hortus | Von Blumen und Bienen

  • Ein Lächeln umspielte sein Gesicht, als Mattiacus antwortete.


    "Nein nein. Aus medizinischer Sicht bestehen generell gar keine Bedenken. Und was ihr in eurem Privatleben macht, ist sowieso eure Sache. Dennoch würde ich die Aktivität ein wenig begrenzen, bis es dir etwas besser geht." sagte er und machte seine Tasche wieder zu.


    "Es ist nur so, dass deine Schwindelgefühle auch daher kommen können, dass euer Beisammensein bald ein neues Mitglied eurer Familie zur Folge hat. Aber das ist ja etwas, über das man sich freuen kann."

  • "Ah, das ist beruhigend", nickte Ursus erleichtert. "Ja, wir werden es ruhiger angehen lassen, bis es Dir wieder richtig gut geht, Liebes." Er war etwas näher an das Bett herangetreten und streckte die Hand nach der von Septima aus. Jetzt, wo die Erleichterung ihn erfüllte, merkte er umso mehr, wie sehr er sich gesorgt hatte. Die nächsten Worte von Mattiacus sickerten allerdings nur langsam ein. Ursus hatte schon genickt und den Mund zu einer weiteren Bemerkung geöffnet, als er begriff, was der Freund da gerade von sich gegeben hatte. In einer schnelle Bewegung wirbelte er herum, für einen Moment unfähig, etwas zu sagen. Unglaube stand auf seiner Miene geschrieben. Dann wurde dieser Ausdruck plötzlich von großer Freude abgelöst. "Was? Ist das wahr? Ist... ist das sicher? Ein Kind? Wir bekommen ein Kind?" Er wirbelte ein weiteres Mal herum, wieder zu Septima. Und umarmte sie stürmisch, um sie fest an sich zu drücken. Cimon war vergessen. Die schlechte Laune allerdings auch.

  • Sie sollten ihre Aktivitäten begrenzen. Ihr Blick ging etwas ungläubig zwischen Mattiacus und Ursus hin und her. Konnte etwas, was so viel Freude bereitet überhaupt schlecht sein? Na gut, wenn der Medicus dieser Ansicht war, dann würden sie sich wohl oder übel fügen müssen.
    Ursus trat zu ihr ans Bett und streckte seine Hand nach der ihren aus. Septima erwiderte die liebevolle Geste und war gerührt über die Fürsorge ihres Mannes. Wegen der umständlich gewählten Worte, dauerte es auch bei ihr einen Moment, bis sie begriffen hatte, was der Decimier ihnen beiden gerade mitgeteilt hatte. „Ein Kind...“ widerholte Septima flüsternd und ein strahlendes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. Noch bevor sie irgend etwas denken oder sagen konnte, fühlte sie sich von Ursus in den Arm genommen und gedrückt. Sie hatte die Erwartung an ihre Ehe schneller erfüllt, als sie gedacht hatte und ein leises „Urghhs...“ zeigte Ursus, dass er etwas kräftig zudrückte. „Würdest du mich bitte nicht erdrücken.“ merkte Septima amüsiert über die Ungestümtheit ihres Mannes an und schob ihn ein Stückchen von sich.


    Obwohl dieser Verdacht schon in ihrem Unterbewusstsein geschlummert hatte, konnte sie es nicht ganz glauben. Von daher fragte auch sie noch einmal beim Medicus nach. „Und da besteht wirklich kein Zweifel? Woran...“ An sich wollte sie nachfragen, woran Mattiacus es festgestellt hatte, aber dann verwarf sie die Frage wieder. Viel wichtiger war, wie es nun weiter gehen würde. „Heißt das, ich brauche nun eine Hebamme und sie erklärt mir wie alles weiter geht? Ich meine... Ich weiß doch gar nicht was jetzt passiert!“ Die erste Freude wich nun der Ungewissheit. Wie hatte sie sich jetzt zu verhalten, wo sie schwanger war und ein neues Leben in sich trug? Durfte sie überhaupt noch all ihren Tätigkeiten nachgehen, oder gefährdete sie damit das Leben des Ungeborenen? Mußte sie jetzt in den Anfängen noch vorsichtiger sein, oder erst gegen Mitte der Schwangerschaft? Gab es irgend etwas was sie nicht essen durfte? Fragen, jede Menge Fragen. Septima schauten erst Ursus strahlend und dann Mattiacus zweifelnd an. Ihre Hand tastete nach der von Titus.

  • Mattiacus freute sich mit dem werdenden Elternpaar.


    "Ich glaube, ihr werdet gute Eltern werden!" sagte er und wandte sich dann an Septima.


    "Nun, um deine Fragen zu beantworten. Deine Sympotme weisen darauf hin, dass sich dein Körper langsam auf das Kind einstellt. Das wird noch einige Zeit brauchen. Daher ist es wichtig, in jedem Aspekt deines Lebens ein wenig kürzer zu treten. Das heißt körperliche Aktivität und jegliche nervliche Aufregung so weit es geht vermeiden.
    Eine Hebamme ist eine sehr gute Idee. Keiner weiß mehr über die Geheimnisse der Frauen mehr als sie. Du solltest vielleicht eine konsultieren, wenn du deutlich spürst, dass das Kind in dir wächst und dein Bauch anschwillt und runder wird."

  • "Oh, entschuldige bitte." Ursus wich sofort ein Stück von ihr zurück, um ihr mehr Platz zu gewähren. Er hatte ihr nicht weh tun wollen. Schon gar nicht in ihrem Zustand. "Mattiacus, ich danke Dir für diese gute Nachricht! Ich kann es noch gar nicht glauben. Natürlich... natürlich werde ich alles tun, damit Septima sich schonen kann. - Liebes, wenn immer Du Hilfe brauchst, wird jemand da sein. Sollte es Probleme geben, werde ich sie gerne für Dich lösen." Was für ein Versprechen. Es gehörte zweifelsfrei zu denen, die im Überschwang der Gefühle leicht ausgesprochen wurden und später umso schwerer einzuhalten waren. Aber daran dachte Ursus in diesem Moment nicht. Dafür war er viel zu glücklich.

  • "Ihr ward es, die mich zum Boten machten." sagte Mattiacus. Dann blickte er zu Septima. "Also, jetzt heißt es schonen, gut essen, schlafen und die Natur genießen. Falls du irgendwelche Beschwerden hast, kannst du dich an mich wenden." Dann wandte er sich wieder an Ursus. "Ich glaube, meine Arbeit ist jetzt getan. Es ist das beste, wenn ich euch zwei jetzt alleine lasse, damit ihr euren Moment genießen könnt."

  • Mattiacus' Worte gaben ihr nicht unbedingt die Sicherheit, die Septima haben wollte, doch sie nickte brav und nahm sich vor, so bald wie möglich eine Hebamme herzubestellen, die ihr das weitere Vorgehen erklären könnte. Oder sollte sie sich an Aelia Paulina wenden? Immerhin hatte diese Zwillingen bekommen. Doch sie hatte schon lange nichts mehr von ihrer Pronuba gehört, so dass Septima doch lieber eine Hebamme organisieren lassen wollte. „Ich danke dir Decimus.“ erwiderte sie nun wieder mit einem strahlenden Lächeln auf den Lippen, welches das Glück über die freudige Nachricht deutlich widerspiegelte.


    „Titus? Geh ruhig und begleite unseren Boten der guten Nachrichten nach draußen.“ schlug sie ihrem Gemahl vor und legte schützend die Hände über ihren Bauch. 'Ein Kind! Ich bekommen ein Kind!'

  • Begeisterung stieg auch in Cimon an und er zuckt leicht. Ein Kind? Der Nubier sah Ursus direkt in die Augen und strahlte. Sein Herr würde also Vater werden. Die Furcht ob der vorherigen Worte und Blicke seines Herren war vergessen und Cimon blieb im Hintergrund. Als Septima dann Ursus bat den Medicus hinaus zu begleiten, sah er beide abwechselnd fragend an.
    Er wollte sich nicht aufdrängen. Doch er machte einen Schritt vor, um zumindest die Möglichkeit aufzuzeigen, das er noch da war.

  • Ursus wußte gar nicht, wie und wo er seiner Freude zuerst Audruck verleihen sollte. Und sollte er nun den Worten seiner Frau folgen oder lieber Cimon den Arzt begleiten lassen und Zweisamkeit mit Septima genießen? Letzteres war ihm natürlich lieber. Aber wollte sie vielleicht einen Moment allein sein? Außerdem war er dem alten Freund auch ein wenig Höflichkeit schuldig. So gab er seiner Frau einen liebevollen Kuß. "Ich bin gleich wieder da. Und ich schicke Dir Frija, hm?" Er wandte sich zu Cimon um. "Cimon, hol bitte Frija her. Und dann komm ins Atrium, damit Du Tribun Decimus zurückbegleiten kannst." Er selbst machte eine Geste zur Tür, um mit Mattiacus den Raum zu verlassen. "Du glaubst gar nicht, wie glücklich Du uns gemacht hast."

  • "Für solche Momente bin ich Arzt geworden." sagte Mattiacus. "Jetzt will ich euch aber auch nicht länger stören. Die Castra ruft mich wieder. Septima, Ursus," erblickte sie nacheinander an. "Ich freue mich mit euch und wünsche euch für die Zukunft alles Gute."


    Dann trat er zurück an die Tür. "Wir können" sagte er zu dem Nubier um anzuzeigen, dass er ihn nun zur Castra zurückbegleiten konnte.

  • Ergeben neigte Cimon den Kopf und wartete die kurze Pause ab, in der er würde reden können. Seine Stimme zeigte zusätzlich wie er auf die Herrschaften aufsah.


    "Ja, Dominus Ursus. Wie du wünschst."


    Er folgte, ging dann ins Atrium und wartete den Moment ab, da der Tribun ihm zeigen würde, das er bereit war zu gehen. Für ihn reichte ein Winken, ein Blick. Doch der Medicus sprach ihn sogar an. Cimon nickte und kurz zeigte sich sogar ein Lächeln.


    "Ja, Herr."


    Cimon begleitete nun also den Tribun zur Porta Praetoria wobei er deutlich in seiner Haltung den Stolz zeigte, der mit dieser Aufgabe einherging. Er, der nichtsnutzige Nubier, Cimon, der Sklave durfte einen Tribun, einen Soldaten schützen, ihn begleiten. Und dies würde er mit größter Aufmerksamkeit und Pflichtbewustsein tun.

  • Den Kuss ihres Mannes erwiderte Septima eher flüchtig, denn sie war viel zu glücklich wegen ihres Zustandes, der nun doch nichts schlimmes mehr an sich hatte. Gewiss verdankte sie diesen glücklichen Umstand dem Opfer an Iuno, welches sie vor einiger Zeit, mehr zu Gunsten von Celerina, im Tempel der Göttin erbracht hatten. Still dankte sie Iuno und hoffte, dass Celerina bald in ähnlich glücklichen Umständen sein würde.


    Ursus ging mit Mattiacus und Cimon folgte den beiden. Es wurde mit einem Mal still im Zimmer und Septima blickte versonnen in die Ferne, bis kurz darauf die Tür aufging und eine vor Freude strahlende Frija eintrat. Septima beschloss den Umstand ihrer Schwangerschaft vorerst niemanden mitzuteilen, bis sie absolute Gewissheit hatte, dass sie das Kind auch austragen würde und es nicht vorzeitig verlor. Frija wurde dabei, außer Septimas Gemahl, die einzige Vertraute.

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