Ein Park, zwei Kinder und wachsame Augen

  • In ihren Augen war Lyso stark, deswegen nickte sie ganz eifrig. „Ja, er ist stark!“ sagte sie dann noch bekräftigend. „Er ist ganz stark. Er hat sogar ein Holzgladius!“ erzählte sie dann. „Ich hab damit auch schon mal gespielt. Lyso lässt dich sicher auch damit spielen!“


    Irgendwie war es witzig von ihr oben auf Calvena herunter zu sehen. Eifrig winkte sie und hielt sich dann ganz schnell wieder fest. Schade, ihre Cousine wollte nicht mit klettern, dabei war diese doch sonst für so viele Spiele zu haben. Sie wollte sich wohl nicht schmutzig sein. Kurz sah Sabina an sich herum, Harz und Schmutz klebte an ihrem Kleid. Nicht zum ersten Mal. Ob Bia wütend werden würde? Wahrscheinlich nicht, sie akzeptierte einfach, dass Kinder sich schmutzig machten. Das würde sich mit raus wachsen. So in ihre Gedanken vertieft bekam sie nicht mit, wie Marcus wieder herum hüpfte. Dafür hörte sie das laute Krachen.


    „MARCUS!“ kreischte sie, als der Junge fiel.

  • Vitale ließ sich neben Calvena nieder, doch zu einem ruhigen Gespräch kamen sie nicht. Die Kinder tollten - wie nicht anderes erwartet - wild herum und kletterten auf die Bäume. Der erste Sturz Marcus´ war noch glimpflich abgelaufen, doch jetzt schrie er wesentlich lauter.
    Vitale eilte zu ihm und sah nach, wie es ihm ging. "Was tut dir weh?" fragte er ihn während er ihn an den Schultern stützte.


    Sim-Off:

    Tut mir leid für die Verspätung, war unerwartet einige Tage abwesend.

  • Das lustige Kribbeln im Bauch beim Fallen bemerkte Marcus dieses mal nicht, denn er war zu erschrocken, als es plötzlich keinen Halt mehr gab. In der einen Sekunde noch oben im Baum, in der nächsten schon auf dem Boden. Unsanft peitschen ihn die Äste, bis er schließlich Calvena erwischte und der Fall beendet wurde. Der Knabe kam in einer halb sitzenden Position auf und brauchte einen Moment, um wieder ganz zu sich zu kommen. Verdattert sah er Sabina über sich im Baum an und dann von Calvena zu Vitale.


    Mit einem ächzen setzte er sich auf und fuhr sich mit beiden Händen über die Ellenbogen. “Mein Po,“ antwortete er eeeeendlich und grinste die beiden Erwachsenen an.

  • Erleichtert lachte Vitale auf. Er freute sich aufrichtig, dass sich Marcus nicht ernstlich wehgetan hatte, denn er hatte das kleinen Energiebündel beim ersten Anblick liebgewonnen.
    Um die Kinder auf andere Gedanken zu bringen und vom Bäumeklettern abzulenken, stöhnte er plötzlich auf: "Auuuuu! Meine Hand!" Er krümmte sich vor Schmerz und steckte die Hand vor den Augen der drei Erschrockenen in seine Tasche.
    Auf einmal hellte sich seine Miene wieder auf und er zog ein langes Seil hervor, mit dem man sicherlich so einiges spielen konnte...

  • Bia würde sie in Zukunft wohl nicht mehr mit den Kindern rauslassen. Das Kindermädchen dürfte außer sich sein, wenn sie von Marcus Sturz vom Baum erfuhr. Marcus wirkte reichlich verschreckt, aber im nächsten Moment grinste er wieder. Erleichterung durchströmte sie, der Junge war echt unverwüstlich. Kurz strich sie dem grinsenden Jungen über den Kopf und schüttelte dabei mit dem Kopf. „Du hast mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt!“ sagte sie und rappelte sich nun erst einmal auf. Dann reichte sie ihrem jungen Verwandten eine Hand und zog ihn schwungvoll auf die Beine.
    „Ich will ja nicht der Spielverderber sein, aber Bäume sind für dich von nun an erst einmal tabu, junger Mann!“ sagte sie streng. „Du wirst es mir versprechen!“ fügte sie ihm selben Ton hinzu und sah dann Vitale verwundert an. Was hatte denn der Scriba auf einmal? Dann musste sie aber Grinsen, anscheinend versuchte er den Kindern eine Lektion zu erteilen. Aber irgendwie bezweifelte sie, dass es wirklich überzeugend war. Stattdessen sah sie noch einmal auf Marcus herunter. „Erst wenn ich mir sicher sein kann, dass du vorsichtiger sein wirst, darfst du wieder auf Bäume klettern“, kurz sah sie Sabina an. Ob sie das Mädchen auch ermahnen sollte? Ihre Cousine war reichlich blass um die Nase, anscheinend saß ihr der Schreck ganz schön in den Knochen. Sabina brauchte sie nicht ermahnen, sie hatte wohl nun genug von Bäumen. Marcus hingegen, schien seinen Spaß zu haben, trotz Sturz.
    „Sabina komm runter! Wir finden sicher ein anderes Spiel für euch!“ Kurz betrachtete sie das Seil in den Händen ihres Begleiters und nahm es ihm dann kurzerhand. Ehe Marcus wissen konnte, wie ihm geschah, hatte sie ihn an den Baum fest gebunden. „Sooo Marcus ist der Verbrecher und Sabina eine Soldatin der CU!“ schlug sie vor und grinste breit. Wenn er wollte konnte der Junge sich ganz schnell wieder befreien und weg laufen. „Aufpassen, dass er nicht weg rennt!“ meinte sie nun an alle und postierte sich mit grimmiger Miene vor ihm. Nicht wirklich überzeugend, denn sie konnte ein Grinsen nicht unterdrücken.

  • Sabina klammerte sich an den Ast und sah ängstlich runter. Bisher war sie noch nie von einem Baum gefallen und ihre Freunde auch nicht. Wohl auch weil sie die ständigen Ermahnungen von Bia im Ohr hatte. Aber Marcus war gerade vom Baum gefallen und selbst sie wusste, das so etwas ganz schlimm ausgehen konnte. Mit einem Male wirkte der Baum nicht mehr so toll, sondern irgendwie furchterregend und sooo hoch. Das es Marcus trotz allem gut ging, entlockte ihr ein kurzes Lächeln, doch nun stand sie vor einem Problem, wie sollte sie vom Baum wieder herunter kommen? Gaaanz vorsichtig! Vorsichtig ließ sie sich auf einen Ast unter ihr fallen und kletterte Stückchen für Stückchen vom Baum. Es dauerte länger vom Baum herunter zu kommen als das hoch klettern. Vorher hatte sie auch nicht darüber nachgedacht, was alles passieren konnte. Für die nächste Zeit hatte sie keine Lust mehr darauf auf Bäume zu klettern.
    Sie klatschte begeistert in die Hände, als Calvena vorschlug, dass Marcus der Verbrecher war. Es war doch mal toll, dass sie Soldat sein durfte. „Du wirst uns nicht entkommen!“ kicherte sie und streckte dem Jungen die Zunge heraus. Vergessen war der Schreck.

  • Mit dem Schrecken davon gekommen. Marcus sah, wie alle erleichtert aufatmeten und wurde wieder auf die Beine gezogen. Calvenas strenge Worte nahm er mit einem Nicken hin, während er sich so gut es ging versuchte vom Schmutz zu befreien. Ein aussichtsloses Unterfangen. Da wollte Vitale die Situation auflockern und schrie plötzlich auf. Marcus sah ihn zuerst verdattert an, musste dann aber kichern, als Vitale seine Hand versteckte und ein Seil hervorholte. In seiner Fantasie erkannte Marcus eine Schlange, die Vitale bestimmt gerade gebissen hatte!


    Dann nahm Calvena das Seil und im nächsten Moment war er an den Baum gefesselt, was fies kitzelte, und wurde von den Dreien in Zaum gehalten wie ein Verbrecher. Er zuckelte Spaßeshalber etwas hin und her, bewies dann jedoch Humor und absolute Unverwüstlichkeit, als er auch schon in das Spiel einstieg. “Ich bin unschuldig! Sagt mir doch mal, was ich verbrochen haben soll, dann beweise ich euch, dass ich es nicht getan habe.“ Er sah Vitale an. "Mein Freund dort drüben wird das bestätigen können."

  • "Na, da hast du mich ja schön hineingeritten!" grinste Vitale Marcus an. "Da werde ich wohl den zweiten Verbrecher spielen müssen." Und schwups half er Marcus, sich vollends zu befreien und rannte in entgegengesetzte Richtung davon. Mal sehen, was die Mädchen so drauf hatten...

  • „Was du verbrochen hast?“ wiederholte Calvena und lief auf und ab und schaute streng drein. „Du hast…“, weiter kam sie nicht, denn Vitale kam dem Jungen zur Hilfe, befreite ihn und Beide rannten dann vor den Mädchen weg. „HEY!“ meinte sie empört lachend und nahm dann die Verfolgung auf. „Halltet die Beiden auf“, lachte sie und lief vor allem hinter Vitale her, der etwas langsamer als der Junge war. „Na warte ich krieg dich!“ drohte sie ein wenig außer Atem. Auch weil sie die ganze Zeit lachen musste.

  • Sabina war begeistert, dass sie den Soldaten mimen durfte. Sie versuchte eine strenge Miene aufzusetzen, konnte aber nicht so schön grimmig drein schauen wie ihre Cousine. „Hey, nicht befreien!“ rief Sabina und rannte ihrem Cousin dann hinter her. „Na warte du frecher Kerl!“ rief sie und bekam ihn kurz an seinem Mantel zu fassen. Doch Marcus konnte sich befreien. Sabina strauchelte, fiel aber nicht und sah sich kurz um, während sie Atem schöpfte. Dann grinste sie und rannte auf Vitale zu, zu zweit war es einfacher jemanden zu fangen. Schließlich konnte sie Vitale fangen und sah ihn stolz grinsend an. „Ich hab dich! Nun wirst du verurteilt! Wegen Fluchtversuch und und und ….. Diebstahl von kandierten Früchten!“ Es war kalr worauf Sabina hinaus wollte. Vitale musste nun diese Leckerei spendieren.

  • "So ein Ärger, da hat mich der Wachmann doch erwischt!" rief Vitale entrüstet aus.
    Sabina schien Vitale schon recht gut zu kennen: Er hatte immer was feines in seinen Taschen. Allerdings fand er es diesmal besser, frische Leckereien zu kaufen. Ein paar Münzen hatte er noch und rief einem Mann hinterher, der einen Karren mit kandierten Früchten schob.
    Begeistert kamen alle herbei und jeder wollte zuerst zugreifen. "Halt, halt, halt!" rief Vitale mit lauter Stimme. "Jetzt bin ich der Gendarm und verteile die Portionen. Alle erst einmal hinsetzen!"

  • Grinsend sah Marcus zu, wie Vitale sich seiner neuen Rolle als Verbrecherkumpane annahm und kicherte vergnügt, als er ihm aus dem Seil half und mit davon lief. “Lauf, Vitale, lauf!“ rief er vergnügt und tat dies ebenso. Calvena heftete sich an Vitales Fersen und Sabina an seine. Aber nicht lange, denn er war schnell und sie verlor das Interesse. Dann setzten die beiden Mädchen Vitale nach und Marcus konnte verschnaufen. Aus sicherer Entfernung beobachtete er, wie sie den Erwachsenen aufgriffen und zu einer Strafe verdonnerten.


    “Lecker!“ rief Marcus, als er sah, wie Vitale die kandierten Früchte kaufte. Da unterlag er wohl dem Herdendrang und vergaß seine Obstphobie. Der honigsüße Mantel zog ihn an. Also setzte er sich brav. “Was ist ein Gendarm?“ fragte er, den Sturz von eben schon längst vergessen.

  • [/simoff]Da hast du mich ja voll erwischt in dem unrömischen Sprachgebrauch...


    Kauend antwortete Vitale: "Ein Gendarm ist ein Soldat, der für unsere Sicherheit zuständig ist."
    "Wie wäre es mit einer Runde Tauziehen?" fragte er dann in die Runde. "Ihr seid ja nun gestärkt!"

  • So hatte sie sich diesen Tag eigentlich nicht vorgestellt, aber es war auch einmal schön nicht wirklich sich Gedanken darüber zu machen, was andere von ihr dachten. Stattdessen widmete sie sich dem Spiel mit den Kindern, die kreischten und lachten und ihren Spaß hatten. Als dann Sabina behauptete das Vitale kandierte Früchte gestohlen habe, musste sie atemlos lachen. Der Scriba ließ sich auch sogleich darauf ein.
    Kurz überlegte sie, ob sie sich auch setzen sollte, ließ es dann aber. Dafür war es dann doch etwas kalt um sich auf den Boden zu setzen. Marcus hingegen ließ sich nicht lange bitten. Die Aussicht auf Naschwerk machte ihn zu einem braven Jungen und täuschte über das wilde Gemüt hinweg. Kurzerhand stibitze sie dem Jungen dann eine honigsüße Orangenscheibe.


    „Spielt ihr nur, ich schau zu!“ meinte sie und lächelte.

  • Um so auf dem Boden zu sitzen, war es doch etwas kalt in dieser Jahreszeit. Die Leckereien waren schneller verputzt als gedacht und so war es wohl besser, gleich wieder aufzustehen.
    Da fiel Vitale eine geschnitzte Holzfigur weiter hinten im Park auf. Was das wohl darstellen sollte? "Seht mal da, Kinder! Wißt ihr, was das ist?" fragte er sie und deutete auf eine Stelle hinter ihrem Rücken.
    Ihm war bewusst, dass sie wohl gleich hinter ihnen herflitzen müssten...

  • Sabina strahlte, als Vitale auf ihre Idee mit den kandierten Früchten einging und sogleich für alle einige der honigsüßen Leckereien besorgte. „Danke!“ sagte sie artig und setzte sich trotz Kälte einfach auf den Boden und steckte sich ein Apfelstückchen in den Mund. „Mhm…“, machte sie mit vollem Mund und wischte sich die klebrigen Finger an ihrem Kleid ab. Dieses war ohnehin schon vom auf dem Baum herum klettern schmutzig. Ein wenig Honig machte da keinen Unterschied mehr. Bia würde zwar nicht allzu begeistert sein, aber da das Kindermädchen wusste, dass sich Kinder schmutzig machten, hatte sie es aufgegeben in dieser Hinsicht das Mädchen ständig zu ermahnen. Sobald Sabina Älter war, würde sie selbst besser auf sich achten. Noch durfte sie einfach einmal total schmutzig nach Haus kommen. Dann wurde das Kind eben einmal ins Bad gesteckt.


    Ihr Kopf wirbelte herum, als Vitale in die Ferne deutete. „Was denn?“ fragte sie und war schon auf den Sprung. Es gab eine Menge zu sehen, Bäume, Felsen, Büsche und hinter allem konnte sich etwas verstecken….

  • Natürlich wanderte auch Marcus‘ Blick sofort zu dem Ding, was Vitale dort gesichtet hatte. Er kniff die Augen zusammen, um es besser erkennen zu können. “Ist das eine Nymphe?“ sprach er seinen ersten Gedanken aus. Er wusste nicht mal richtig, was eine Nymphe war, aber irgendwie sah die Holzfigur wie eine aus… oder er hatte eine vielsagende Fantasie.


    An dem letzte Stück Obst knabbernd, sprang der Junge jedoch nicht gleich auf. Ihm tat nachdem er den Schrecken verdaut hatte ein Fuß etwas weh, doch wollte er sich nichts anmerken lassen. Also rappelte er sich nur auf, blieb aber stehen und jagte nicht gleich zu dem hölzernen Bildnis, das den Park verzierte.

  • Als sich alle wieder aufgerichtet hatten, schlugen sie in gemütlichem Tempo den Weg in Richtung der Statue ein. Vitale lächelte Calvena zu und sagte: "Vielleicht wird es ja jetzt etwas ruhiger?" Marcus schien ihm etwas müde, er rannte auch nicht sofort los, sondern hielt sich neben ihnen. "Marcus, ist alles klar bei dir?" fragte er sicherheitshalber. "Erzähl uns doch mal ein wenig von dir." schlug er ihm vor.

  • Sie musste lachen und bezweifelte es, dass die Kinder nun ruhiger wurden. Vielmehr lag es daran, dass die Kinder noch mit dem Nachwerk beschäftigt waren. „Wart es ab“, meinte sie nur amüsiert und folgte den Blicken der Kinder. Vitale wusste wie man Kinder beschäftigte. Was wohl auch besser war, sie würde ihre Verwandten ja nur auf dumme Ideen bringen. Von ihren Kindheitsstreichen würde sie ihnen nicht erzählen. Noch nicht, wer weiß wie das dann enden würde. Vermutlich würden sie das Forum Romanum grün und blau einfärben. Bei diesem Gedanken kicherte sie.


    Als Vitala dann Marcus besorgt ansah und nachgefragt ob es ihm gut ging, musterte sie den Knaben genau. Er wirkte etwas angeschlagen von seinem Sturz. Und zumindest der Kratzer an seinem Arm sollte ausgewaschen werden, ehe sich die kleine Wunde entzündete. Kurzerhand steuerte sie einen der Brunnen an und bedeutete dem Knaben sich zu setzen. „Lass dich einmal ansehen!“ Zwar verstand sie nicht wirklcih etwas von Medizin, aber ihr rudimentäres Grundwissen reichte aus um zumindest einen kleinen Jungen kurz zu verarzten.

  • Marcus legte den Kopf in den Nacken und sah Vitale so an. Dazu nickte er. “Alles bestens,“ antwortete er flacksig und überlegte einen Moment, was er über sich erzählen könnte. Da deutete Calvena ihm, dass er sich mal setzen sollte. Das tat er nur zu gerne, denn das Ziehen im Fuß war beim Laufen nicht besser geworden.


    “Das ist nicht schlimm,“ kommentierte er den kleinen Kratzer, den Calvena eingehender begutachtete. Die kleine Wunde hatte der Junge schon wieder vergessen gehabt. So im Sitzen tat der Fuß auch nicht weh, weshalb Marcus Vitale ansah und zu erzählen anfing. “Ich bin schon fast sieben!“ Das war wirklich eine wichtige, wenn nicht sogar DIE wichtigste Tatsache, die es über ihn zu erzählen gab. “Ich habe mal einen echten Löwen gesehen! In Ostia. Er wurde von einem Schiff gebracht, in einem großen Käfig.“

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