Am letzten Abend seines Aufenthalts in Rom (anlässlich der Verlobungsfeier des Iulius Centho) hatte Saturninus sich entschlossen einen Streifzug durch die Tavernen Roms zu unternehmen. Immerhin musste er am nächsten Tag schon wieder zurück nach Misenum und vermutlich würde er sobald nicht wieder nach Rom kommen, was er sehr bedauerte. Dementsprechend war er etwas melancholisch losgezogen, jedoch hatte sich seine Laune von Taverne zu Taverne, die er besuchte gebessert.
Daher war es schon mitten in der Nacht, als der Iulier, durch die vorherigen Tavernen schon etwas besoffen und gleichzeitig bester Stimmung die Taverna Apicia betrat. Jene Taverne war ihm von mehreren zufälligen Bekanntschaften aus den schon mehrfach erwähnten vorherigen Tavernen empohlen worden, die sie als „beste Taverne der Stadt“ gepriesen hatten, was des Iuliers Neugierde geweckt hatte. Jedenfalls war die Taverne trotz, oder gerade wegen der fortgeschrittenen Uhrzeit bummvoll, ebenso wie die meisten ihrer Gäste. Nach seinem ersten Eindruck hatten diejenigen, die ihm die Taverne empfohlen hatten durchaus recht gehabt. Die Taverne taugte was!
Saturninus durchkämmte das Lokal auf der Suche nach einem, nur einem einzigen freien Sitzplatz. Jedoch dauerte es eine halbe Ewigkeit bis er endlich einen Tisch entdeckte, an dem noch ein Platz frei war. Ein sehr kleiner Tisch war es, der nur auf zwei, höchstens auf drei Personen ausgelegt war. Jedenfalls saß nur ein Mann an diesem Tisch. "Ist da noch frei?", fragte Saturninus den unbekannten Mann hoffnungsvoll.
Reserviert.