Vilija

  • Reichlich irritiert sah Narcissa den jungen Mann an, der zuvor noch mit Titus gesprochen hatte und bei dem sie sich ob der Vertrautheit nicht sicher gewesen war, ob er nun zur Familie gehörte oder lediglich ein Freund der Aurelia war. Jetzt hob sie kritisch die Brauen und musterte ihn. Dass er sie bei ihrem Namen ansprach ließ eigentlich nur einen Schluss zu: Familiennmitglied - aber welches? Sie suchte in ihrer Erinnerung...Auf einmal erhellte sich ihr Gesicht. "Imbrex!", strahlte sie. "Wie lange ist es her? Sechs Jahre vielleicht?" Herzlich erwiderte sie seine Begrüßungsumarmung. "Du hast dich von deinem Wesen her überhaupt nicht verändert", neckte sie ihn angesichts des Kompliments, das ihr einen leisen Hauch von Rot auf die Wangen gezaubert hatte. "Wahrscheinlich steckst du bis über beide Ohren in deiner Arbeit." Tatsächlich war der Sklavenmarkt der wohl am wenig geeignetste Ort für eine Familienzusammenführung. "Was hast du denn gemacht, all die Jahre? Warst du die ganze Zeit hier in Rom?", sprudelte es ungewohnt aufgeweckt aus ihr hervor. Bei anderen Familienmitgliedern war sie etwas zurückhaltender gewesen. Aber kein Wunder, schließlich waren sie damals ganz frisch nach Rom gekommen und hatten praktisch niemanden so richtig gekannt. Dementsprechend hatten sie auch nicht gewusst, was - oder wer - da auf sie zukommen würde. Imbrex dagegen hatte sie vor allem als sie noch Kinder waren, recht häufig besucht. Und Narcissa hatte ihn schon damals sehr gern gehabt. Sie versuchte Veränderungen an ihm festzustellen. Seine charmante Ader zumindest hatte er nicht verloren....


    "Salve Tiberia!", erwiderte Narcissa die Begrüßung mit einem Lächeln. "Nein, seine Rede war recht kurz...ein klarer, knapper Stil", antwortete sie. Sie bemerkte das auffallend strahlende Lächeln, dass sie Titus zeigte. Warum hatte sie sich zuvor nur versteckt? Was hatte sie sehen wollen? Sie sah kurz zu Titus empor. Vielleicht, ob Titus mitbieten würde? "Schade, dass wir nicht mehr haben hören können...",fuhr sie dann bedauernd fort. "Gibt es in nächster Zeit wieder Reden, die es lohnt sich anzuhören?" Sie stellte die Frage an niemanden direkt.

  • Leicht zuckte sie ratlos die Schultern, sie hatte keine Ahnung, warum Septima so abseits stand. Doch darüber konnte sie nicht weiter nachdenken, denn in diesem Augenblick wurden sie erkannt. Zunächst zeichnete sich Verwirrung auf ihren hübschen zarten Zügen ab, doch dann zeigte sie ein wunderbares Strahlen und ein herzliches Lächeln. „Du meine Güte“, murmelte sie und fand sich dann einen Augenblick später in einer herzlichen Umarmung wieder. „Das ist aber wirklich lang her, Publius!“ lächelte sie und konnte endlich sein Gesicht zuordnen. Irgendwie war es ihr peinlich das sie einen ihrer engsten Verwandten nicht erkannt hatte. Während Narcissa nun ein wenig von ihrer doch recht unbefangenen Seite zeigte, wurde sie etwas zurück haltender. Aufmerksam folgte sie dem Gespräch.


    In diesem Moment kam dann auch Septima dazu. „Salve!“ grüßte sie diese, herzlicher wie es ihre Schwester tat.

  • Rom, nun war ich wieder an dem Ort an dem meine Karriere angefangen hatte. Gespannt wie es nun mit mir weitergehen sollte sah ich bei einer Auktion zu. Die Namen des Käufers und des Mitbieters waren mit unbekannt, die Familien allerdings nicht. Das hieße, halt stopp. Germanicus Sedulus? War der nicht zur selben Zeit in Germanien als sein Patron dort Legatus war? Na klar! So beschloss ich zu ihm hinüber zu gehen und ihn zu begrüßen.


    Huch, er war ja nun Senator.


    Salve Sentor Germanicus Sedulus. Ich weiß nicht ob du mich noch kennst. Als du in Germanien warst, war ich Scriba Provincialis und vielleicht später sogar Magister Officiorum des Senators Vinicius Lucianus. Ich bin quasi gerade auf dem Weg zu ihm.

  • Zitat

    Original von Lucius Hadrianus Iustus
    Rom, nun war ich wieder an dem Ort an dem meine Karriere angefangen hatte. Gespannt wie es nun mit mir weitergehen sollte sah ich bei einer Auktion zu. Die Namen des Käufers und des Mitbieters waren mit unbekannt, die Familien allerdings nicht. Das hieße, halt stopp. Germanicus Sedulus? War der nicht zur selben Zeit in Germanien als sein Patron dort Legatus war? Na klar! So beschloss ich zu ihm hinüber zu gehen und ihn zu begrüßen.


    Huch, er war ja nun Senator.


    Salve Sentor Germanicus Sedulus. Ich weiß nicht ob du mich noch kennst. Als du in Germanien warst, war ich Scriba Provincialis und vielleicht später sogar Magister Officiorum des Senators Vinicius Lucianus. Ich bin quasi gerade auf dem Weg zu ihm.


    Sedulus hatte sich der Auktion schon abgewandt als er aufeinmal von der Seite angesprochen wurde...
    Es konnte sehr gut sein dass er den Mann von wo her kannte, nur ob es jetzt aus Germanien war oder sonst wo her wußte er nicht. Hätte er seinen Namen genannt, wäre es für ihn vielleicht ein klein wenig hilfreicher gewesen.


    Salve ähm... Wenn du mir jetzt noch deinen Namen nennst, könnte ich dich sogar ansprechen ehemaliger Scriba Provincialis so wie Magister Officiorum.


    Als er die Titel so aufzählte lächelte er den Mann vor sich an. Er hatte zwar gerade eine Sklavin "verloren" aber dies machte ihm nichts aus, im Gegenteil.

  • Oh entschuldige bitte Senator Germanicus Sedulus. Mein Name ist Lucius Hadrianus Iustus.


    Hatte ich doch glatt vergessen mich vorzustellen.


    Wie ich sehe hast du es seit deinem Tribunat und deiner Quaestur weit gebracht, meinen Glückwunsch dazu.


    Ich nickte dem Germanicer leicht zu und hoffte, dass ich ihn nicht aufhielt.

  • Zitat

    Original von Tiberia Septima
    Noch ehe Septima ihren eigenen, inneren Kampf ausgefochten hatte, gab Corvinus sein Gebot ab und der Sklavenhändler nahm es an. Somit war das dreckige Etwas in den Besitz des amtierenden Aedils übergeganben. Unweigerlich schüttete es die junge Frau bei dem Gedanken, dass die Sklavin nun in die Villa Aurelia kommen würde. "Hoffentlich macht sie gewaschen einen besseren Eindruck.'


    Mit einem Lächeln setzte sich Septima in Bewegung und ging nun auf die Familie zu, von der sich gerade Corvinus und der Duccier entfernten. Ein glücklicher Zufall. "Salvete." grüßte sie die Zwillinge und Imbrex. Ihrem Mann schenkte sie ein besonders erfreutes Lächeln, immerhin hatte Ursus die Sklavin nicht gekauft, sondern Corvinus. "Die Res gestae von Aurelius Avianus scheint nicht besonders lange gedauert zu haben." stellte Septima fest.


    Ursus konnte wirklich nur staunen. Die Villa Aurelia mußte fast leerstehen, wenn man sah, wer hier alles versammelt war. Lachend schüttelte er den Kopf, als die Blümchen und Imbrex ihr Wiedersehen feierten. "Ja, lieber Vetter, das kommt davon, wenn man sich hinter der Arbeit verschanzt und sogar die gemeinsamen Mahlzeiten ausläßt. Du solltest Dich was schämen, die Mädchen noch nicht begrüßt zu haben." Er grinste dabei so breit, daß der Vorwurf nur ein Scherz sein konnte.


    "Meinen Glückwunsch zu Deinem Kauf, Marcus." Ursus hatte spätestens als die Mädchen ihren Bedarf angemeldet hatte, ernsthaft darüber nachgedacht, für die junge Blondine zu bieten. Doch gegen die eigene Familie bot man nicht. Außerdem konnten Flora und Narcissa ja Corvinus fragen, ob der seine Sklavin ab und an entbehren konnte.


    Schließlich gesellte sich auch Septima noch dazu. Sie schien strahlender Laune zu sein. "Salve, Liebes", begrüßte Ursus sie auf höchst vertrauliche Art. "Ich wußte gar nicht, daß Du auf der Suche nach weiterem Personal bist? Suchst Du etwas Bestimmtes?" Er fragte keineswegs unfreundlich. Seine Frau war für ihren Teil des Haushaltes zuständig. Und wenn sie Bedarf sah, dann wurde eben gekauft. Geiz gehörte nicht zu den schlechten Eigenschaften von Ursus. Was seine Frau für nötig erachtete, sollte sie auch bekommen.

  • Die herzliche Begrüßung zwischen Imbrex und den beiden Zwillingen war Septima nicht entgangen und sie nickte dem Aurelier kurz grüßend zu. „Aurelius Imbrex.“ Obwohl dieser selten bis gar nicht zur all abendlichen Cena erschien, war er der einzige in der Familie, der ihr vom kennen lernen her noch fehlte, somit war kein anderer Name mehr offen. Septima hoffte sehr, damit nicht falsch zu liegen. Außerdem würde der Aurelier schon gute Gründe haben, um der Cena fern zu bleiben.


    Dann wand sie sich an ihren Gemahl. Seine vertrauliche Anrede war ihr fast ein wenig peinliche, hier mitten in der Öffentlichkeit, aber an sich sollte ruhig ganz Rom denken, dass sie ein Traumpaar waren, welches sich zwar nicht gesucht, aber denn noch gefunden hatte. Somit erhielt Ursus als Dank ein strahlendes Lächeln, welches ihre vollen, roten Lippen teilte und die hübschen, weißen Zähne zeigte.


    Anschließend stutzte Septima und das Lächeln wich langsam aus ihrem Gesicht. Dachte Ursus tatsächlich, sie sei auf der Suche nach weiteren Sklaven für den Haushalt der Aurelier. Wozu denn bitte? Sie hatte ihren eigenen Leibwächter und ihr Leibsklavin mitgebracht, mehr brauchte sie nicht für ihr eigenes Wohlbefinden. Und die Hauptaufsicht im Haushalt der Aurelier führte doch wohl Celerina, sie war schließlich die Frau von Corvinus, dem Hausherren.


    „Nein, an sich war ich nicht auf dem Weg zum Sklavenmarkt. Ich habe dort vorne an den Ständen geschaut, als ich euch vorbei gehen sah.“ Septima deutete grob in die Richtung, wo der Stand mit den ganzen Schreibutensilien gewesen war. „Und ihr?“ stellte sie kurz und knapp die Gegenfrage und warf einen fragenden Blick in die Runde.


    Narcissa oder Flora, eine von beiden, hatte gerade nach anderen interessanten Reden gefragt, doch weder Ursus noch Imbrex waren darauf eingegangen. „Ich weiß gar nicht. Ursus? Sind die Res Gestae nun alle beendet, oder steht noch jemand aus?


  • Mit diesem Namen konnte er schon ein klein wenig mehr anfagen.


    Ja ich glaube ich erinnere mich. Man tut eben was man kann.


    Lächelte Sedulus den Mann an welcher sich als Hadriani vorgestellt hatte.


    Und du kommst gerade aus Mogontiacum?


    Da fiel Sedulus etwas ein. War nicht ein Hadrianus ein Klient seines Onkels?


    Sag mal, du hast doch nichts mit Hadrianus Subdolus zu tun oder etwa doch?

  • Ja so ist es. Ich hatte mehr oder weniger ein wenig Heimweh nach Italia. Hier ist der Winter eben doch nicht so lang und kalt wie in Germania.


    Antwortete ich mit einem Lächeln. Obwohl Germania ja auch etwas hatte, aber nicht auf dauer. Zumindest nicht für mich.


    Doch habe ich. Erst ist mein Vater. Warum fragst du Senator?


    Fragte ich auch sogleich ein klein wenig verwundert nach. So groß war die Familie nun auch nicht und dass man die Hadriani hier in Rom kannte wunderte mich schon ein klein wenig.

  • Die Einen hatten Heimweh und die anderen Fernweh. Und dann gab es wiederum welche die nicht genau wußten ob sie lieber Zuhause bleiben sollten oder sich auf die Wanderschaft begeben. Sedulus hatte letzteres schon hinter sich gebracht.


    Da magst du schon recht haben Hadrianus Iustus. Aber sag, was gibt es denn Neues aus Mogontiacum? Steht die Casa Germanica noch?


    Die Frage war, gab es denn überhaupt Neuigkeiten von dort.


    Ach da schau an, was ein Zufall. Mein Onkel, Germanicus Avarus ist deines Vater Patron. Drum war mir dein Name dann auch ein Begriff.

  • Was war dass denn für eine Frage, steht denn die Casa Germanica noch? Warum sollte sie denn nicht mehr stehen? Und wenn, so wäre dies doch bestimmt schon bis hierher durchgedrungen. Senatoren halt...


    Naja, es hat sich für eine Weile eine Bande dort breit gemacht und für Unruhe gesortgt. Aber sie scheint sich irgendwie wieder verflüchtigt zu haben. Und ja die Casa deiner Gens stand bei meiner Abreise noch.


    Dann sah ich den Senator doch ein wenig baff an. Zufälle gab es.


    Ach, dass wußte ich ja gar nicht. Ist mein Vater denn hier in Rom?


    Es war schon eine ganze Weile her, als ich ihn das letzte mal zu Gesicht bekommen hatte.

  • Als Sedulus die Antwort auf seine Frage von wegen der Casa erhielt, kam ihm erst wie selten bescheuert diese war.


    Naja gut, Banden gibt es überall und wird es wohl auch immer und überall geben. Also gibt es in Mogontiacum nicht wirklich etwas Neues.


    Da Sedulus über die Klienten seines Onkels nicht so genau bescheid wußte, konnte er seinem Gesprächspartner auch keine genau Antwort geben.


    Was deinen Vater angeht Hadrianus Iustus, so kann ich dir leider nicht weiterhelfen. Vielleicht weiß mein Onkel ja etwas genauer über sein Verbleib bescheid? Komm ihn doch einfach in der Casa Germanica besuchen.

  • Ich nickte dem Senator zustimmend zu.


    Sicher. Mal mehr und mal weniger.


    Und so hatte sich dieses Thema für mich erledigt.


    Schade, wäre ja auch zu schön um wahr zu sein gewesen. Aber es hätte ja immerhin sein können. Dass ist natürlich eine Idee. Ich wollte eh noch meinen Patron Vinicius Lucianus aufsuchen, dann könnte ich ja dies im Anschluss machen. An Zeit soll es im Moment nicht scheitern, die habe ich im Überfluss.

  • Nun denn... Wenn du zu deinem Patron kommst, richte ihm doch bitte einen schönen Gruß aus. Und solltest du bei meinem Onkel vorgelassen werden, sage ihm ich hätte dich geschickt. Oder nein, sage es am besten gleich, dann wirst du mit Sicherheit vorgelassen.


    Sedulus nickte dem Hadrianus freundlich zu und verabschiedete sich dann.


    Hat mich gefreut dich wieder zu sehen Hadrianus Iustus. Vielleicht läuft man sich ja wieder einmal über den Weg. Vale!


    Sprach`s und machte sich auf den Weg.

  • Ich nickte dem Senator Sedulus zu.


    Werde ich gerne ausrichten Senator Sedulus.


    Ein wenig baff schaute ich den Senator an.


    Vielen Dank Senator, dass ist wirklich großzügig von dir.
    Ja, hat mich auch gefreut. Einen schönen Tag noch, vale.


    Als der Senator aus meinem Blickfeld verschwunden war und auch keine weitere Auktionen anstanden, beschloss ich nun meinen Patron aufzusuchen.

  • Vitale ging zügig. Er wollte den Kauf eines Sklaven hinter sich bringen. Es gab angenehmere Dinge, aber es musste sein. Sein gerade erstandener Olivenhain brauchte einen Sklaven.
    Er sah sich um. Er war es nicht gewöhnt nach Menschen wie nach Ware Ausschau zu halten. Früher hatte er Angestellte gehabt, aber keine Sklaven.
    Er sah sich die Menschen an. Ja, für ihn waren es Menschen. Für andere leider nicht. Nur Arbeitstiere.
    Er kam an einem jungen Mann mit leicht dunkler Haut und schwarzem gelockten Haar vorbei. Er fragte den Verkäufer:
    "Woher kommt dieser Sklave?"
    Der Verkäufer antwortete: "Ich kann nicht bei jedem von diesen Säcken wissen, woher sie kommen! Wenn er dir gefällt, sieh ihn dir ruhig genauer an."
    Vitale gefiel der Ton nicht. Er sprach den Sklaven in seiner eigenen Muttersprache an, um zu erfahren, ob er wohl aus seinem Heimatland kam: "Wie heißt du?"
    Der Sklave antwortete tatsächlich auf maurisch: "Ich bin Musa." Augenscheinlich erfreut, seine Sprache zu hören, strahlte er übers ganze Gesicht. Er schien sich Hoffnung zu machen, bei Vitale Interesse geweckt zu haben.
    Vitale entschloss sich sofort und bot dem Verkäufer 400 Sesterzen an.
    "Ha! Sieh ihn dir mal richtig an! Ein junger Mann im besten Alter. Gesund und kräftig. Der ist mindestens 600 wert!"
    "450" antwortete Vitale, denn auch er war zäh im Verhandeln. Dabei war schon jetzt klar, dass sie sich bei 500 Sesterzen treffen würden.
    Und so war es auch: "Gib mir 500 und nimm den Dreckskerl mit. Ein Maul weniger zu stopfen!"
    Vitale überreichte das Geld und sah Musa freundlich an. "Lass uns gehen. Ich werde dir auf dem Weg erklären, wie du für mich arbeiten sollst."
    Es würden sich wohl einige interessante Gespräche entwickeln.


    Sim-Off:

    Hat noch jemand Lust einzusteigen? Stoßt einfach dazu. Traut euch halt mal!

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