Ein Hinterhof in der vicus nocturnus

  • »Na, dann viel Spaß als Herr im Haus«, prostete Caius noch und grinste dann, nachdem er seinen Becher halb leer gemacht hatte. Genau in diesem Moment, als Ahala sich noch lustig machte, kippte der lädierte Hahn von beiden hechelnd zusammen. Der Schnabel stand ihm offen und der halb zerfetzte Kamm lag um, das rote Stückchen am Hals wackelte bei jedem Atemzug, während der Hahn versuchte, sich noch mal hochzustemmen. Caius deutete auf den Verlierer.
    »Tja. Das war's dann wohl, möcht ich meinen.« Jemand stieg in den Ring hinein und klaubte den Verlierer vom Beoden auf. Der andere Hahn stieß ein klägliches Kikeriki aus, das kurz vor der Vollendung heiser verreckte. Den Gewinner nahm man auch aus dem Ring. Caius grinste breit. Ahalas Humor traf seinen eigenen. Bei der Bemerkung zu Cascas Abhandenkommen musste er laut lachen. Mit der freien Hand klopfte er Ahala auf die Schulter.
    »Seh schon, wir verstehen uns«, bemerkte er fröhlich, als er aufgehört hatte zu lachen.
    »Vielleicht hast du recht. Dann entgeht ihm aber was. Gleich geht's los.« Caius deutete auf den Einäugigen, der gerade Gewinne verteilte und von einem laut johlenden Pulk umgeben war. Auf der anderen Seite, etwas abseits, hatte man die zwei ramponierten Hähne gerade in Käfige gesteckt. Direkt daneben standen noch zwei Käfige. Und die Hähne da drin sahen um einiges größer und imposanter aus. Caius rieb sich innerlich schon die Hände.
    »He Centho, der rechte oder der linke, was meinst du?« fragte er und zeigte mit dem Zeigefinger der rechten Hand (in der er auch den Becher hielt).

  • Centho wusste nich ob sie schon wetten sollten noch waren ja die Wettekämpfe nicht getürkt also war das Ergebnis offen. Aber genau das machte ja den Reitz beim Wetten aus.


    „Ich werde auf den rechten setzten aber hallte dich mit den Einsätzen noch zurück ich denke wir sollten jetzt nicht über 10 Dinar wetten. Ich werde 5 auf den rechten setzten.“


    Sagte er und zeigte mit seinem Becher in die Richtung nach dem er sich die beiden Kämpfer angesehen hatte. Der Linke sah aus als wenn er heute nicht erst den erste Kampf bestritt was natürlich nichts hieß aber Centho war ehr geneigt sein Geld auf eine ausgeruhten Hahn zu setzen. Zumindest solange er nicht mit bekam das das schummeln jetzt los ging.

  • Ahala erwiderte Archias' Grinsen und kippte den Rest seines Weins in einem Zug hinunter, bevor er direkt die nächste Runde bestellte.
    "Oh danke, den werd ich mir schon machen, ich bin ziemlich zuversichtlich, dass mir da das passende einfallen wird. Vielleicht sollte ich die Gelegenheit für eine kleine gepflegte Abendgesellschaft nutzen, solange der alte Herr noch unpässlich ist. Den würde das ganze Jungvolk ohnehin nur langweilen, meint ihr nicht?"


    In diesem Moment kam die Schankmagd mit einem vollgepackten Tablett vorbei, und der Tiberier griff sich drei gutgefüllte Weinbecher, von denen er zwei direkt an seine beiden Begleiter weiterreichte, obwohl die noch gar nicht ausgetrunken hatten. Dann fiel sein Blick auf die beiden Hähne für die nächste Kampfrunde, und sowohl der ehrwürdige Durus als auch der verschollene Casca rückten schlagartig ganz weit nach hinten auf Ahalas Prioritätenliste. Einen Moment lang glitt sein Blick zwischen den beiden Käfigen hin und her, dann stand seine Entscheidung fest.


    "Also ich setze 10 auf den kleineren. Welcher ist das? Umbra oder Cruor? Der andere sieht imposanter aus, aber irgendwie ist mir der Kleine sympathischer. Falls er der Schatten ist, macht er vielleicht mangelnde Größe durch Geschwindigkeit wett." Reine Mutmaßerei natürlich, aber das machte ja gerade einen Teil des Reizes beim Spielen aus. Centhos gutgemeinten Rat hatte er bereits längst wieder vergessen, zwar war Ahala ohnehin kein allzu vom Verstand geleiteter Mensch, aber in Situationen wie diesen wurde auch noch das letzte bisschen davon durch reinen Instinkt und Bauchgefühl ersetzt.

  • Sim-Off:

    Casca is scheinbar echt verschollen


    »Klar, wär sicher nett«, bemerkte Caius bei Ahalas Vorschlag.
    Auch als Caius sich nochmal umguckte, sah er keinen Casca. Er grinste. Der Kerl hatte mehr drauf, als er gedacht hatte! Bei den Weibern hier holte er sich doch unter Garantie irgendwelche Läuse oder Krankheiten. Da hatte er Glück, wenn ihm bestimmte Teile nicht in einer Woche abgefallen waren. Caius besah sich weiterhin die Hähne.
    »Ich glaub der da-« Er zeigte auf den Rechten, der gleichzeitig auch der Größere war.
    »-ist Cruor. Und der andere Umbra. Ich weiß nicht genau.. Vielleicht mach Wendigkeit ja die Größe wieder wett?« Caius sah von Ahala zu Centho und zuckte mit den Schultern.
    »Ach, was soll's. Ich setze auch zehn auf Umbra. Plus eine Runde Wein, wenn der andere gewinnt«, fügte er hinzu und grinste.


    Inzwischen hatte jemand die beiden Holzkäfige hochgehoben und marschierte zur improvisierten Arena.
    »So, ihr geifernden Bastarde, kommen wir zum nächsten Kampf heute Abend. Es tritt an: der flinke Umbra gegen den starken Cruor! Ihr habt hoffentlich schon eure Einsätze gemacht!« der schartige Kerl rammte die beiden Käfige auf den Boden. Ein aggressives Fauchen drang aus dem einen. Caius wackelte mt den Augenbrauen.
    »Jetzt geht's los, Jungs«, freute er sich. Der hagere Kerl zog den Splint aus dem ersten Käfig und scheuchte den Hahn raus, dann trieb er den zweiten Hahn aus seinem Verschlag, und das Gejohle ging los. Caius kippte seinen Becher runter und drückte ihm einer der Schankmaiden in die Hand, damit er besser klatschen und gestikulieren konnte. Die beiden Hähne fixierten sich und plusterten sich auf, um sich größer zu machen und zu imponieren.
    »Zeig's ihm, jaaa!« feuerte Caius seine Favoriten an, den kleineren Umbra. Aber noch passierte nichts außer Imponiergehabe.

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