Hier befindet sich das Officium des Centurio Vigilum
Lucius Eprius Seleucus.
Centurio Lucius Eprius Seleucus
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- Officium
- Lucius Eprius Seleucus
- Geschlossen
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Nachdem Libo sich in den Unterkünften der dritten Centurie der dritten Kohorte seine Ausrüstung angelegt hatte suchte er frohen Mutes das Officium seines Ausbilders Lucius Epirus Seleucus auf, um sich zum Dienst zu melden. Er klopfte an: *poch poch* und wartete, bis er eingelassen wurde.
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Es war wirklich erschreckend. Als Centurio hatte Seleucus noch mehr Schreibkram zu erledigen als als Praepositus Stationarium von Ostia. Obschon er bereits Erfahrungen bei der Ala in Germanien gesammelt hatte, war er dort als Eques eher für die praktischen Tätigkeiten zuständig. Doch die Verwaltungsarbeit würde ihm sicherlich schmecken, wenn er sich erst einmal daran gewöhnen würde. Der Jüngste war der Eprius immerhin nicht mehr und für den Dienst an der Front konnte man ihn in ein-zwei Jahre sicherlich nicht mehr gebrauchen.
Interessiert blickte der Centurio auf, als das Klopfen ertönte. "Herein!" Er legte seine Schreibfeder beiseite und blickte gespannt zur Tür.
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Libo betrat das Officium seines Ausbilders. Er war schon ein etwas älterer Mann, strahlte aber immer noch Respekt aus. Er war gerade etwas am Schreiben, legte gerade die Schreibfeder beiseite und musterte Libo eingehend.
"Salve Centurio, Probatus Gaius Iulius Libo, Cohors III, Centuria III meldet sich zum Dienst bei den Vigiles." Libo salutierte und wartete auf weitere Instruktionen. -
"Salve, Probatus." Nachdem er den Neuen gemustert hatte, kramte der Centurio ein Dokument hervor und glitt mit dem Zeigefinger einige Namen herunter, bis er in einer Zeile stehen blieb. "Du sagtest Iulius Libo? Gut, ich habe die Information bereits erhalten. Ich bin Centurio Seleucus, wie die Türaufschrift schon sagt und werde mich um deine Ausbildung und der Ausbildung der anderen Probati der dritten Centurie kümmern. Heute kannst du dich noch ausruhen, doch gewöhn dich nicht dran. Morgen beginnt die Ausbildung, komm rechtzeitig zum Exerzierplatz. Wegtreten, Probatus!" Mehr gab es nicht mehr zu sagen, so wendete sich Seleucus wieder der Aktenarbeit zu.
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Libo salutierte noch einmal: Vielen Dank, Centurio." Mit diesen Worten verließ er das Officium.
Er beschloss sich noch ein wenig auf dem Gelände der Vigiles umzuschauen und dann zeitig schlafen zu gehen, um für seinen ersten Tag morgen ausgeruht zu sein. -
DAS also war der Vertreter des verdammten Präfekten!? Ein Centurio!? Pisos linke Augenbraue fuhr in einem nicht gerade unschnellen Tempo empor, als er, nachdem er dem Wachhabenden, wie angewiesen, gefolgt war, vor der Türe stand, auf der fröhlich der Schriftzug Centurio prunkte. Centurio! Piso hätte sich erwartet, dass man ihm zum Subpräfekten führte, zumindest zu einem Tribun. Aber zu einem Centurio? Piso verstand das nicht. Sein Blick glitt über das Namensschild. Eprius Seleucus hieß der Kerl. Noch nie gehört, doch er mochte wohl die eine oder andere Merite haben, wenn man ihn als Centurio zum Vertreter des Präfekten gemacht hatte. Centurio musste ja nicht unbedingt heißen, dass man ein kompletter Versager war. Sein Vetter, Aristides, war schließlich Centurio gewesen in der Prima...
Ein wenig zögerlich womöglich erhob er die Hand, um dann mit ihr dreimal in schneller Folge an die Türe des Officiums zu pochen. Er hoffte, zumindest der Eprier war zugegen, und nicht ebenfalls ausgeflogen wie dieser eine Präfekt. -
Den leichten Groll des Magistraten konnte der Eprius natürlich nicht vorhersehen. Doch auch wenn er ihn hätte vorhersehen können, wäre er mit breiter Brust ins Gespräch gegangen - wie immer, denn er versteckte sich nicht gerne und schon gleich gar nicht in seinen eigenen Gefilden. Doch tatsächlich war der Centurio in diesen Tagen einer der nächsten Ansprechpartner und Vertreter des Praefectus, was hauptsächlich mit dem derzeit chronischen Mangel an Führungskräften innerhalb der Vigiles zusammenhing. Als Piso sich dann dazu überrang, an die Tür des Officiums zu klopfen, ertönte unmittelbar darauffolgend ein lauter Schrei von innen: "Herein!"
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Was für ein markerschütterndes Gebrülle. Piso musste sich beherrschen, um nicht hasenherzig zurückzuhüpfen wie ein aufgeschrecktes Kaninchen. Da musste er jetzt durch. Er hüstelte, bevor er nach vorne trat und die Türe aufmachte.
Da saß wer am Tisch, ein Mann mit Bart. Das war also der Centurio, der hier wohl alles schaukelte. Piso, ganz Zivilist, vom Militär so weit entfernt wie ein picenischer Bauer zum Mond, tappte zum Mann hin und nickte ihm zum Gruße zu. „Salve, Ep... Centurio Eprius.“ Gut, dass er den Titel nicht vergessen hatte, Militärs reagieren darauf empfindlich. „Ich bin Tresvir Capitalis Flavius Piso, und ich bin hier zur Aufsicht über die Kerker.“, stellte er sein Anliegen vor. Irgendjemand musste das ja tun, und es war Piso, der es tun würde. „Es hat mich, ehrlich gesagt, etwas verwundert, einen Centurio zu sprechen und nicht den Praefecten. Na ja. Ich würde gerne eine Inspektionstour machen, so genehm.“ Der Bartwisch zerdrückte in den Kerkern die Leute sicher zum Vergnügen zwischen seinen Fingern. Da konnte sich der selbst ernannte Ästhetiker ja auf was gefasst machen. -
Seleucus' Blick richtete sich nur langsam auf. Er hatte erwartet, dass es sich um irgendeinen Rekruten seiner Centurie handeln würde, dem die Essensrationen entwendet wurden oder irgendeinen Neuling, der seinem Kommando zugeteilt worden war. Doch heute sollte der Tag anscheinend eine andere Gestalt nehmen. "Salve, Tresvir. Es freut mich einen der amtierenden Magistraten kennenzulernen." Der Centurio überflog kurz eine Liste - offensichtlich die Namen aller jener Amtsträger. "Der Praefectus ist derzeit aus internen Verwaltungsgründen nicht zu sprechen. Und da er mich als Vertreter eingesetzt hat, wirst du wohl heute mit mir Vorlieb nehmen müssen." Ob diese Tatsache Piso in irgendeiner Weise negativ tangierte, war dem Eprius gleichgültig. Tatsachen waren Tatsachen und an diesen ließ sich vor allem im Militär nur selten rütteln.
"Die Inspektionstour sei dir gewährt, obgleich unsere Kerker derzeit nur sporadisch gefüllt sind. Brandstifter und Nachtverbrecher verirren sich in diesen Tagen glücklicherweise nur selten auf Roms Straßen." Seleucus erhob sich und deutete dann in Richtung Tür. "Wir können direkt beginnen. Folge mir."
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