Arvina schwitzte. Dazu keuchte und schnaufte er noch wie ein Gerät das erst einige jahrhunderte später erfunden und unter dem Namen Dampflokomotive bekannt werden würde. Den Weg von seiner Heimatstadt bis nach Rom hatte er auf dem Wagen zurück gelegt. Doch innerhalb der Stadt hatte er nicht wie ein Gepäckstück auf dem Wagen sitzen bleiben wollen. Was hätte das denn für einen Eindruck gemacht? Schließlich wollte er seinem Onkel Balbus keine Schande bereiten.
Aber Moment. Arvina blieb apprupt stehen, so dass er gleich von hinten angerempelt wurde. Er verfluchte er dieses furchtbare und dichte Gedränge. Hatte er eigentlich noch den Brief von seinem Vater? Er wusste das er ihn zu Beginn der Reise gehabt hatte, aber wo war er jetzt? Als er so in Gedanken dastand und sich genauer umschaute fuhr der Wagen mit seinem Gepäck leider weiter. Was ja an sich kein Problem gewesen wäre, wenn Arvina schnell gewesen oder er eine Ahnung gehabt hätte wo das Haus seiner Familie hier in dierser götterverdammt großen Stadt eigentlich war.
"He! Halt! Du götterverdammter Sohn einer Hündin! Warte!" rief er dem Wagen noch zu, der weiter vorne um eine Ecke bog und dessen fahrer in offenbar nicht hörte. oder nicht hören wollte. Er walzte sich durchs Gedränge, was ihm einige böse Blicke und Verwünschungen einbrachte-die Menschen hier waren ja schon ganz schön unfreundlich- als er wenig später die Ecke erreichte um die sein Gepäck gebogen war.
Dort sah er: Nichts! Oder besser beschrieben viel zu viel. Auf den Straßen wimmelte es von Menschen und Wagen, aber nirgends konnte er den Wagen mit seinen Sachen erblicken.
Wunderbar! Er setzte sich auf einen Brunnenrand und schaute erstmal was er noch in seiner Umhängetasche hatte. Etwas zu trinken, einen Kanten Brot, ein paar Sesterzen...und der gesiegelte Brief an seinen Onkel. Glück gehabt! Sollten seine Kleider nicht ankommen wäre das zu verschmerzen, aber Hauptsache er hatte den Brief. Sicher würde sein Vater ihn darin überschwänglich loben, schließlich hielt er ihn talentiert genug hier in Rom Karriere zu machen. Das hatte er zumindest zu ihm gesagt.
Da er nun eh keine Ahnung hatte wo er hinmusste konnte er auch erstmal eine Pause machen. Wenn er jetzt seine Verpflegung aß, würde er die Sachen wenigstens nicht tragen müssen. Also mampfte Arvina sein Brot und leerte seine Flasche mit verdünntem Wein, während er das Treiben auf der Straße vor sich beobachtete.
Fühlt sich jemand berufen mir zu helfen?