• Absolut Spitze, dass einem hier mal jemand erklärt, wie man diese Rüstung anzulegen hat, dachte ich bei mir. Pilum und Gladius waren ja kein Problem. Wer kannte diese Waffen nicht? Mal abgesehen davon, dass mein Gladius bei der Anprobe in den Mannschaftsquartieren natürlich auch links hing. :D


    Allerdings hatte ich es bisher noch nicht geschafft, diese Rüstung so anzulegen, dass sie nicht drückte

  • "Wohl in der Waffenkammer nicht aufgepasst, eh?", schnauzte der Optio einige Probati an, die ernste Probleme damit zu haben schienen, die Rüstung anzulegen.
    "Wenn ihr Tölpel das alleine nicht hinkriegt, dann lasst euch helfen, beim Mars! Da seht ihr es: So muss der sitzen."


    Der Optio deutete auf seinen eigenen Panzer.


    "Du da! Enger ziehen! Von Knoten noch nie was gehört, was?"


    Hier und da rüttelte der Optio an den Rüstungen der Probati, prüfte, ob sie richtig saßen.


    "Wem jetzt die Luft wegbleibt, der hat irgendwas falsch gemacht. Schaut zu, dass die Rüstung bequem, aber dennoch straff am Körper sitzt. Ja, so ist das richtig."


    Nach einer Weile fuhr der Optio mit seinem Vortrag fort.


    "Wir üben jetzt das Exerzieren in der Kampfausrüstung.
    Wenn ich 'aciem dirigite' sage, bildet ihr eine saubere Reihe, stellt den Schild links von euch auf den Boden und haltet ihn oben mit der Hand fest. Den Speer setzt ihr auf den Boden auf und haltet ihn mit angewinkeltem Arm senkrecht mit der Spitze nach oben. Etwa so."


    Der Optio führte die Stellung vor.


    "ACIEM DIRIGITE! Aber zack, zack", kam plötzlich das Kommando.

  • Als ich den Befehlen des Optio folgte sagte mein Bruder Brucetus


    "Fängt wunderbar an oder? Ich habe das miese Gefühl das unser allerliebster Optio noch ein paar Überraschungen für uns hat."


    Ich dachte genauso und Antwortete


    "Ich hoffe das, dass Waffentraining so einfach ist wie diese Übung gerade."


    Dann legte ich die Ausrüstung an wie es uns der Optio gezeigt hatte und als der Befehl ACIEM DIRIGITE erschalte nahm ich die geforderte Position ein.


    Das gewicht der Rüstung war zu ertragen aber ziemlich ungewohnt sodas es mich etwas in der Bewegung einschränkte!

  • "Das ist doch keine Reihe, verflucht!"


    Der Optio spuckte aus, beschimpfte zunächst einmal jeden einzelnen Probatus mit einer Auswahl seines beeindruckenden Sammelsuriums an Kraftausdrücken und ordndete die Reihe so lange, bis er zufrieden war.


    "Wenn wir in Kampfausrüstung exerzieren - und das wird der Normalfall sein - , müssen einige grundlegende Befehle berücksichtigt werden:


    Wenn ich sage 'Scuta sursum', dann nehmt ihr das Scutum in die linke Hand. Wenn ich sage 'Scuta deorsum', dann setzt ihr es wieder neben euch und befindet euch wieder in der Grundstellung.
    Das gilt auch für das Pilum auf rechts. Wenn das Pilum auf dem Boden steht und ich sage 'Pila inclinate', dann streckt ihr den rechten Arm mit dem Pilum nach vorne, so dass es schräg steht. Wenn ich sage 'Pila deponite', dann legt ihr die Speere neben euch und nehmt sie bei 'Pila summite' wieder auf.
    Den Gladius zieht ihr auf 'Gladios stringite' und steckt ihn bei 'Gladios condite' wieder weg. Bei gezogenem Gladius nehmt ihr euren Schild vor euren Körper, um gut geschützt zu sein.


    Ist das klar?"

  • Etwas erheitert ob dem Schwung an Beleidigungen der auf meine Kameraden und mich herabgeprasselt war, versuchte ich mir die Befehle die der Optio uns genannt hatte im Kopf zu behalten, da ich mir ausrechnen konnte das der Optio offenbar entweder nicht bei guter Stimmung war oder ohnehin eine wenig fröhliche Natur hatte. Also antwortete ich, sichtlich bemüht dem Optio keine Gelegenheit zu geben seiner cholerischen natur freien Lauf zu lassen.


    Verstanden Optio!

  • "Das werden wir ja sehen.


    Probati! State! Pila deponite! Gladios stringite! Scuta sursum! Gladios condite! Scuta deorsum! Pila summite! Scuta sursum! Pila deponite! Oculos ad prosam! Oculos ad sinistram! Prooobati! Aciem dirigite! Ad sinistram! Aequatis passibus PERGITE! Unus - duo -tres - quatuor! Unus - duo -tres - quatuor! Unus - duo -tres - quatuor! Retro pergite! Unus - duo -tres - quatuor! Unus - duo -tres - quatuor! Unus - duo -tres - quatuor! Ad dextram pergite! Unus - duo -tres - quatuor! Consistite! Aciem dirigite! Pila deponite! Scuta sursum! Gladios stringite! Gladios condite! State! Oculos ad prosam! Ad dextram aequatis passibus pergite! Unus - duo -tres - quatuor! Unus - duo -tres - quatuor...."


    In einem Höllentempo scheuchte der Optio die Probati über den Platz. Bald wussten viele Rekruten nicht mehr, wo vorne und hinten war...

  • Mit der angelegten Rüstung um einige Kilo schwerer und auch unbeweglicher, reihte ich mich auf das Kommando hin ein. Es dauerte allerdings einige Zeit, bis sich der Optio mit der gebildeten Reihe zufrieden zeigte. Schild abstellen und Speer auf den Boden setzen war eine leichte Übung. Das Anheben sah dann schon anders aus. Leicht war das Scutum nicht gerade.


    Wozu das Ablegen der Speere dienen sollte war mir zwar nicht klar, aber vermutlich würde sich das im Laufe der Ausbildung noch zeigen. Zum Nachdenken kam ich nicht mehr, denn das Exerzieren ging von vorne los...

  • Innerlich verfluchte ich den Optio, meinen Panzer ebenso, während der Optio unserer Einheit keine Pause gönnen wollte und uns in die Mangel nahm, begannen die Schnürde die meinen Panzer zusammenhielten in meine Haut zu schneiden. Ich hoffte das das Waffentraining angenehmer werden würde und fragte mich nebenbei wie lang der Optio uns wohl noch schinden würde.

  • Unter den fast schon sommerlichen Strahlen der Sonne schwitzten die Probati und schleiften sich, ein jeder am Ende seiner Kräfte, durch die Staubwolken, welche tief in die Atemwege eindrangen, den Mund austrockneten und die Rekruten in einen geistigen Dämmerzustand versetzten. Der Optio gönnte den Probati keine Verschnaufpause, gestand ihnen keinen Schluck Wasser zu. Grinsend sah er zu, wie einige junge Männer unter dieser Belastung zusammenbrachen, sich mit größter Anstrengung und Hilfe der Kameraden aufrappelten und kraftlos den unerbittlichen Befehlen des Optio folgten.
    Immer wieder ließ er die Probati eine Reihe bilden, immer wieder brüllte er ihnen zu, was sie dabei falsch machten, immer wieder marschierte der Trupp erneut los. Die Schinderei schien kein Ende zu nehmen, bis die Natur dem Treiben ein Ende setzte: Als die Sonne bereits am Horizont versank und die Probati größte Probleme hatten, sich überhaupt auf den Beinen zu halten, ließ der Optio ein letztes Mal eine Reihe bilden und die Übung beenden.


    "So, ihr Waschlappen. Wer glaubt, jetzt alles überstanden zu haben, wird sich morgen wundern. Da jage ich euch noch vor dem Morgengrauen aus den Barracken."


    Selbstverständlich wusste der Optio, dass viele Probati am nächsten Tage aufgrund starken Muskelkaters kaum aufstehen konnten. Selbst das Essen heute würde ihnen mit den vor Erschöpfung zitternden Fingern schwer fallen. Die Füße würden mit Blasen übersät, der ganze Körper mit Brandblasen und blauen Flecken bedeckt sein.


    "Ausrüstung säubern!
    Essen fassen!
    Zurück in die Mannschaftsquartiere", brüllte der heisere Optio ein letztes Mal. Penibel genau kontrollierte er, wer es wagte, seine Rüstung einer schlampigen Pflege zu unterziehen ...

  • Nachdem wir endlich durch den all zu späten Untergang der Sonne vor der Schinderei durch unseren, für mich jetzt klar sadistisch veranlagten Optio flüchten konnten saß ich in der Barracke und polierte sorgsam meine Ausrüstung. Ich war gottseidank weitesgehend ohne Rügen durch den Optio über die Runden gekommen, allerdings hatte cih das Gefühl mein Körper wäre von einer Horde Barbaren aus dem Norden überrant worden. Dort wo sich die Striemen des Panzers in mein Fleisch geschnitten hatten, hatte sich bereits ein dunkelroter Schorf auf den Wunden gebildet, ich versuchte nicht darauf zu achten und polierte weiterhin wie besessen meine Ausrüstung, klopfte Staub von meiner Tunika und verwünschte den Optio...

  • Während die Probati das eintönige Essen der Legion hinunterwürgten, machte der Optio noch einige Notizen auf kleinen Wachstäfelchen, achtete darauf, dass auch alle Rekruten ordnungsgemäß in die Mannschaftsunterkünfte zurückkehrten und verließ dann selber den Platz, um in der Taverne zum krönenden Abschluss dieses Tages genüsslich einen zu heben...



    Sim-Off:

    So, dann wären wir also zügig durch die Formalausbildung gekommen. Den Optio wird - soweit ich informiert bin - ab Montag wieder der Spieler von Macer übernehmen und die arg geschundenen Rekruten durch den weiteren Verlauf der Grundausbildung geleiten. :D Ich wünsche euch noch viel Spaß in der Legio I ! :)

  • Am Ende des Tages war ich auch am Ende meiner Kräfte. Kaum konnte ich noch die Füße heben. Von Rüstung pflegen wollte ich eigentlich nichts wissen, aber der Optio hatte seine Augen überall. Das Essen jedoch schenkte ich mir. Später blieb ich einfach auf dem Bett liegen und schlief mit Tunika und Stiefeln ein.

  • Nach den intensiven Ausbildungsbemühungen direkt nach dem Feldzug gegen Laeca war kurzzeitig etwas Ruhe auf dem Exerzierplatz eingetreten, den unter anderem auch eine Centurie für eine Geschützausbildung genutzt hatte, aber jetzt marschierte wieder ein Optio mit einer Gruppe Rekruten mit frisch scheppernden Rüstungen auf den Platz.


    "So, Freunde, jetzt seid ihr bei der Armee. Und ich bringe euch jetzt das Laufen bei. Schauen wir mal nach, wer ihr überhaupt seid. Ich habe hier eine Liste, wer alles da sein müsste - und wenn ihr da seid, dann sagt ihr 'adsum!'."


    Aus einer ledernen Gürteltasche holte er eine Wachstafel hervor und las die Namen vor:


    "Gaius Flavius Catullus


    ...


    Gnaeus Octavius Metellus


    ...


    Marcus Aelius Optatus"

  • Mit einer Gruppe von Probaten erreichte Optio Vesuvius den Exerzierplatz.


    "Consistite!“, erging der Befehl an die Probaten. Anschließend trat Claudius an den Optio heran, grüßte militärisch und überbrachte die Nachricht, dass dieser an anderer Stelle im Lager gebraucht wurde. Zum Abschluss grüßte er erneut und wandte sich daraufhin wieder den Probaten zu.


    "Ihr erhaltet heute eine Unterweisung in Sachen korrekten Exerzierens. Ich erwarte eine saubere Ausführung aller Kommandos insbesondere das korrekte Auslaufen der Ecken. Abkürzungen derselben werden mit Zusatzrunden bestraft.


    Zunächst eine Wiederholung und Ergänzung der Befehle. Dies wird die letzte Demonstration meinerseits sein. Danach erwarte ich, dass ihr die Kommandos verinnerlicht habt.


    'State!’ bedeutet: Strammstehen,
    'ad dextram!’ bedeutet: nach rechts drehen,
    'ad sinistram!’ bedeutet: nach links drehen,
    'retro!’ bedeutet: umdrehen,
    'aequatis passibus!’ bedeutet: im Gleichschritt
    'pergite!’ bedeutet: losmarschieren und
    'consistite!’ bedeutet: anhalten.

    Sim-Off:

    Es empfiehlt sich, die Seite 1 dieses Threads nachzulesen!


    Wir machen einen kurzen Test, damit ich sehe, ob ihr alles verstanden habt.


    Aequatis passibus pergite! Unus - do. Ad dextram pergite! Unus. Consistite!“


    Sim-Off:

    Ihr beginnt auf dem Feld 25 mit Blick Richtung Osten. Wo steht ihr jetzt? :)

  • Der Optio Claudius gab uns den Befehl Aequatis passibus pergite! Unus -do. Ad dextram pergite! Unus. Consistite!“ Welcher ungefähr soviel bedeutete wie


    Im Gleichschritt losmarschieren und nach rechts drehen losmaschieren und anhalten.


    Wir begannen mit Blick Richtung Osten.


    "Wir stehen mit Blick Richtung Süden, Optio Claudius"

  • Der Optio nickte zufrieden. Der Anfang war schon mal richtig.


    "Auf welchem Quadranten des Exerzierplatzes steht ihr nach dieser kurzen Befehlskette?“


    Sim-Off:

    Die Aufteilung des Exerzierplatzes befindet sich auf Seite 1.

  • "Das war schon mal sehr gut. Nun erhöhen wir die Distanz. Wir starten vom zuletzt eingenommenen Feld in der zuletzt eingenommenen Blickrichtung. Probati, state!“


    Kontrollierend ging der Optio die Linie entlang. Den einen oder anderen korrigierte er mittels Optiostab. Noch immer wurde nicht von allen die erwünschte stramme Haltung eingenommen. Nicht alles, was ein Probat unter ‚stamm’ verstand, war in den Augen des Optios auch stramm zu nennen. Schließlich zeigte er sich aber zufrieden.


    "Aequatis passibus pergite!“, hallte es über den Platz. "Unus - duo - tres - quatuor. Ad sinistram pergite! Unus - duo. Ad dextram pergite! Unus. Ad dextram pergite! Unus. Retro pergite! Unus - duo. Ad sinistram pergite! Unus - duo - tres - quatuor - unus - duo - tres. Ad sinistram pergite! ! Unus - duo - tres - quatuor - unus. Consistite!“


    Etwas amüsiert betrachtete der Optio, wie so mancher Stolperer und so manche falsche Richtung eingebaut wurde. Für langsam denkende Probaten hatte er wenig Verständnis. In schneller Folge kamen die Kommandos und nur die Besten würden diesen Anforderungen genügen. Wer zu den Besten gehören würde, dass sollte sich noch zeigen.

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