Ein Sklave sucht Antworten

  • Nachdem Cimon die Porta hinter sich gelassen hatte, brachte er zunächst das Tier in einem Stall, das zu einer Taverne zu gehören schien, im Hafen unter, wo es gut versorgt werden würde. Sicher war es im sinne seines Herren, wenn er bei dem Tier auf gute Pflege achtete. Er selbst fragte nur nach etwas Wasser zum Waschen und eine Kleinigkeit zu Essen. Dazu nahm er Wasser. Es war alles sehr einfach, reichte ihm aber aus. Er wusste, das er nun den Rest des Tages im Hafen verbringen würde. Allerdings fragte er nach der Möglichkeit, eine einfache Unterbringung für die Nacht zu erhalten, falls es länger dauern mochte. Dies war wohl kein großes Problem, vorallem da der Nubier nicht viel brauchen würde.


    Cimon richtete seine Kleidung...und entschied sich dazu, zu seinem Gepäck zu gehen und sich doch noch umzuziehen. Es war eine gute Idee gewesen, Wechselkeliedung mitzunehmen. Aber auch hier trug er die gewohnten langärmligen Tuniken, in eher gedeckten Farben, welche zu dem feinen Halstuch passen würden. Allerdings trug er auch Hosen zu diesen. Denn sie verdeckten Narben und Cimon fühlte sich wohl in ihnen. Wo er doch früher nur Fetzen von Kleidung hatte tragen dürfen.


    So erfrischt und umgezogen ging er zum Herzstück des Hafens und suchte zunächst einmal ein bestimmtes nubisches Schiff. Bevor er es fand spürte er eine Hand auf der Schulter die ihn umdrehte. Cimon wollte schon anfangen mit dem Unbekannten zu ringen, als dieser ihn umgehend in eine brüderliche Umarmung zog .... schwer atmete er erleichtert durch.


    "M'Bale ... erschreck mich nicht so..."


    Der etwas größere und massivere Nubier lachte herzhaft und schlug Cimon auf die Schulter. Kurz blickte er hinter sich, rief etwas in einer fremden Sprache und winkte den andren zu, die alle mit kurzen Rufen Cimon begrüßten, bevor sie mit der Arbeit weitermachten.


    "Ach was Cimon... Das dich erschreckt? Ha! ... Was du hier wollen, machen in Ostia? Du wieder zu Sardinia und holen andere mit schweren Namen?"


    Cimon erwiederte all die Herzlichkeit mit einem verlegenen Lächeln und erklärte dem Nubier mit einfachen Worten, wieso er in Ostia war. M'Bale lachte nicht mehr. Er erkannte den Ernst und nahm ihn einfach mit sich.


    "Dann du musst reden mit Mann ... wie heißt Namen hab ich vergessen. Dafür ich habe den kleinen Schiffsjungen mit schweren Namen. Der redet gut mit dem. Der aber ist ... Besorgen ... Komm ich bring dich."


    Das waren viele Worte, von denen Cimon nicht alles verstand. Doch sie gingen zu den Gebäuden am Hafen. Offensichtlich zu einem offiziellen Gebäude. Tief zog Cimon die Luft ein, als sie zu einem officium gingen. M'Bale sah ihn aufmunternd an und klopfte bereits fest an. Beide sahen einander an und wussten doch nicht, wann hier einzutreten war.

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    CUSTOS CORPORIS - TITUS AURELIUS URSUS

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  • Noch immer völlig durcheinander ließ sich Cimon von M'Bale zu dessen Schiff bringen. Hier trank er etwas und nahm an, was immer der andere ihm zu essen reichte. Es waren alles recht automatische Bewegungen. Er wollte los, doch M'Bale hielt ihn auf. Der Seebär meinte, das es nicht gut war, würde der Sklave in diesem Zustand noch reisen wollen. Selbst den kurzen Weg wollte M'Bale den Sklaven nicht reisen lassen. Da das nubische Schiff noch auf Fracht warten musste, befahl M'Bale Cimon, an Bord zu bleiben und bewirtete diesen die Nacht über. Sie tranken Wein, redeten viel und hörten den anderen Männern zu, wie sie sangen. Es waren Leidgesänge, soviel verstand Cimon. Sie alle schienen mit ihm zu fühlen. Die Leere füllte sich langsam mit dem Gefühl, aufgefangen zu werden.


    Am folgetag verabschiedete Cimon sich recht früh von den nubischen Seeleuten und am Ende mit einer kräftigen Umarmung von M'Bale. Sie beide versprachen aus der Laune des Augenblicks heraus einander Freundschaft und immer eine offene Hand, die zu geben bereit war.


    Das Pferd zu holen, die Unterbringung und Pflege zu bezahlen und sich anschließend auf den Weg zu machen, kostete nicht viel Zeit. So kam die Porta von Ostia immer näher und der Nubier sah nur einmal zurück. Langsam vrstand er wieso Freiheit schön sein konnte. Würde sein Herr ihn jemals in die Freiheit fort schicken, so hatte Cimon ein Ziel. Doch noch immer hoffte er, das es nicht so weit kommen würde.

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