hortus | Lust zum Spielen aber arbeiten müssen

  • Leicht runzelte sie die Stirn, als der junge Gallier eingestand, dass sie recht hatte. Wenigstens sah er seinen Fehler ein. Dann wurde ihr bewusst, dass Áedán ja noch nicht so lange im Haushalt war, sonst hätte er gewusst, was sie trinken wollte. Eigentlich hätte er in der Küche auch einen anderen Sklaven fragen können. „Verdünnten Saft!“ antwortete sie knapp und tunkte nun die Feder in das Tintenfass um ihren Brief anzufangen. Sie ging jetzt davon aus, dass er tun würde, wozu sie ihn angewiesen hatte. Wenn nicht, dann würde sie wohl Brix von seinem Verhalten unterrichten müssen. Als Aurelia war sie es nun einmal gewohnt das man tat was sie sagte, auch wenn sie sonst immer nett und freundlich war. Aber es gab nun einmal Tage an denen sie nicht wirklich guter Laune war. Zu dieser Zeit ging Lysandra beiden Zwillingen aus dem Weg, weil sie reizbar waren.

  • Der junge, rotblonde Gallier eilte in die Küche, bat einen der Sklaven nach dem verdünnten Saft. Diese hatten jedoch keine Zeit und sagten ihm nur, wo der Saft stand. Nun hatte er eine Auswahl an Fruchtsäften, die er alle nicht kannte. Er konnte nicht lesen, deswegen auch nicht erahnen, in welcher Amphore sich nun genau was befand. Er roch an den Gefäßen und wählte schließlich einen Saft aus, der zwar süßlich roch, aber auch noch sehr schmackhaft. "Pfirsich ist eine gute Wahl." meinte eine Sklavin und eilte weiter. Irgendwie waren alle so geschäftig und er war so unnütz.


    Dann eilte er auch schon mit dem Kelch zurück in den Garten zur jungen Römerin, um ihr das Getränk zu geben. "Bitte schön, Domina." sagte er und reichte ihr das Getränk. "Hast du dir eigentlich schon einen Mann ausgesucht?" fragte er sie dann freundlich, aber denoch beiläufig. Im heiratsfähigen Alter war die Aurelia ja, da würde sie sich sicherlich bald einen Mann aussuchen, mit dem sie Kinder bekommen wollte.

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  • Anscheinend trieb ihre schlechte Laune den Gallier an. Schneller als sie gedacht hatte, kam er zurück und stellte einen Becher mit Saft auf den Tisch. Sie hatte in der Zwischenzeit nicht einmal einen vernünftigen Satz zu Stande gebracht. Über Liebste Mutter war sie noch nicht hinaus. Zu allem Überfluss musste sie dann auch noch jetzt Kopfschmerzen bekommen. Heute konnte man ihr nichts recht machen. „Mhm“, machte sie und sah dann Áedán verwundert an, als er ihr eine Frage stellte. „Aussuchen? Ich? Nein, das ist die Aufgabe von Manius oder Marcus. Ich hab in der Hinsicht kaum ein Mitspracherecht, auch wenn sie mich Fragen würden!“ antwortete sie ihm. „Das ist das Los einer Aurelia. Ich bin ein politisches Unterpfand und werde zugunsten der besten Verbindung für die Familie verheiratet. Mit etwas Glück ist es ein Greis, der recht schnell dann stirbt und mir ein Vermögen hinterlässt!“ es klang zynischer, als sie erwartet hatte. Aber es war nun einmal die Tatsache und ein Leben als Vestalin konnte sie sich nicht vorstellen. „Oder es ist jemand wie Titus, der mich mit Respekt behandelt.“ In dieser Hinsicht hatte Septima ein ziemlich gutes los bekommen. Eigentlich wollte sie nicht heiraten. Aber eine Wahl hatte sie nicht.

  • Da der junge Gallier nicht lesen konnte, wusste er nicht, was sie geschrieben hatte, aber viel sah es nicht aus. "In Gallien ist alles so viel anders wie in Rom." stellte er wieder einmal fest und sah sie aufmunternd an. "Bei uns suchen sich doch noch vor allem die Frauen ihre Männer aus. Sie werden umworben, beschenkt und dann haben sie zumindest für eine Jahr eine Ehefrau. Wenn die Frau nach einem Jahr den Mann nicht mehr sehen kann, wird das Bündnis einfach nicht verlängert. - Das mit dem nicht Verlängern hat allerdings schon lange nachgelassen. Früher war das noch anders. Da hatten manche Frauen mehrere Kinder von unterschiedlichen Männern." meinte er und sah sie interessiert an.


    "Bist du jetzt eigentlich Domina Flora oder Domina Narcissa? Ich habe meine Probleme, Zwillinge auseinander zu halten..." erklärte er ihr um Verzeihung heischend. "Wenn ich dich vom Schreiben abhalte, sag es mir! Ich kann zwar nicht lesen, was da geschrieben steht, aber ich denke, meine Anwesenheit wird schön störend genug sein."


    Kurz sah er sich nach Marei um. Er hatte keine Lust ihr zu helfen, aber noch weniger Lust, die Aurelia zu verärgern.

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  • Das die Gallier andere Vorstellungen von Tradition hatten, war ihr schon bewusst gewesen. Ein wenig hatte sie dann doch im Unterricht über anderen Kulturen aufgepasst, aber dass die Gallier ihren Frauen so etwas wie Selbstbestimmung einräumten war für sie eine Tatsache, die sie kurz Wünschen ließ, selbst eine Gallierin zu sein. Das Recht der Wahl war verlockend, aber im Grunde konnte sie ihr Leben nicht einfach eintauschen. Kurz träumte sie davon, wie es wäre, wenn man sie umwarb und beschenkte, weil man sie wollte und nicht den Einfluss ihrer Familie… Aber es würde wohl immer nur ein Traum bleiben.
    „Du wirst noch sehen, dass wir Römer uns in vielen Dingen von anderen Völkern unterscheiden und in einigen Dingen ähneln“, meinte sie schlicht, weil sie sich keinen Gedanken mehr darüber hingeben wollte. Es würde nur Kummer bringen.


    Flora musste schmunzeln. „Du bist nicht der Erste, der uns nicht auseinander halten kann. Ich bin Flora“, erklärte sie ihm dann kurz. „Und nun geh Marei helfen!“ wies sie ihn an.

  • "Ja, Domina Flora. Ich habe noch viel zu lernen." sagte der rotblonde Gallier und gab ihr damit schon wieder recht. "Cimon will mir vielleicht auch ein wenig das Lesen beibringen." erklärte er ihr dann noch und sah zu Marei. "Wenn du das wünscht, werde ich natürlich Marei helfen. Wenn du etwas brauchst, brauchst du es mir nur zu sagen. Ich hole es dir, Domina Flora." erklärte Áedán ihr noch und ging dann auch schon zum Sklavenmädchen hinüber, um ihr beim Laubsammeln zu helfen.


    Da seine Hände größer waren als die des Mädchens, brauchte er nicht all zu viel Handgriffe, um Laub in den Sack zu werfen. Er hatte immer gleich eine Fülle an Blättern in der Hand, wenn er zugriff. Diese Arbeit war für ihn nicht schwer, sondern einfach nur nervig, da er dazu in die Hocke gehen musste. Der junge Gallier war immerhin nicht so klein wie das Mädchen.

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  • Die Tränen aus den Augen wegwischend stellte Marei fest, dass die Stimme der Frau gar nicht so klang wie die von Aurelia Narcissa. Also musste dies ihre Schwester sein. Ein frohlockendes 'Hörst du, sie sagt, ich bin nicht unnütz!' und das Zunge rausstrecken in Richtung Aedan unterdrückend, kämpfte Marei mit sich und den Tränen, während Flora sie beide zurechtwies. Marei traute sich kaum ihren strengen Blick zu erwidern. "Entschuldigung, Aedan... auch für den 'Baum'."


    Nach diesen Worten atmete sie tief durch. "Ja, domina." trollte sie sich von dannen zu dem liegengebliebenen Sack. Marei setzte die Arbeit des Blätter einsammelns dort fort, wo sie aufgehört hatte. Warum fielen Blätter eigentlich von den Bäumen? Damit sie was tun hatte, dachte Marei sich aus. Einige wenige Tränen fanden doch noch den Weg aus den Augen, aber das nur, weil dem kleinen Sklavenmädchen Ninas gewohntes Gewicht auf dem Rücken fehlte. Menno! das würde Ewigkeiten dauern, bis sie fertig war.


    Über den Schultern lugte sie zu Aedan, der nach einem Gespräch endlich her gekommen war, um ihr zu helfen. "Du hast ganz schön Schneid mit ihr zu quasseln." brummelte sie leise. "Normalerweise muss man warten, bis man angesprochen wird oder gar weiter reden darf." Marei schwieg, konzentrierte sich auf das Erledigen der Arbeit. Endlich war der Sack voll.. und sie entdeckte eine wunderschöne Blume. Es war eine Orchidee, aber davon hatte sie keine Ahnung. "Die ist schön..."

  • Áedán sammelte fleißig Blätter mit Marei und war froh, als der Sack endlich voll war. "Sie hat offensichtlich schlechte Laune, Marei. Da ist es sicherlich nicht falsch, sie etwas auf andere Gedanken zu bringen, während sie versucht Buchstaben auf eine Rolle zu malen." meinte er leise. "Sowas wächst bei uns auch. Allerdings nicht solche." erklärte er dem Mädchen. "So schöne hab ich bei uns im Wald noch nicht gesehen."


    Neugierig sah er zu Domina Flora hinüber, ob dieser der Saft schmeckte und wie weit sie mit dem Schreiben war. Vor allem interessierte ihn, ob ihre Laune immer noch so schlecht war.

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  • Kurz nickte sie nur, das Cimon ihm lesen und schreiben bei bringen würde, war gut. So war er dann zumindest vielleicht später noch als Scriba zu gebrauchen. Während der Gallier nun an die Arbeit ging und Marei half betrachtete sie mit finsterer Miene das Pergament, so als ob sie die Feder dazu bringen könnte, von ganz allein den Brief zu beenden. Aber es tat sich nicht, sie kaute nur leicht frustriert auf dem Ende der Feder herum und wartete auf den Geistesblitz.
    Jedenfalls hatte sie dafür gesorgt, dass Marei nicht weiter herum keifte und das Áedán nicht ungestraft das Mädchen necken konnte. Ein wenig hatte sie Marei in Schutz genommen, weil sie wusste, dass Narcissa eine Schwäche für sie hatte. Eigentlich war Amrei auch ganz lieb und nett, nur irgendwie verzogen und reichlich frech. Wenn das so bleiben würde, würde sie sich jede Menge Ärger einfangen. Nicht abschweifen! ermahnte sie sich selbst. Doch wirklich konzentrieren konnte sie sich nicht. Es war eben wieder einmal diese besonderen Tage, an denen sie einfach nur unleidlich war. Lysandra wird frohlocken… wenigsten heißt das, dass ich nicht schwanger bin, dachte sie. Lysandra hätte ihr beinah den Kopf abgerissen, als sie erfahren hat, was sie getan hatte und mit wem. Leise seufzte sie und schob das Pergament dann von sich weg. Sie lehnte sich an und zog die Knie an und beobachtete stumm, wie die beiden Sklaven ihre Arbeit taten. Recht schnell waren sie fertig und beugten sich dann über die zarten Orchideen.
    „Das sind Orchideen“, erklärte sie den Beiden, weil sie deren Gespräch lauschen konnte.

  • Der junge Gallier sah interessiert zu Domina Flora hinüber. "Ach? Echt? Ich wusste nicht, dass die hier so heißen. Ich weiß auch gar nicht wie die bei uns heißen. Es sind eben Blumen. Sie wachsen überall in allen Formen und Farben. Sie brauchen anscheinend gar nicht so viel Wasser und halten mehr aus, als man ihnen zutraut." meinte er erstaunt und sah sich die Farbe und Form der Blüten noch einmal genau an. "Bei uns sind die allerdings weniger bunt und haben kleinere Blüten." fuhr er fort. "Ich hoffe, der Saft den ich gebracht habe, war in Ordnung, Domina Flora. Du wirkst heute nicht all zu gut gelaunt. Wenn ich irgend etwas für dich tun kann, lass es mich bitte wissen." sagte er dann noch und nahm Marei den Sack ab. "Wo soll der dann hin, Marei?"

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  • "Ja und? Was ist mit schlechte Laune? Ich hab noch nie gehört, das man auch dafür zuständig sein soll gute Laune wieder hervor zu holen." wunderte Marei sich. "Sie malt Buchstaben? Wie schön... ich habe einige Buchstaben bei ihrer Schwester Narcissa kennen gelernt." plapperte sie die Orchidee genauestens mit ihren grünen Augen bewundernd.


    Wieder ertönte Aedans und dann Floras Stimme. Marei hörte Aedan zu und musste unwillkürlich lächeln. Denn der Gallier redete beinahe genauso viel wie sie. "Der Sack soll in den Raum neben der Küche." beantwortete sie seine Frage. Sie entdeckte noch weitere Orchideen, streifte das Beet entlang, um jede dieser schönen Blumen zu mustern.


    Sie überlegte, wie die Farben hiessen, die sie sah. "Gelb.. lila.. rosa... rot.. lila... und dazu immer grüne Blätter. domina? Die Pflanzen gehören dem Hausherrn, stimmts? Darf man die Oxideen anfassen und pflücken? Ich habe eurer Schwester domina Narcissa schon gesagt, dass ich Hyatinten.. ähm Hyazinthen mag. Eben weil die so gut duften. Magst du sie auch?"

  • Nur mit halbem Ohr, hörte sie Áedáns Ausführung über seine heimischen Pflanzen zu. Viel wusste sie nicht über Orchideen, dass war Marcus‘ Fachgebiet und ehe sie etwas Falsches dazu sagte, hielt sie lieber den Mund. Als der junge Gallier aber meinte, sie wäre nicht so gut gelaunt, winkte sie einfach ab. „Mir geht’s gut“, erklärte sie. Er als Mann verstand ohnehin nicht, was gerade in ihr vorging, warum sollte sie es ihm dann erklären?
    Marei jedenfalls plapperte in ihrer kindlichen Art einfach zwischen drin und schien noch weniger zu verstehen, als der junge Gallier.
    „Lass lieber die Finger von den Blumen, Marei. Du darfst sie nicht pflücken, Marcus könnte dann wirklich wütend werden!“ ermahnte sie das Mädchen leise. „Hyacinten sind schöne Blumen“, stimmte sie ihr dann zu. „Ich mag aber mehr Rosen!“

  • Aufmerksam sah der junge Gallier die Aurelia an, die ihm gerade weismachen wollte, es ginge ihr gut. Nun ja, wenn sie meinte, ihm etwas vorspielen zu müssen, war es ihm auch recht. Es war nun wirklich nicht seine Aufgabe, sie zu bespaßen, wenn sie es nicht von ihm verlangte. Auf Grund ihres Benehmens und ihres Gesichtsausdruckes ging er ohnehin davon aus, dass es irgendwelche Frauendinge waren, mit denen er nichts zu tun haben wollte.
    "Würdest du mir die Rosen einmal zeigen, Domina Flora? Domina Celerina meinte, ich könnte dir helfen, wenn sie mich nicht gerade braucht." erklärte er der jungen Römerin freundlich.


    Mareis mangelndes Verständnis in puncto Botanik beachtete er nicht sonderlich, da er sich selbst ja immerhin auch nicht viel mehr mit Blumen auskannte, die nicht gerade im Umfeld der heimischen Siedlung wuchsen.

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  • "In Ordnung, also ich meine, nicht abpflücken dürfen. Genau das wollte ich wissen." Vollkommen befriedigt über die Auskunft erhaschte sie Floras Auskunft und lächelte. "Ihr findet das auch gut, dass die gut duften? Das finde ich fein!"


    Sie besah sich mit schiefgelegtem Kopf das Beet Orchideen. "Welche von denen sind Rosen?" Na sowas, Aedan fragte ja dasselbe wie sie. "Bitte, domina, ich mag den Garten und die Blumen. Irgendjemand meinte neulich zu mir, ihr kennt euch mit Blumen aus. Ich glaube, eure Schwester sagte das als wir uns kennen lernten."


    Ob sie mit diesen süßen Worten Floras Laune aufbessern konnte, wusste Marei nicht, sie probierte es einfach aus. Trotzdem fügte sie etwas hinzu. "Darf ich meine Puppe wieder haben? Bitte sagt, wenn ich still sein soll oder im Wege stehe." Beinahe hätte sie gesagt, dass sie an ihrem Benehmen übte, doch die domina sollte keine Übungsperson sein.

  • Kurz hatte sie das Gefühl, dass Áedán weiter forschen würde, was ihr so die Stimme verhagelt hatte. Wie gut das er es nicht tat, ansonsten hätte sie sich eine schlimme Aufgabe für ihn ausgedacht, weil er so neugierig war und es Dinge gab, die ihn nichts angingen. Er war ein Sklave und musste nicht alles wissen. Besonders dann nicht, wenn sie ihre Frauenprobleme hatte. Außerdem war er ja ein Mann. Welcher Mann wollte schon solche Details wissen?
    Flora deutete schließlich auf einen Busch, unscheinbar wirkte er, weil die Rose noch nicht blühte und die Knospen noch geschlossen waren. „Das ist eine Rose. Sie wird erst in ein oder zwei Wochen blühen, wenn es etwas wärmer geworden ist. Sie ist empfindlich und muss gepflegt werden. Regelmäßig gießen, von Schädlingen befreien und zum Winter hin zurück schneiden!“ erklärte sie dann den Beiden ruhig.


    Marei wollte ihre Puppe wieder haben und sie reichte dem Kind das Spielzeug. Schließlich hatte Marei ihre Aufgabe erledigt. „Du kennst also meine Schwester? Dann weißt du sicherlich, dass sie gerne liest!“

  • Interessiert ging Áedán zum Rosenbusch hinüber. "Das sollen also mal Hagebutten gewesen sein, ja? Die haben sich aber sehr verändert." stellte er laut denkend fest. Dann ging der junge Gallier auch schon auf die junge Aurelia zu und lächelte sie freundlich an.


    "Gießen ist kein Problem und Schädlinge weiß ich auch, wie man die los wird, ohne die Pflanzen selbst kaputt zu machen, aber das mit dem Schneiden muss mir jemand zeigen." erklärte der rotblonde Sklave der hübschen Flora. "Gibt es in Rom Brennnesseln? Die sind ganz gut für Pflanzen. Als Dünger und gegen Läuse."


    Es war ja nicht wirklich so, dass er total unbeholfen war, was die Gartenarbeit anging. Immerhin waren in ihrer Siedlung die meisten Selbstversorger gewesen und so hatte er sich auch ein wenig mit Ackerbau beschäftigen müssen.


    Dann sah er auch schon zu wie Marei ihre Puppe zurückbekam und seufzte. Na hoffentlich gab das Mädchen nun Ruhe und tanzte ihm nicht mehr auf der Nase herum. Ansonsten würde ihm demnächst wohl wirklich einmal die Hand ausrutschen, was dieses Gör betraf.

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  • „Nein, das werden noch Hagebutten. Das sind bisher nur die Knospen, sobald die Blüten verblühte sind, werden erst danach die Früchte entwickelt“, erklärte sie mit leiser Ungeduld in der Stimme. Für Hagebutten war eindeutig die falsche Jahreszeit. Aber das sollte er doch wissen, wenn er die Früchte bereits gegessen hatte. Wie die wohl schmeckten? Probieren würde sicherlich nicht Schaden. Narcissa würde sicherlich auch mitmachen aus lauter Neugierde heraus.


    „Wie man die Rosen schneidet, das werde ich dir zeigen“, was blieb ihr auch anderes übrig, wenn sie am Ende noch eine blühende Rose haben wollte. Áedán hatte noch eine Menge zu lernen. Leicht zuckte sie mit den Schultern. Brennnesseln würde er im Garten sicherlich nicht finden. „Vielleicht in einem der öffentlichen Parks, ansonsten außerhalb von Rom… wenn du die Stadt verlassen willst um Brennnesseln zu suchen, solltest du vorher Fragen. Sonst könnte jemand auf den Gedanken kommen, du würdest fliehen wollen!“

  • "Danke, domina Flora." Marei hörte ihren Erklärungen über die Rosen mit halben Ohr zu. Denn zuerst schaute sie nach wie es Puppe Nina ging... die hellen Haare waren durcheinander, aber es ging ihr soweit ganz gut. Marei verstaute sie in der Rückentragetasche. "Stimmt! Das hat sie mir gesagt! Sie hat mir sogar eine Geschichte vorgelesen! Vom Raben, seinem Käse und dem Fuchs." erzählte Marei mit strahlenden Blick. "Und sie hat mir gezeigt, wie Buchstaben aussehen. Ein 'M' ist eine umgedrehte Badewanne und ein 'A' ist ein spitzes Tor mit einem Riegel davor. Vielleicht mag Aedan deswegen keinen Spaß?" spekulierte Marei als letztes ohne die Absicht ihn abermals zu verärgern.

  • Nun war der gallische Sklave ernsthaft verwirrt und blickte das Mädchen irritiert an. Er verstand nun nicht wirklich, was Marei zu dieser Annahme gebracht hatte. Dann jedoch kombinierte er die Aussagen und sah sie verärgert an. "Nur weil mein Name mit einem spitzen To rmit Riegel davor anfängt, verstehe ich deiner Meinung nach vielleicht keinen Spaß? - Schon auf die Idee gekommen, dass nicht jeder Mensch die gleichen Dinge lustig findet und ich vielleicht unter Spaß etwas anderes verstehe, als Baum genannt zu werden?" fragte er das Mädchen ernst und wandte sich dann an die junge Aurelia.


    "Die Hagebutten, die ich kenne, haben ganz andere Blüten, Domina Flora." erklärte er der Römerin und lächelte leicht. "Ohne irgendwelche Anweisungen werde ich garantiert nicht anfangen, Brennnesseln zu suchen, Domina. - Und ich werde ein gelehriger Schüler sein, was das Stutzen der Sträucher angeht, Domina."

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  • "Neeee.. auf diese Idee bin ich noch nicht gekommen." gab Marei ehrlich zu. Sie entdeckte, dass der gallier den Sack immer noch nicht weggebracht hatte und verbiss ses sich ihn darauf aufmerksam zu machen. Brix hatte gesagt, sie solle Blätter aufsammeln und ihr den Sack gegeben. Vielleicht sollte sie versuchen, den Sack selber zurückzubringen? Würde Brix sie dafür loben?!? Sie vermisste derzeit nichts von ihren Spielsachen. Die Murmeln ruhten unter dem gelben Teppich. Versuchsweise schnappte das kleine Sklavenmädchen den Sack und versuchte ihn vom Fleck runter zu ziehen. Vieeell zu schwer. Hm.. wo war eigentlich ihre eigene Karre hin? "Ich komm gleich wieder zurück." flötete Marei den Großen zu und schlug den Weg zur Küche ein. Köchin Niki wusste bestimmt wo die kleine Karre war.


    Wenig später hörte man die knarrenden Räder des Karrens über den Weg rollen und das Sklavenmädchen singen. "Wer sitzt auf unsrer Mauer? Fari, fara, farum. Die Katz sitzt auf der Lauer, fari, fara, o Spätzelein, nimm dich in acht vorm Kätzelein! Fari, fara, farum! Die Katz ist heimgegangen! Fari, fara, farum! Den Spatz hat sie gefangen, fari, fara, o Spätzelein, sie bringt dich heim den Kätzelein! Fari, fara, farum!" Dann war sie beim Sack angelangt und lenkte den Karren bis vor den Sack. Was Marei jedoch nicht bedacht hatte: der Sack war viel viel größer als die Ladefläche ihres Karrens. "Och mennoo... du bist voll fett und was mach ich jetzt?" klagte sie leise und hockte sich mit grübelerischer Miene auf den Karrenrand. "Mhm.. Sack öffnen und die Blätter zu viel auf den Karren tun?"

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