um Schriftrolle verschlang, aber es gab auch Autoren, deren Schriftstücke sie sich hart von Flora erkämpfen musste. Meistens endete dass dann in dem Kompromiss, dass sie sich gemeinsam zurückzogen und sie sich abwechselnd vorlasen.
    Einen Herschlag später öffnete sich die Tür und ein Mann kam herein, leicht gelockte braune Haare, aristokratisches Gesicht, elegante Aufmachung. Sie neigte leicht den Kopf zum Gruß, als Manius ihn vorstellte. "Es freut mich...", sagte Narcissa lächelnd. "Die Reise war...etwas lang. Und was das "unsicher machen" betrifft"...Sie wechselte einen kurzen unschuldigen Blick mit ihrem Bruder - sie hatte seinen "Unmut" durchaus vernommen - "...beschränkte sich das bisher auf eine kurze Führung durch die Stadt. Aber wir sind schon...."Ein Blick in die Richtung Floras, Zustimmung..."gespannt darauf, mehr von Rom zu sehen...". Natürlich würden die beiden nie auf die Idee kommen, Unfug zu veranstalten - zumindest niemals bewusst;)

  • Kleinere Streitigkeiten wegen Büchern oder anderer kleiner Dinge gehörte dazu. Auch wenn sie sich nicht ganz so häufig in die Haare gerieten wie andere Geschwister. Sie konnten sich auch beide nicht lange Gram sein. Sie brauchten einander wie die Luft zum atmen. Aus diesem Grund waren sie bisher noch nie länger als ein paar Stunden getrennt gewesen.
    Die Tür öffnete sich und ein unbekanntes Gesicht erschien, welches sich dann als Familienmitglied herausstellte: Titus Aurelius Ursus. Sie schenkte ihm ein Lächeln, als Manius sie Beide vorstellte. Vermutlich würde Titus sie nur für den Moment auseinander halten können, wenn sie einander das nächste Mal begegneten würde er nicht wissen, wer wer war. So war das bisher fast immer gewesen. „Salve Titus!“ grüßte sie und nickte dann zustimmend zu den Ausführungen Narcissas. Sie kicherte, als sie den blick ihres Bruder auffing, der wohl so viel hieß wie: Bring mir die beiden nicht auf dumme Gedanken. Dabei hatte er ihnen ja bereits versprochen Rom zu zeigen.
    „Manius will uns bei Zeiten Rom zeigen“, kurz sah sie erst zu Narcissa und dann zu Manius, ehe sie einen Vorschlag machte: „Du kannst uns ja begleiten…“

  • "Du hast schon von mir erzählt?", fragte Ursus lachend mit gespielt tadelndem Unterton nach. "Glaubt ihm kein Wort, sollte er irgendetwas Übles erzählt haben. Ich bin höchstens halb so schlimm wie mein Ruf." Er schmunzelte und schaute fasziniert zwischen den Zwillingen hin und her. Ganz abgesehen davon, daß sie überaus hübsch waren, sahen sie sich wirklich enorm ähnlich. Er versuchte, kleine Unterschiede auszumachen in ihren Mienen, in ihrem Gehabe. Kleinigkeiten, die ihm helfen sollten, sie auseinander zu halten.


    "Willkommen in Rom, Flora und Narcissa. Manius will euch also Rom zeigen? Och, wenn ihr es an einem Tag macht, an dem ich etwas Zeit erübrigen kann, dann komme ich gerne mit." Er grinste zu Orestes herüber und sah dabei ein wenig übermütig aus. Dabei konnte sich der Vetter eigentlich sicher sein, daß Ursus den Mädchen keine allzu schlimmen Flausen in den Kopf setzte. Da war Prisca schon gefährlicher mit ihren Ideen. Aber das erwähnte er auch lieber nicht. Bisher war der kleine Auflug der Cousinen ins Lupanar nicht aufgeflogen. Und wenn es nach Ursus ging, blieb es auch so.


    "Habt ihr schon spezielle Pläne oder wollt ihr einfach ein paar Sehenswürdigkeiten besuchen?" Ein Theaterbesuch wäre ja auch schön, aber da wurde momentan nichts wirklich Sehenswertes gespielt.


    Wieder schaute er zwischen den beiden hin und her. Ja, er glaubte, Unterschiede ausgemacht zu haben. Ja, bestimmt. Er würde sie gewiß auseinanderhalten können. So schwer war das doch gar nicht. Glaubte er.

  • Titus schien nett zu sein, zumindest auf den ersten Eindruck. Schnell versicherte sie ihm: „Manius hat nur Gutes über dich erzählt!“ Sie bemerkte wie er Sie und Narcissa offen musterte. Es war nicht das erste Mal an diesem Tag, dass sie so beäugt wurden. Anscheinend suchte er nach Merkmalen, wie er sie auseinanderhalten konnte. Äußerlich würde es schwer werden, sie ähnelten einander bis in die Haarspitzen, nur ihre Unterschiedliche Kleidung verriet meist, wer wer war. Nur irgendwie hatten sie nie ihre Mutter täuschen können. Zur Begründung hatte sie einmal gesagt, sie wisse eben, wer ihre Töchter sind.


    Während Manius wohl eher etwas reserviert war, so war Titus schon fast das Gegenteil davon. Er schien sich darüber zu freuen, mit ihnen Rom unsicher machen zu können. Kurz wechselte sie mit Narcissa einen Blick, das schien ja Spaß zu versprechen. „Wir würden uns freuen, wenn du dann Zeit hast!“ lächelte sie, ohne darauf zu warten, was Ihr Bruder von der Idee hielt. In diesem Moment wurde schon ein klein wenig deutlich, dass sie den etwas impulsiveren Charakter hatte. Aber es kam auch imemr auf die Situation an, in manchen dingen übernahm auch schon mal Narcissa die Führung.


    Leicht schüttelte sie den Kopf. Sie hatte noch keine wirklichen Vorstellungen davon, was sie von Rom sehen wollte. Wichtig würde wohl in erster Linie sein, dass sie sich nicht im Gewirr der Straßen verirrten. „Noch nicht wirklich“, kurz sah sie zu Manius hinüber. "Manius will uns seine Lieblingsplätze zeigen!"

  • "Na, er muss uns seine Lieblingsplätze vielmehr zeigen", ergänzte Narcissa lächelnd Floras Ausführung.


    Sie war Titus' eingehender Beobachtung durchaus gewahr. Doch sie empfand das nicht als unangenehm und wich scheu seinem Blick aus, sondern erwiderte ihn offen. Die Zwillinge waren es ohnehin schon gewöhnt ständig regelrecht abgeglichen zu werden. Waren das tatsächlich dieselben Lippen? Derselbe Schwung der Wangenknochen? Meistens lächelten sie amüsiert darüber, denn der Gesichtsausdruck der Menschen konnte zuweilen von Verwirrung, über Schock bis hinüber zu Bewunderung schwanken. Manchmal verzog sich auch innerhalb von wenigen Atemzügen eine Veränderung in den Minen. Nur ganz selten, konnte es einmal geschehen, dass es sie beide nervte, ständig beobachtet und verwechselt zu werden, ihre Mutter hatte dazu dann immer gesagt: "na, die Mädchen haben heute wohl ihre stürmische Zeit!"


    Um sich zumindest ein wenig gegen die Betrachtung andere zu wehren, hatte es sich Narcissa zur Gewohnheit gemacht, sich ihre Gegenüber ebenfalls genauer anzuschauen, teilweise sogar regelrecht zu analysieren. Titus machte auf sie einen sehr lebendigen, gelassenen Eindruck. Aber im Gegenteil zu ihrem Bruder Manius hatte er auch den Pluspunkt, dass er zwar ein Verwandter war, er aber nicht wie ihr doch noch sehr junge Bruder auf einmal die Verantwortung für zwei junge Mädchen aufgebrummt bekam, die er jahrelang nicht gesehen hatte. Ganz nebenbei konnte er sich auch noch nicht so sicher sein, aus welchem Holz die beiden tatsächlich geschnitzt waren. Das entfachte nur erneut Sympathie für ihren Bruder, dessen leise Nervosität sie unter dem Denkmantel der äußeren Gelassenheit sie doch deutlich spüren konnte. Sie bedachte ihn mit einem Lächeln und wandte sich abermals an den Verwandten Titus. "Manius erwähnte, du seist Pferden zugetan..."...

  • Orestes war richtig froh, dass Ursus zufällig in die Bibliothek gekommen war, es würde wichtig sein, wenn die beiden schnell einige Familienmitglieder kennen lernen würden. Orestes selbst, das konnte man absehen, würde nicht immer für die beiden Zeit haben, und so war es gut, wenn sie noch andere kannten.


    "Eben, wollen alleine würde die Modalität dieses Besuches in der Stadt nicht richtig ausdrücken.", sagte er grinsend. "Es wird sicherlich nicht in allzu ferner Zukunft die Gelegenheit geben, diesen Plan in die Tat umzusetzen.". Dann hörte er allerdings eher zu und beobachte wie sich die Zwillinge und Ursus kennenlernen würden.

  • "Nur Gutes, soso", lachte Ursus und schaute zu Orestes, als würde er das ganz schwer anzweifeln. Er lachte, als die beiden Mädchen ganz begeistert von der Aussicht auf den Ausflug in die Stadt waren. Er konnte es gut verstehen. Es mußte für sie wie eine Reise in eine ganz andere Welt sein, nach Rom zu kommen. "Ich denke, ich werde mir schon irgendwie Zeit freischaufeln können für euren Ausflug. Manius will euch seine Lieblingsplätze zeigen? Was sind denn Deine Lieblingsplätze, Manius?", fragte Ursus neugierig und schaute seinen Vetter verschmitzt grinsend an.


    Als Narcissa ihn auf die Pferde ansprach, nickte er. "Ja, das bin ich. Rennpferden, um genau zu sein. Ich bin Princeps der Factio Aurata. Und hoffe doch, daß ihr bei kommenden Wagenrennen auch die Goldenen anfeuert!" Er lachte, denn er meinte das nur bedingt ernst. Sie sollten ruhig selbst entscheiden, welcher Factio sie den Vorzug gaben. "Gibt es etwas, was euch besonders interessiert? Theater vielleicht? Oder doch eher etwas anderes?" Hoffentlich nicht Gladiatorenkämpfe, da wäre Orestes sicher entsetzt.

  • Ursus wirkte sehr nett und freundlich, sie musste lachen, als er seine Späße mit ihrem Bruder trieb und diesen ein wenig ärgerte. In Zukunft würden wohl auch sie Beide ihn hin und wieder aufziehen. Es freute sie zu hören, dass sich Ursus zeit für sie nehmen würde um sie zu begleiten. Die Aussicht durch Rom zu spazieren, war einfach zu verlockend. Auch sie sah Manius an, als er gefragt wurde, welche Lieblingsplätze er hatte. So konnten sie schon einmal abschätzen was sie erwartete, wenn sie dann ihren großen Bruder dazu überredet hatten mit ihm Rom zu erkunden. Vermutlich würden sie ihm keine Ruhe lassen, bis er sich Zeit für sie nahm. Wenn sie etwas wollten, vor allem wenn sie gemeinsam etwas wollten, dann konnten sie sehr penetrant sein.


    Pferderennen das klang spannend. Bisher hatten sie bei einem solchen Spektakel noch nicht zugesehen. „Wenn es sich ergibt, werden wir gern die Goldenen anfeuern!“ sagte sie mit einem Blick zu ihrer Schwester. Was sie besonders interessiert? Im Augenblick war das eigentlich alles, was mit Rom zu tun hatte. Aber eine gewisse Vorliebe für das Theater hatte sie schon. „Ins Theater würden wir auch gern einmal gehen wollen!“

  • Das Gespräch ziwschen den beiden Männern war interessant. So wie sich beständig gegenseitig neckten versprach der gemeinsame Ausflug amüsant zu werden. Aber offensichtlich war den beiden Herren nicht ganz bewusst, auf was sie sich da tatsächlich eingelassen hatten;)...Sie nahmen es mit Versprechen sehr genau. Spannend würde es auch dahingehend werden, welche Plätze sie jeweils für sehenswert hielten. Im Moment hatte sie doch den Eindruck, dass die beiden bei all der Sympathie, die sich gegenseitig mit ihren Neckereien kundtaten, doch recht unterschiedlich waren.


    "Du hast hinsichtlich Titus´ Neigung zu Pferden untertrieben", lächelte sie ihren Bruder charmant an und fuhr dann an Titus gewandt fort. "Wenn deine Tiere gut sind, hast du meine Stimme", Sie wollte nicht urteilen, bevor sie sich nicht selbst ein Bild gemacht hatte und weil sie nicht den Eindruck hatte, dass Titus ihre wegen dieser Aussage böse wäre, wagte sie sich etwas vor. "Vielleicht magst du uns ja auch einmal in den stall mitnehmen? Wir wollten ohnehin noch nach unseren beiden Stuten schauen...Wann ist denn das nächste Rennen?"
    "Theater klingt sehr gut!, stimmte sie Schwester zu. Das was sie bisher an Theater gesehen hatten war kaum der Rede wert gewesen, sodass sie durchaus gespannt darauf war, ein echtes römisches Theater von innen zu sehen. "Die Thermen wären vielleicht noch interessant, die Märkte, die Schola. Oh und - gibt es hier in Rom vielleicht so etwas wie einen größeren hortus, zum Spazieren?" .

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    "Nur Gutes, soso", lachte Ursus und schaute zu Orestes, als würde er das ganz schwer anzweifeln. Er lachte, als die beiden Mädchen ganz begeistert von der Aussicht auf den Ausflug in die Stadt waren. Er konnte es gut verstehen. Es mußte für sie wie eine Reise in eine ganz andere Welt sein, nach Rom zu kommen. "Ich denke, ich werde mir schon irgendwie Zeit freischaufeln können für euren Ausflug. Manius will euch seine Lieblingsplätze zeigen? Was sind denn Deine Lieblingsplätze, Manius?", fragte Ursus neugierig und schaute seinen Vetter verschmitzt grinsend an.


    Orest nahm den Ball auf, den Ursus ihm metaphorisch zugeworfen hatte: "Meine Lieblingsplätze... hm da werde ich natürlich erst einmal überlegen müssen, welche dieser Plätze für junge Damen geeignet sind...", dabei lächelte er mit einem lächeln, das irgendwo auf dem Weg von verschmitzt zu charmant steckengeblieben war, "zunächst wären da sicherlich die Tempel zu nennen, dann - aber nur wenn Tragödien gespielt werden das Theatrum Balbi, dann vielleicht auch die Regia des CD, und wenn uns der Ausflug dann zu anstrengend wird, lassen wir die beiden einfach im Atrium Vestae, oder was meinst Du, Titus?


    Der letzte Satz war natürlich gewagt, eingedenk dessen, dass Orest es ja wirklich als eine gut zu bedenkende Möglichkeit ansah, mit einer der beiden zu überlegen, ob sie nicht unter Umständen diesen Weg wählen könnte.

  • "Na endlich habe ich mal wieder ein paar neue Fans für die Aurata gewinnen können", scherzte Ursus lachend und zwinkerte den Mädchen zu. "Ein Theaterbesuch läßt sich gewiß bald mal machen, nicht wahr, Manius?" Dieses mal war es nicht mal als Scherz gemeint. Für junge Damen gab es nicht viele unverfängliche Vergnügungen. Theater gehörte aber dazu, wenn man nicht gerade die meist anzügliche Stücke darbietenden Straßentheater meinte.


    "In euch habe ich wohl verwandte Seelen gefunden, was die Liebe zu Pferden angeht. Die Pferde der Aurata sind allerdings nicht mein Eigentum, sondern gehören der Factio. Dementsprechend befinden sie sich nicht hier im Stall, sondern im Stall der Factio. Ich nehme euch aber gerne einmal mit. Dann könnt ihr auch beim Training zuschauen und - vielleicht sogar mit den Fahrern sprechen." Er grinste breit. So manches junge Mädchen in Rom würde die beiden um solch eine Gelegenheit glühend beneiden, auch wenn die Aurata-Fahrer noch sehr jung waren und daher noch kaum erfolgreich zu nennen waren.


    An Narcissa gewandt sagte er: "Es gibt sehr viele Parks und öffentliche Gärten in Rom. Ganz hier in der Nähe sogar. Nahezu jeder große Staatsmann hat so etwas anlegen lassen. Zu dieser Jahreszeit allerdings sind sie nicht ganz so reizvoll. Aber im Frühjahr wirst Du entzückt sein, das versichere ich Dir. Wobei unser eigener Garten sich Dank Marcus auch sehen lassen kann. Wußtet ihr, daß er ein Sammler seltener Pflanzen ist?" Bestimmt hatten sie davon schon gehört.


    "Die Tempel. Ja, die sind in der Tat prachtvoll." Er lachte, als Orestes vorschlug, die beiden im Atrium Vestae abzugeben. "Das wäre aber sehr hart. Ich erinnere mich noch an die Alte, die mir die Tür öffnete, wenn ich am Tempel nach den Testamenten fragte. Nie öffnete mir eine der jungen, hübschen Vestalinnen. Ging es Dir auch so?" Er lachte wieder und zwinkerte den Mädchen zu. "Ja, die Tempel dürft ihr euch auf keinen Fall entgehen lassen. Doch auch das Kolossseum sollte man gesehen haben, das Marcellus-Theater, die vielen prachtvollen Brunnen, die Kaiserforen, die riesigen Märkte... Rom ist unerschöpflich, was Sehenswürdigkeiten angeht."

  • In der Regel waren die Zwillinge immer sehr Begeisterungsfähig und ließen sich schnell mitreißen. Die Aussicht auf Pferderennen war wirklich verlockend. „Na mal sehen ob wir wirklich so gute Fans sind“, kicherte sie. Aber die Aussicht auf einen Theaterbesuch gefiel ihr sogar noch eine Spur besser. Zwar hatte sie schon einige Stücke gelesen, aber es war doch immer etwas anderes, diese dann auf einer Bühne zu sehen. Und hier in Rom waren die Bühnen ja noch ein ganzes Stück größer, als in Terentum.


    Ursus sprach ein wahres Wort, als er meinte er habe in Flora und Narcissa Verwandte Seelen gefunden, was die Liebe zu Pferde anging. Die beiden jungen Frauen liebten Pferde und sie hatten vor allem im Sommer mehr Zeit im Sattel verbracht, als zu Hause. Sie kannten die ganze Umgebung um Terentum fast auswendig. Die Aussicht auf einen Ausflug zu den Ställen der Factio war wirklich wunderbar. Ganz begeistert lächelte sie. „Das würdest du tun? Wir würden gern einmal die Fahrer der Factio kennen lernen und natürlich die Pferde!“


    Das Thema ging von Pferden nun über zu Gärten. „Welche exotischen Vertreter sind denn im Garten angepflanzt?“ fragte sie interessiert.


    Ganz nebenbei zählte ihr Bruder seine Lieblingsorte auf und drohte an, sie im Atrium Vestae zurück zu lassen. „Ach dir würden uns gar nicht haben wollen, die Vestalinnen, dafür stellen wir die Dinge zu schnell auf den Kopf!“ scherzte sie. Als nächstes folgte eine ganze Aufzählung der Orte, die sie sich wohl auch unbedingt noch ansehen sollten.

  • Zitat

    Original von Manius Aurelius Orestes:hm da werde ich natürlich erst einmal überlegen müssen, welche dieser Plätze für junge Damen geeignet sind...",


    Überrascht hob Narcissa die Augenbrauen. Wo sich ihr Bruder wohl überall herum trieb? Eigentlich hatte sie ihn für einen eher gesetzten Typ von Mann gehalten, vernünftig. Sollte in ihm doch ein kleiner Rabauke stecken? Ein Manius, der sich in Gegenden herum trieb, die zwar wohl für Männer akzeptabel für junge Frauen aber undenkbar waren, wollte nicht unbedingt zu dem Bild passen, dass ihre Mutter von ihm beschworen hatte. Dennoch musste das nicht schlecht sein, ging es ihr durch den Kopf. Lucillas Manius war stets einfach zu perfekt gewesen. Sie mochte die "realen" Menschen, die mit Schwächen dann doch mehr.


    Na, er will uns imponieren?, stelllte Aurelia lächelnd fest, als Titus vorschlug, sie auch mit den jungen Fahrern sprechen zu lassen. Der Gedanke brachte sie jedoch nicht um ihre Begeisterung. Schließlich war es ein Privileg und sie freute sich ehrlich darauf Einblick in diese Arbeit nehmen zu dürfen - "Es wäre eine Ehre...", pflichtete sie Flora bei. "Du musst uns dann aber auch über deine eigene Arbeit erzählen, Titus!"


    Tatsächlich hatte sie nicht gewusst, dass einer ihrer Verwandten der Natur so zugetan war. Sie nahm es aber freudig auf, denn ein Naturliebhaber konnte nur bedeuten, dass der Garten im Frühling herrlich aussehen musste! "Woher bezieht er die Pflanzen?"
    Es klang tatsächlich wie eine Drohung, aber sie glaubte eine gewisse Ironie darin zu hören und nahm sie daher auch nicht ernst. "Die Priesterinnen würden sich bestimmt freuen", ergänzte sie ihre Schwester. "Aber wir wollen doch kein Unheil für Rom heraufbeschwören..."[/COLOR[COLOR=seagreen]]..."Was wird im Moment denn im Theater gespielt?", erkundigte sie sich, da sie das Theater dann doch interessanter fand, als das Atrium Vestae...Vestalin zu werden, das klang in ihren Ohren absolut abwegig. Wer wollte sich denn schon so extrem binden?

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