hortus | Lust zum Spielen aber arbeiten müssen

  • Die Frühstückszeit war noch nicht lange her, sie hatte noch ein Glas Milch mit Honig haben wollen, aber Köchin Niki hatte ihr dies verwehrt, weil sie die Milch für was anderes brauchte. könnte. Leise maulend zog Marei von dannen und traf prompt auf Brix, der ihr eine Gartenarbeit zuwies.


    Nun zog das kleine Sklavenmädchen einen leeren Sack über den Rasen hinter sich her und bückte sich, um die herabgefallenen Blätter von den Bäumen aufzusammeln. Auf dem Rücken trug sie Puppe Nina, welche sie sich mit Hilfe eines Tuches umgebunden und aufgesetzt hatte. Die Puppe aber drohte jedes Mal aus der Tasche heraus zu fallen, wenn sie sich bückte. Marei schob also jedes Mal Puppe Nina zurück und bückte sich nach dem nächsten faulen Blatt. Sie arbeitete auf diese Weise Blätter sammelnd im hortus und erreichte irgendwann die Ecke, wo sie mal mit dem Ball gespielt hatte.


    Ihr fiel das Spiel sofort wieder ein... während diesem Spiel hatte sie domina Narcissa und ihre Stuten im Stall kennengelernt. Hachja.. das waren höchst aufregende Stunden gewesen. In den Erinnerungen schwelgend begann Marei das Lied zu singen. "Wer sitzt auf unsrer Mauer? Fari, fara, farum. Die Katz sitzt auf der Lauer, fari, fara, o Spätzelein, nimm dich in acht vorm Kätzelein! Fari, fara, farum! Die Katz ist heimgegangen! Fari, fara, farum! Den Spatz hat sie gefangen, fari, fara, o Spätzelein, sie bringt dich heim den Kätzelein! Fari, fara, farum!" Zum Schluß drehte sie sich zweimal um sich selbst und klatschte in die Hände. "Fari, fara, farum!" Puppe Nina derweil war aus dem Tuch geflogen auf dem Sack gelandet. "Oh jeh, Nina, tut mir leid." entschuldigte Marei sich als fürsorgliche Puppenmutter und klopfte das Kleid der Puppe sorgsam ab.


    Sim-Off:

    Wer mag sich dazu gesellen??

  • Wieder einmal sah sich Áedán unttätiger Weise in der Villa um, um die Räumlichkeiten besser kennen zu lernen. Inzwischen verlief er sich kaum noch in den Gängen und Räumen. Sein rotblondes Haar hatte er mit dem Lederband, welches er von Cimon erhalten hatte, zusammengefasst und seine blaugrünen Augen sahen sich wachsam um.


    Nach einer Weile des Umhergehens in der Villa hörte er ein Kind singen und ging in Richtung des Liedes, welches er vernahm. Es war eindeutig ein Kinderlied, aber er hörte es eben zum ersten Mal.


    Das Kind kam ihm bekannt vor. Hatte er dieses Kind nicht auf dem Markt gesehen? Hatte dieses Kind ihm nicht etwas zugerufen? Von wegen, es wünsche ihm, was er sich wünsche?


    "Na du? Was machst du denn hier? Spielen oder Laub sammeln?" fragte er sie freundlich und ging auf sie zu.

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  • Das Kinderlied wurde immer leiser gesungen, denn es kam jemand zu ihr. Es war der neue Sklave, den man am Sklavenmarkt gekauft hatte und dem sie gewünscht hatte, was er sich wünschte. Sein Wunsch war in Erfüllung gegangen, nun stand er hier bei ihr. "Na du..." äffte Marei ihn nach und blinzelte Aedan an. "Du kannst ja sprechen.. du hast geguckt, als würdest du durch mich hindurch gucken." erklärte sie ihm ihre Beobachtungen vom Sklavenmarkt. "Hast du wen gesehen?" fragte sie der Neugierde wegen nach.


    Ihren großen Freund Cimon hatte sie in der Gruppe gesehen, aber dass er sie ebenfalls wahrgenommen hatte, wusste sie nicht. Sie wusste noch nicht mal, ob er mitbekommen hatte, dass sie heimlich aus der Villa abgehauen war. Die Münzen hatte sie nicht ein Mal ausgeben können, weil Brix ständig hinter ihr her gewesen war. Dann würde sie diese eben ein ander Mal ausgeben, wenn wieder keiner zum Fragen nach Ausgangserlaubnis daheim war.


    Mit dieser Ausrede davonzukommen, würde schwierig werden, denn nun gab es ein Augenpaar mehr. "Weisst du, ich hab auch da oben gestanden. Dann wurde ich von domina Celerina gekauft und nach einiger Zeit an dominus Ursus und seine Frau verschenkt. Weil er geheiratet hat." erzählte Marei und bückte sich, um den Blättersack wieder in die Hand zu nehmen. "Ich arbeite und spiele zugleich.. zumindenst versuche ich es gerade." beantwortete sie ihm endlich seine unbeantwortete Frage.

  • Irritiert blickte der junge Gallier das Mädchen an. "Natürlich kann ich sprechen. Hast du gedacht, ich kann das nicht, oder wie?" fragte er sie verwirrt. Wie kam das Kind nur auf solche Gedanken? Nur weil er auf dem Sklavenmarkt als er auf diesem Podest stand und alle für ihn Gebote äußerten nichts gesagt hatte, hieß das noch lange nicht, dass er nicht sprechen konnte.


    "Domina Celerina hat dich als Hochzeitsgeschenk verschenkt? An Dominus Ursus und seine Frau? - Na hoffentlich verschenkt die mich nicht gleich." Nun war er wirklich sehr verwundert. Sklaven wurden anscheinend häufig wie Gegenstände verkauft, verliehen und verschenkt. In Gallien verschenkte man dann doch lieber praktische Gegenstände für den Haushalt oder Nahrung, manchmal auch zubereitet.


    "Na ja, vielleicht solltest du erst arbeiten und dann spielen. - Wenn du eine Sache nach der anderen machst, kannst du beides richtig machen. Beides gleichzeitig dauert doch elendig lange. Da bist du ja den ganzen Tag mit Laubsammeln beschäftigt. Vor allem wenn deine Puppe dauernd in den Sack fällt."

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  • "Genau das habe ich gedacht.." erwiderte Marei nickend. "Es gibt Menschen, die können reden oder nicht reden. Ich hab die Sklaven sprechen hören über eine stumme Sklavin. Die war toootaaallll lange fort und jetzt ist die wieder da, aber niemand von ihnen weiss, ob sie bleiben wird." Marei sah sich um, ob niemand mithörte und sprach ein bisschen leiser. "Weil ihre Herrin ist fort und hat sie nicht mitgenommen. Nun muss gefragt werden wem sie dient..."


    Sie liess den Sack wieder fallen und steckte Nina zurück in die Tragetasche. So, jetzt konnte sie weitermachen. "Nee du, ich mache nichts hintereinander. Ich KANN beides zugleich machen, das macht mehr Spass als olles Geschirr abspülen, wo ich auf dem Stuhl still stehen und schweigen muss. Den ganzen Tag draußen im Garten sein ist viel schöner... Wie seufzen die anderen Sklaven immer? Das Wetter ist zu schön, um drinnen im Haus zu bleiben. kennst du den Garten schon? Kommst du mit?" Marei zog ein Stückchen weiter, um Blätter aufzusammeln.

  • Áedán schüttelte einfach nur den Kopf. Dieses Kind war wirklich seltsam. "Dabei habe ich doch gesprochen. Mir wurden doch Fragen gestellt." murmelte er und hörte sich an, was das Mädchen leise zu ihm sagte. Eine vergessene Sklavin, die momentan niemandem diente?


    "Wie heißt diese Sklavin denn?" fragte er das Mädchen mit der Puppe. Sie packte ihre Puppe weg und folgte ihr nach. "So richtig im Garten war ich noch nicht, aber ich kann jetzt auch nicht weit weg. Wenn Domina Celerina mich später suchen muss, ist sie bestimmt nicht begeistert." erklärte er dem Kind. "Wie heißt du eigentlich? Ich bin Áedán."

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  • "Ich hab nicht gesehen, dass du da oben auf dem Podest gesprochen hast." behauptete Marei steif und fest, voller Überzeugung. "Die stumme Sklavin heißt Tilla Romania. Frag mich nicht, wieso sie zwei Namen hat.. keiner weiss es."


    Sie sah Aedan mit schiefgelegtem Kopf an. "Mhm... wenn sie mich brauchen, dann rufen sie meinen Namen oder schicken eine von den anderen Sklaven los, um mich zu suchen und her zu holen." gab sie ihre Erfahrung über das 'von der Herrin gebraucht werden' preis. "Ich muss deshalb immer meine Ohren spitzen." Oder besser sauber halten, damit sie alles hörte. Nun.. fast alles hören.


    Sein Name liess sie im arbeiten innehalten. "Eiden? Gibts nicht.. ich kenne Eiben.. die Bäume. Ich bin die Marei." ..Wirbelwind. fügte sie in Gedanken den Spitznamen, den sie von Cimon bekommen hatte, hinzu. "Wie sollst du Celerina dienen? Was sollst du für sie machen?" fragte sie ihn, bewunderte einmal mehr seine tollen Arme. Außer Trauben essen dürfen, mit Phraates fangen spielen und Schoßspiele machen und Geschichten erzählen und nach Katze Saba gucken hatte sie nicht viel für Celerina gemacht.


    Apropos Katze! "Musst du niesen, wenn du Katzenhaare auf deiner Haut hast? domina Celerina besitzt eine wunderschöne graue Katze, die gerne im Garten herumstreift und auf Bäume klettert. Wegen der sie hat sie sich schon mit einem Sklaven geprügelt. Du musst ihre Sklavin Charis fragen, wie das ganze Theater um Katze Saba ausgegangen ist." Marei wünschte sich, während sie erzählte, eine Katze zu sein. Aber dann würde sie Fisch essen müssen... nee, dann wollte sie keine Katze sein.

  • "Ich hab sie noch nicht gesehen, weiß also gar nicht wer sie ist. Mir reicht mein einer Name." meinte der junge Gallier und band sich das Lederband, welches er von Cimon erhalten hatte, in die Haare, um diese zusammenzufassen, damit sie ihn nicht störten, wenn er arbeiten sollte.


    "Soweit ich das verstanden habe, soll ich ihre Leibwache sein." erklärte er dem Mädchen. "Áedán wird A-e-dan gesprochen. Nicht Eiden. Ich bin doch kein Baum." Einmal mehr schüttelte er den Kopf. Bislang hatte er sich nur wenig mit Kindern befasst, aber dieses Mädchen war wirklich sehr seltsam.


    "Mit Katzen habe ich nie zu tun. Die laufen bei uns in den Wäldern herum und fangen Vögel. Ansonsten gibt es bei uns eher wenig Katzen." erläuterte er dem Mädchen namens Marei. "Ich werde Charis einmal fragen, wenn ich Zeit habe und ich sie sehe. Die ist doch ständig in der Nähe der Herrin. Da bin ich eigentlich nicht so häufig."

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  • "Leibwache sein?? Dann machst du das gleiche wie Cimon." stellte Marei fest und lachte. "Jaaaa, Mann, natürlich bist du kein Baum... aber dein Name ist wirklich komisch.... weisst du das nicht selber?? Du bist nicht von hier." Wie konnte er bloß davon ausgehen, dass sie so einen seltsam klingenden Namen, besonders seinen kennen würde? Das verwunderte das kleine Sklavenmädchen. "Saba fängt auch Vögel, aber sie hat hier schon alle verjagt, sodaß keine Vögel mehr in den Garten kommen. Ja, geh und frag Charis. Sie kann ganz toll Haare waschen... ich mag es, wie sie es mit meinen Haaren macht. Und wieso sagst du dauernd 'bei uns'? Wo kommst du denn her?" Wenn er ein ebenfalls ein Gallier war, dann konnte sie ihn an Caelyn und Vilja verweisen. Seine Haarfarbe stimmte schon mal.

  • Áedán sah Marei mürrisch an. "Das ist ein ganz normaler, gallischer Name." knurrte er und blickte das Mädchen doch ein wenig verärgert an. "Besonders erfolgreich scheint sie nicht zu sein. Manchmal gibt es hier sehr freche Vögel, die auch noch verdammt laut sind. Hörst du die morgens nicht? Mich wecken die öfter einmal." erklärte er ihr. "Ich komme aus Gallien. Unweit der alten gallischen Stadt Bibracte an einem Fluss ist unsere Siedlung." erzählte er dem Mädchen und beobachtete sie ein wenig.

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  • Ehm, was sagte er da? Sie drehte sich um, liess den Sack zu Boden fallen und stemmte die Arme in die Hüfte. "Mann o mann.. hörst du schwer? Ich habe dir doch gerade gesagt, Katze Saba hat alle Vögel verjagt sodass keine Vögel mehr in den Garten kommen. Deshalb können die uns morgens gar nicht wecken!!" wiederholte sie in langsamerem Sprechfluss. Vielleicht sollte der Mann, der sich tatsächlich für einen Gallier ausgab mal die Ohren putzen, dachte Marei mit wenig Entzücken und stellte sich dieses Bild vor.


    "So, das ist nix Neues. Du bist numero dreie. Also ich meine, es gibt noch zwei weitere, aber es sind Frauen. Sie heißen Caelyn und Vilja! Wegen ihren hellen Haaren sind sie schwerlich zu übersehen..." Hach, sie hatte Lust ihn zu ärgern, aber beim Anblick seiner tollen Arme würde sie das lieber nicht tun. "Die sind eher im Haus als hier draußen zu finden." gab sie ihm noch einen weiteren Tipp. Marei fand, dass sie nun genug erzählt und verraten hatte. "Vergiß nicht immerzu die Ohren zu spitzen... du Baum" riet sie ihm noch einmal und rannte flugs klos, um sich hinter einen Baum zu verstecken.

  • Grimmig sah Áedán sie an. "Mädchen, du lebst gefährlich! Ich höre nicht schwer! Du hörst schwer! Ich habe den Vogel gehört und du Gör nicht." blaffte er sie an und war nun wirklich sauer, weil sie ihn für blöd verkaufte.


    "Ich kenne beide nicht, aber wenn ich sie sehe, frage ich sie, ob du ihnen gegenüber auch so neunmalklug bist." brummte er und rannte ihr hinterher, als Marei doch tatsächlich auch noch Baum zu nennen wagte. "Dir gebe ich gleich einen Baum! Verstecken bringt dir gar nichts." rief er, eilte ihr nach und zog die Puppe aus dem der selbstgemachten Tragetasche. "Mach lieber einmal anständig deine Arbeit, anstatt mir auf die Nerven zu gehen." sagte er zornig zu ihr und hielt die Puppe außer Reichweite. "Die kannst du dir später wieder holen, wenn du fertig bist."

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    Einmal editiert, zuletzt von Áedán ()

  • Haahaahaaa...... wie konnte sie wissen, das ein Vogel piepste, wenn es dank Katze Saba gar keine Vögel im Garten mehr gab? Diesen Satz wollte sie ihm entgegen rufen. "Baum.. Baum.. alles Baum..." ärgerte sie ihn feixend.


    Aedan kam hinterher und erwischte Puppe Nina. Sie war ziemlich erschrocken, dass er nun ihre Puppe hatte. "Mennoo.. das ist MEINE Puppe." jammerte sie im ersten Schrecken drauflos.


    "Du blöder Mann, du... du... du hast gar keine Nerven, wenn du dich schon an sehr lauten Vögeln störst!!" gab sie zurück und wich etwas vom Baumstamm zurück. "Vilja und Caelyn haben sicher die besseren Nerven als du.. du Baum!" Tja.. der Spitzname für Aedan lag dank ihr inzwischen fest. Sie trug selber einen und die Zwillinge trugen auch einen Spitznamen. "Gallier leben sowieso auf Bäumen..

  • Nun riss dem jungen, rotblonden Gallier doch tatsächlich beinahe der Geduldsfaden. Seine freie Hand zuckte schon, aber er besah sich dann eines besseren. Die Kleine kannte Cimon und es klang beinahe so, als würde sie ihn mögen und wenn sie ihn mochte, mochte er sie wahrscheinlich auch und wenn er ihr jetzt eine knallte, war der bestimmt ziemlich sauer.


    "Du nervst, Gör!" sagte er deswegen lediglich und ging mit der Puppe in der Hand von ihr weg. Dabei war er immer bereit, die Puppe nach oben zu reißen, wenn sie versuchen sollte, ihm diese aus der Hand zu reißen. Ihm war dabei egal, ob das Spielzeug kaputt ging, aber dem Sklavenmädchen sehr wahrscheinlich nicht.


    "Kannst sie dir später abholen, wenn du aufhörst mich Baum zu nennen. Solange bleibt das hässliche Ding bei mir." erklärte er ihr noch brummig. Gallier lebten auf Bäumen, von wegen. Er war doch kein Eichhörnchen!

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  • Aedan ging fort. Zusammen MIT Puppe Nina! "Hee.. das ist MEINE Puppe... die gehört mir! Hee.. gib sie mir wieder... von wegen später abholen! Bleib stehen!!" rief Marei ihm nach und verliess die Deckung hinter dem Baumstamm, um ihm hastig nachzulaufen. Mutig sprang sie auf und ab, versuchte Puppe Nina zu erwischen. "Meeeinneee Puppe!!!!" Was war sie doch in diesen Minuten für eine verzweifelte Puppenmutter! Das war zum verzweifeln.. warum mussten Erwachsene immer viel größer sein?


    Außer Atem vom Hüpfen fiel ihr etwas ein, womit sie ihn ärgern konnte. Marei blieb stehen und begann herzhaft drauflos zu lachen. "Du lebender Baum, du!! Bleib stehen, damit du mich hören kannst. Weisst du waaassss?!? Du bist Leibwächter MEINER Puppe! Wie goldig.. süüßßß... wie nieedliccch. Das erzähle ich meinen Freundinnen weiter, deren Puppen haben keinen Leibwächter!" feixte Marei lachend. "Passt du ab jetzt auf meine Puppe Nina auf?!? Du mussttt, du bist Liebwächter!!!"

  • Schon eine ganze Weile starrte sie auf das leere Pergament vor sich. Es wurde Zeit, dass sie ihrer Mutter mal wieder einige Zeilen zusandten, aber sie wusste nicht wirklich, was sie ihrer Mutter berichten sollte. Einige Ereignisse würde sie ganz sicher nicht erwähnen, aber sie wollte sich auch nicht irgendetwas ausdenken. Kurz sah sie hinaus. Das Wetter war viel zu schön und angenehm, als das sie den ganzen Tag im Haus verbringen sollte. Noch war es Frühling und die drückende Hitze des Sommers ließ auf sich warten. Kurzerhand packte sie die Schreibutensilien zusammen. Sie würde sich in den Garten setzen. Sicher würde ihr unterwegs noch ein Sklave über den Weg laufen, der ihr eine Erfrischung dann bringen würde. Gesagt getan, wenig später stand sie im Garten und steuerte eine gepolsterte Bank und einen Tisch direkt im Schatten eines Baumes an. Auf halben Weg blieb sie stehen, als sie sah, wie Marei dahinter vorgeschossen kam und hinter Áedán her rannte und reichlich laut ihre Puppe zurück forderte. Einen Augenblick sah sie sich das Spektakel an. Es musste ja einen Grund geben, warum der Gallier dem Kind sein Spielzeug wegnahm. Doch nach recht kurzer Zeit ging ihr dann das Geschrei von Marei ein wenig auf die Nerven.


    „Marei, sei nicht so laut! Ich bin mir sicher das Titus und Marcus arbeiten müssen“, ermahnte sie das Mädchen und seufzte. „Habt ihr Beiden nicht eine Arbeit, der ihr nachgehen sollt? Oder wollt ihr euch nur den ganzen Tag necken?“ fragte sie dann. Wie sollte sie denn so ihren Brief schreiben. Ihre Mutter hätte jetzt den jungen Mann auspeitschen lassen und Marei eine Ohrfeige verpasst und mit strenger Miene beim Arbeiten überwacht. Flora war da etwas zarter und nicht ganz so rabiat, konnte aber auch durchaus so etwas wie schlechte Laune entwickeln. „Außerdem solltet ich aufpassen. Ihr steht verdammt nahe an den Orchideen dran. Wenn ihr auf den herum trampelt, dann gibt es richtig Ärger“, warnte sie die Beiden und ließ sich dann auf der Bank nieder. „Es ist nicht sehr nett jemanden als Baum zu bezeichnen, Marei.“ Die Aurelia streckte die Hand nach der Puppe aus. „Die bleibt bei mir, bis du deine Aufgaben erledigt hast“, bestimmte sie kurzerhand um den Gezänk ein Ende zu machen. Das die Beiden nicht wussten, welcher Zwilling denn nun vor ihr saß, war ihr recht herzlich egal. Sollten sie sich doch die Köpfe darüber zerbrechen.

  • Áedán sah die junge Frau verwirrt an. War das nun Domina Flora oder Domina Narcissa? "Domina Celerina benötigt mich im Augenblick nicht, Domina. Ich war gerade auf der Suche nach Arbeit, als ich sie beim Spielen sah. Dann hat sie angefangen, sich über mich lustig zu machen." erklärte der junge Gallier der Aurelierin. "Ich habe auf die Blumen aufgepasst, Domina." fuhr er dann fort.


    Als die junge Römerin die Hand nach der Puppe ausstreckte, gab er sie ihr gehorsam. "Hier, Domina. Hast du eine Aufgabe für mich? Außer diesem unnützen Kind bei der Arbeit zuzusehen?" fragte er sie und sah sie unsicher an. "Verzeih die Frage, aber bist du Domina Flora oder Domina Narcissa?" fragte er sie leise. "Ich hatte noch nie mit Zwillingen zu tun... Kann ich dir irgend etwas bringen? Etwas zum Trinken oder ein wenig Obst? Ich komme mir im Augenblick etwas unnütz vor. Zum Reparieren gibt es im Augenblick auch nichts."

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  • "Sollen die doch arbeiten.. ich will zuerst Nina wieder haben.." quengelte Marei der aurelischen Dame entgegen und versuchte weiterhin an ihre heissgeliebte Puppe heranzukommen. "Der da hat angefangen... er hat mich zuerst angesprochen. Ich war beim Blätter sammeln.." fasste sie mit weiteren Worten die letzten Minuten um Nina jammernd zusammen.


    Nach der Warnung vor weiterem Ärger wegen der kostbaren Blumen sprang Marei zur Seite. "Ja.. mennoo.. gib mir Nina wieder..." Sie verwendete Aedans Spitznamen nach der Ermahnung auch nicht. Zumindenst gehorchte Marei domina Flora, liess die Mahnungen nicht durch die Ohren sausen, um sie wieder zu vergessen.


    Jetzt lief sie Flora un der Bank entgegen, die sich nun Puppe Nina annahm. "Das ist ungerecht.. ich wollte Nina zuerst haben." Marei wuselte um Aedans Statur herum, versuchte nach Nina zu greifen. "Ich bin kein unnützes Kind!" protestierte Marei. Jetzt hatte sie Tränen in den Augen. "DU hast nx zu tun.. aber ich habe zu tun! Auf Blumen aufpassen kann jeder!!!"

  • Sowohl Áedán als auch Marei versuchten zu rechtfertigen, warum sie hier mitten im Garten sich stritten, als der Arbeit nach zu gehen. Besonders Marei fing dabei an zu jammern und zu quengeln und auch noch Forderungen zu stellen. Leise seufzte sie. Das Mädchen war für ein Sklavenkind reichlich verzogen. Sie konnte ja verstehen, dass Marei ihr Spielzug zurück bekommen wollte, aber das Mädchen schien zu vergessen, wen sie vor sich hatte. „Deine Puppe bleibt bei mir, bis du fertig bist. Und nachdem mir Áedan etwas zu trinken gebracht hat, wird er dir helfen. Zur Strafe dafür, dass er dich geneckt hat!“ erklärte sie mehr oder weniger diplomatisch. „Du solltest andere nicht von ihrer Arbeit abhalten“, ermahnte sie den jungen Gallier. Meine Güte, ich klinge ja wie Mutter, stellte sie ein wenig entsetzt fest. „Marei ist nicht unnütz“, fügte sie dann mit strenger Stimme hinzu. Irgendwie wollte sie dann doch das Mädchen in Schutz nehmen und ihr Gerechtigkeitssinn meldete sich. „Du bist älter wie sie und dir steht nur der Sinn danach ein Kind zu ärgern, weil du dich langweilst. Das nächste Mal gehst du zu Brix und fragst ihn ob er Arbeit für dich hat. Wenn Celerina dich sucht, wird sie schon jemanden dann nach dir schicken.“ Dann wandte sie sich wieder Marei zu. „Und du wirst dich für deine frechen Worte entschuldigen. Und auch dafür, dass du Áedán als Baum bezeichnet hast!“ Irgendwann musste Marei ja lernen, dass sie sich nicht alles erlauben durfte. Beide fixierte sie aus ihren grünen Augen und sah sie streng an. So viel dazu, dass sie einen Brief schreiben wollte. Fast hätte sie nachgegeben, als sie die Tränen im Gesicht des Mädchens sah. „Weinen wird dir nicht weiter helfen. Geh und mach deine Arbeit, danach kannst du deine Puppe wieder haben!“ meinte sie dann nur und senkte den Blick auf das leere Pergament. Ihre Anweisungen hatte sie ja an Beide bereits ausgesprochen. Auf die Frage welche der Zwillinge sie nun war, ging sie nicht ein. Sie war ein wenig verärgert, nicht wirklich wegen der beiden Sklaven, sondern weil ihr einfach nicht einfallen wollte, was sie ihrer Mutter schreiben sollte. „Was steht ihr noch so herum?“ fragte sie dann und hob wieder den Kopf. „An die Arbeit!“ sie klang nun schon fast ungeduldig.

  • Der junge Gallier biss sich auf die Unterlippe. Na prima, jetzt hatte er die junge Römerin verärgert. Er wusste zwar immer noch nicht, welchen der Zwillinge er vor sich hatte, aber die Aurelia hatte zweifellos recht. "Du hast recht, Domina. Ich werde nächstes Mal Brix fragen. Ich muss noch viel lernen und danke für diesen Rat." sagte er und war dabei doch recht untertänig. Es brachte nichts, gegen die junge Frau zu rebellieren. Vor allem, wenn sie doch zweifellos so sehr recht hatte.


    "Was möchtest du denn zum Trinken haben? Saft? Wein mit Wasser?" fragte Áedán freundlich und blickte kurz zu Marei, die gerade dazu aufgefordert worden war, mit dem Quengeln und Weinen aufzuhören und statt dessen zu arbeiten.


    Er hatte zwar keine Lust, mit dem Mädchen Laub zu sammeln, nur weil er ihr die Puppe weggenommen hatte, damit sie endlich aufhörte, sich über ihn lustig zu machen.

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