Habitatio | C. Terentius Primus

Primus richtete seine Schlafstatt ein. Thilo bezog den Raum nebenan.
Sie machten einen kurzen Rundgang und Thilo meinte trocken,
Also Primus,...dagegen ist die Casa Terentia ein Kaiserpalast...ich dachte als Tribun...
Primus klopfte ihm auf die Schulter und meinte,
Die Casa hat ja auch Tullia eingerichtet,...aber was soll´s Thilo,...für uns beide wird es schon für eine Weile reichen.
Der Rundgang endete im Atrium, wo Primus einfiel, daß er sich noch für das Essen umkleiden musste.
Sie gingen in den Rüstungsraum,...so genannt, weil hier alle Waffen und Rüstungsteile gelagert waren. Er war groß genug zum Umziehen und anlegen der Rüstung.
Ich denke der Lederpanzer reicht aus,...ich gehe Essen nicht in die Schlacht...
Thilo sah ihn skeptisch an.
Meinst du wirklich?...sie hat so ein fröhliches Schwarz,...
Sie war Schwarz, aber mit dem ganzen Schnickschnack würde sie nicht ganz so düster wirken.

Primus stand früh auf, wusch sich und kleidete sich in seiner Lauftunika und den Caligae mit denen er scdhon seit Jahren seine morgentlichen Läufe absolvierte. Er weckte Thilo und verließ das Haus.
Nach etwa einer Stunde kam er wieder und wusch sich.
Thilo hatte bereits ihre Habseligkeiten für die Reise gepackt und erwartete ihn mit einem ientaculum*. Es war karg, aber nahrhaft und nicht zu schwer.
Danach kleidete Thilo seinen Freund in seine Rüstung.
Warum eigentlich immer diese Schwarze? fragte Thilo während er die seitlichen Schnallen schloss.
Warum wohl,...sie ist am bequemsten,...reite du mal mit der da... er wies auf seine Prunkrüstung, welche einen eisernen Harnisch mit allerlei Treibarbeiten aufwies.
Thilo warf einen Blick auf das teure Stück und nickte,...
Primus kontrollierte nocheinmal seine Ausrüstung, dann verließen sie die Habitatio in Richtung Pabula...ein Ritt durch halb Italia würde sicher lange dauern...

Thilo saß faul in der Sonne als Primus zurückkam. Jedoch duftete aus der Küche ein anständiges Menü.
Als er Primus gewahr wurde begab sich Thilo zu ihm und servierte ihm das Essen. Primus schnupperte und brach sich gleichzeitig etwas Brot ab.
Was ist das?...
Thilo zog die Schultern hoch und entgegnete grinsend,
Och,...ich hab´das Rezept von einer süßen Marktfrau,...sie hat es von ihrer Großmutter aus Hispania.
Primus zuckte die Schultern weil ihm das nicht wirklich weiterhalf und langte zu.
Zwischen zwei Bissen fragte er,
...irgendwelche Briefe,...?

Thilo schlug sich an die Stirn und hob beide Hände......mea culpa!...bin schon weg!
Und verließ flugs die Habitatio.
Primus genoß das Essen und fragte sich warum die Marktfrau Thilo eigentlich das Rezept,...nein...er fragte es sich besser nicht.
Er kratzte gerade mit einem Stück Brot den teller leer als Thilo zurück kam und ihm zwei Briefrollen hinlegte.
Sieht offiziell aus,...komisches Siegel...!?
Er zerfurchte die Stirn und sah Primus fragend an.
Dieser kannte die Ungeduld seines Burschen und öffnete die erste Rolle, nachdem er sich die Finger gesäubert hatte.
Umständlich löste er das Siegel ohne es zu zerbrechen und reichte es dem Dankbaren Thilo, der diese Siegel sammelte.
Langsam rollte er den Brief auf und las...

Er war sprachlos,...sah Thilo an,...der sah ihn an...Ja wie?...und ...was steht drin?
Primus reichte ihm den Brief und öffnete den anderen.

Er legte ihn zurück und lehnte sich in seinem Sessel zurück...sah aus dem Fenster.
Thilo´s Stimme dran an sein Ohr,...er hörte ihn irgendwas sagen, von germania,...die alten Kumpels wiedersehen,...jetzt packen,...wann...
Langsam hob er die Hand,...gebot ihm zu schweigen. Dann, nach einer unendlichen Phase der Ruhe erhob er sich und rückte seinen Lederpanzer zurecht. Leicht nickend begab er sich zur Türe und meinte,
Fang´an zu packen,...ich denke wir reisen Morgen hier ab.