Cubiculum der Eheleute Sedulus und Serrana

  • Eigentlich hatte Serrana sich bislang überhaupt noch keine Gedanken über die Zahlungsmodalitäten in den anderen Teilen der Welt gemacht. Warum auch, schließlich hatte diese für sie ja bis vor kurzem ausschließlich aus Rom und vielleicht noch den umliegenden Gebieten bestanden. Und ihre geliebten Schriftrollen ließen sich zwar detailliert über König, Kriege und epische Schlachten aus, aber so profane und praktische Dinge wie Geld kamen kaum vor.


    "Hm, ich weiß nicht. Ist ja auch egal." murmelte sie ein wenig verlegen über ihr mangelndes Wissen und küsste Sedulus erneut, um ihn davon abzulenken. Da kam die Bemerkung über ihre Augen gerade rechtzeitig...


    "Danke, das ist lieb von dir." antwortete sie leise, und der rosige Schimmer, der sich jetzt über ihre Wangen legte, zeigte deutlich, wie sehr sie sich über dieses Kompliment freute. Warum hatte sie sich nur vor der Hochzeit so viele Sorgen gemacht, dass sie seinen Erwartungen nicht würde genügen können? Es gab ganz offensichtlich einiges an ihr, dass Sedulus gut gefiel und er fand wunderbar, was sie tat...Serrana fiel ein riesiger Stein vom Herzen und ihre Berührungen wurden jetzt ein wenig forscher und weniger abwartend.

  • Und die Ablenkung war ihr auch gelungen. Als sie Sedulus zu küssen anfing, umschlang er sie mit seinen Armen und zog Serrana näher zu sich heran.
    Sedulus nickte nur knapp und streichelte ihr über die Wange als sich seine Frau für das Kompliment bei ihm bedankte.
    Es gab sogar noch viel mehr was Sedulus an seiner Serrana gefiel, doch mußte er nicht alles auf einmal preisgeben.
    Mit einem mal wurdeSerrana ein wenig lebhafter, was Sedulus sehr entgegen kam. Wenn man bedachte dass dies mehr oder weniger alles Neuland für sie war, machte sie sich eigentlich ganz gut. Sie schien auch sehr schnell gewisse Sachen lernen zu wollen. Sedulus grinste breit bei seinen Überlegungen.

  • Als Sedulus sie enger an sich zog, intensivierte auch Serrana ihre Umarmung und seufzte leise auf, als er ihr wieder so nah war, dass sie seinen Atem auf ihrer Haut spüren konnte. Es war ein ungemein schöner und intimer Moment und vielleicht gerade deshalb wurde ihr plötzlich bewusst, welches ungeheure Glück sie gehabt hatte, sich ihren Ehemann selbst aussuchen zu können. Allein schon die Vorstellung jetzt und hier mit einem Mann zu liegen, der ihr nicht das geringste bedeutete oder der sie körperlich nicht anzog oder gar abstieß, war ausgesprochen abschreckend. Wie gut, dass sie sich damit nicht länger beschäftigen musste.
    Serrana hatte für ein Weilchen die Augen geschlossen, doch als sie diese jetzt wieder öffnete, fiel ihr das breite Grinsen ihres Mannes auf. Er sah ja durchaus zufrieden aus, aber etwas irritiert war sie trotzdem.


    "Was ist denn so lustig?" fragte sie ein wenig misstrauisch.

  • Es war ein schönes Gefühl, nicht morgends alleine im Bett aufzuwachen sondern neben einem Menschen den man liebte, mit dem man ein wenig rumalbern konnte sich vereinigen. All das war es, warum Sedulus einen solch zufriedenen Gesichtsausdruck hatte und eben auch lächelte. Er wußte, er hatte sich in Serrana nicht geirrt. Sie passten einfach zusammen. Und sollten sie zusammen auch noch Kinder bekommen, so war das Glück perfekt. Allerdings durfte Sedulus darüberhinaus seinen Wirbelwind nicht vergessen. Sie würde es ihm immer übel nehmen und es ihm auch vorhalten.


    Ach nichts. Ich bin einfach nur glücklich.


    Sedulus sah Serrana wieder in ihre Augen und küßte sie.

  • Ganz sanft und sacht, wie schon das eine oder andere Mal zuvor, glitt Serrana mit den Fingerkuppen über die Linien in Sedulus' Gesicht und wunderte sich, dass sie jedesmal wieder etwas neues darin entdeckte. Bereits vor einigen Monaten in der Bibliotheca der Casa Iunia hatte sie ihm gesagt, dass sie ihn gern ansah, und daran hatte sich bis heut nichts geändert. Und da sie nichts von den Gedanken ihres Mannes an mögliche gemeinsame Kinder ahnte, die ihm in diesen Moment durch den Kopf gingen, gab es nichts, das diesen Augenblick absoluten Friedens und Wohlbefindens in Serranas Inneren hätte stören können.


    "Das bin ich auch." sagte sie lächelnd und küsste ihn ebenfalls.

  • Mehr wollte Sedulus nicht hören, er war sich und der Welt im Einklang und zufrieden, zumindest im Moment. Es bedurfte auch keine weiteren Worte und so langen Sarrana und er noch eine ganze Weile so da, bis es vor der Türe ihres Zimmer laut wurde. Endlich waren die Sklaven mit den Aufräumarbeiten auch hier angelangt und zerstörten mit dem Lärm den sie verursachten den idyllischen Frienden der beiden Eheleute.


    Sedulus sah Serrana und seufze.


    Tja, ich glaube das dürfte es nun gewesen oder? Jetzt können wir uns anziehen und ebenso gut unseren Pflichten nachkommen.


    Bei seiner Aussagge verzog er ein klein wenig ärgerlich sein Gesicht und rutschte zur Bettkante hin.

  • Eine Weile gelang es ihr noch, das immer lauter werdende Rumoren vor der Cubiculumstür erfolgreich zu ignorieren, aber dann wurde das Scheppern, Geschiebe und auch Gefluche doch zu laut.
    Mit großem Bedauern nickte Serrana und löste sich dann aus der Umarmung ihres Mannes, um aufzustehen und sich anzukleiden. Ein Griff an ihren Kopf zeigte ihr deutlich, dass als erstes vermutlich Adula aktiv werden musste, um das Haar ihrer Herrin gründlich auszubürsten. Im Moment schien es kreuz und quer abzustehen, und in einem derartig zerwühlten Zustand konnte sie sich unmöglich den übrigen Hausbewohnern oder gar möglichen Gästen präsentieren.


    "Ja, leider. Aber irgendwann müssen wir ja wieder unter die Leute gehen." Auch Serrana seufzte leise auf. So wie aussah, hatte gerade wieder der Alltag begonnen.

  • So ist es. Wir werden wohl einfach nicht drumherum kommen wie es ausschaut.


    So erhob sich nun auch Sedulus um sich nun anzukleiden.


    Was hälst du davon, wenn ich dir dann ein klein wenig das Haus zeige. Ich glaube bis auf unsere Bibliothek kennst du noch nicht viel hier oder? Naja gut, den Garten vielleicht noch...


    Sedulus erwischte eine Tunika welche er sich überzog. Einen Gütel fand er auch noch und am Ende sogar noch seine Sandalen.
    Fragend sah er dann zu Serrana, was sie von dem Vorschlag hielt.

  • Serrana glitt mit den Fingern über den zarten Stoff der hellrosafarbenen Palla, die ihre wohlmeinende Pronuba bereits über die Lehne eines der Korbstühle gelegt hatte und suchte sich schnell eine dazu passende Tunica heraus.


    "Schau mal, diese Palla hat die selbe Farbe wie mein Kleid damals bei den Ludi Romani. Wenn das mal kein gutes Zeichen ist." Während sie sich langsam anzog, sah sie zu Sedulus hinüber und nickte erfreut auf dessen Vorschlag hin. "Oja, das ist eine gute Idee. Ich hab nämlich ziemliche Sorge, dass ich mich in diesem Haus hier ständig verlaufen werde. Es kommt mir fast doppelt so groß vor wie die Casa Iunia."

  • Sedulus drehte sich zu Serrana hin. Boah, was hatte sie denn da angehabt? Aber wenn sie es sagte dass es so war, würde es wohl stimmen... :D


    Ist es bestimmt.


    Stimmte Sedulus nun einfach mal zu. Ihm fiel auch nicht wirklich viel mehr dazu sein.


    Naja, nun überteib mal nicht. Dies ist doch hier nicht der Palast des Kaisers. Wenn du erst einmal dort gewesen bist, dann kannst du sagen, man kann sich dort verlaufen. Aber hier...


    Grinste Sedulus.


    Wo möchtest du denn anfangen?

  • Oh, da ergab sich doch direkt mal die Chance sich mal ein wenig erfahrener zu präsentieren!


    "Ha, im Palast des Kaisers bin ich schon gewesen, stell dir vor. Ich hab doch dem Verlobten von Axilla seine Einladung zur Hochzeit vorbeigebracht." Serrana machte ein wichtiges Gesicht, obwohl sie während ihres kurzen Aufenthaltes natürlich nur einen winzigen Teil der Räumlichkeiten dort gesehen hatte und so schnell vermutlich auch nicht wieder dorthin kommen würde. Das Verhältnis zu ihrer Cousine war derzeit schließlich alles andere als herzlich und eng, und eine Einladung in den kaiserlichen Palast damit mehr als fraglich.


    "Hm, lass mich mal überlegen. Am besten fangen wir oben an und hören im Keller auf, oder andersherum. Was meinst du?"

  • Ach du warst bei den Aeliern? Na da schau her. Ich weiß bis heute noch nicht in wie weit dieser Knülsch eigentlich mit meinem Schwager verwandt ist... Weißt du es vielleicht?


    Wollte Sedulus von Serrana wissen. Womit sie wahrscheinlich ein klein wenig überfordert sein dürfte.


    Du mir ist es gleich. Ich kenne ja das Gebäude samt allem was darinnen ist. Wo möchtest du also beginnen...?


    Grinste Sedi. Ihm war bewußt, dass es Serrana ihm übel nehmen würde, dass er ihr die Entscheidung überließ.

  • "Naja, nicht direkt bei den Aeliern. Nur bei Aelius Archias." ruderte Serrana wieder ein Stück zurück, während sie sich ihre Tunika über den Kopf zog. "Ich hab erst kurz vorher erfahren, dass er und Axilla heiraten wollten, und da wollte ich ihm die Einladung lieber persönlich vorbeibringen. Eigentlich ist er ganz nett, weißt du?" Wer war nochmal gleich Sedulus' Schwager? Achja, der Bruder des Kaisers. Gute Güte...
    "Nein, keine Ahnung, ich glaube, das hat er mir nicht erzählt. Wir haben hauptsächlich über Axilla gesprochen und über....äh Ägypten." Um ein Haar wäre ihr das Wörtchen "Kind" herausgerutscht, aber es war gerade nochmal gutgegangen. Eigentlich wollte Serrana vor ihrem Mann keine Geheimnisse haben, aber Axillas voreheliche Schwangerschaft und Fehlgeburt hatten schließlich nichts mit ihrer eigenen Ehe zu tun, und daher konnte sie auch guten Gewissens den Mantel des Vergessens darüber breiten.
    Und praktischerweise wechselte Sedulus direkt wieder das Thema, auch wenn es Serrana wurmte, dass er ihr die Entscheidung überließ. Dabei war es doch so herrlich angenehm, wenn einem derartige Dinge abgenommen wurden.


    "Dann lass uns oben anfangen." sagte sie nach kurzem Hin- und Herübelegen. "Da kenne ich fast noch gar nichts."

  • Ist ja auch egal. Ach, über Aegypten? War das Gespräch denn wenigstens interessant?


    Wollte Sedi wissen, neugierig wie er so war.
    Dann nickte er Serrana zustimmend zu.


    Eine kluge Entscheidung. Wo wir eh schon oben sind auch oben zu beginnen.


    Grinste Sedulus breit.


    Also zwei Zimmer kennst du ja schon hier oben. Dieses und die Bibliothek. Oder kennst du noch eines?


    Fragte Sedulus vorsichtshalber nach.

  • Oja, interessant war das Gespräch allerdings gewesen, auch wenn Archias und Serrana die meiste Zeit aneinander vorbei geredet hatten. Allein die Tatsache, dass sie Axilla und ihm gemeinsame Orgien mit der ehemaligen Verlobten des Aeliers zugetraut hatte, war ihr heute noch peinlich...


    "Ähm ja, schon." sagte sie schnell und begann nun selbst ihr Haar so zu bürsten, dass Sedulus die nach längerer Zeit mal wieder aufsteigende Röte nicht sehen konnte. "Er hat hauptsächlich von seiner Arbeit gesprochen und wie Axilla und er sich kennengelernt haben."


    Kannte sie noch andere Räume in diesem Stockwerk? Achja, natürlich...
    "Ich kenne noch die beiden Zimmer, in denen Calvena gewohnt hat. Aber da können wir trotzdem gern nochmal hingehen."

  • Was ein Langweiler. Wenn er sonst nichts besseres wußte als sich über seine Arbeit zu unterhalten... Naja gut, besser so als wenn da am Ende noch etwas anderes gelaufen wäre...


    Soll ich dir bei deinem Haar behilflich sein?


    Wollte Sedi wissen als noch einmal seine Tunika zurechtmachte.


    Naja, wenn du es noch einmal sehen möchtest. Dann fangen wir doch einfach dort an würde ich sagen...

  • Da sich ihr Gesicht mittlerweile hoffentlich wieder etwas entfärbt hatte, strich Serrana ihr hüftlanges Haar wieder nach hinten und warf es zurück über ihre Schulter, bevor sie Sedulus überrascht ansah.
    "Naja, wenn du magst, kannst du mir ein bisschen beim bürsten helfen, das ist ganz schön mühsam bei so langen Haaren." Sie setzte sich kurz aufs Bett, um sich ihre Sandalen anzuziehen, sprang dann jedoch direkt wieder auf und nickte.


    "Ja, gute Idee. Dann sehe ich als erstes in diesem Haus etwas vertrautes."

  • Sedulus ging also zu seiner Frau und nahm ihr die Bürste aus der Hand und fing vorsichtig an ihr Haar zu bürsten.


    Ich mag deine Haare.


    Aber das hatte er, so glaubte er zumindest Serrana auch schon einmal gesagt. Aber konnte man so etwas überhaupt zu oft sagen? Wohl kaum.
    So bemühte sich Sedulus nicht ganz so arg zu ziehen und zu ziepen, nicht dass am Ende noch Serranas ganze Haar an der Bürste hing und Sedulus nichts mehr davon hatte, mal ganz von seiner Frau abgesehen... 8)


    Ich hoffe es geht so. Ich gebe mir zumindest Mühe, dass es nicht ganz so schmerzhaft ist.

  • Da sie von Adulas doch eher resoluter Frisiertechnik schon ziemlich abgehärtet war, genoss Serrana Sedulus' vorsichtige Bürstenstriche gleich doppelt und ein zufriedenes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht.


    "Du machst das wirklich gut. Gib dir lieber nicht so viel Mühe damit, sonst komme ich auf den Geschmack und lasse dich jeden Morgen und Abend meine Haare bürsten." Sie ließ ihn noch ein wenig weiter werkeln, dann steckte sie ihr jetzt seidig glänzendes Haar zu einem lockeren Knoten im Nacken zusammen und wandte sich Richtung Tür.


    "So, jetzt bin ich bereit für unseren ersten Ausflug."

  • Sedulus war jetzt schon ein wenig erleichtert als er das Lob von seiner Gemahlin bekam. Und nicht nur dass, sie würde ihn am liebsten auch noch gleich versklaven und wenn es nur zum Haare bürsten war. Vielleicht kam sie ja gar auch noch auf andere Gedanken? 8)


    Das freut mich, dass es dir zusagt Liebste. Hmm, jetzt übertreibst du aber.


    So legte Sedulus seine neue "Waffe" beiseite.


    Also dann wollen wir.

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