Gaius Iulius Libo

  • Nach seinem Besuch beim Centurio fand sich Libo am nächsten Morgen zeitig auf dem Exerzierplatz ein. Er war froh, dass die Ausbildung endlich begann. Neben ihm waren schon einige Probati anwesend. Auch diejenigen, die er gestern in der Rüstkammer übersehen hatte. "Entschuldigt bitte noch einmal meinen Fehltritt gestern. In welcher Cohors und Centuria werdet ihr dienen? Ich diene in der Cohors III Centuria III. Ich habe euch in den Unterkünften meiner Cohors und Centuria nicht gesehen. Oder war das Zufall und wir sind in den gleichen Uuterkünften untergebracht?" Es könnte ja sein, dass er gestern Abend wegen seiner Müdigkeit einfach nicht mitbekommen hatte, dass er Zimmergenossen hatte.
    Er wartete ungeduldig, dass der Centurio sich einfinden würde, um seine Ausbildung zu beginnen.

  • Unmittelbar nachdem Libo seine Frage ausgesprochen hatte, stand Centurio Seleucus vor den Auszubildenden. Es war selbstverständlich, dass die Probati, die der Iulius im Moment davor angesprochen hatte, sich nun nicht mehr rührten und militärisch korrekt ihre Klappe hielten. Eine direkte Konfrontation mit dem Centurio zu Beginn seiner Ausbildung wollte hier jeder Probatus vermeiden. "Stillgestanden!" Die meisten wussten schon was jetzt zu tun war. Die einen mehr, die anderen weniger. "Ich glaube kaum, dass euch mein Name unbekannt ist, doch ich will mich noch einmal als euer Ausbilder vorstellen. Mein Name ist Lucius Eprius Seleucus, Centurio der dritten Centurie der dritten Kohorte. Ich bin euer Ansprechpartner in allen Belangen während eurer Ausbildung!"


    "Die Ausbildung selbst wird sich in drei Ausbildungsschritte gliedern. Als erstes werden wir uns der Theorie widmen. Als zweites werden wir das theoretische Wissen praktisch umsetzen, wo ihr zeigen könnt, ob ihr für den Dienst bei den Vigiles geeignet seid oder hochkannt wieder hier rausfliegt! Als drittes folgt eine praktische Übung, in der vor allem Teamarbeit erforderlich ist und das theoretische beziehungsweise praktische Wissen erneut angewendet wird. Verstanden, Probati?!" Der Eprius verschränkte die Arme hinter dem Rücken und schlenderte langsam durch die Reihen der Rekruten.

  • Plötzlich ertönte hinter Libo eine laute Stimme, die über den ganzen Exerzierplatz schallte. Es konnte nur ihr Ausbilder sein. Die anderen Probati standen mit einem Mal still und Libo tat es ihnen nach. Die Unterhaltung mussten sie auf ein anderes Mal verschieben. Es würde sich bestimmt bald die Gelegenheit ergeben, noch einmal darauf zurückzukommen. Libo rührte sich nun nicht mehr, er hatte zuviel Angst, einen Fehler zu machen. Er bemühte sich, es den anderen Probati nachzumachen, hatte aber keine Ahnung, ob es richtig war. Der Centurio beschritt die Reihen der Rekruten, er würde es den einzelnen Probati schon mitteilen, ob sie richtig standen.
    Während er so dastand, ließ sich Libo durch den Kopf gehen, was der Centurio gerade gesagt hatte. Drei Ausbildungsschritte also. Zunächst die Theorie, Libo war nicht wirklich begeistert. Praktisch war Libo besser. Doch er würde auch die Theorie meistern, wenn es von ihm verlangt wurde. Der zweite Schritt gefiel ihm schon eher. Rausfliegen wollte er nicht, deshalb musste er die Theorie lernen, um später den zweiten Schritt meistern zu können. Den Abschluss der Ausbildung bildete also die Teamarbeit. Na toll, hoffentlich bekam er dort keine Probleme. Schließlich hatte er sich schon einen Fehltritt mit anderen Probati geleistet. Er musste unbedingt die Aussprache suchen, er wollte schließlich nicht, dass es unangenehm für ihn wurde. Libo nahm sich vor, dies bald in Angriff zu nehmen.
    "Jawohl!!!!!!!!", antworteten alle Probati im Chor.

  • Weiterhin schlenderte der Centurio durch die Reihen und musterte die einzelnen Probati. Dann fixierte er Libo, dessen Name er noch besser in Erinnerung hatte.


    "Du! Nenn mir die grundlegenden Aufgaben der Vigiles!"


    Sim-Off:

    Sorry, hat bisschen gedauert. :(

  • Sim-Off:

    Sorry, dass es etwas gedauert hat. Aber das RL hatte mich grade in seinen Fängen.


    Der Centurio ging durch die Reihen und musterte die einzelnen Probati. Schließlich blieb er vor Libo stehen und schrie ihn an. Libo war darauf schon vorbereitet, dass der Ton bei der Legion etwas lauter war.
    Er salutierte und versuchte die Frage des Centurios zu beantworteten: "Zu den grundlegenden Aufgaben der Vigiles zählt das Patroullieren tagsüber und des Nachts. In Schichten wird die Stadt durchkämmt, um Brände zu verhindern. Außerdem überwachen die Vigiles die Einhaltung der Brandschutzvorschriften des Kaisers. Vigiles können gegen Brandstifter, Diebe, Einbrecher, Räuber und Hehler vorgehen und sie einsperren." Libo schrie aus vollem Halse, dass ihn auch alle anderen Probati verstanden.
    Jetzt kam Libo zugute, dass er sich vorher schon über die Vigiles informiert hatte. Aber er war sich nicht sicher, ob sich der Centurio mit dem bisher Gesagten zufrieden geben würde. Aber das würde er sicher gleich merken.

  • "Die Antwort wäre gut, Probatus, wenn du nicht so schreien würdest. Der einzige der hier schreit bin ich. Ich habe gute Ohren und will auch eure weiteren Erklärungen noch hören können." Immer etwas zu nörgeln, die Militärs, dachten sich sicher die Probati. Doch der Centurio war eben im Moment der Herr des Feldes. "Du hast recht, Libo, allerdings muss ich eine Kleinigkeit beanstanden. Die Hauptaufgabe der Vigiles besteht darin nachts die Straßen Roms zu sichern. Tagsüber wird diese Aufgabe von den Cohortes Urbanae wahrgenommen." Seleucus pausierte ein weiteres Mal und ging dann wieder durch die Reihen, nachdem er sich zuvor vor dem Iulier positioniert hatte. "Außerdem will ich deine zweite Aussage verbessern. Wir verfolgen natürlich auch Diebe und Einbrecher, allerdings fast ausschließlich, wenn diese in Verbindung mit einem Brand stehen." Abermals blieb der Centurio vor den Probati stehen. "So, genug geredet. Ich will sehen ob ihr fit seid, 20 Runden um den Platz!"

  • Libo schaute kleinlaut drein. Anscheinend hatte er sich im Ton vergriffen. Eigentlich hatte Libo sich vorgenommen, sich nicht unbeliebt bei seinem Vorgesetzten zu machen. Schließlich wollte er Vigil werden und nicht unehrenhaft entlassen werden. Er musste sich etwas in Acht nehmen.
    Die Vigiles sicherten also nur nachts die Straßen Roms. Da hatte Libo noch etwas gelernt. Die Vigiles mussten anscheinend die Drecksarbeit machen, die Cohortes Urbanae hatten es einfacher, sie hatten tagsüber bestimmt nicht mit solch üblem Gesindel zu tun, als des Nachts die Vigiles.
    Währenddessen hatte sich der Centurio wieder vor die Probati gestellt und es ertönte ein weiterer Befehl.
    Na toll, jetzt kam der unangenehme Teil. Zwanzig Runden laufen. Widerwillig setzten sich die Probati in Bewegung.
    Libo war gespannt, wieviele Runden der Centurio die Probati ohne Kommentar laufen lassen würde.

  • Während die Probati ihre Runden drehten, trieb Seleucus sie immer wieder mit wildem Geschrei an - ein wohl typisches Merkmal für jeden altgedienten Militär. Als Libo mit den anderen wieder beim Griechen ankamen, folgte der nächste Befehl. "20 Liegestütze, bevor wir uns den Ausrüstungsgegenständen der Vigiles widmen!"

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!