cubiculum MAC | Unerreichbar unvollkommen

  • Ich fühle nichts -
    Ich höre nichts -
    Ich sehe nicht -
    Wie du mich ignorierst.


    Ich wünsche mir -
    Erlaube mir -
    Und träum von dir -
    Während du mich ignorierst.


    Ich hoffe noch -
    Entscheide noch -
    Und glaube noch -
    Dass ich dich nicht verlier.



    „Komm herein“, sagte ich vernehmlich und schlüpfte vollends in die tunica, die sich eben noch halb über meinem Kopf befunden hatte. Als das Sichtfeld wieder uneingeschränkt war, warf ich einen Blick zur Tür, die Brix soeben von innen schloss. Etwas an seinem Gesichtsausdruck gefiel mir nicht. Ich war augenblicklich skeptisch. Sonst war er nicht so schweigsam, wenn er eintrat, sondern hatte zumindest einen Gruß auf den Lippen. Ich bedachte ihn mit einem langen, prüfenden Blick, und Brix senkte bereits nach kurzer Zeit den Blick, was mich kurz darauf tief seufzen ließ. „Also gut – was ist kaputt gegangen und muss ersetzt werden?“ wollte ich von ihm wissen, denn ein solches Gebaren hatte vermutlich die Ausgabe einer größeren Summe zum Anlass. Brix hingegen hob seine Hand, die etwas hielt, und kam näher. Ich stand neben dem runden Tisch, und er befand sich direkt vor mir, als er mich ansah und die Hand leicht öffnete. Etwas Silbernes fiel heraus und fing sich schlenkernd, baumelte an einem abgetragenen, ledernen Band.


    Ich erstarrte, als ich es erkannte. „Sie hat mich gebeten, dir das hier zu geben“, sagte Brix nun und sah mich dabei unverblümt an. Er wusste ganz genau, dass Siv damit gemeint hatte, es mir nachher zu geben. Später, nachdem sie fort sein würde. Doch Brix hatte entschieden, dass er diese unausgesprochene Anweisung ignorieren würde. Er mochte damit vielleicht Siv verraten, indem er mir als seinem Herrn treu war, aber er konnte nicht zulassen, dass Siv sich – mit seiner Hilfe - klammheimlich davonstahl und gleich zwei Personen darunter leiden würden. Denn auch wenn die Lage nun einmal war, wie sie war, so gehörte sich doch ein anständiger Abschied. Von Siv einerseits, von mir andererseits. Wenn ich aber nichts wusste, konnte ich nicht reagieren. Nicht dass dies hieß, dass ich reagieren würde – dessen war er sich bewusst.


    Ich streckte die Hand nach dem Anhänger aus und zog das Band aus der Hand meines maiordomus. Dass Brix es wusste, wusste ich. Doch hatte ich ihm gegenüber nie ein weiteres Wort darüber verloren. Ich fragte nicht, woher er diese Kette hatte, noch wie er in ihren Besitz gekommen war. Ich sah ihn lediglich an, auch, nachdem die Hand mit dem Silberpferd bereits herabgesunken war. „Bevor sie geht“, erklärte Brix nach einer Weile weiter, sah mich dabei durchdringend an und hob am Ende des Satzes vielsagend seine Brauen. Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte. Sie ging? War es nicht das, was ich für sie gewollt hatte? Warum war ich denn in jenem Moment nicht mehr als eine leere Hülle, angefühlt mit kaltem Schnee und Düsternis? Ich sah Brix nur an, sagte nichts. Er räusperte sich leise, nickte mir noch einmal zu und ging. Ich ließ die Möglichkeit ungenutzt verstreichen, ihn zurückzuhalten und nach Einzelheiten zu befragen.


    Ich fröstelte. Im Zimmer brannten die Kohlenbecken, doch es war eisig.



    Als du schon gehst -
    Mich nicht mehr siehst -
    Mich ignorierst -
    Und bald vergisst.

  • Eins.


    Ein Flüstern, ein Murmeln, eines eisigen Baches gleich, der sich windend und mäandernd durch kaltes, totes Felsgestein gräbt. Nicht mehr dabei hinterlassend als den tiefen Schnitt an warme Sommertage, die er niemals vergessen, nur verdrängen wird. Sie schläft nur, die Erinnerung an glücklichere Zeiten, vergraben im Bache selbst, in der Kühle und Gefühlskälte des Wassers, denn was könnte Wasser je mehr sein als es ist? Ein Blinzeln. Diese Erkenntnis hätte mich berühren müssen, doch da war nichts. Nur Stille.


    Stille, die sich ausbreitete, als sei etwas falsch. Das Gesicht meines nomenclator erschien vor mir. Seine Lippen formten Worte, doch ich sah ihn nur unverständig an. Dann drang die Situation auf mich ein, wie ein Dreschflegel auf Korn. Menatius Afer stand mit nervösem Ausdruck auf seinem Gesicht vor mir, und der Sklave direkt neben mir hatte sich erkundigt, ob alles in Ordnung sei. Zahllose Augenpaare hatten ihren Blick auf mich gerichtet. Sie gehörten meinen Klienten. Worüber hatte der Menatier eben noch gesprochen? Ich hatte ihn überhaupt nicht wahrgenommen. Ich winkte den nomenclator fort und räusperte mich dann betreten. “Ehm. Verzeih mir, ich…“ Erneut blinzelte ich. Meine Konzentration war dahin. Seit dem Morgen schon, wo Brix mir bei unserem allmorgendlichen Gespräch gesagt hatte, dass sie gegangen war. Und dass er ihr dabei geholfen hatte. Ich war zornig geworden, so wütend, dass ich zwanzig Peitschenhiebe für den Abend zu seiner Bestrafung angesetzt hatte. Ich hatte sogar mit dem Gedanken gespielt, ihn von seiner Position in den Stall verfrachten zu lassen, wo er noch unter den niedrigsten Stallburschen arbeiten sollte.


    Es hatte sehr lange gedauert, bis ich mich so weit unter Kontrolle hatte, dass ich die salutatio hatte wahrnehmen können. Als die Wut gewichen war, hatte sie nichts zurück gelassen außer einer allumfassenden Leere und dem dumpfen Schmerz, den ich durch den Tod meiner Eltern kannte. Was natürlich unsinnig war, immerhin war niemand gestorben. Das Gefühl blieb trotzdem, und selbst ich konnte mich nicht gänzlich verschließen und weitermachen wie bisher. Denn sie war fort, hatte unseren Sohn genommen und sich auf den Weg nach Germanien gemacht, in ein besseres Leben unter ihresgleichen. Und wer konnte ihr das verübeln?


    „…Herr! Geht es dir auch wirklich gut?“ Ich blickte auf. Erneut war ich abgeschweift und hatte verpasst, was mein Klient mir hatte sagen wollen. Er sah mich besorgt an. Einige Sklaven waren näher gekommen und warfen wich alarmierte Blicke zu. Ein wenig von der kalten Wut keimte wieder auf. Mit einem Ruck erhob ich mich. “Ihr könnt gehen! Die salutatio ist beendet!“ sagte ich vernehmlich und wandte mich um, um aus dem atrium zu fliehen. Nicht vor den Klienten, sondern vor mir selbst und dem, was sich in mir verbarg. Zurück blieben besorgte und verwunderte Gesichter, doch wenig später lag das atrium so verlassen da wie zuvor.



    edit: Formulierung geändert. War offenbar missverständlich.

  • Zwei.


    “Sag es mir, Brix!“ verlangte ich barsch von ihm. Ich fuhr mir mit der Zungenspitze über die Lippen. Brix stand auf wackligen Beinen vor mir und sah mich an. Es war kein Hass in seinem Blick, aber doch etwas, das mich wissen ließ, was er von mir hielt. Von dem, was ich in diesem Moment darstellte. Es vergingen einige Augenblicke, und ich wollte meine Frage eben mit noch mehr Nachdruck wiederholen, als ich mir wiederholt vor Augen führte, was ich hier eigentlich tat.


    Am Morgen, noch vor der salutatio, hatte Brix mir gesagt, dass Siv ihn gebeten hatte, alles für ihre Abreise vorzubereiten. Sie hatte das Haus zu diesem Zeitpunkt bereits verlassen. Und ich hatte, blind vor Wut, seine Auspeitschung befohlen. Dass er seinen Posten noch hatte, lag einzig und allein daran, dass im atrium meine Klienten gewartet hatten. Wie hatte er ihr auch helfen können? Nach allem, was er wusste, und mit den Befugnissen, mit denen ich ihn ausgestattet hatte? Es war mir wie ein feiger Verrat vorgekommen. Der Klientenempfang war desaströs verlaufen, und auch nach meiner Flucht aus dem atrium war es mir nicht besser gegangen. Innerlich aufgewühlt und rastlos war ich durchs Haus gelaufen ohne jemandem zu begegnen, bis ich mich schließlich im Garten wiedergefunden hatte. Selbst das hatte mir nicht die Ruhe verschafft, die mich hier sonst überkam – auch wenn ich nicht einmal wusste, weshalb genau ich mich fühlte, als trüge ich ein klaffendes Loch in meiner Brust mit mir herum. Ich hatte doch gewollt, dass sie ging. Zumindest eines hatte der Aufenthalt im Garten zur Folge gehabt. Ich hatte an mein Gespräch mit Brix gedacht, den Affekt meines Befehls erkannt und ihn widerrufen, nachdem vermutlich das halbe Haus bereits davon Wind bekommen hatte.


    “Sie wollte, dass ich die Wiege verkaufe“, sagte der Germane plötzlich und antwortete damit nicht direkt auf meine Frage. Dennoch hing ich an seinen Lippen. Es fehlte mir an Selbstdisziplin, dessen war ich mir wohl bewusst, doch außer mir und Brix bekam dies hier niemand mit, denn wir waren allein, und ich musste mich nicht anstrengen, eine Maskerade aufrecht zu erhalten. Die Wiege. Die ihr so gut gefallen hatte. Wie sie sich gefreut hatte, war mir noch gut in Erinnerung. Bedeutete das nicht, dass sie darüber hinweg war? Dass ich erreicht hatte, was ich hatte erreichen wollen?


    “Ich hab sie ins Gesindehaus gebracht.“ Verklärt blinzelnd tauchte ich erneut aus meiner Gedankenwelt auf und versuchte, einen Sinn hinter diesen Worten zu erkennen. Dachte er etwa, sie käme zurück? Nein, sicherlich wollte er mir die Entscheidung überlassen, da die Wiege ein Geschenk von mir an sie gewesen war. Oder Brix hatte praktisch gedacht und wollte Celerina die Wiege zur Verfügung stellen, wenn es soweit war. Wenn.


    Das Schweigen zog sich in die Länge. Ich stand immer noch vor Brix, der an die Wand neben der Tür gepresst da stand. Erst da fiel mir auf, dass ich so dicht vor ihm stand, dass es wie eine Drohung wirkte. Ich trat zurück. “Geh“, wisperte ich. Ich hatte meinen Weg verloren. Ich musste acht geben, dass ich mich nicht verlor. Brix blieb noch einen Moment, wo er war. Sein prüfender, leicht mitleidiger Blick, mit dem er mich musterte, entging mir nicht. Etwas von dem kalten Zorn vom Vormittag keimte erneut in mir auf, und ich wandte mich ab. “Sie ist bei Uland Ereksson und seiner Familie untergekommen. Sie wollen im Frühsommer zurück nach Germanien ziehen“, sagte Brix leise, dann hörte ich, wie die Tür leise geschlossen wurde. Ich blieb allein zurück. Die anderen würden bald zur cena beisammensitzen. Heute mussten sie ohne mich auskommen.



    Wer bin ich schon – das konntest du mir niemals zeigen.
    Bin ich ein Blatt, das noch beschrieben werden muss,
    bin ich der Schmerz in dir nach einem Abschiedskuss?
    Sag, bin ich dein, auch wenn sich unsre Tage neigen?


    Bin ich ein Meer, das blauer ist als jedes Sehnen,
    Bin ich das schönste Muster im Kaleidoskop?
    Bin ich ein Wunsch, der sich dank dir zum Stern erhob,
    sag, bin ich das versteckte Lächeln unter Tränen?


    Du kennst mich nicht, so wie ich selber mich nicht kenne
    und niemals könnte ich je deine Muse sein.
    Warum kann ich dir keine Fantasien bringen?


    Ich bin wohl nur ein Licht am Nachttisch und ich brenne
    für deinen Schöpfergeist, bin nachts dein Kerzenschein.
    Ach, könnt’ ich deine Träume wie Sirenen singen.

  • Drei.


    Einzelne Punkte am Firmament. So unendlich weit fort und doch im Anblick so tröstlich. Der nächtliche Sternenhimmel war immer schon ein Hort der Zuflucht gewesen. Nun nicht mehr. Ich wandte den Blick ab und zog die Vorhänge zu, bis das schwache Mondlicht nurmehr durch schmale Spalten an den Seiten ins Zimmer fiel. Ich hatte das Haar der Berenike gesehen, das Sternbild, das ich dereinst Siv erklärt hatte. Ich wollte nicht an jenen Abend im Garten zurückdenken. Heil suchte ich wieder im Wein, der mir in den vergangenen zwei Nächten bereits das Einschlafen erleichtert hatte. Ich hoffte nur, nicht erneut träumen zu müssen.



    Wer bin ich schon – das konntest du mir niemals zeigen.
    Bin ich ein Blatt, das noch beschrieben werden muss,
    bin ich der Schmerz in dir nach einem Abschiedskuss?
    Sag, bin ich dein, auch wenn sich unsre Tage neigen?


    Bin ich ein Meer, das blauer ist als jedes Sehnen,
    Bin ich das schönste Muster im Kaleidoskop?
    Bin ich ein Wunsch, der sich dank dir zum Stern erhob,
    sag, bin ich das versteckte Lächeln unter Tränen?


    Du kennst mich nicht, so wie ich selber mich nicht kenne
    und niemals könnte ich je deine Muse sein.
    Warum kann ich dir keine Fantasien bringen?


    Ich bin wohl nur ein Licht am Nachttisch und ich brenne
    für deinen Schöpfergeist, bin nachts dein Kerzenschein.
    Ach, könnt’ ich deine Träume wie Sirenen singen.


    Ach, könnt’ ich deine Träume wie Sirenen singen
    und dir die Seltsamkeiten dieser Welt erklären.
    Ich will dir keinen Zauber im Moment verwehren,
    doch liegt der wahre Zauber in so vielen Dingen.


    So fürchte nicht die Mitternacht und tiefe Seen,
    denn jeder Stern am Himmel bettet sie in Licht,
    und fürchte auch die Stille und mein Schweigen nicht,
    denn irgendwann bin ich bei dir - du wirst verstehen.


    Ich bleibe, denn das Licht lebt in der Dunkelheit,
    bei dir und zeige dir die Schönheit, selbst im Schmerz.
    Ich werde, wenn du willst, vom Himmel zu dir fliegen


    und zeige dir die Unbedeutsamkeit der Zeit.
    Bis dahin träume weiter – träum dich himmelwärts-
    die Träume, die dich leis’ in Illusionen wiegen.

  • Dreieinhalb.


    Benebelte Schwaden, nymphenhaft und fremdgestalt. Sie ziehen umher wie Geister einer nichtgelebten Zukunft. Ein verklärtes Lächeln, todernster Blick. Sie kehrt nicht mehr zurück. Der Wein trägt die Schuld, der Traume so fremd, das Glück an einem längst vergessenen Ort. Da war ein See, die Sonne und sattes Grün, Germanien im Frühling, das ich nie geseh'n. Ein Gesicht, das glitzert wie tausende und abertausende Tropfen klaren Gebirgswassers, in das die Sonne Regenbogen malt - und dann nichts. Nichts außer einem fallenden Schrei, einem tiefen Abgrund. Schwarz.


    Wer bin ich schon – das konntest du mir niemals zeigen.
    Bin ich ein Blatt, das noch beschrieben werden muss,
    bin ich der Schmerz in dir nach einem Abschiedskuss?
    Sag, bin ich dein, auch wenn sich unsre Tage neigen?


    Bin ich ein Meer, das blauer ist als jedes Sehnen,
    Bin ich das schönste Muster im Kaleidoskop?
    Bin ich ein Wunsch, der sich dank dir zum Stern erhob,
    sag, bin ich das versteckte Lächeln unter Tränen?


    Du kennst mich nicht, so wie ich selber mich nicht kenne
    und niemals könnte ich je deine Muse sein.
    Warum kann ich dir keine Fantasien bringen?


    Ich bin wohl nur ein Licht am Nachttisch und ich brenne
    für deinen Schöpfergeist, bin nachts dein Kerzenschein.
    Ach, könnt’ ich deine Träume wie Sirenen singen.


    Ach, könnt’ ich deine Träume wie Sirenen singen
    und dir die Seltsamkeiten dieser Welt erklären.
    Ich will dir keinen Zauber im Moment verwehren,
    doch liegt der wahre Zauber in so vielen Dingen.


    So fürchte nicht die Mitternacht und tiefe Seen,
    denn jeder Stern am Himmel bettet sie in Licht,
    und fürchte auch die Stille und mein Schweigen nicht,
    denn irgendwann bin ich bei dir - du wirst verstehen.


    Ich bleibe, denn das Licht lebt in der Dunkelheit,
    bei dir und zeige dir die Schönheit, selbst im Schmerz.
    Ich werde, wenn du willst, vom Himmel zu dir fliegen


    und zeige dir die Unbedeutsamkeit der Zeit.
    Bis dahin träume weiter – träum dich himmelwärts-
    die Träume, die dich leis’ in Illusionen wiegen.


    Die Träume, die dich leis’ in Illusionen wiegen,
    erhalten mich am Leben, deinen Traumgehalt.
    Ich habe nur für dich in deinem Schlaf Gestalt,
    wie seltsam, welch Gefühle für mich in dir liegen.


    In jedem Traum malst du von mir ein schön’res Bild
    und legst die Ideale fest in einen Rahmen.
    Wie seltsam, denn du gabst mir weder einen Namen,
    noch Wahrheit – wird denn deine Liebe je gestillt?


    Ich kann dich nicht nach deinen Wünschen glücklich machen.
    Was bringt es dir, wenn du mich in den Träumen siehst?
    Du solltest für dein Wohl in and’ren Sphären fliegen,


    weil Traum und Fantasie nur kurzes Glück entfachen.
    Wie seltsam, ihre Blüte ist die einzige, die sprießt:
    Wie konntest du so schnell dem einen, mir, erliegen?

  • Vier.


    War es das wirklich? War es schlimmer, dass sie hier in Rom geblieben und doch vor mir geflohen war, schlimmer, als wenn sie geblieben und meine Missachtung hätte aushalten müssen? Wenn Siv geflohen war, dann meinetwegen. Um meine Verhaltens Willen. Ich fuhr mir mit den Fingern durchs Haar, die Nägel kratzten auf der Kopfhaut und die Hand wanderte bis in den Nacken, ruhte dort kurz und strich dann seitlich wieder nach vorn, über die ungepflegten Bartstoppeln und das Kinn hin zu den Lippen, wo ich mir schließlich in die geballte Faust biss und krampfhaft an etwas anderes zu denken suchte. Doch das einzige andere Thema war nun nicht unbedingt eines, das mich angemessen ablenken konnte, fokussierte sich mein Denken damit doch auf den Verrat, welchen Celerina hatte begangen.


    Wer bin ich schon – das konntest du mir niemals zeigen.
    Bin ich ein Blatt, das noch beschrieben werden muss,
    bin ich der Schmerz in dir nach einem Abschiedskuss?
    Sag, bin ich dein, auch wenn sich unsre Tage neigen?


    Bin ich ein Meer, das blauer ist als jedes Sehnen,
    Bin ich das schönste Muster im Kaleidoskop?
    Bin ich ein Wunsch, der sich dank dir zum Stern erhob,
    sag, bin ich das versteckte Lächeln unter Tränen?


    Du kennst mich nicht, so wie ich selber mich nicht kenne
    und niemals könnte ich je deine Muse sein.
    Warum kann ich dir keine Fantasien bringen?


    Ich bin wohl nur ein Licht am Nachttisch und ich brenne
    für deinen Schöpfergeist, bin nachts dein Kerzenschein.
    Ach, könnt’ ich deine Träume wie Sirenen singen.


    Ach, könnt’ ich deine Träume wie Sirenen singen
    und dir die Seltsamkeiten dieser Welt erklären.
    Ich will dir keinen Zauber im Moment verwehren,
    doch liegt der wahre Zauber in so vielen Dingen.


    So fürchte nicht die Mitternacht und tiefe Seen,
    denn jeder Stern am Himmel bettet sie in Licht,
    und fürchte auch die Stille und mein Schweigen nicht,
    denn irgendwann bin ich bei dir - du wirst verstehen.


    Ich bleibe, denn das Licht lebt in der Dunkelheit,
    bei dir und zeige dir die Schönheit, selbst im Schmerz.
    Ich werde, wenn du willst, vom Himmel zu dir fliegen


    und zeige dir die Unbedeutsamkeit der Zeit.
    Bis dahin träume weiter – träum dich himmelwärts-
    die Träume, die dich leis’ in Illusionen wiegen.


    Die Träume, die dich leis’ in Illusionen wiegen,
    erhalten mich am Leben, deinen Traumgehalt.
    Ich habe nur für dich in deinem Schlaf Gestalt,
    wie seltsam, welch Gefühle für mich in dir liegen.


    In jedem Traum malst du von mir ein schön’res Bild
    und legst die Ideale fest in einen Rahmen.
    Wie seltsam, denn du gabst mir weder einen Namen,
    noch Wahrheit – wird denn deine Liebe je gestillt?


    Ich kann dich nicht nach deinen Wünschen glücklich machen.
    Was bringt es dir, wenn du mich in den Träumen siehst?
    Du solltest für dein Wohl in and’ren Sphären fliegen,


    weil Traum und Fantasie nur kurzes Glück entfachen.
    Wie seltsam, ihre Blüte ist die einzige, die sprießt:
    Wie konntest du so schnell dem einen, mir, erliegen?


    Wie konntest du so schnell dem einen, mir, erliegen,
    der keinen Funken Zeit für dich verschwenden will.
    Ich habe keinen Platz mehr für dich hier – sei still –
    du kannst nicht mehr mein Kleinod sein, mein Herz besiegen.


    Die Spiele, die wir spielten, sind bedeutungslos,
    es war ein Zeitvertreib im Dunkeln meiner Mauern.
    Und nun denkst du, ich würde dich auch noch bedauern,
    das kann ich nicht, denn meine Kammer ist nicht groß


    genug, auch dir den Schutz des Rückzugs zu gewähren.
    Du warst so lange fort, ich habe dich vermisst,
    du hast die Zeit verspielt, die wir gemeinsam gingen.


    Wie kannst du mich nach dieser Zeit denn noch begehren?
    Es ist nicht schwer, dass du mich, wie ich dich, vergisst:
    Du sahst doch schon, wie Sonn’ und Sterne untergingen.

  • Fünf.


    Draußen regnete es, wieder einmal. Das beständige Gurgeln und Rauschen drückte mir schwer aufs Gemüt – ich sehnte mich danach, endlich wieder den Garten nutzen zu können. Ich stand vor der Kommode, über der ein Spiegel hing, und betrachtete mich nachdenklich in selbigem. Dunkle Schatten lagen unter meinen Augen und die Haut wirkte auf mich wie Wachs. Ich beugte mich hinunter zur Schüssel und spritzte mir kühles Wasser ins Gesicht. Tropfend richtete ich mich dann wieder auf und sah mich erneut an, prüfend, fragend. Ich zog eine Grimasse, wandte den Blick ab und griff nach einem Handtuch, um meine Haut zu trocknen. Ich lernte, damit zu leben, mit mir selbst zurechtzukommen. Zumindest redete ich es mir mehr oder minder erfolgreich ein, denn tatsächlich verdrängte ich, dass Siv mir mehr fehlte als alles andere und ich meinen Sohn gern hochgenommen hätte.


    Wer bin ich schon – das konntest du mir niemals zeigen.
    Bin ich ein Blatt, das noch beschrieben werden muss,
    bin ich der Schmerz in dir nach einem Abschiedskuss?
    Sag, bin ich dein, auch wenn sich unsre Tage neigen?


    Bin ich ein Meer, das blauer ist als jedes Sehnen,
    Bin ich das schönste Muster im Kaleidoskop?
    Bin ich ein Wunsch, der sich dank dir zum Stern erhob,
    sag, bin ich das versteckte Lächeln unter Tränen?


    Du kennst mich nicht, so wie ich selber mich nicht kenne
    und niemals könnte ich je deine Muse sein.
    Warum kann ich dir keine Fantasien bringen?


    Ich bin wohl nur ein Licht am Nachttisch und ich brenne
    für deinen Schöpfergeist, bin nachts dein Kerzenschein.
    Ach, könnt’ ich deine Träume wie Sirenen singen.


    Ach, könnt’ ich deine Träume wie Sirenen singen
    und dir die Seltsamkeiten dieser Welt erklären.
    Ich will dir keinen Zauber im Moment verwehren,
    doch liegt der wahre Zauber in so vielen Dingen.


    So fürchte nicht die Mitternacht und tiefe Seen,
    denn jeder Stern am Himmel bettet sie in Licht,
    und fürchte auch die Stille und mein Schweigen nicht,
    denn irgendwann bin ich bei dir - du wirst verstehen.


    Ich bleibe, denn das Licht lebt in der Dunkelheit,
    bei dir und zeige dir die Schönheit, selbst im Schmerz.
    Ich werde, wenn du willst, vom Himmel zu dir fliegen


    und zeige dir die Unbedeutsamkeit der Zeit.
    Bis dahin träume weiter – träum dich himmelwärts-
    die Träume, die dich leis’ in Illusionen wiegen.


    Die Träume, die dich leis’ in Illusionen wiegen,
    erhalten mich am Leben, deinen Traumgehalt.
    Ich habe nur für dich in deinem Schlaf Gestalt,
    wie seltsam, welch Gefühle für mich in dir liegen.


    In jedem Traum malst du von mir ein schön’res Bild
    und legst die Ideale fest in einen Rahmen.
    Wie seltsam, denn du gabst mir weder einen Namen,
    noch Wahrheit – wird denn deine Liebe je gestillt?


    Ich kann dich nicht nach deinen Wünschen glücklich machen.
    Was bringt es dir, wenn du mich in den Träumen siehst?
    Du solltest für dein Wohl in and’ren Sphären fliegen,


    weil Traum und Fantasie nur kurzes Glück entfachen.
    Wie seltsam, ihre Blüte ist die einzige, die sprießt:
    Wie konntest du so schnell dem einen, mir, erliegen?


    Wie konntest du so schnell dem einen, mir, erliegen,
    der keinen Funken Zeit für dich verschwenden will.
    Ich habe keinen Platz mehr für dich hier – sei still –
    du kannst nicht mehr mein Kleinod sein, mein Herz besiegen.


    Die Spiele, die wir spielten, sind bedeutungslos,
    es war ein Zeitvertreib im Dunkeln meiner Mauern.
    Und nun denkst du, ich würde dich auch noch bedauern,
    das kann ich nicht, denn meine Kammer ist nicht groß


    genug, auch dir den Schutz des Rückzugs zu gewähren.
    Du warst so lange fort, ich habe dich vermisst,
    du hast die Zeit verspielt, die wir gemeinsam gingen.


    Wie kannst du mich nach dieser Zeit denn noch begehren?
    Es ist nicht schwer, dass du mich, wie ich dich, vergisst:
    Du sahst doch schon, wie Sonn’ und Sterne untergingen.


    Du sahst doch schon, wie Sonn’ und Sterne untergingen
    und doch zieht es dich immer wieder an das Fenster.
    Dein Kämmerchen ist voller Schatten und Gespenster.
    Von der Ewigkeit wolltest du mir singen,


    und Obhut drohte meine Seele zu verbrennen.
    Ich brauche dich, wie eine Rosenknospe Regen.
    Kann ich dich jemals wieder in die Arme legen,
    und ruhig dich wiegen, kann ich deinen Namen nennen,


    und nicht von bitteren Erinnerungen kosten?
    Du bist wie Mond und Sterne, sichtbar und doch fern,
    Doch scheinst du nicht für mich, so folge ich den Pfaden


    nur rückwärts und seh’ dich am Horizont verrosten.
    Doch weiterhin quält mich mit dir ein kleiner Stern:
    „Die Hoffnung ist für dich der letzte Seidenfaden“.

  • Sechs.


    Leise kratzte die Feder auf dem Pergament. Der Schwung meiner Schrift war nicht halb so anmutig wie sonst, das Ende des Kiels zerkaut, weil ich unbedacht in Überlegungen ein Ventil gesucht hatte, um treffende Formulierungen zu finden. Bisher stand nicht viel dort, nicht mehr als ein paar unzulängliche Worte. Siv, stand da, ich wünsche euch eine gute Reise und hoffe, dass du und. Mehr nicht, denn ich schaute betroffen auf die schwarze Tinte hinunter und stellte fest, dass mein Sohn keinen Namen trug. Er war längst in dem Alter. Vielleicht hatte sie ihm auch einen gegeben. Der Gedanke daran nagte an mir. Ich wusste nicht, wie mein Sohn hieß!


    Ich steckte die Feder zurück in die Halterung. Mein Blick ruhte auf ihrem Namen, der in meiner Schrift dort zu lesen war. Ich legte die Hand auf ihn, strich kurz mit den Fingerkuppen darüber – und zerknüllte das Pergamentstück dann, um es quer durch den Raum in eine Ecke zu werfen. Ich schrieb ihr nicht. Es war besser so.


    Wer bin ich schon – das konntest du mir niemals zeigen.
    Bin ich ein Blatt, das noch beschrieben werden muss,
    bin ich der Schmerz in dir nach einem Abschiedskuss?
    Sag, bin ich dein, auch wenn sich unsre Tage neigen?


    Bin ich ein Meer, das blauer ist als jedes Sehnen,
    Bin ich das schönste Muster im Kaleidoskop?
    Bin ich ein Wunsch, der sich dank dir zum Stern erhob,
    sag, bin ich das versteckte Lächeln unter Tränen?


    Du kennst mich nicht, so wie ich selber mich nicht kenne
    und niemals könnte ich je deine Muse sein.
    Warum kann ich dir keine Fantasien bringen?


    Ich bin wohl nur ein Licht am Nachttisch und ich brenne
    für deinen Schöpfergeist, bin nachts dein Kerzenschein.
    Ach, könnt’ ich deine Träume wie Sirenen singen.


    Ach, könnt’ ich deine Träume wie Sirenen singen
    und dir die Seltsamkeiten dieser Welt erklären.
    Ich will dir keinen Zauber im Moment verwehren,
    doch liegt der wahre Zauber in so vielen Dingen.


    So fürchte nicht die Mitternacht und tiefe Seen,
    denn jeder Stern am Himmel bettet sie in Licht,
    und fürchte auch die Stille und mein Schweigen nicht,
    denn irgendwann bin ich bei dir - du wirst verstehen.


    Ich bleibe, denn das Licht lebt in der Dunkelheit,
    bei dir und zeige dir die Schönheit, selbst im Schmerz.
    Ich werde, wenn du willst, vom Himmel zu dir fliegen


    und zeige dir die Unbedeutsamkeit der Zeit.
    Bis dahin träume weiter – träum dich himmelwärts-
    die Träume, die dich leis’ in Illusionen wiegen.


    Die Träume, die dich leis’ in Illusionen wiegen,
    erhalten mich am Leben, deinen Traumgehalt.
    Ich habe nur für dich in deinem Schlaf Gestalt,
    wie seltsam, welch Gefühle für mich in dir liegen.


    In jedem Traum malst du von mir ein schön’res Bild
    und legst die Ideale fest in einen Rahmen.
    Wie seltsam, denn du gabst mir weder einen Namen,
    noch Wahrheit – wird denn deine Liebe je gestillt?


    Ich kann dich nicht nach deinen Wünschen glücklich machen.
    Was bringt es dir, wenn du mich in den Träumen siehst?
    Du solltest für dein Wohl in and’ren Sphären fliegen,


    weil Traum und Fantasie nur kurzes Glück entfachen.
    Wie seltsam, ihre Blüte ist die einzige, die sprießt:
    Wie konntest du so schnell dem einen, mir, erliegen?


    Wie konntest du so schnell dem einen, mir, erliegen,
    der keinen Funken Zeit für dich verschwenden will.
    Ich habe keinen Platz mehr für dich hier – sei still –
    du kannst nicht mehr mein Kleinod sein, mein Herz besiegen.


    Die Spiele, die wir spielten, sind bedeutungslos,
    es war ein Zeitvertreib im Dunkeln meiner Mauern.
    Und nun denkst du, ich würde dich auch noch bedauern,
    das kann ich nicht, denn meine Kammer ist nicht groß


    genug, auch dir den Schutz des Rückzugs zu gewähren.
    Du warst so lange fort, ich habe dich vermisst,
    du hast die Zeit verspielt, die wir gemeinsam gingen.


    Wie kannst du mich nach dieser Zeit denn noch begehren?
    Es ist nicht schwer, dass du mich, wie ich dich, vergisst:
    Du sahst doch schon, wie Sonn’ und Sterne untergingen.


    Du sahst doch schon, wie Sonn’ und Sterne untergingen
    und doch zieht es dich immer wieder an das Fenster.
    Dein Kämmerchen ist voller Schatten und Gespenster.
    Von der Ewigkeit wolltest du mir singen,


    und Obhut drohte meine Seele zu verbrennen.
    Ich brauche dich, wie eine Rosenknospe Regen.
    Kann ich dich jemals wieder in die Arme legen,
    und ruhig dich wiegen, kann ich deinen Namen nennen,


    und nicht von bitteren Erinnerungen kosten?
    Du bist wie Mond und Sterne, sichtbar und doch fern,
    Doch scheinst du nicht für mich, so folge ich den Pfaden


    nur rückwärts und seh’ dich am Horizont verrosten.
    Doch weiterhin quält mich mit dir ein kleiner Stern:
    „Die Hoffnung ist für dich der letzte Seidenfaden“.


    „Die Hoffnung ist für dich der letzte Seidenfaden“,
    sagt mir mein hoffnungsloser Geist nun jeden Morgen.
    Wo nehme ich sie her, darf ich mir diese borgen?
    Verworfen und aus zweiter Hand – wird schon nicht schaden.


    Ich brauche nichts als ein geliehenes Vertrauen,
    um mich aus meiner kleinen Kammer zu befreien.
    Wirst du mir deines geben, darf ich’s von dir leihen?
    Ich werd’ die Schuld bei dir versuchen abzubauen.


    Sag mir, dass es nicht allzu spät ist, zu bezahlen,
    sag, kann geliehenes Vertrauen auch gut sein?
    Verworfen und aus zweiter Hand – wird schon nicht schaden.


    Bestimme nun mein Schicksal, lass mich wieder blicken:
    Der Vorhang ist für dich geöffnet, Licht bricht ein –
    Doch es ist wohl besser so, ich werde mich verstecken.

  • Sieben.


    Am Morgen war Celerina neben mir erwacht. Es war ein seltsamer Vormittag gewesen. Schuldgefühle waren über mich hinweg geschwappt, hatten Schmerz und Unvermögen einen Moment betäuben können und eine gähnende Leere zurück gelassen. Nun, da die Dunkelheit bald hereinbrechen würde, saß ich in meinem Zimmer und hatte eben den Zeitplan für die Wagenrennen geprüft. Die Tafel lag zusammengeklappt vor mir, und ich rieb mir müde die Augen und versuchte nicht daran zu denken, was zwischen Celerina und mir vorgefallen war. Das fiel mir auch nicht weiter schwer, denn als ich die Hand wegnahm, fiel mein Blick geradewegs auf die Verbindungstür, hinter der sonst Siv geschlafen hatte. Ich verzog das Gesicht zu einer schmerzlichen Grimasse und lehnte mich nach vorn, um einen der umgestülpten Becher herumzudrehen. Doch nicht etwa, um mir Wein einzuschenken, sondern um das darunter befindliche Objekt zu offenbaren. Ich nahm das schmale Lederband mit dem silbernen Anhänger und drehte es zwischen den Fingern hin und her. Was sie wohl gerade tat?


    Ich wusste, dass ich solche Gedanken nicht zulassen durfte. Und doch konnte ich nicht verhindern, dass ich mir vorstellte, wie sie weinte, traurig und wütend gleichermaßen. Wie damals, am Tage ihrer Freilassung. Nur jetzt war auch mein Sohn in ihrer Nähe, und das machte den Gedanken daran noch unerträglicher. Ich hielt das kleine Silberpferd fest umklammert. Zwang meine eigenen Tränen erfolgreich zurück. Ich musste mich auf Celerina stützen. Ich durfte keinen Erinnerungen nachhängen. Hastig stopfte ich den Anhänger samt Schnur zurück unter den Becher, schob ihn noch hinter den gefüllten Weinkrug, damit ich ihn nicht mehr sah. Und doch wusste, ich dass er da war. Denn wenn man etwas von sich stieß, hieß das noch lange nicht, dass man es vergaß.


    Wer bin ich schon – das konntest du mir niemals zeigen.
    Bin ich ein Blatt, das noch beschrieben werden muss,
    bin ich der Schmerz in dir nach einem Abschiedskuss?
    Sag, bin ich dein, auch wenn sich unsre Tage neigen?


    Bin ich ein Meer, das blauer ist als jedes Sehnen,
    Bin ich das schönste Muster im Kaleidoskop?
    Bin ich ein Wunsch, der sich dank dir zum Stern erhob,
    sag, bin ich das versteckte Lächeln unter Tränen?


    Du kennst mich nicht, so wie ich selber mich nicht kenne
    und niemals könnte ich je deine Muse sein.
    Warum kann ich dir keine Fantasien bringen?


    Ich bin wohl nur ein Licht am Nachttisch und ich brenne
    für deinen Schöpfergeist, bin nachts dein Kerzenschein.
    Ach, könnt’ ich deine Träume wie Sirenen singen.


    Ach, könnt’ ich deine Träume wie Sirenen singen
    und dir die Seltsamkeiten dieser Welt erklären.
    Ich will dir keinen Zauber im Moment verwehren,
    doch liegt der wahre Zauber in so vielen Dingen.


    So fürchte nicht die Mitternacht und tiefe Seen,
    denn jeder Stern am Himmel bettet sie in Licht,
    und fürchte auch die Stille und mein Schweigen nicht,
    denn irgendwann bin ich bei dir - du wirst verstehen.


    Ich bleibe, denn das Licht lebt in der Dunkelheit,
    bei dir und zeige dir die Schönheit, selbst im Schmerz.
    Ich werde, wenn du willst, vom Himmel zu dir fliegen


    und zeige dir die Unbedeutsamkeit der Zeit.
    Bis dahin träume weiter – träum dich himmelwärts-
    die Träume, die dich leis’ in Illusionen wiegen.


    Die Träume, die dich leis’ in Illusionen wiegen,
    erhalten mich am Leben, deinen Traumgehalt.
    Ich habe nur für dich in deinem Schlaf Gestalt,
    wie seltsam, welch Gefühle für mich in dir liegen.


    In jedem Traum malst du von mir ein schön’res Bild
    und legst die Ideale fest in einen Rahmen.
    Wie seltsam, denn du gabst mir weder einen Namen,
    noch Wahrheit – wird denn deine Liebe je gestillt?


    Ich kann dich nicht nach deinen Wünschen glücklich machen.
    Was bringt es dir, wenn du mich in den Träumen siehst?
    Du solltest für dein Wohl in and’ren Sphären fliegen,


    weil Traum und Fantasie nur kurzes Glück entfachen.
    Wie seltsam, ihre Blüte ist die einzige, die sprießt:
    Wie konntest du so schnell dem einen, mir, erliegen?


    Wie konntest du so schnell dem einen, mir, erliegen,
    der keinen Funken Zeit für dich verschwenden will.
    Ich habe keinen Platz mehr für dich hier – sei still –
    du kannst nicht mehr mein Kleinod sein, mein Herz besiegen.


    Die Spiele, die wir spielten, sind bedeutungslos,
    es war ein Zeitvertreib im Dunkeln meiner Mauern.
    Und nun denkst du, ich würde dich auch noch bedauern,
    das kann ich nicht, denn meine Kammer ist nicht groß


    genug, auch dir den Schutz des Rückzugs zu gewähren.
    Du warst so lange fort, ich habe dich vermisst,
    du hast die Zeit verspielt, die wir gemeinsam gingen.


    Wie kannst du mich nach dieser Zeit denn noch begehren?
    Es ist nicht schwer, dass du mich, wie ich dich, vergisst:
    Du sahst doch schon, wie Sonn’ und Sterne untergingen.


    Du sahst doch schon, wie Sonn’ und Sterne untergingen
    und doch zieht es dich immer wieder an das Fenster.
    Dein Kämmerchen ist voller Schatten und Gespenster.
    Von der Ewigkeit wolltest du mir singen,


    und Obhut drohte meine Seele zu verbrennen.
    Ich brauche dich, wie eine Rosenknospe Regen.
    Kann ich dich jemals wieder in die Arme legen,
    und ruhig dich wiegen, kann ich deinen Namen nennen,


    und nicht von bitteren Erinnerungen kosten?
    Du bist wie Mond und Sterne, sichtbar und doch fern,
    Doch scheinst du nicht für mich, so folge ich den Pfaden


    nur rückwärts und seh’ dich am Horizont verrosten.
    Doch weiterhin quält mich mit dir ein kleiner Stern:
    „Die Hoffnung ist für dich der letzte Seidenfaden“.


    „Die Hoffnung ist für dich der letzte Seidenfaden“,
    sagt mir mein hoffnungsloser Geist nun jeden Morgen.
    Wo nehme ich sie her, darf ich mir diese borgen?
    Verworfen und aus zweiter Hand – wird schon nicht schaden.


    Ich brauche nichts als ein geliehenes Vertrauen,
    um mich aus meiner kleinen Kammer zu befreien.
    Wirst du mir deines geben, darf ich’s von dir leihen?
    Ich werd’ die Schuld bei dir versuchen abzubauen.


    Sag mir, dass es nicht allzu spät ist, zu bezahlen,
    sag, kann geliehenes Vertrauen auch gut sein?
    Verworfen und aus zweiter Hand – wird schon nicht schaden.


    Bestimme nun mein Schicksal, lass mich wieder blicken:
    Der Vorhang ist für dich geöffnet, Licht bricht ein –
    Doch es ist wohl besser so, ich werde mich verstecken.


    Es ist wohl besser so, ich werde mich verstecken,
    wenn ich so gefühllos wirklich bin, wie du es sagst.
    Es wär’ in Ordnung, wenn du dich bei mir beklagst,
    dass ich ein Fehlgriff war, in dir etwas zu wecken.


    Es tut mir leid, dass ich dich habe leiden lassen,
    es tut mir leid, dass ich die Zeit so bitter süßte.
    So nenn’ mich schuldig, wenn ich dafür noch nicht büßte,
    wenn du dich dann auch besser fühlst, darfst du mich hassen.


    Wie kann ein Mensch so blind sein, dass er nichts erkennt,
    wie passe ich denn je in deine Wirklichkeit?
    Sag, weißt du nicht, dass die Gefühle in mir ruhten,


    dass du nicht und auch niemand anderes sie kennt?
    Gefühllos? Ja, denn ich benötigte noch Zeit.
    Wie konntest du auch je dein Glück in mir vermuten.

  • Null.


    Man konnte mir nicht vorwerfen, dass ich es nicht versucht hätte. Das hatte ich. Es hatte nur in keinster Weise gefruchtet. Ich konnte Celerina nicht einfach an den Platz schieben, den Siv inne gehabt hatte. Der zerfasernde Riss nahm diesen Platz ein, den sie zurückgelassen hatte, und es war mir unmöglich, ihn mit Celerina zu kitten. Es mochte sein, dass ich zu ungeduldig gewesen war, doch Geduld war nun einmal weniger meine Stärke, erst recht nicht in diesen Dingen, und obendrein war die Sache mit Celerina nicht eben einfach, geschweige denn Celerina selbst.


    Wenn mich die vergangene Zeit eines gelehrt hatte, dann war dies die Tatsache, dass es mir weitaus schlechter ging, wenn ich daran dachte, dass ich Siv nie wieder sehen würde, als wenn ich daran zurückdachte, was zwischen uns gewesen war. Natürlich gab ich Celerina wegen dieser Erkenntnis weder auf noch ließ ich sie fallen, und ebenso natürlich verminderte ich meine Bemühungen, unser Verhältnis zu verbessern. Was auch immer sie an besagtem Morgen über uns – über mich gedacht haben mochte.


    Die Tage vergingen, und waren sie anfangs noch zäh geflossen und hatten in Lethargie und Wein ihr Ende gefunden, um mit Kopfschmerzen ob des Weines und einem schwarzen Loch in der Brust in den nächsten überzugehen, so schien es mir nun, als lebte ich parallel zu den Geschehnissen der Tage, als sei ich gar nicht recht ein Teil davon, sondern vielmehr ein Mitläufer, dessen es eigentlich gar nicht bedurfte. Ich wusste nicht zu benennen, ob das schlimmer war oder besser. Fakt jedenfalls war, dass es mir zwar nicht besser ging, ich es aber besser verstecken konnte. Ich nahm wieder an den Abendessen teil und unterhielt mich, wenn auch nie über dieses Thema. Das war auch nicht weiter schwer, da mich nie jemand darauf ansprach, obwohl ich die Blicke auf mir ruhen fühlte, wenn sie glaubten, dass ich es nicht bemerkte. Mir war das nur recht. Ich fühlte mich mehr und mehr zweigeteilt. So, als gäbe es jenen Marcus Corvinus, der im Senat saß und mit seinen Klienten sprach, der mit der Familie zu Abend aß und sich über Belanglosigkeiten unterhielt, die Märkte überwachte und mit seiner Frau vermeintlich besser auskam als vorher. Und dann gab es noch jenen Marcus Corvinus, der verborgen in dem ersten sein Dasein fristete, abgetrennt, allein und im Dunkel, selbst an guten Tagen – von denen es für mich kaum welche gab, seitdem sie fort war. Jener zweite Corvinus zerfiel allmählich in seine Einzelteile, und irgendwann würde von ihm nichts weiter zurück geblieben sein als der klaffende Riss, der ihn zerstört hatte.


    Ich wusste, dass es an mir lag. Dass ich kaum verlangen konnte, dass sie zurück kam, wenn ich nichts änderte - an mir. Und an dem, was ich zeigte. Ich hatte das Gespräch mit Prisca noch zu gut in Erinnerung, um nicht zu wissen, was hier gefordert sein würde, um das zu erhalten, wonach ich mich verzehrte. Doch ich scheute davor zurück. Sobald sich meine Gedanken in diese eine Richtung bewegten, die sich richtig anfühlte, erschienen dutzende Bedenken und Zweifel und Wenns und Abers vor meinem inneren Auge, blinkten und leuchteten und machten es mir unmöglich, sie zu ignorieren. Unzählige Male schon hatte ich abgewägt. Für und Wider gegeneinander, und mich jedes Mal dagegen entschieden, Kontakt mit Siv aufzunehmen. In welcher Form auch immer. Es konnte daraus einfach nichts Gutes erwachsen, und ich wollte weder ihr noch mir die Last aufbürden, gemeinsam in einem Haus zu leben und sich dennoch aus dem Weg zu gehen.


    Heute war einer von diesen Tagen, an denen ich wieder dasaß und nachdachte. Stunde um Stunde, allein in der Dunkelheit, nur mit dem Wein, der mir stumm Gesellschaft leistete und sich nur dadurch einmischte, dass er zur Neige ging. Ein schlechter Tag. Die Kontrollen am Vormittag waren schon schlecht verlaufen, die Senatssitzung hatte sich schier endlos gezogen und der Prüfling war durchgefallen, weil er dem Göttervater eine weibliche Graugans hatte opfern wollen. Zwei factiones hatten ihre Teilnahme beim Rennen abgesagt. Und dies war der letzte Becher Wein, den ich noch hatte. Ich sparte ihn mir auf, trank in kleinen Schlucken und dachte an meinen Sohn. An Siv. Und daran, was sie jetzt wohl tat. Und an Priscas Worte.


    Es war noch nicht allzu spät, die Sonne eben erst untergegangen. Die anderen würden gerade bei der cena sitzen. Ich wusste, dass es verrückt war, noch dazu gefährlich und erst recht verhängnisvoll, doch ich leerte den Becher trotzdem, nachdem ich mir einen dunklen Mantel über die tunica gestreift hatte. Es war sinnlos und selbstzerstörerisch. Eine Idee, geboren im Wein. So musste es sein, eine andere Erklärung gab es dafür nicht - zumindest wollte ich sie mir nicht eingestehen. Stumm und starr stand ich eine geraume Weile in meinem Schlafgemach. Unter der Wolle begann ich zu schwitzen. Äußerlich hoch konzentriert, wütete in meinem Inneren ein Chaos, dessen ich einfach nicht Herr wurde. Es war falsch, jetzt das Haus zu verlassen. Und doch drängte alles in mir danach, genau das zu tun. Wenn sie erst einmal in Germanien war… Dort waren sie unerreichbar. Ich würde sie niemals wieder sehen.


    Und dieser Gedanke gab den Ausschlag. Endlich.




    Als Brix die vier Wächter hinter mir hergeschickt hatte, stand er noch einen Moment in der Tür, angelehnt an den Pfosten, und sah ihnen nach. Er würde erzählen, dass ich außer Haus aß, für den Fall, dass jemand nach mir fragte. Als er sich umwandte, war - im Schein der Öllampe, die Leone hielt, als er ihn fragend ansah - ein erleichtertes Schmunzeln auf seinem germanischen Gesicht zu sehen.



    Wer bin ich schon – das konntest du mir niemals zeigen.
    Bin ich ein Blatt, das noch beschrieben werden muss,
    bin ich der Schmerz in dir nach einem Abschiedskuss?
    Sag, bin ich dein, auch wenn sich unsre Tage neigen?


    Bin ich ein Meer, das blauer ist als jedes Sehnen,
    Bin ich das schönste Muster im Kaleidoskop?
    Bin ich ein Wunsch, der sich dank dir zum Stern erhob,
    sag, bin ich das versteckte Lächeln unter Tränen?


    Du kennst mich nicht, so wie ich selber mich nicht kenne
    und niemals könnte ich je deine Muse sein.
    Warum kann ich dir keine Fantasien bringen?


    Ich bin wohl nur ein Licht am Nachttisch und ich brenne
    für deinen Schöpfergeist, bin nachts dein Kerzenschein.
    Ach, könnt’ ich deine Träume wie Sirenen singen.


    Ach, könnt’ ich deine Träume wie Sirenen singen
    und dir die Seltsamkeiten dieser Welt erklären.
    Ich will dir keinen Zauber im Moment verwehren,
    doch liegt der wahre Zauber in so vielen Dingen.


    So fürchte nicht die Mitternacht und tiefe Seen,
    denn jeder Stern am Himmel bettet sie in Licht,
    und fürchte auch die Stille und mein Schweigen nicht,
    denn irgendwann bin ich bei dir - du wirst verstehen.


    Ich bleibe, denn das Licht lebt in der Dunkelheit,
    bei dir und zeige dir die Schönheit, selbst im Schmerz.
    Ich werde, wenn du willst, vom Himmel zu dir fliegen


    und zeige dir die Unbedeutsamkeit der Zeit.
    Bis dahin träume weiter – träum dich himmelwärts-
    die Träume, die dich leis’ in Illusionen wiegen.


    Die Träume, die dich leis’ in Illusionen wiegen,
    erhalten mich am Leben, deinen Traumgehalt.
    Ich habe nur für dich in deinem Schlaf Gestalt,
    wie seltsam, welch Gefühle für mich in dir liegen.


    In jedem Traum malst du von mir ein schön’res Bild
    und legst die Ideale fest in einen Rahmen.
    Wie seltsam, denn du gabst mir weder einen Namen,
    noch Wahrheit – wird denn deine Liebe je gestillt?


    Ich kann dich nicht nach deinen Wünschen glücklich machen.
    Was bringt es dir, wenn du mich in den Träumen siehst?
    Du solltest für dein Wohl in and’ren Sphären fliegen,


    weil Traum und Fantasie nur kurzes Glück entfachen.
    Wie seltsam, ihre Blüte ist die einzige, die sprießt:
    Wie konntest du so schnell dem einen, mir, erliegen?


    Wie konntest du so schnell dem einen, mir, erliegen,
    der keinen Funken Zeit für dich verschwenden will.
    Ich habe keinen Platz mehr für dich hier – sei still –
    du kannst nicht mehr mein Kleinod sein, mein Herz besiegen.


    Die Spiele, die wir spielten, sind bedeutungslos,
    es war ein Zeitvertreib im Dunkeln meiner Mauern.
    Und nun denkst du, ich würde dich auch noch bedauern,
    das kann ich nicht, denn meine Kammer ist nicht groß


    genug, auch dir den Schutz des Rückzugs zu gewähren.
    Du warst so lange fort, ich habe dich vermisst,
    du hast die Zeit verspielt, die wir gemeinsam gingen.


    Wie kannst du mich nach dieser Zeit denn noch begehren?
    Es ist nicht schwer, dass du mich, wie ich dich, vergisst:
    Du sahst doch schon, wie Sonn’ und Sterne untergingen.


    Du sahst doch schon, wie Sonn’ und Sterne untergingen
    und doch zieht es dich immer wieder an das Fenster.
    Dein Kämmerchen ist voller Schatten und Gespenster.
    Von der Ewigkeit wolltest du mir singen,


    und Obhut drohte meine Seele zu verbrennen.
    Ich brauche dich, wie eine Rosenknospe Regen.
    Kann ich dich jemals wieder in die Arme legen,
    und ruhig dich wiegen, kann ich deinen Namen nennen,


    und nicht von bitteren Erinnerungen kosten?
    Du bist wie Mond und Sterne, sichtbar und doch fern,
    Doch scheinst du nicht für mich, so folge ich den Pfaden


    nur rückwärts und seh’ dich am Horizont verrosten.
    Doch weiterhin quält mich mit dir ein kleiner Stern:
    „Die Hoffnung ist für dich der letzte Seidenfaden“.


    „Die Hoffnung ist für dich der letzte Seidenfaden“,
    sagt mir mein hoffnungsloser Geist nun jeden Morgen.
    Wo nehme ich sie her, darf ich mir diese borgen?
    Verworfen und aus zweiter Hand – wird schon nicht schaden.


    Ich brauche nichts als ein geliehenes Vertrauen,
    um mich aus meiner kleinen Kammer zu befreien.
    Wirst du mir deines geben, darf ich’s von dir leihen?
    Ich werd’ die Schuld bei dir versuchen abzubauen.


    Sag mir, dass es nicht allzu spät ist, zu bezahlen,
    sag, kann geliehenes Vertrauen auch gut sein?
    Verworfen und aus zweiter Hand – wird schon nicht schaden.


    Bestimme nun mein Schicksal, lass mich wieder blicken:
    Der Vorhang ist für dich geöffnet, Licht bricht ein –
    Doch es ist wohl besser so, ich werde mich verstecken.


    Es ist wohl besser so, ich werde mich verstecken,
    wenn ich so gefühllos wirklich bin, wie du es sagst.
    Es wär’ in Ordnung, wenn du dich bei mir beklagst,
    dass ich ein Fehlgriff war, in dir etwas zu wecken.


    Es tut mir leid, dass ich dich habe leiden lassen,
    es tut mir leid, dass ich die Zeit so bitter süßte.
    So nenn’ mich schuldig, wenn ich dafür noch nicht büßte,
    wenn du dich dann auch besser fühlst, darfst du mich hassen.


    Wie kann ein Mensch so blind sein, dass er nichts erkennt,
    wie passe ich denn je in deine Wirklichkeit?
    Sag, weißt du nicht, dass die Gefühle in mir ruhten,


    dass du nicht und auch niemand anderes sie kennt?
    Gefühllos? Ja, denn ich benötigte noch Zeit.
    Wie konntest du auch je dein Glück in mir vermuten.


    Wie konntest du auch je dein Glück in mir vermuten,
    in mir, der dich mit liebeskranker Hand zerdrückt,
    in mir, der dich trotz bessren Wissens gen Heimat schickt.
    Wie lange können kümmerliche Herzen bluten?


    Wie lange kann ich mich vor der Wahrheit noch verschließen,
    all die Blicke ertragen, so unverständlich und vereist?
    Wie könnt’ ich je vergessen, was mich so zerreißt.
    Will doch nur einmal das Leben mit Liebe genießen.


    Doch ist es wohl am besten für dich, wenn du gehst,
    auch wenn mein Herz und Augen um dein Bleiben flehen
    und die Gefühle für dich alles übersteigen.


    Ich zerbreche, wenn du nicht an meiner Seite stehst,
    und sei’s nur im Verborgenen – du darfst nicht gehen!
    Wer bin ich schon - vielleicht kannst du es mir zeigen.


    [SIZE=7]special thanks to Sturmherz[/SIZE]



    ~ finis ~

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