Die Gassen Roms

  • Jetzt half ich auch noch einer Lupa aus dem Schlamassel, den sie sich selber eingebrockt hatte. Still war sie wenigstens und ließ sich auch nicht ewig bitten zu folgen. Warum tat ich das überhaupt ? Mit seinen Gedanken wieder bei seinem Gespann und wie es weiter gehen sollte, lief er mit ihr und bog dann in eine Gasse ein, die ein Stück weiter auf eine der weniger frequentierten Hauptstraßen ging. Von hier aus kam er auch ohne große Umwege wieder zum Hippodrom. Ihr flehendes “ Bitte tu mir nichts.” holte ihn zurück. Abrupt blieb er stehen, presste sie gegen die Hauswand, griff nach ihrem anderen Handgelenk. Riss ihre Arme nach oben und drückte beide über ihrem Kopf an die Mauer “ Wie?… Tu mir nicht. Meinst du ich lasse dir eine Wahl ? Nur ein Sterbenswort und ich vergesse meine gute Kinderstube.” Fuhr er sie barsch an, sah die Angst in ihren Augen. “ Ist es nicht das was du willst?” Einen Moment war er versucht ihr noch mehr Angst ein zu jagen. Aber so wie sie da stand… Es reichte. Er ließ sie los und macht einen Schritt nach hinten, griff an seinen Gürtel…. Was sie in diesem Augenblick dachte konnte er nur ahnen. Eine schnelle Handbewegung in ihre Richtung. Verhalten klirrend fiel der Lederbeutel vor ihr auf den Boden. Er sah sie abschätzend an.“ Für dein entgangenes Geschäft. Geh in die Therme und dann suche dir andere, besser Gestellte. Sie haben mehr am Gürtel.” Mit dem Kopf in die Richtung nickend aus der sie kamen und einem schärferen Unterton. “Lass dich dort nie wieder blicken, sonst erlebst du den nächsten Tag nicht mehr. Verschwinde jetzt, ehe ich es mir anders überlege.” Innerlich schalt er sich einen Narren, jetzt hatte er ihr auch noch das Geld gegeben, womit er sich den Ärger in irgendeiner Kaschemme von der Seele trinken wollte. Der Abend war verdorben, die Nacht schon ziemlich weit fortgeschritten. Es war besser zurück ins Hippodrom zu gehen um für das morgige Training einigermaßen fit zu sein. Er kümmerte sich nicht weiter um die Lupa, was ging es ihn auch an, lenkte seine Schritte Richtung Hauptstraße.

  • Wie schon gesagt, vom Regen in die Traufe! Das, was der besoffene Dreckskerl nicht zu Ende gebracht hatte, weil ihm ein anderer in die Quere gekommen war, wollte nun mein "Retter" in Angriff nehmen. Männer waren eben wie Tiere. Die mussten einfach ihrem Trieb folgen! Nur dumm, dass er´s jetzt an mir auslassen wollte. Mein Flehen war gerade mal alles, was ich raus bekam. Zu mehr traute ich mich nicht. Ich zitterte, als ich wieder gegen die Hauswand gedrückt wurde und hoffte, alles würde jetzt schnell gehen. Diesmal wehrte ich mich auch gar nicht mehr, weil sowieso alle sinnlos war. Das würde ihn am Ende nur noch wütender machen und mein Leiden unnötig in die Länge ziehen. Und wenn dann am Ende ´n Messer zwischen meinen Rippen steckte und ich verreckte, na gut! Dann war das endlich das letzte, was ich auszuhalten hatte.
    Wenigstens flennte ich nicht oder wurde hysterisch. Ich war ungewöhnlich ruhig. Erst als er mich losließ, fiel ich wie ein Häufchen Elend zusammen. Langsam ließ ich mich die Hauswand runter gleiten, bis ich mich auf dem Boden zusammen kauern konnte und leise wimmerte. Ich hörte noch was, was wie ein paar Münzen klimperte.
    Dieser Dreckskerl! Was er dann noch von sich gab, war echt das Letzte! In der Beziehung war ich ja nicht empfindlich. Normalerweise prallten so dumme Sprüche von blöden Kerlen einfach an mir ab. Und mir hatten schon viele Kerle gemeine Sachen gesagt. Aber das war so fies und niederträchtig! Das tat richtig weh!
    Der Kerl war schon ein ein Schritte gegangen, da nahm ich den Beutel mit Münzen und warf sie ihm hinterher. Sein Geld wollte ich nicht. Auch wenn ich´s gut hätte brauchen können. Aber man hatte ja auch so was wie Ehrgefühl!
    "Dein dreckiges Geld brauch ich nicht! Ich bin keine von denen!" schrie ich schluchzend hinterher.

  • Der Beutel traf ihn im Rücken. Es hätte ihn zu keiner anderen Zeit gestört. Aber heute, heute just in diesem Augenblick war der Pegel erreicht, an dem der vernünftige Menschenverstand ade sagte und der rohe Urinstinkt hervorbrach. Schnaubend drehte sich Aretas um, sah sich suchend nach dem Beutel um , hob ihn wütend auf und ging zu ihr. Seine jugendliche Hitzköpfigkeit hatte sich noch hinzu gesellt. Als er sie dann da an der Hauswand sah, zögerte er, nur für den Bruchteil einer Sekunde. Packte dann ihren Oberarm und zog sie nach oben. Es war ihm egal ob er ihr weh tat. Sie hatte es nicht anders verdient. “ Ich bin keine von denen.” wiederholte er betont schnippig. Dann brüllte er ihr ins Gesicht “ Weißt du wie oft ich das schon gehört habe! Alle sind sie nicht so! Rede dich doch nicht raus! Wenn du nichts besseres kannst, als dich in der Gosse Roms anzubieten, dann ertränke dich lieber!” Es war raus und er fühlte sich wohler.
    Das erste Mal, dass er sie länger ansah. Na gut, kein verheultes Gesicht, aber kurz davor war sie. Ein ganz schicker Schmollmund, das passte zu der kleinen… Zicke ? Nein, Biest .. Auch nicht. So richtig fiel ihm kein Vergleich ein. Jetzt fing sie sicher gleich an zu heulen. Womit hatte er das nur verdient. Immer noch leicht gereizt sagte er. “Horch zu …Kleine…. Geh von der Straße, versuche es mit anderer Arbeit. Das ist nichts für dich. Du musst doch noch ein bisschen Stolz in dir haben. Das dreckige Geld, das kannst du annehmen, das ist von einem der Gauner aus der Gasse. Nimm es von mir aus als Schmerzensgeld.” Wenn sie wüsste wie es ihn schmerzte es ihr wieder an zu bieten. Diesmal drückte er ihr den Beutel in die Hand. “ Und du gehst in die Therme. Dein lieblicher Duft ist kaum noch zu ignorieren.”

  • Auf der einen Seite war ich echt stolz auf mich, so gut gezielt zu haben, dass ich den Kerl sogar noch getroffen hatte. Andererseits aber bedeutete das jetzt, dass er hundert pro zurückkam und sich für "mein Entgegenkommen bedankte", was er dann auch prompt machte. Mann, schon wieder hatte ich mich von meinen Gefühlen leiten lassen. Ich war manchmal einfach zu hitzköpfig und zu stolz, wenn es für mich besser gewesen wäre, das Maul zu halten und mich zu ducken. Aber so war ich ja schon immer. Und es war schwer, sich sowas wieder abzugewöhnen.
    Dieser Blödmann tat mir schon wieder weh, als er mich am Arm hochzog. Dann brüllte er auch noch, wie ein Gestörter. Faselte irgendwas von rausreden und sich anbieten in der Gosse Roms und so´n Scheiß. Mannonmann, hatte ich mal wieder in ´nem hinterwäldlerischen gallischen Dialekt gesprochen, den in Rom eh kein Aas verstand, gesprochen oder war der Kerl einfach nur blöd?
    Dann gab er mir auch noch ein paar Tipps mit auf den Weg, die locker auch was für ihn gewesen wären. Ehrliche Arbeit wäre auch was für ihn gewesen, statt Besoffene halb oder ganz totzuschlagen und dann deren Geld zu klauen. So, Klugscheißertypen konnte ich ja auf den Tod nicht ausstehen, die einem ständig vorsagten, was man machen soll aber selber die größte Scheiße fabrizierten. Aber dann reichte es mir, als er sagte, ich würde stinken. Na ja, er sagte es nicht so direkt, aber er hatte es so gemeint.
    "He, du Penner! Haste was an den Ohren? Ich hab gesagt, ich bin keine von denen. Kapiert? Ich nix lupa, capiche? Du meinst wohl, nur weil ich ´ne Frau bin und zufällig hier langgehe und so ein besoffenes Schwein mich blöd anmacht, bin ich gleich ´ne Hure? Mann! Is mal wieder typisch! Und deine tollen Ratschläge kannst du dir sonst wo hinstecken." Den Beutel den er mir gerade in die Hand gedrückt hatte, warf ich ihm einfach wieder entgegen. "Hier! Geld von ´nem Gauner, der ´nen anderen Gauner beklaut hat. So und jetzt lass mich in Ruhe. Ich muss nach Hause. Morgen früh muss ich wieder arbeiten." So, jetzt hatte ich´s ihm aber gegeben! Jetzt musste ich ihn nur noch zur Seite schupsen, damit ich an ihm vorbei konnte.

  • Heee, die Kleine hatte eine Stimme und was für eine. Aretas kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Etwas verdutzt machte Aretas schnell wieder den Mund zu und begann zu grinsen. Wie ein aufgeregtes Huhn, ja genau , ein kleines Hühnchen gackerte sie. Bei der Vorstellung begann Aretas zu lachen, konnte sich kaum noch halten. Ließ den Beutel mit dem Geld fallen, den sie ihm entgegen warf.
    Er wusste vor lauter Lachen nicht was er zu ihr sagen sollte. Eine Entschuldigung wäre angebracht gewesen, aber er war in dem Zustand nicht dazu in der Lage. Aretas stützte sich an der Hauswand ab und hielt sich den Bauch, er schmerzte schon vom lachen. Wenn sie jemand hier so stehen sah, dachte der sicher, Aretas hätten die guten Geister verlassen.
    Langsam fasste er sich wieder. Mehrmals tief Luft holend bekam er dann doch ein paar Worte heraus. “ Ich hab’s verstanden. Du nix Lupa.” Er musste sich das Lachen verkneifen. “ Dann hör genau her. Ich nix Gauner.” Ganz stimmte das nicht. Er hatte dem Kerl schließlich sein Geld abgenommen. Die Beweggründe waren da nebensächlich. Wieder kämpfte er mit dem Lachen, trat einen Schritt zur Seite. “Dann will ich dich nicht weiter daran hindern, nach Hause zugehen. Sonst hetzt du mir womöglich noch deinen Vater, deine Mutter oder deinen großen Bruder auf den Hals und ich bekomme Ärger mit meinem Dominus, weil ich grün und blau geschlagen, meiner Arbeit nicht nachgehen kann.” Aretas hatte sich wieder beruhigt. “ Dir dürfte bis nach Hause auch nichts passieren, so wie du …duftest.” Reflexartig nahm er die Arme vors Gesicht. Sie war im Stande und schlug ihn noch für seine Bemerkung. Er musste sich auch langsam in seine neue Heimstatt begeben sonst bekam er Ärger mit seinem Trainer und darauf wollte er es nicht ankommen lassen.

  • Was sollte das denn jetzt? Erst grinste er blöd und dann begann er sich bald schief und krumm zu lachen. Dabei ließ er sogar das Geld fallen. Hey, hatte ich irgendwas witziges erzählt oder noch schlimmer, hatte ich was verpasst? Im Gegensatz zu ihm fand ich daran gar nichts zum Lachen. Mannomann, man hatte ja auch schon von Leuten gehört, die sich totgelacht hatten.
    Er allerdings nicht, denn er kriegte sich wieder ein, der blöde Kerl. Hahaha, war das alles lustig. Ober so wie´s aussah, hatte er´s jetzt endlich gefressen, dass ich keine von den dämlichen Huren war, die sich hier in der Gegend herumdrückten.
    Und hey, was für ´ne Neuigkeit, der Typ war gar kein Gauner. Wenn das mal stimmte. Ich fing deswegen jetzt nicht an loszubrüllen, wie ´ne Irre. "Ach was! Is nich wahr!"
    Na, dann war ja alles klar! Er war kein Gauner, ich keine Lupa und klar, wenn er mich jetzt nicht gehen ließ, dann hetzte ich ihn meinen Vater samt der verkorksten Verwandtschaft auf den Hals. Und was? Er kriegte Ärger mit seinem dominus? Aha!
    "Keine Sorge, mein Vater hat sich schon rechtzeitig verpisst, als es noch Zeit dazu war und vom Rest meiner Familie lebt auch keiner mehr, der dir was antun könnte. Höchstens vielleicht Sermo, wenn er mitkriegt, dass du sein Eigentum beschädigt hast. Also dann." Ich zuckte mit den Schulter, nachdem ich ihn auf recht ruhige und trockene Weise beruhigt hatte. Aber mal ehrlich, stank ich denn wirklich so? Ich hatte mich heute Morgen gewaschen und gut, die Tunika war von gestern. Aber die hatte nicht gestunken. Gut, heute war´s richtig heiß gewesen, Ich hatte geschwitzt. Aber deswegen stank ich doch nicht!
    "Hast wohl ´ne empfindliche Nase, was? Lass mich raten, einer wie du ist in der Parfumbranche tätig! Das erklärt dann auch deine Bereitschaft zu Gewalt." Jetzt hätte ich mich totlachen können, aber das ließ ich dann doch besser.

  • Gute Nase, das hatte er. Aber Parfüm und Duftwasser herstellen, nein. „Ich bin kein Panscher. Mit der guten Nase das stimmt zum Teil, die muss man auch bei Pferden haben. Ich? ..ich arbeite in den Stallungen meines Dominus.“ Es stimmte in gewisser Weise, aber war nur die halbe Wahrheit. Gelogen hatte er nicht, nur eben nicht alles gesagt. „ Du gehörst also auch einem Römer und er würde vielleicht etwas unternehmen, wenn ich dich beschädige. Aretas räusperte sich. Wenn ich dir was tue, meinte ich? Du scheinst keine guten Aktien bei ihm zu haben, wenn er das nur VIELLEICHT tun würde.“ Er griff nach ihrer Tunika, zog fast zaghaft an ihr. „ Die sollte mal gewaschen werden. “ Dann lief er um sie herum. „ Die Subura ist nun mal keine Blumenwiese.“ dabei murmelnd. „ Ja, ansonsten hast du alle guten und schlechten Eigenschaften einer jungen Stute würde ich sagen, wobei mich das Gegackere vorhin, eher an ein kleines aufgeregtes Hühnchen erinnert hat. “ Schnell machte er zwei Schritte aus ihrem Schlag und Trittbereich und grinste. Damit hatte er bei seinen Cousinen genug Erfahrung gemacht. „ Ich kann dich auch bei deinem Dominus abliefern, aber das würde bei ihm mehr Fragen als Antworten aufwerfen.“ Grinsend blieb er stehen. Dann wurde er ernst. „ Das mit deiner Familie...geh jetzt am Besten. Vielleicht laufen wir uns ... Vergiss es.“ Ohne sich zu verabschieden dreht er sich um und rannte los. Nur kurz drehte er sich im Laufen um und rief. „Im Stadium Domitiani , ist bald ein Wagenrennen.“ Dann bog er um die Ecke. Bis zum Morgen waren es nur noch wenige Stunden.

  • "Aha, ein Stallbursche!" Genau so hatte er sich auch benommen, wie ein Stallbursche. Da konnten einem die Pferde echt leidtun!
    "Ja," sagte ich. Von dem riesen Wirbel, den ich mit Sermo zu Anfang hatte, sagte ich besser nichts, sonst hätte er nur wieder seinen Senf dazu gegeben, den sowieso keiner hören wollte.
    "Sermo würde dir ganz bestimmt die Rübe runter reißen, oder zumindest bei deinem dominus wegen Schadenersatzforderungen ankommen." Dann fing er an, an meiner Tunika rumzufummeln und gab seinen Kommentar ab.
    "Ach ja? Gut zu wissen!" Ob er noch mehr gute Ratschläge auf Lager hatte? Nein zum Glück nicht, aber eine Kostprobe seines Wissens um die Tierwelt gab´s gratis dazu. Sein Glück, daß er sich aus meiner Schusslinie entfernte, dieser Heini. Gerade wollte ich ´ne passende Bemerkung dazu machen, da begann er wie ein Buch zu plappern und eh ich mich versah, ließ er mich einfach stehn und lief weg.
    "Was? Wo? He, ich weiß doch noch nicht mal deinen Namen, wie heißt du? Ich heiße Caelyn!" Und schon war er weg! "Halt´s Maul da unten!", donnerte er plötzlich aus ´nem Fenster.
    Stadium Domitiani, keine Ahnung wo das war. Vielleicht fand ich´s raus und mit ein bisschen Glück… Ey, was dachte ich denn da? Hatte ich sie noch alle? Weshalb machte ich mir denn Gedanken, diesen blöden Kerl wieder zu sehen? Und warum hatte ich ihm auch noch meinen Namen hinterhergerufen? Ich konnte doch froh sein, daß ich ihn los war und ich immer noch lebte! Das beste war, wenn ich mich auch auf den Heimweg machte.

  • <Nemesis, fem., Tochter der Nyx und des Okeanos. Ausgleichende Gerechtigkeit in Form von blutiger Rache, unbarmherzig ausgeführt, bestraft vor allen Dingen Selbstüberschätzung, Hochmut und Herzlosigkeit.>


    Es hatte eine Weile gedauert, bis sie ihn ausgekundschaftet hatten. Der Mann war vorsichtig, oder hatte verteufelt viel Glück. Sie konnten ihn ja nicht einfach auf offener Straße abstechen vor hunderten Zeugen. Er war Magistrat. Treffender Weise mit Erbschaften betraut, was der ganzen Sache einen Hauch von Ironie gab. Und er wohnte bei einem Prätorianer, so dass die Möglichkeit, in sein Haus einzusteigen und ihn dort zu erledigen, auch weg fiel.
    Aber dort konnte er ja nicht ewig sein. Und sie hatten geschworen, alle drei, den Tod ihrer Schwester zu rächen. Ersäuft hatte sie sich, die arme Tertia. Einen Brief an die Mutter hatte sie hinterlassen und von ihrer Entehrung gebeichtet. Davon, sich in diesem Mann verliebt zu haben, ihm verfallen zu sein, sich ihm hingegeben zu haben mit Herz, Leib und Seele. Ich will ohne ihn nicht sein. Das hatte sie geschrieben. Nun, wenn das ihr Wunsch war, sollte sie im Elysium die Gesellschaft dieses Barbaren haben.


    Sie waren ihm gefolgt, schon zwei Tage, immer in sicherem Abstand. Der Mistkerl war vorsichtig, ging nie abseits der Straßen, hielt sich meist in den nobleren Gegenden auf. Doch heute, da hatten sie Glück. Heute musste er durch die Subura. Heute würden sie ihn nicht wie gestern und den Tag davor entwischen lassen.
    Sie folgten ihm. Der älteste der drei, Marcus Mutius Tacitus, schickte den Jüngsten, Quintus Mutius Commodus, durch eine Seitengasse voraus. Hier war ihr Spielfeld, hier kannten sie sich aus. Mit seinem Bruder Lucius Mutius Taurus folgten sie ihm weiter, den Abstand beständig verkürzend. Ob er sie bemerkte, war nun schon egal. Er bog ab, sie hinterher. Hoffentlich war Commodus in Stellung. Die Gasse war abgesehen von etwas zwielichtigem Gesindel leer, und die, die da waren, gingen aus dem Weg und sahen auffällig zu Boden, rochen bereits das Blut, dass sie vermuteten.
    Commodus stand am Ende der Gasse, so unauffällig wie jeder andere Fünfzehnjährige. “Hey, du!“ rief Tacitus ihr Ziel an. Als dieser sich leicht herumdrehte, zog Commodus einen Totschläger und briet ihm eins über. Mit schnellen Schritten waren sie bei dem Bruder, der einen aufgeregten Schritt zurückgesprungen war, und beständig “Ich hab ihn erwischt, ich hab ihn erwischt“ jubelte. Taurus ließ seine Faust noch einmal sicherheitshalber in das Gesicht des Mannes krachen und brummte nur abfällig.
    “Halt die Klappe, Qintus, und pack mit an“ kommandierte der Älteste. Ein Sack wurde dem Bewusstlosen über den Kopf gestülpt, ein paar Münzen in die Gasse geworfen für die Bettler, die noch immer da saßen, damit diese woanders hingingen, sollte jemand die Cohorten gerufen haben, und zu dritt schleiften sie ihr Opfer davon.



    Der Sack war entfernt worden, dafür waren die Arme über ein großes Joch gebunden, wie man es für Ochsen verwendete. Die Seile an den Händen waren so stramm gezogen, dass sie ins Fleisch schnitten, und man hatte ihn seiner Kleider entledigt. Und offensichtlich gehörte dieser Raum zu einer Gerberei oder lag in der Nähe einer Gerberei, denn der Gestank verriet dies überdeutlich.
    “Ich bin immernoch dafür, wir werfen ihn einfach gefesselt in die Jauchegrube und lassen ihn ersaufen. Soll Plautius sich darum kümmern, wir haben ihm doch genug gezahlt.“
    “Halt jetzt einfach die Klappe, du Weichei! In Scheiße zu ersaufen ist für den noch zu gut.“
    Zeitgleich noch von Taurus: “Schnauze, Bruder. Wenn du das nicht kannst, geh eben heim!“
    Commodus trat etwas zurück. “Ja, ich dachte ja nur. Ist ja gut. Ich will ja auch, dass er für Tertia leidet.“
    “Hör auf zu denken, bevor du dir noch weh tust.“
    “He, Marcus, ich glaub, er ist wieder wach...“
    “Ah, gut. Er soll es ja miterleben.“
    Schritte auf dem Steinboden, dann ein paar kräftiger Hände, das ihn auf die Knie zog. Ein hartes, grobschlächtiges Gesicht, das ihn angrinste. “Weißt du schon, warum du hier bist?“ Er sollte wissen, weswegen er leiden würde. Und er würde.

  • Schmerzen. Große Schmerzen.


    Sein Kopf dröhnte, als Vala sich daran versuchte die Augen zu öffnen. Das kühle Gefühl an seinem Hinterkopf ließ ihn erahnen, wie es dort aussah, und die Tatsache gefesselt zu sein erübrigte dann wiederum alle anderen Fragen. Ein leises Stöhnen drang durch seine Lippen ehe er es verhindern konnte, ein Moment der Unachtsamkeit. Ein weiterer.
    Wie genau war er hier eigentlich gelandet? Das Durchstöbern seiner Windungen brachte kein zufriedenstellendes Ergebnis, nein, es brachte ein äußerst frustrierendes: gefangen wie ein räudiger Köter. Er wurde nachlässig, verdammt nachlässig. Ein schuldiger war schnell gefunden: Rom machte ihn weich. Und jetzt brachte Rom ihn wahrscheinlich um.


    "Was bei..?", blinzelte er hinauf in drei Gesichter, die sich verschwommen zeigten. Licht war nicht unbedingt am präsentesten in diesem Raum, und die Nachwirkungen des Schlummerschlags taten ihr übriges um Vala noch eine Weile im ungewissen zu lassen wo er sich eigentlich befand. Aber er konnte ja schon einmal ins blaue raten, vielleicht kam er hier ja noch wieder lebend raus.
    "Wenn ihr Geld wollt, habt ihr euch wohl den falschen ausgesucht...", ächzte Vala, als er sich in eine Position bugsierte aus der er seine Häscher direkt anblicken konnte. Der Schleifer lüftete sich, und als er die Personen erkennen konnte, sagte ihm keins der Gesichter etwas. Bis auf den jungen Kerl... woher... warum... ach.


    "Bist du nicht der junge Commodus?", schnaufte Vala als er versuchte sich in eine halbwegs aufrechte Lage zu drehen ohne sich dabei die Gelenkte an den Stricken auszukugeln, "Doch.. der junge Commodus.. du hast eine Schwester.. wie hieß sie noch? Secunda. Richtig... Secunda... was bei den Göttern soll das hier? Nein, natürlich weiß ich nicht warum ich hier bin, verdammte Axt."


    'Macht mich los..' oder 'Man wird mich bereits suchen..' oder 'Habt Mitleid...' gehört nicht zu den Sätzen, die er von sich gab. Das war zu Klischeehaft, er konnte sich durchaus denken, dass man ihn nicht festgezurrt hatte, um ihn gleich nach seinem erwachen wieder loszumachen... man suchte ihn sicherlich auch nicht. Und Mitleid.. na.. Mitleid gehörte definitiv nicht zu den Sachen um die man in so einer Situation bitten sollte.

  • Zwei Köpfe ruckten zu dem Jüngsten, als dieser erkannt wurde, und der hob kurz leicht abwehrend die Hände. “Guckt mich nicht so an. Ich konnt' sie ja nicht allein zu dem Fest gehen lassen...“
    Taurus schüttelte leicht den Kopf, nur Tacitus sah ein wenig länger zu dem jüngsten hin.
    Als Vala dann auf die Schwester zu sprechen kam, kam Bewegung in die Truppe. Eine Rückhand klatschte brennend in sein Gesicht, als Tacitus ihm abfällig eine scheuerte wie einem kleinen Kind. “Ihr Name war Tertia. Muntia Tertia. Merk ihn dir, Barbar. Den Rest deiner kümmerlichen Existenz wirst du diesen Namen schreien.“ Und damit war wohl auch klar, wohin die Reise ging.


    Tacitus sah abfällig auf die nackte Gestalt vor sich und machte keinen Hehl aus der Abscheu, die er empfand, während er sich wieder gerade hinstellte und ein paar Schritte zurück ging, um seinem bulligen Bruder Platz zu machen. Commodus hingegen sah sich die ganze Szenerie aus der sicheren Entfernung mehrerer Schritte an und bemühte sich, möglichst männlich dabei zu wirken.
    “Und entweder, sie war dir so unwichtig, dass du dir diesen noch nicht einmal merken wolltest, oder wir tun der römischen Gesellschaft einen größeren Gefallen, als angenommen.“ Während Tacitus ruhig dozierte, ließ Taurus bereits seine Finger leicht knacken und sah Vala mit kaltem Blick an. Offenbar wartete er nur noch auf das Kommando des Ältesten. Dieser aber war in einen lehrerhaften Ton verfallen und redete ungerührt weiter, während er ein wenig durch den Raum flanierte. “Vielleicht ist es ja bei euch Barbaren so, dass ihr eure Frauen einfach schändet und dann zurücklasst. Hier aber ist Rom. Wir sind keine unzivilisierten, ehrlosen Wilden. Und wenn du dich an unseren Frauen vergreifst, müssen wir dir wohl ein wenig die römischen Sitten näherbringen.“
    Und just zum letzten Wort versinnbildlichte Taurus das etwas deutlicher für den Duccier, indem er ihm seine geballte Faust in die Magengrube rammte. Als Vala sich naturgemäß nach vorne beugte, bekam er dann auch gleich ein muntisches Knie gegen den Kiefer, so dass sein Kopf wieder zurückgeworfen wurde.
    “Das hier beispielsweise stellt sicher, dass wir deine volle Aufmerksamkeit haben und du noch einmal deinen Fehler bereuen kannst. Du hättest auch einfach irgendeine Lupa nehmen können, oder eine Peregrine. Aber nein, an einer anständigen, unschuldigen Römerin musstest du dich vergreifen. Und das können wir nunmal nicht zulassen.“

  • Über den Moment zu philosophieren, in dem man erkennt, dass man sterben muss ist so müßig wie darüber zu reden wie nass Regen sein kann. Vala hatte schon so oft in den Schlund Hels geblickt, dass er dieser Drohung mit einer Gleichgültigkeit entgegenblicken konnte, die an Fatalismus grenzte. Zum ersten Mal war er dem Tod gegenüber gestanden, als er mit kaum zehn Lenzen an einem Fieber erkrankte, dass das halbe Dorf ausgerottet hatte, in dem er und seine Eltern untergekommen waren. Das zweite Mal, als sein Vater ihn mit dreizehn zu seinem ersten Kampf mitgenommen hatte, und von einem Chatten so grün und blau geprügelt wurde, dass er dachte er würde im Leben nicht mehr aufstehen. Das dritte und vorerst letzte Mal, als er mit sechszehn den Tod seines Vaters rächte. Und dabei einen Speer in die Schulter bekam, dessen Wunde wenig später eiterte und sich entzündete, nur um von seiner todkranken Mutter als letzte Lebensaufgabe weggepflegt zu werden.
    Und jetzt das. Drei Kanalien, die die von Vala genüsslich weggebumste Ehre ihrer Schwester rächen wollten.


    "Sie hat es genossen... jeden einzelnen verdammten Stoß..", ächzte Vala unter den Hieben, "..es war nun nicht so, als hätte ich sie mit Gewalt genommen. Tertia, richtig... gott, das Mädchen war schon feucht als ich sie einmal angeblinzelt habe. Soviel zu eurem tollen Rom, ihr Dachpfannen."


    Wenn er hier schon sterben musste, und dessen war er sich gewiss, konnte er sie vielleicht wenigstens dazu bringen kurzen Prozess mit ihm zu machen. Nein, er fürchtete den Tod nicht. Nur vor dem Sterben hatte er eine Scheissangst, und er wollte das so schnell wie möglich hinter sich bringen.

  • Während die älteren der beiden Brüder ihn nur schweigend und grimmig ansahen, hatten seine Worte beim Jüngsten der drei offenbar Wirkung. “Du verdammtes Schwein!“ rief Commodus, als er auf den Duccier losstürmte wie ein wild gewordener Eber und ihm in vollem Lauf die Faust ins Gesicht donnern ließ. “Tertia war die edelste“ Schlag. [/i]“liebste“[/i] Schlag. “frommste“ Ein Tritt mit voller Wucht in den Bauch des noch immer knienden Ducciers. “keuscheste“ Noch ein kräftiger Tritt, der dafür sorgte, dass Vala zur Seite kippte, gefolgt von einem Schlag gegen die Schläfe, damit er endgültig zu Boden ging. “und tugendhafteste Frau in ganz Rom.“ Wie besessen prügelte der Junge auf Vala ein.
    “Hehehehe, guck dir den Kleinen an, Marcus“, lachte Taurus und sah sich das Schauspiel einfach an. Nur Tacitus schien nicht so sehr davon angetan. Er lachte nicht und ließ das ganze einfach einen Moment lang geschehen, ohne irgendeine Regung zu zeigen. Als Commodus den Kopf seines Gegners schließlich mit beiden Händen packte und auf den Steinboden schmettern wollte, schritt er schließlich ein und hakte seinen Arm einfach unter den Ellbogen des Jüngeren, womit er ihn daran hinderte. “Das reicht jetzt.“
    Commodus machte sich frei, donnerte seine Faust noch einmal in Valas Leib und schien weitermachen zu wollen, wurde jetzt aber von seinen beiden Brüdern zurückgerissen, so dass er nach hinten stolperte und auf seinen Hintern fiel. Sofort rappelte er sich hoch und es schien nicht klar, ob er nun weiter auf Vala einprügeln wollte oder doch auf den ältesten Bruder.
    Taurus trat einfach nur stumm in seinen Weg, während Tacitus Vala auf den Rücken drehte und ansah. “Mach dir keine Hoffnungen. So schnell geht das nicht.“ Und wieder dieses gefühllose Lächeln, mit dem er ihn auch schon begrüßt hatte.


    “Aber hast du gehört, was er über Tertia gesagt hat!“ Im Hintergrund hob Commodus anklagend eine Hand und stand unruhig vor seinem Bruder, an dem er nicht vorbei kam.
    “Ja, hab ich.“
    “Und du willst gar nichts machen? Du kannst doch nicht zulassen, dass er über ihre Ehre so redet, als wäre sie eine Lupa!
    Tacitus drehte sich leicht um. “Doch, Taurus wird nichts machen, solange ich es ihm nicht sage. Und du hältst jetzt die Klappe und deine Füße still! Oder du verschwindest und kommst wieder, wenn du ein Mann geworden bist.“
    Commodus biss die Zähne zusammen, knurrte etwas, das sich wie “Ich bin ein Mann.“ anhörte, kickte einen imaginären Stein beiseite und lehnte sich wieder an eine Wand.


    Nachdem die Situation nun geklärt war, wandten die älteren beiden sich wieder dem aus einigen Platzwunden blutenden Gefangenen zu. “Mein kleiner Bruder war etwas voreilig. Du sollst doch noch etwas lernen. Vielleicht fehlt dir so ein bisschen der passende Überblick.“
    Er nickte seinem Bruder zu, und dieser verschwand kurz aus Valas Blickwinkel, nur um mit dem Haken eines Flaschenzuges zurückzukehren und diesen an dem Joch in seinem Nacken festzumachen. Es dauerte ein paar Momente, bis alles richtig saß, und schon wenige Augenblicke danach fand sich Vala hochgezogen an einem Balken hängend. Sein Gewicht wurde von seinen festgebundenen Handgelenken getragen, während sein Körper gestreckt auspendelte. Zur Sicherheit warf ihm Taurus noch einen dicken Strick um die Beine, der ihn zusätzlich etwas nach unten zog. Er hing gerade so hoch, dass seine Zehen nicht mehr den Boden berührten. “Na, bequem?“ spottete der älteste und grinste ihn an.
    Einzig Commodus stand noch immer mit wütend versteinertem Gesicht an der Wand, die Arme verschränkt und keinen Ton von sich gebend. Vermutlich hätte er Vala schon längst getötet, die älteren beiden aber schienen ihm die Reise nicht so leicht machen zu wollen und ließen ihn erst einmal eine ganze Weile einfach so hängen. “Ich hatte ja überlegt, ein hübsches Feuerchen unter dir anzuzünden, nur leider sind offene Feuer in der Stadt nicht so gern gesehen. Und immerhin sind wir ehrliche Leute, die sich an Vertragsabsprachen halten. Wir wollen ja nicht, dass der gute Plautius Ärger wegen Abschaum wie dir bekommt. Von daher müssen wir wohl ein wenig improvisieren.“

  • Die erwartete Reaktion kam, doch Vala sah nicht in die schwarzen Augen Hels, sondern in die doch sehr kalten Augen seiner Peiniger. Das hatte also nicht geklappt. Was allerdings geklappt hatte, war ihm noch mehr Schmerzen einzubringen. Der Junge schlug zu wie ein Huhn, aber es reichte um sein Gefühl nicht unbedingt besser werden zu lassen...


    Als seine Perspektive schließlich bereichert wurde, hing Vala sehr nackt und sehr schutzlos in der Gegend rum.


    "Ich muss zugeben..", ächzte er unter der Last seines eigenen verdrehten Körpers und der festgezogenen Stricke, "..das bisschen Intelligenz hätte ich dir jetzt nicht zugetraut. Ich bin beeindruckt.. aber sagt mal, könnt ihr eigentlich noch was anderes als mich zuquatschen und um euch zu schlagen wie kleine Welpen? Da hat ja selbst Prima kräftiger zugepackt... und die konnte mit ihrem Mund auch noch Sachen anstellen, die mich nicht so gelangweilt haben wie euer Gequatsche hier."


    Wahrhaft starke Worte, die Vala da von sich gab, die jedoch immernoch nur einen Zweck verfolgten: ein schnelles Ende. Er wollte nicht leiden... er hasste Schmerzen. Wie jeder andere auch... und er sah verdammt nochmal keinen Weg, wie er sich hier draus befreien könnte.

  • Mit gespielt nachdenklichem Nicken verfolgte Tacitus die kleine Rede von Vala. “Starke Worte für jemanden, der sich wie ein Kätzchen hat fangen lassen. Vielleicht sollten wir dich wie eins behandeln und dich ersäufen...“ Er ging ein paar Schritte und legte überlegend seinen Zeigefinger ans Kinn. “Aber erst später. Lucius, würdest du?“ Er machte eine auffordernde Geste an den bulligsten der drei Brüder, der wieder einmal die Knöchel knacken ließ und einfach nur als Antwort grinste.


    Die nächste halbe Stunde wurde ausführlich dazu genutzt, Vala als lebendigen Sandsack zu missbrauchen. Wenn er drohte, ohnmächtig zu werden, machten sie eine Pause. Irgendwann hatte Taurus dann einen Schilfstock in der Hand, den er statt seiner Fäuste benutzte und Vala ein paar blutige Striemen am Rücken verpasste. Doch irgendwann brach das Ding. Und irgendwann wurden die Pausen länger als die Misshandlungen, und schließlich mussten sie ihn runterlassen, ehe er drohte, noch gänzlich ohnmächtig zu werden aufgrund des Drucks auf seiner Brust. Taurus schwitzte mittlerweile selber wie ein Stier, und Tacitus rieb sich immer wieder die Schläfen. Und auch Commodus schien zufriedengestellt, denn er kam näher und betrachtete den am Boden liegenden Gefangenen zufrieden. “Na, jetzt spuckst du nicht mehr so große Töne, Barbar.“


    Tacitus beriet sich kurz etwas mit Taurus. Viel machte der Duccier nicht mehr her. Allzu lange konnten sie es nicht mehr herauszögern, schon jetzt verlor er andauernd immer wieder das Bewusstsein und musste erst wieder wach gemacht werden. Und der Tag war schon weit vorangeschritten. Leise berieten sie sich, als es an der Tür klopfte. Tacitus sah kurz erschreckt auf und wandte sich an seine beiden Brüder. “Wenn es Ärger gibt, lasst ihn verschwinden.“
    Er ging zu der Tür und nur die Fetzen eines Gesprächs drangen zu ihnen herüber. Etwas von “Wir haben bis Sonnenuntergang bezahlt...“ und “Hab dich nicht so!“, immer wieder ein “Ja, wird nichts auf dich zurückfallen“ und von “Nein, du kannst nicht reinkommen!“ Die Worte wurden energischer, und die beiden hiergebliebenen Brüder unruhig. Etwas lief ein wenig nicht so, wie es gedacht war.
    “Quintus, die Klappe da hinten...“ Offensichtlich war die Situation hier für Taurus zu heiß, denn er kommandierte den Bruder zu einer Tür, die dieser auch gleich mit angespannten Bewegungen öffnete. Licht fiel herein und der nicht unbedingt appetitlichere Gestank des Tibers, der hier wohl entlang floss. Man hatte die Gerberei hier gebaut, um die gegerbten Felle dann auch gleich in den Fluss hängen und waschen zu können, ehe sie ausgereckt wurden. Auch hatte man so auch alles benötigte Wasser und Abwasser vor Ort.
    Der Lärm an der Tür wurde lauter. Vala wurde mit einem Messer von den Stricken losgesäbelt. Da er nach dem langen Hängen nicht aufstehen konnte, schnappte sich Taurus den einen Arm und Commodus den anderen, und sie schleiften ihn über den harten Steinboden zu der Tür. “Tja, fututor, hast es wohl doch geschafft, wir haben leider keine Zeit mehr.“
    “Das ist für Tertia“ zischte Commodus noch zwischen zusammengebissenen Zähnen und rammte Vala zum Abschied ein Messerchen in die Seite. Danach war es nur noch ein kleiner Schubs in die Fluten des Tibers.


    Kaum zehn Sekunden später kam auch schon ein wütender Plautius an Tacitus vorbeigedrängelt und sah sich wütend um.
    “Ich hab doch gesagt, kein Grund zur Panik. Hier ist alles in Ordnung. Siehst du.“
    Der Mann sah sich um und deutete auf das Blut auf dem Boden, das Joch und den zerbrochenen Schilfstock. “Und was ist damit?"
    Tacitus stellte sich dazwischen und hob beschwichtigend die Hände. “Nichts. Gib uns einfach noch eine Stunde, und alles wird in bester Ordnung sein. Ich versprech es dir. Bitte, Plautius.“
    Der Mann grunzte noch einmal unwillig, verließ aber tatsächlich die Räumlichkeiten. “Eine Stunde! Nicht einen Augenblick mehr!“
    Tacitus rieb sich wieder die Stirn, als sie unter sich waren und sah sich dann resigniert blickend die Brüder an. “Und, wo ist er?“
    “Wir haben ihn in den Fluss geworfen.“
    “Ihr habt WAS? Ich hoffe, er ist tot.“
    “Keine Sorge, ich hab ihm noch ein Messer in die Rippen gejagt!“ Commodus blickte reichlich stolz drein. Der erste Mann, den er wirklich getötet hatte.
    Dennoch erhielt er von seinem Bruder einen wenig freundlichen Schlag auf den Hinterkopf. “Die KEHLE, du Idiot! Man rammt es einem Mann in die Kehle, wenn man sicher sein will, dass er krepiert.“
    “Ach, reg dich nicht auf, Marcus. Der Kleine hat das schon gut gemacht fürs erste Mal. Außerdem ist der Barbar untergegangen wie ein Stein. Den fressen die Fische.“
    “Das will ich euch auch geraten haben!“
    Wütend wurde zusammengepackt, und nach einer Stunde erinnerte wirklich nichts mehr an das, was hier geschehen war.

  • Schmerz. Schwarz. Schmerz. Schwarz. Schmerz. Schwarz. Schwerz. Schmarz. So einfach wie sich so ein Wort drehen ließ, drehte Valas Geist sich unter den Misshandlungen seiner Peiniger. Er hatte im Laufe seines Lebens schon einiges an Prügel kassiert, das brachte es einfach mit sich, wenn man ein Vala war, aber das hier, das war die Abreibung seines Lebens. Und die letzte.


    Vala starb. Das wurde ihm klar, als er zum vierten Mal wach geklopft wurde, als würde er zurück über die Linie geschoben, über die man ihn kurz zuvor geprügelt hatte. Die Schmerzen, die ihm daraufhin von dem Rohrstock zugefügt wurden taten ihr effektivstes um ihn wieder in die Ohnmacht zu pusten. Hin und her... irgendwann hatte er nicht einmal mehr die Kraft zu schreien, weil die Schmerzen einfach ineinander übergingen und Vala schlaf in den Seilen hing, den Körper blutig geschunden und das Atmen kaum mehr als ein Ausgleich von Luftdruck. Jeder Schlag prügelte ihm sein Leben ein Stück weiter aus dem Leib, jeder Schlag sorgte dafür, dass er sich weiter der Stelle näherte an der die Nornen seinen Faden trennen würden, und jeder Schlag brach seinen Geist ein Stück weiter enzwei. Das Lachen seiner Peiniger, die wütenden Schreie, als er wieder in Ohnmacht fiel, die ganze Barbarei bekam er nur halb mit, der Nebel aus Schmerz und Schlaf war so dicht, dass kaum etwas zu ihm durchdrang. Als sie aufhörten ihn zu schlagen war Vala schon wieder in eine Ohmacht gesunken, vollkommen mit seinen Kräften am Ende, eigentlich nur noch halbwegs durchblutetes Gewebe. Der Stich in die Seite und der Sturz ins Wasser gingen an ihm vorüber wie eine giftige Spinne über das Kissen eines Schlafenden: wenn man sie bemerkte, war es vorbei.


    Als ging wirklich unter wie ein Stein, wurde von der Strömung mitgerissen und trudelte eine ganze Zeit lang unter Wasser umher. Da er sowieso kaum mehr atmete, machte sich das Wasser um ihn herum auch nicht sofort bemerkbar, und wenn, hätte er es eh nicht mitbekommen wie er ersoffen wäre. Ihn umgab nur Schwärze. Tiefe, undurchdringliche Schwärze. Und wie es unter den Sterbenden nunmal Tradition war, lief auch an Valas innerem Auge sein Leben an ihm vorbei. Sein Vater, aufgestiegen vom ehemaligen Peregrinen zum Quaestor und Tribun, nur um zu desertieren damit er bei seiner Mutter sein konnte. Verreckt in Alruns Armen. Seine Mutter, ebenfalls DIE schillernde Figur in seinem Leben; aufopferungsbereit, liebevoll, warmherzig. Seine alten Freunde, seine erste Liebe, sein erster Feind... allesamt ohne Ausnahme verschlungen vom Krieg, der jenseits des Limes herrschte und der so viele Leben verbrannte. Lando. Der Mann, den er übertrumfen wollte, genauso wie seinen Vater. Gestorben, gefallen wie ein Mann. Er hasste ihn dafür. Als auch dieses Figur im Nebel verschwand, machte der tote Vala sich darauf gefasst Hel zu begegnen. Wie oft hatte er sie schon gesehen? Zu oft... und jedes Mal hatte sie ihn wieder zurück geschickt. Wie eine Frau, deren Verehrer ihr noch zu jung war, und die ihn fortschickte damit er sich an jüngeren Mädchen die Hörner abstieß bevor er sich an ihr versuchte.
    Der Nebel ballte sich, und wenn das möglich war, wurde das Schwarz genau vor ihm noch schwärzer, bis es eine Gestalt ausspuckte, deren Gesicht Vala geschockt zurückweichen ließ, obwohl er selbst keine Gestalt hatte. Mit aufgerissenen Augen und in vor blanker Angst verschlucktem Schrei starrte Vala die Figur an, die also die letzte sein würde, die er in seinem Leben sah... und die ihn in Hels Reich geleiten würde. Es hatte eine gewisse Ironie, dass Hel ihm gerade diesen Geist in dieser Gestalt schickte. Das warme Lächeln und die stets verträumt dreinblickenden Augen zu einer Fratze des Todes gemacht.. zu SEINER Fratze des Todes. Sie streckte die Hand aus, lächelte ihn gar an und gab ihm wortlos zu verstehen, dass alles in bester Ordnung war. Auch wenn die elektrische Spannung in Valas Hirn weit von dem entfernt war, was man als Leistung bezeichnen konnte, sie reichte aus, um ihm einen letzten Funken Sarkasmus zu verleihen: ich wurde entführt, zusammengeschlagen, das Leben aus meinem Körper getreten, erdolcht und ertränkt, und du willst mir klarmachen, dass alles in bester Ordnung ist? Hel, oder wer auch immer das jetzt war, die diese für ihn so ergreifende wie in dieser Welt erschreckende Gestalt angenommen hatte, sie hatte einen komischen Sinn für Humor.
    Sie duldete keinen Widerspruch. Die ausgestreckte Hand deutete immernoch auf ihn, und er starrte sie eine halbe Ewigkeit lang an. Sie wiederholte ihre Aufforderung nicht, und ihm war klar, dass SIE wirklich alle Zeit der Welt hatte um ihn beim Zaudern zu beobachten. Aber hatte er eigentlich eine Wahl? Natürlich nicht! Er war schließlich tot.


    Als er ihre Hand ergriff, kam ein Stein aus dem nichts geschossen und schlug ihm gegen den Kopf. Augenblicklich war der Nebel verschwunden, trübes Sonnenlicht brach sich in dem dreckigen Wasser des Tiber, und eine Sekunde später realisierte Vala, dass er kopfüber im Wasser hing, von der Strömung gegen einen Stein im schlammigen Untergrund geschleudert. Mit festgebundenen Händen und Beinen brachte er es unter dem Schmerz seines Lebens fertig sich in der Strömung zu drehen und sich vom Boden abzustoßen... sich so nach oben bewegend, dem Licht entgegen, wurde er von der Strömung mitgerissen und wenige Momente später lag er im dreckigen Schlamm eines nicht näher bekannten Ufers. Als hätte er es die ganze Zeit ignorieren können, fiel ihm auf einmal auf, dass seine Lungen voll des Wassers waren; eine Tatsache die sich in mehreren Schüben geräuschvollen Würgens entlud. Jetzt, am Ufer, mit den brennenden Lungen voll wunderbarer Luft machte sich die Tortur wieder bemerkbar, die er zuvor erlitten hatte, und mit dem Blick auf den Tempel des Faunus, den Vala vor sich erkannte, griff die Dunkelheit wieder nach ihm, was den totenbleichen, aus unzähligen Wunden blutenden Vala wieder ohnmächtig in den Sand sinken ließ... mit dem Namen auf den Lippen, der ihm dort gegenübergestanden hatte, wo er ihn niemals zu hören erwartet hätte.


    "Axilla..."

  • [Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/al…232/Aine_photos/bia-1.jpg]
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    Bia, Sklavin und Kindermädchen


    Bia und einige weitere Sklavinnen die für die Betreuung der Kinder reicher Familien zuständig waren, hatten einen besonderen Ausflug geplant um die Sprösslinge ein wenig zu beschäftigen.
    Auf der Höhe des Kapitols wird der Tiber durch eine Insel in zwei Arme geteilt und genau dort hin hatte es die drei Frauen und sechs Kinder verschlagen. Natürlich nicht nur zum spielen. Zuerst gab es eine dieser Unterrichtsstunden wo ihnen die Bedeutung der Tempel erklärt wurden und die Aufgaben der Götter.


    Im herbstlichen Sonnenschein auf einer Wiese sitzend lauschten Sabina viel lieber den langen Ausführungen, als wenn sie die ganze Zeit irgendwo in einem Raum sitzen musste. Vor allem durften sie sich den Tempel ansehen, solange sie nicht laut waren. Wirklich groß war das Gebäude nicht, aber der Priester der sich als ihr heutiger Lehrer heraus stellte, wusste viele Geschichten zu erzählen.


    „Faunus ist der Gott der freien Natur, der Beschützer der Bauern und Hirten“, dozierte der Priester und lief vor den Kindern auf und ab. „Er hat nicht nur einen Namen und eine Gestalt. Wir kennen ihn als Sohn des Picus. Weiß einer wer das ist?“ fragte er in die Runde. Lyso, ein kleiner stämmiger Junge hob eilig die Hand und plapperte auch sogleich drauf los. „Das ist der Gott der Felder und Wälder!“ Zufrieden nickte der Mann. „Korrekt. Als Faunus Inuus mehrte er die Furchtbarkeit der Herden. Im Februar feiern wir ihm zu Ehren die Lupercalia …“ Das Frage-Antwort-Spiel ging noch eine ganze Weile weiter, bis die Kinder dann erst einmal entlassen wurden und lärmend in alle Himmelsrichtungen stürmten. Die drei Sklavinnen hatten alle Hände zu tun, die Kinder alle Gleichzeitig im Auge zu behalten.
    Um den Obelisk herum wurde Fangen gespielt, während an anderer Stelle einem Ball hinter her gejagt wurde.


    „Wirf ihn zu mir!“ Sabina hüpfte aufgeregt auf und ab und machte mit wild rudernden Armen auf sich aufmerksam. Lysao warf ihr den Ball zu, doch flog er direkt über ihren Kopf hinweg und landete irgendwo im Gestrüpp des Ufers. „Wenn er wegen dir jetzt weg ist, dann bekomm ich einen neuen von dir!“ „War doch keine Absicht!“ „Ich geh ihn holen!“ Während sich die Jungen noch stritten, machte Sabina sich mutig auf ins Gehölz und suchte im Schatten von Bäumen und Büschen nach dem geliebten Spielzeug. Dabei versank sie mit ihren Sandallen im Schlamm des Ufers. Das störte sie nicht wirklich, noch war sie fern jeglicher Eitelkeit.
    Suchend drehte sie den Kopf mal hier hin und dorthin und entdeckte den Ball schließlich neben einem Stein. „ICH HAB IHN!“ rief sie und stürmte auf den Ball zu, nur um erschrocken nach wenigen Schritten einfach stehen zu bleiben. Da lag etwas… oder vielmehr jemand… schmutzig, blutüberströmt, nass und nackt. „Bia!“ rief sie ängstlich und machte einige Schritte zurück. Das war ihr nicht geheuer.


    Durch den Tonfall ihres Schützlings alarmiert, tauchte wenige Augenblicke neben dem Mädchen die Sklavin aus und folgte mit kritischen Blick dem Fingerzeig. „Das ist doch nur ein totes Tier…“, belehrte sie das Mädchen bereits und näherte sich dem Subjekt, nur um dann zu verstummen. Das was sie für irgendein totes Vieh gehalten hatte, war ein Mann. „Bona Dea“, entfloh es der nun auch erschrockenen Sklavin. Sonst war sie ja nicht so schnell aus der Fassung zu bringen. Doch recht schnell fing sie sich wieder. „Du gehst zu den Anderen und bleibst da, Sabina!“ sagte sie streng und schuppste das Mädchen zurück zu den Spielkameraden.


    „Was ist denn los?“ fragte nun eine der Sklavinnen, kaum das Bia und Sabina wieder bei ihren Begleitern waren. „Da liegt ein Mann und ich glaub der ist Tod… Ich geh zu den Cohortes Urbanae und ihr bringt die Kinder nach Haus. Hab mir bitte ein Auge auf Sabina, Helena!“ Eifriges nicken und schon wurde die Kinderschar Gänsen gleich zusammen getrieben und nach haus gebracht, während Bia in die andere Richtung eilte.

  • Nachdem die Urbanen Kohorten alarmiert worden waren, und sie dieser Meldung auch mehr oder minder eilig nachgingen und sie weitermeldeten erreichte eine kleine Patroullie bestehend aus lediglich einem Offizier und einer handvoll Miles den Tatort.. Es war die Rede von einer Leiche und da diese bekanntlich in den seltensten Fällen weglaufen hatten es die Männer auch nur halbwegs eilig.


    Als sie sich dem vermeintlich toten näherten, blickten sie in die Gesichter der verschreckten Zeugen. Bei den Miles regte sich nicht mal der Mundwinkel, sie sahen sowas jeden Tag...


    "Ihr kennt das ja Männer, Zeugen befragen und dann die Leiche wegschaffen. Seht euch den Kerl erstmal an Miles."


    Zwei Männer nickten und näherten sich dem Ufer. Sie packten den Körper und schüttelten ihn kurz durch. Dabei entdeckten sie freilich auch die zahlreichen Wunden und Schnitte welche dem Opfer zugefügt wurden.
    Noch bevor der Leib eingehend untersucht worden war, rief schon einer der beiden Miles zu seinem Offizier..


    "Herr, der Kerl ist so übel zugerichtet.. Ich denke kaum dass da noch was zu machen ist..".. Noch einmal stupste der andere Miles den Mann vor ihm in die Seite..

  • Es gab Augenblicke, über die konnte ein Autor ganze Seiten schreiben ohne über mehr zu reden als einen Fliegenschiss. Es gab aber auch Momente, da konnte ein Autor trotz manigfalter Präsenz von dramaturgischer Energie kaum etwas anderes machen, als seinen Charakter einmal röchelnd aufstöhnen zu lassen.


    Dies war so einer. Also stöhnte Vala einmal kurz röchelnd auf, als er von einem Stiefel getroffen wurde. Was könnte man auch mehr von einem Menschen erwarten, der gefoltert, zusammengeschlagen, abgestochen und beinahe auch abgesoffen wäre? Richtig. Dasselbe gilt übrigens auch für den Autor.. ergo: mehr gab es hier wirklich nicht zu schreiben. :D

  • Als der Mann eine Regung zeigte versetzte dies die Miles in erstaunen..


    "Herr, der Kerl lebt noch unfassbar..", sagte einer der Miles..
    Der Offizier dachte sich innerlich dass dies nur noch mehr Arbeit bedeuten würde. Er seufzte kurz auf und begann dann die hektische Planänderung, da ein schwer Verletzter doch mehr Arbeit bereitet als ein Toter..


    "Männer, versorgt ihn zu gut wie ihr könnt, dann bringen wir ihn in ein Lazarett. Wenn er es bis dahin schaffen sollte und auch die Folgetage nicht das zeitliche segnet werden wir weiter Ermitteln.",


    die Männer nickten und der Sanitäter der Gruppe kümmerte sich so gut es eben mit seinen letztlich doch ein wenig begrenzten Mitteln um den Mann..


    "Komm mein Guter, jetzt mach nicht schlapp.", sagte der Mann als er einen Verband um seine Stichwunde legte..

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