Cubiculum der Eheleute Sedulus und Serrana

  • Man hatte Sedulus gerufen der sich in seinem Officium befunden hatte. So schnell wie er konnte, begab er sich in das Cubiculum um nach seiner Frau und dem Neugeborenen zu sehen. Hoffentlich waren beide wohl auf, ging es ihm auf dem Weg zum Zimmer in dem sich Serrana und das Kind befanden durch den Kopf. Vor dem Zimmer blieb er kurz stehen und atmete erst einmal tief durch. Dann betrat er das Zimmer und sah nach Serrana und dem Kleinen.
    Es schien ihnen gut zu gehen, so viel konnte er feststellen. Allerdings war Serrana recht geschafft und der Nachwuchs wurde gerade ein wenig gesäubert was ihm wie es schien nicht sehr gefiel. Sedulus grinste und näherte sich seiner Frau.


    Wie ich sehe hast du es gut überstanden mein Schatz.


    Er gab ihr einen Kuss auf die verschwitzte Strin was ihm aber nichts ausmachte.


    Unserem Nachwuchs geht es doch gut oder?


    Fragte Sedulus vorsichtig und schielte hinüber zu ihm dabei setzte er sich neben Serrana.


    Doch sag, was ist es? Ein Junge oder ein Mädchen?


    Sedulus hoffte natürlich auf einen Jungen. Er hatte ja zwar schon Victorius aber das machte ihm nichts aus und Mädels gab es ja auch schon zwei...

  • Der kleinste Germanicus stellte gerade recht anschaulich unter Beweis, dass sein Stimmvolumen seiner Größe zum Trotz künftig wohl problemlos mit dem seiner älteren Geschwister würde mithalten können, als Sedulus das gemeinsame Schlafzimmer betrat. "Ja, diesmal ist es so schnell gegangen, dass ich kaum zum luftholen gekommen bin." erwiderte sie mit unüberhörbarer Erleichterung in der Stimme und strich sanft über die Wange ihres Mannes, bevor sie sich ein wenig im Bett aufrichtete und seinem Blick hinüber zu dem Baby folgte, das von der Hebamme gerade unter lautstarkem Protest gewaschen wurde.
    "Ja, dem Kind geht es gut, es ist gesund und munter, wie du unschwer hören kannst. Die Hebamme hat nur gesagt, dass wir vorsichtig sein sollen, weil das Baby vor der Zeit geboren wurde und noch ein bisschen zu klein ist. Oh, und wir haben übrigens einen zweiten Sohn, ich hoffe, das ist dir recht." Es wäre schon seltsam, würde Sedulus das nicht recht sein, schließlich waren männliche Kinder nach wie vor die entscheidenden in jeder Familie, und in ihrer gab es bislang erst eins.

  • Als Serrana Sedulus erzählte wie schnell es denn gegangen war, zog dieser nur die Augenbrauen nach oben und meinte ungläubig.


    Ach echt?


    Dann lächelte er nur zufrieden als die Bestätigung kam, dass es dem Kind gut ginge.


    Den Göttern sei dank!


    Auch wenn Sedulus nicht wirklich viel mit diesen gemein hatte, oder vielleicht doch?


    Vor der Zeit? Das hört sich aber nicht gut an oder?


    Fragend und ein wenig verängstig sah Sedulus zur Hebamme. Doch als Serrana im sagte, dass es erneut ein Sohn war, waren die Ängste schon fast verflogen.


    Was für eine Frage! Und wie soll er heißen?


    Schoss es Sedulus auch prompt aus dem Mund.

  • "Ja, echt." Serrana schmunzelte und wunderte sich nicht zum ersten Mal, wie unbedarf Männer doch im allgemeinen an bestimmte "Frauenfragen" herangingen, obwohl sie, wie im Fall ihres Mannes, doch seit Jahren mit einer zusammenlebten. "Keine zwei Stunden hat es diesmal gedauert, aber ich werde mich ganz sicher nicht darüber beschweren, sondern Iuno ein Dankopfer darbringen, sobald ich wieder auf den Beinen bin. Möchtest du wieder mitkommen wie beim letzten Mal?" Das Zwinkern verriet Sedulus, dass Serrana diese Frage nicht wirklich ernst meinte, wusste sie doch seit Beginn ihrer Beziehung, dass dieser nicht das allerengste Verhältnis zu den unsterblichen Göttern pflegte. Inzwischen hatte die Hebamme das Baby fertig gewaschen und gewickelt und kehrte mit dem kleinen Bündel zu den frisch gebackenen Eltern zurück. Serrana streckte instinktiv die Arme nach ihrem Sohn aus, hielt ihn aber so, dass auch Sedulus ihn problemlos sehen und berühren konnte. "Ich denke, du musst dir keine Gedanken machen, dominus, dein Sohn ist gesund und wohlgestaltet, nur würde ich für die ersten Wochen versuchen, mögliche Unruhe und Strapazen aller Art so gut wie möglich von ihm fernzuhalten, um kein unnötiges Risiko einzugehen." erklärte die Hebamme und ließ Sedulus und Serrana mit ihrem Baby für einen Moment allein, nachdem sie sich vergewissert hatte, dass es letzterem gut ging und fürs erste alles getan war.


    "Wie er heissen soll? Hm......" Serrana warf einen etwas ratlosen Blick auf das kleine braunhaarige Köpfchen in ihren Armen. "Lass uns doch überlegen, ob es in deiner Familie jemanden gibt, dessen Namen uns gut gefällt oder auch in meiner."

  • Als die Frage kam ob er denn mit wolle um wie schon beim letzten mal ein Opfer darzubringen, rümpfte Sedulus die Nase.


    Naja mal sehn wie die Stimmung und das Wetter ist.


    Grinste er nur.


    Zwei Stunden nur? Du wirst ja immer besser! Mal sehn wie lange du dann beim Nächsten brauchst...


    Stichelte er ein klein wenig und blickte dann zur Hebamme die den Kleinen brachte.


    Ich werde mein Bestes geben, dies zu verhindern!


    Er nickte ihr dankend zu. Bei Gelegenheit würde er ihr ein kleines Dankeschön zukommen lassen.


    Bei den Göttern... Da müßte ich erst einmal die Ahnentafel mir ansehen. Vielleicht sollten wir ihn nach einem meiner Brüder nennen... Lucius oder Caius Patientiam oder Callidus... Auch Publius wäre nicht schlecht...


    Überlegte er dann...

  • "Die Stimmung und das Wetter? Quintus, also wirklich...Du hast immerhin gerade deinen zweiten gesunden Sohn bekommen, da kann man den Göttern doch mal ein bisschen dankbar sein." Serrana gab sich größte Mühe, ihren so penetrant unfrommen Ehemann streng und tadelnd anzusehen, doch da sie ihn inzwischen einfach schon viel zu gut kannte und sich in dieser Hinsicht auch keine großen Hoffnungen auf einer spürbare Verbesserung machte, wurde ihr Gesichtsausdruck nicht halb so ernst, wie sie es eigentlich vorgehabt hatte. Abgesehen davon, dass ihr die Züge bei Sedulus' nächster Bemerkung dann doch ein wenig entgleisten. "Beim Nächsten? Wieviele Kinder hattest du in etwa denn noch eingeplant? Wobei.... ein oder zwei würden mir tatsächlich noch gefallen, scheinbar bekommt mir das Kinderkriegen doch deutlich besser, als ich früher immer gedacht habe." Mit einem nun wieder höchst zufriedenen Gesichtsausdruck legte sich Serrana, ihren Sohn nach wie vor im Arm, zurück und runzelte dann nachdenklich die Stirn.
    "Hm....so wie der kleine Mann eben geschrien hat, scheint Patientiam vielleicht nicht der optimale Name für ihn zu sein. Callidus gefällt mir da schon besser, war das nicht der Name von Calvenas Vater? Ich hab ja auch schon gedacht, ihn vielleicht nach meinem Vater zu nennen, du weißt schon. Aber naja, ich bin mir nicht sicher..."

  • Ja, ist ja schon in Ordnung. Ich werde mit gehen. Du weißt doch, ich bin gar nicht so...


    Lächelte Sedulus.
    Dann zuckte er unschuldig mit den Schultern. Eigentlich war es nur als Spaß gemeint und er war überrascht, dass Serrana dies so auffasste.


    Öhm, ist das jetzt dein Ernst?


    Fragte er erstaunt ohne auf die Frage seiner Frau zu antworten.


    Ja, so ist es. Von mir aus können wir ihn auch nach deinem Vater nennen. Naja, wir müssen uns ja nicht sofort festlegen was den Namen angeht. Vielleicht fällt uns ja noch der ein oder andere Name ein.

  • "Ja, ich weiß, dass du nicht so bist. Obwohl du dir die größte Mühe gibst das zu verbergen..." Innerlich äusserst zufrieden mit seinem Zugeständnis strich Serrana ihrem Mann erneut über die Wange und rückte mit dem Kind im Arm ein wenig näher an ihn heran. "Ich denke, in dieser Hinsicht ergänzen wir uns ganz gut, was du an Frömmigkeit zu wenig hast, besitze ich im Übermaß, zumindest sagt Großmutter das immer..." Und ja, es war Serrana tatsächlich Ernst mit ihrer Bemerkung, allerdings war es nun an ihr, über die Reaktion ihres Mannes ihrerseits überrascht zu sein, denn im Erkennen und Verstehen von Scherzen und nicht ernst gemeinten Bemerkungen war sie noch nie die Allerschnellste gewesen. "Natürlich ist das mein Ernst, warum denn auch nicht?" Serranas Stirn runzelte sich leicht, während sie ihren Mann prüfend ansah. "Oder möchtest du etwa keine weiteren Kinder mehr, Quintus? Dann müssten wir unsere Ehe allerdings auf einer eher....freundschaftlichen Ebene weiterführen, was ich persönlich schade finden würde, wenn ich ehrlich bin." Nicht dass Serrana nur kurz nach der Geburt der Sinn nach ehelichem Zusammensein stand, dieser Gedanke war ihr derzeit so fern wie der Mond und würde es wohl auch noch einige Zeit bleiben. Aber irgendwann würde sich das auch wieder ändern, daran hatte Serrana nicht den geringsten Zweifel, denn auch wenn sie gern und viel vor sich hin moralisierte, so war sie in trauter Zweisamkeit doch durchaus ein sinnenfroher Mensch.
    "Du hast recht, lass uns noch ein paar Tage mit der Entscheidung wegen seines Namens warten." sagte sie wieder mit Blick auf ihr Baby, das die Unterhaltung seiner Eltern friedlich und vollkommen verschlief. "Willst du ihn mal nehmen?"

  • Tja, dass ist die Kunst der Politiker. Zu verbergen was man eben nicht ist...


    Grinste Sedulus breit.


    Ja, so seh ich das auch. Du hast genug für zwei und das ist auch gut so. Wo sie recht hat, hat sie recht.


    Bekundete Sedulus prompt. Wahrscheinlich gefiel es Serrana nicht wirklich, dass er Laevina in diesem Falle recht gab.


    Ja doch mal sehn. Aber zur Zeit haben wir glaube ich genug. Wir sollten erst einmal sehen, dass wir diese über den Berg bringen. Dann können wir ja weiter sehen, was Nachwuchs angeht.


    Gab Sedulus seine Meinung zu diesem Thema von sich. Schließlich kosteten Kinder ja auch nicht gerade wenig an Geld.


    Freundschaftlichen Ebene... Was ist das denn für ein Unsisnn sag mal?


    Bei diesen Worten schüttelte Sedulus den Kopf. Auf Ideen kam seine Frau ab und zu.


    Sicher will ich unseren jüngsten Sproß einmal halten...


    So nahm er den jüngsten Nachwuchs vorsichtig aus den Händen seiner Frau entgegen.


    Süß schaut er aus, nicht wahr?

  • Nein, es gefiel Serrana tatsächlich nicht, dass ihr Mann ihrer Großmutter beipflichtete, das tat es schon aus Prinzip nicht. Wobei es in diesem speziellen Fall nicht weiter schlimm war, denn ein Übermaß an Frömmigkeit konnte es aus ihrer Sicht eigentlich gar nicht geben.
    "Na schön, dann legen wir jetzt erstmal ein Päuschen ein." erwiderte Serrana mit kaum wahrnehmbaren Bedauern in der Stimme. "Drei Kinder, nein, vier mit Sabina, sind ja auch fürs erste gar nicht so schlecht. Und unser großer Sohn wird bestimmt entzückt sein, wenn er erfährt, dass es tatsächlich mit dem Bruder geklappt hat und die Gefahr einer weiteren Schwester aus der Welt ist."
    Serrana hob den noch so wunderbar leichten Körper des Babys vorsichtig ein Stück in die Höhe und reichte ihn dann an ihren Mann weiter.
    "Ja, er ist ein hübscher kleiner Kerl." sagte sie mit einer Mischung aus Zärtlichkeit und Stolz in der Stimme. Ihr zweiter Sohn war in ihren Augen ebenso perfekt wie es die fünf Jahre älteren Zwillinge waren, kein Makel durchbrach den rosarot eingefärbten und alles andere als objektiven Mutterblick.


    "Unsinn? Wieso Unsinn?" hakte Serrana mit aller Arglosigkeit, die sie in ihre Stimme legen konnte, nach. "Sicher ist sicher, ich glaube kaum, dass wir uns einfach darauf verlassen sollten, dass es jetzt wieder vier Jahre dauert, bis ich wieder schwanger werde. Aber wenn du meinst, dann richte ich mich natürlich nach den Vorstellungen des Herrn Senators, ist ja nicht so, als wollte ich unbedingt freiwillig in Enthaltsamkeit leben..."

  • Das Bedauern in der Stimme seiner Frau, konnte Sedulus nicht überhören. Allerdings wenn sie noch mehr Kinder wollten, so mußten sie entweder ein neues Haus mit mehr Zimmer kaufen oder anbauen. Beides kostete ein heiden Geld.
    Das Victorius happy sein würde, davon ging Sedulus einmal aus. Er hatte sein Brüderchen welches er sich wünschte.


    Nur weil wir jetzt vorerst keine weiteren Kinder wollen bedeutet ja noch lange nicht, dass wir nicht mehr mit einander schlafen dürfen. Schließlich gibt es ja Mittel zur Verhütung.


    Erklärte Sedulus. Sonst würden ja die ganzen Lupana permanent schwanger sein.


    Und Victorius wird mit Sicherheit erfreut über die Verstärkung sein, dass kannst du aber glauben.


    Den Kommentar schließlich, ließ Sedulus einfach so im Raum stehen. Er hatte in diesem Moment keine Lust auf derlei Debatten, dafür war dieser Moment einfach zu besonders.

  • So wie Sedulus nicht auf ihre letzte Bemerkung eingegangen war, überging Serrana nun seine Ausführungen über mögliche Verhütungsmethoden. Sicher gab es die, aber sie selbst hatte sich ihrer bislang noch nie bedient. Zwar hatten zwar einige Jahre zwischen ihrer ersten und zweiten Schwangerschaft gelegen, doch warum das so gewesen war, hätte Serrana beim besten Willen nicht erklären können. Besondere Enthaltsamkeit war zumindest nicht der Grund gewesen, und sie selbst hatte nach einer Weile einfach angenommen, dass sie, vielleicht bedingt durch die doch recht anstrengende erste Geburt, einfach nicht mehr schwanger werden konnte. Aber nun gut, da diese Theorie mit der Geburt des kleinen Germanicus nun endgültig mehr als deutlich widerlegt war, würde sie sich vermutlich wirklich einmal Gedanken zu diesem Thema machen müssen, zumindest bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie ihrem Ehemann ein weiteres Kind erfolgreich schmackhaft gemacht hatte.
    "Victorius war sogar bereit, sein geliebtes Meerungeheuer für einen Bruder zu opfern, und du weißt ja, wie sehr er an diesem Spielzeug hängt. Jetzt ist er endlich auch mal der Große und kann seinem kleinen Bruder alles zeigen, was für einen Jungen wichtig ist. Vina hat für diese Dinge ihre ältere Schwester, und auch Victorius wird dem Kleinen sicher viel beibringen können, auch wenn er noch etwas jünger ist als Sabina bei der Geburt der Zwillinge damals." Serrana betrachtete noch eine Weile mit einem gedankenverlorenen Lächeln Vater und Sohn neben sich, dann wurde ihr Gesicht wieder ernst. "Was ist jetzt eigentlich mit unserer Reise, Quintus? Egal, wohin auch immer die jetzt gehen soll, im Moment möchte ich dem Baby so etwas nicht zumuten. Meinst du, wir können das ganze für ein paar Wochen zumindest verschieben?"

  • Ja ich weiß. Er liebt es fast so sehr wie uns. Allerdings hoffe ich doch, dass er uns etwas mehr liebt als dieses Ding.


    Lächelte Sedulus und er war sich eigentlich sicher, dass Victorius sie um einiges mehr liebte. Aber es war schon süß von ihm, dass er sein liebstes Spielzeug hätte opfern wollen, nur um das er einen Bruder bekäme.


    Es wird ihm sicherlich spaß machen. Ich hoffe nur, dass er nicht irgendwann die Nase voll hat und den Kleinen links liegen läßt. Aber wir haben eigentlich immer alle, zumindest in einem bestimmten Alter zusammen gehalten. Von daher sollte ich mir eigentlich keine Sorgen machen. Das wird er, sicherlich. Manchmal kommt er mir eh schon recht erwachsen vor, findest du nicht auch?


    Und dies erschreckte Sedulus des öfteren. Wie schnell Kinder doch erwachsen wurden. Er sah es jedesmal bei Sabina.

  • "Ich denke, davon können wir getrost ausgehen." zwinkerte Serrana ihrem Mann zu, und ihre Gesichtszüge wurden weich, als sie an ihren ältesten Sohn und dessen Entschlossenheit dachte, mit der er alles für das Zustandekommen eines männlichen Geschwisterkindes hatte tun wollen. "Und ich denke nicht, dass er das Interesse an dem Kleinen hier verlieren wird, das ist einfach nicht Victorius' Art. Er ist schon recht verantwortungsbewusst für seine fünf Jahre, auch wenn er häufiger mal Unfug treibt. Aber das hat Sabina schließlich auch, und aus ihr ist schon eine richtige junge Dame geworden." Das Neugeborene in Serranas Armen wurde ein wenig unruhig, doch nachdem sie es ein Weilchen sanft hin und her gewiegt hatte, schlief es mit einem kleinen Seufzer wieder ein und die winzigen Hände entspannten sich. Serrana, deren Beschützerinstinkt diesem jüngsten Kind gegenüber bereits ebenso ausgeprägt war wie bei den Zwillingen, gab dem Kleinen einen ganz sanften Kuss auf die Stirn, dann fiel ihr auf, dass Sedulus ihre letzte Frage noch nicht beantwortet hatte.
    "Und was ist jetzt mit der Reise, Quintus? Meinst du, wir können fürs erste hier in Rom bleiben, bis der Kleine aus dem Gröbsten raus ist?"

  • Wenn du das sagst...


    Lächelte Sedulus seine Frau an. Schließlich kannte sie den Jungen ein klein wenig besser als Sedulus. Leider verbrachte er viel zu wenig Zeit mit seinen Kindern was ihn doch ein klein wenig mitnahm.


    Ja, da hast du wohl recht. Aber es auch gut, wenn er ganz Kind ist. Erwachsen wird er noch früh genug. Sie wird sich bald einen Freund suchen nehme ich an. Wenn sie nciht sogar schon einen hat von dem wir nichts wissen...


    Ach ja die Reise... Sedulus hoffte das Thema unter den Tisch fallen lassen zu können aber das war wohl nichts.


    Ostia wird wohl das Ziel dieser kurzen Reise, wenn überhaupt. Ich habe mir gedacht wieder für den CH als Aedil zu kandidieren...


    Schob er gleich noch hinten an.

  • Auf Sedulus' letzte Bemerkung hin hob Serrana den Kopf und sah ihn überrascht an. "Einen Freund? Sabina? Glaubst du wirklich?" Erstaunlich wie gelassen ihr Mann diese Vermutung aussprach, immerhin war seine älteste Tochter ja gerade erst den Kinderschuhen entwachsen, auch wenn sie schon sehr weiblich wirkte. Serrana runzelte leicht und Stirn und nickte schließlich langsam. "Naja, wer weiß, vielleicht ist es wirklich so. Schließlich war Sabina nie so verschreckt und verschüchtert, wie ich es in ihrem Alter war, da werden sich bestimmt einige junge Männer für sie interessieren. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass Großmutter dann nicht eingegriffen hätte. Der entgeht nun wirklich gar nichts, vor allem nicht solche Dinge...Ein Freund, du liebe Güte...." Serrana rutschte ein wenig hin und her, um es sich auf dem Bett wieder etwas bequemer zu machen und genoss für ein Weilcheneinfach das wundervoll leichte und doch wichtige Gefühl ihres jüngsten Kindes auf dem Arm und die Nähe ihres Mannes, bis sie erst erleichtert und dann überrascht wieder hoch und ihren Mann ansah.


    "Ostia, na schön, das ist ja von der Entfernung her schon wesentlich überschaubarer als Germanien. Ich hab uns schon alle wochen- und monatelang auf der Reise gesehen.." Sie seufzte unverkennbar zufrieden auf, dann mischte sich unverkennbar Aufregung in ihren Tonfall. "Du möchtest wieder kandidieren? Als Aedil? Das ist eine wundervolle Idee, Quintus. Ich werde dich so gut wie möglich unterstützen, dessen kannst du dir sicher sein."

  • Nun, sie ist schließlich in dem Alter wo Frau langsam anfängt sich ein wenig umzusehen. Davor sollten wir nicht die Augen verschließen, auch wenn es mir anderst lieber wäre.


    Erklärte Sedulus.


    Der junge Helvetier, Milo glaube ich heißt er, hat ja schon ein Auge auf sie geworfen.


    Die restliche Geschichte wollte Sedulus seiner Frau in diesem Moment und in diesem Zustand ersparen. Sie hatte schließlich eben erst eine Geburt hinter sich. Und ob ihre Großmutter das getan hatten, mehr oder weniger... 8)


    Da hast du recht. Sie war schon immer für alles recht offen...


    Bei dieser Aussage verzog Sedulus die Mundwinkel und mußte im Moment überhaupt nicht begeistert dreinschauen und fügte noch hinzu.


    Leider...


    Ich dachte mir schon, dass dir Ostia mehr zusagt wenn auch nicht wirklich.


    Sedulus nickte.


    Ja, ich denke es wird endlich Zeit dafür. Das freut mich zu hören Schatz!


    Lächelte Sedulus seine Frau an und gab ihr einen Kuss.

  • Serrana konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, denn das was Sedulus sagte, und das, was seine Mimik ausdrückte, waren zwei ganz unterschiedliche Paar Sandalen. Aufgrund des frühen Todes ihres eigenen Vaters hatte sie nie selbst Erfahrungen mit väterlicher Sorge und Eifersucht gemacht, aber sie konnte sich vorstellen, wie schwer es ihrem Mann fallen würde, seine kleine, große Tochter irgendwann einmal ziehen lassen müssen, zu wem auch immer.
    "Helvetius Milo, an den kann ich ich erinnern." sagte sie nachdenklich. "Mit dem hat Sabina doch früher immer gespielt, oder? Ist das denn schon so lange her, du meine Güte, wir sind schon so etwas wie ein altes Ehepaar, Quintus....Aber der hier...." erneut drückte sie ihr Gesicht sanft an das winzige Köpfchen ihres Sohnes"...bleibt noch ganz lang bei uns, darüber bin ich froh. Und die Zwillinge auch, selbst wenn sie jetzt schon seit Jahren regelmäßig das Haus auf den Kopf stellen".Ostia also....Ostia, und nicht Germanien, was für eine Erleichterung. Und vielleicht, ja vielleicht, mussten sie ja nicht mal dorthin, je nachdem, wie sich die Dinge in Rom weiterentwickelten.


    "Hast du denn schon ein paar Gespräche wegen deiner Kandidatur geführt, Quintus? Einige wichtige Männer sind ja noch übrig in Rom, auch wenn viele in der letzten Zeit geflohen sind. Großmutter wird in jedem Fall entzückt sein, dann hat sie endlich wieder etwas, worauf sie sich mit Feuereifer stürzen kann."

  • Sedulus lächelte...


    Ja, er wird uns noch eine Weile erhalten bleiben. Auch diese, ja.


    Zumindest hoffte er dies.


    Nein nicht wirklich. So lange habe ich die Entscheidung noch nicht getroffen, dass ich jetzt schon meinen Klienten und meinenm Freundeskreis unter den Senatoren hätte bescheid sagen können. Aber das kommt auch noch.


    Antworte Sedulus auf die Frage seiner Frau hin.


    Wenn ich nichts glaube... :D

  • Eigentlich sollte er nicht hier sein. Alle hatten gesagt, er solle warten, bis seine Eltern ihn riefen. Aber Victorius hatte es nicht lange im Zimmer ausgehalten. Er wollte endlich wissen, was es war! Geschickt war er näher geschlichen, sich stets hinter Vorhängen oder großen Vasen und Statuen versteckend. Ein Junge! Er hatte eine Unterhaltung von einigen Sklavinnen belauschen können. Erleichterung machte sich in dem Jungen breit. Wenigstens nicht schon wieder ein Mädchen! Davon hatten sie jetzt schon zu viele in diesem Haus!


    Papa war bei Mama, Victorius konnte die Stimmen hören, nur leider nicht verstehen, was gesprochen wurde. Er wollte es aber wissen! Aufmerksam blickte er sich um. Sah ihn wirklich niemand? Nein, niemand in der Nähe. Ganz leise, ganz vorsichtig öffnete der neugierige Junge die Tür und steckte den leicht verstrubbelten Kopf herein, um zu sehen, was vor sich ging und um zu hören, was die Eltern so redeten.

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