Rom, eine Weltmetropole, groß und vielseitig. Lebendig, laut, verwirrend und an jeder Ecke gab es etwas neues zu entdecken. So viele Kulturen trafen hier aufeinander, wilde Germanen mit langen Haaren und wilden Bärte, Römer, weise Griechen, Kelten, Africaner und Besucher aus dem fernen Asien. So viel gab es zu sehen, Händler und Priester, Tempel und Plätze, Theater, das Colloseum und weite Plätze. Die sieben Hügel auf denen Rom erbaut worden war, war voller Wunder. Alles von Menschen erbaut.
Flora stand an einem der öffentlichen Brunnen und sah sich etwas ratlos um. Sie war aus einer Laune heraus aus dem Haus gegangen. Sie wollte Rom kennen lernen, jetzt wo es Frühling wurde und der Winter vertrieben. Noch war es nicht unerträglich heiß. Sie hatte die Gelegenheit beim Schopf gepackt und Lysandra mit in die Stadt genommen. Nur sah sie sich nun verwirrt um. Wo war sie? Sie hatte sich verlaufen und auch die Sklavin sah sich unsicher um. Es war viele Jahre her, dass sie in Rom gewesen war. In der Zwischenzeit hatte sich die ewige Stadt verändert. Und da sie nicht auf den Hauptstraßen geblieben waren, sondern durch kleine Gassen gegangen waren, hatte auch sie die Orientierung verloren.
„Ich hab doch gesagt, wir sollen auf den Hauptstraßen bleiben“, murmelte diese mit finsterer Miene. Ausnahmsweise wurde Flora nicht von einem großen Custodes begleitet, sondern nur von der Leibsklavin.
„Was hast du gesagt?“ fragte Flora verärgert. Sie hasste diese Besserwisserei der Sklavin. Sie konnte es nicht mehr hören. „Frag nach dem Weg!“ sagte sie mürrisch. Die Sklavin konnte einem echt die Laune verderben. Lysandra seufzte ergeben und sprach den nächsten Passanten einfach an.
„Verzeih, dominus“, sagte sie lächelnd und warf einen kurzen Blick über die Schulter um sich zu vergewissern, dass Flora auch immer noch am Brunnen stand und nicht einfach weiter gegangen war. „Könntest Du mir den Weg zum Forum Romanum erklären?“
Flora indess hatte sich auf den Brunnenrand gesetzt und hielt die Hand ins Wasser. Es war herrlich kühl. Kurz betrachtete sie ihr verzerrtes Spiegelbild und steckte eine Strähne in ihre Frisur. An diesem Tag trug sie eine Wasserblaue Tunika, mit einem schlichten silbernen Gürtel, darüber eine dunkelblaue Pala und Armreifen aus Silber. Sie sah aus wie eine Nymphe aus einem Märchen.
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