Von der Porta ging Septima gemäßigten Schrittes ins Atrium und hoffte, dass der alte Maiordomus bereits dort auf sie warten würde, was leider nicht der Fall war. Dieses mal war es die Tibera, die einen genervten Blick zum compluvium empor warf. Wo steckte der alte Fießling denn nur. Sehr zur Zufriedenheit der Tiberia betrat der Maiordomus kurz darauf das Atrium und schritt mit leicht gebeugtem Rücken auf sie zu. „Salve, Domina Septima. Was kann ich für dich tun?“ begrüsste und erkundigte er sich sofort bei ihr.
„Na, das wurd aber auch Zeit.“ moserte Septima leicht gereizt zurück. Ob sie dem Maiordomus wirklich vertrauen konnte? Wenn nicht, dann hätte er zumindest nicht all zu bald Gelegenheit, es ihrem Mann zu erzählen, da dies ein ein anderes Domus war. „Ich wünsche das dieser Brief durch einen persönlichen Kurier nach Mantua gebracht wird.“ gab sie ihren Auftrag an den zuständigen Sklaven. Ein kurzer Wink und Baldemar reichte ihr die Schriftrolle für Octavius Macer an. Ebenso einen kleinen Beutel mit Münzen. „Dies hier sollte für die Beförderung ausreichend Geld sein.“ Sie überreichte dem Maiordomus die Schriftrolle, so wie das Geldsäckchen. „Wie schnell wird der Brief da sein?“
Der Maiordomus überlegte kurz, wog das Geld in seiner Hand und antwortete dann. „In etwa drei Tagen, Herrin.“ Selbstverständlich war das Geld viel zu viel für einen einfachen Boten, so dass für ihn selbst noch etwas abfallen würde und Septima sich das Stillschweigen des Sklavenvorstehers gerade erkauft hatte.
„Sehr gut. Das war auch schon alles. Ach, halt! Eines noch… weißt du wo sich gerade meine Tante so wie mein Cousion im Haus aufhalten?“ wollte sie von dem alten Mann wissen. Dieser dachte wieder einen Moment nach, in dem er sich mit dem Finger am Kinn rieb. „Domina Arvinia ist zur Zeit auf dem Markt unterwegs und Dominus Ahala habe ich zuletzt hier in der Villa gesehen. Soll ich ihn suchen lassen?“ erkundigte er sich führsoglich bei Septima.
„Nein, nein. Ich werde selber nach ihm schauen.“ wehrte diese ab und entließ den Maiordomus mit einer Handbewegung. „Baldemar, du kennst dich hier aus. Ich brauche dich zunächst nicht mehr.“ schickte sie auch ihren Leibwächter fort und begann ihre Suche nach Ahala in den anliegenden Räumen des Atriums.