Nicht den Tod sollte man fürchten,
sondern dass man nie beginnen wird,
zu leben.
- Marcus Aurelius
Die Zeichen des Winters verschwanden jeden Tag immer mehr, die Kälte wich einer warmen Brise, welcher dieserzeit über Rom strich. Der Himmel war blau, frei von dunklen, erdrückenden Wolken. Avianus jedoch hatte heute keinen Grund, hinaus zu gehen, das seit langem wiedergekehrte, gute Wetter zu genießen. Dafür war er heute zu nachdenklich. Sein Leben nahm eine Wendung... er wollte in den Senat, und er hatte viele Unterstützer, doch darum ging es ihm in diesem Moment nicht. Er spazierte gedankenlos im Atrium, lustwandelte eher, dachte über Dinge nach, die ihn schon seit seiner Jugend quälten. Er suchte jemanden. Diesen speziellen Jemand. Den man suchte. Aber man fand ihn nicht. Es beschäftigte ihn schon seit Langem, doch nie fand er die Lösung für seine ungeklärten Fragen. Wütend war er, zornig auf andere Leute. Leute, die er nicht einmal kannte, über die er jedoch Anhaltspunkte hatte, von denen er nur wusste, dass sie seinen Vater damals getötet haben. Und er war zornig. Sehr sogar.
Über seine Unfähigkeit, jemanden zu finden, den er finden musste. Doch was sollte er tun, wenn er diesen speziellen Jemand gefunden hatte, diesen Mörder? Würde er ihn ermorden? Vielleicht wollte er nur die Antwort auf eine Warum-Frage. Avianus blieb stehen und seufzte, strich sich mit der Hand durch die Haare. Er sollte sie sich wieder schneiden lassen. Wie eine von diesen dunklen Gestalten in der Subura lehnte er sich an die Wand in einer dunklen Ecke, stand ruhig da, mit seiner Mischung aus Trauer, Wut und Ratlosigkeit.
So... ist nicht als Alleinspielthread angelegt. Freue mich echt, wenn sich jemand dazugesellt.