[Forum Nervae] Bücherverbrennung

  • Macer verfolgte auch die weiteren Wortgefechte amüsiert und bekam den Eindruck, dass sich der Flavier und der Aurelier nicht sonderlich mochten. Der er solche Dinge aber ohnehin immer erst als einer der letzten bemerkte, gab er nicht viel auf diesen Eindruck. Zumal er seine persönlichen Sympathien nicht nach denen seiner Klienten oder denen anderer Senatoren zu richten pflegte.


    Stattdessen beobachtete er das persönliche Erscheinen der neugierigen jungen Frau und stellte sich kurz vor. "Das Feuer ist ein bisschen zu groß, um wichtige Lagerfeuergespräche zu führen", antwortete er dann auf ihre Frage, ob sie möglicherweise stören würde. Als sich der Aedil kurz danach verabschiedete, nickte er ihm kurz zu. Er wusste selber noch zu gut, dass man als Aedil manchmal einen ziemlich stressigen Tag haben konnte.

  • Ah, da verschwand er, der Aurelier. Kaum, dass die Iulia gekommen war. Typisch. Piso bedachte ihn mit einem Blick, der etwas länger dauerte als nötig, und meinte mit undeutbarer Stimme: “Vale.“ Macer musste wohl schon lange gemerkt haben, dass da etwas nicht ganz im Reinen war zwischen Piso und Corvinus. Er atmete leicht durch, als die intimidierende Erscheinung des Aureliers nun endlich weg war. Nun hatte er endlich Zeit, sich der Iulia zuzuwenden.
    Er überließ natürlich Macer die Entgegnung auf ihren ersten Wortbeitrag, und lächelte dabei nur freundlich. Was die Bemerkungen über den Sklaven anging, überging er dieses Kapitel einfach. Die Bemerkung über ihre Mutter erregte aber seine Aufmerksamkeit. “Ich wäre froh, wenn ich mit meiner Mutter auch nur einen einzigen Abend verbringen könnte...“, murmelte er leise, wehmütig beim Gedanken an seine Mutter, die verstorben war, als er 5 gewesen war – unter Umständen, die er nie jemanden anvertrauen würde. Gut möglich, dass die Iulia nicht mitbekommen hatte, dass er überhaupt etwas gesagt hatte. Er hüstelte demonstrativ. “Pardon. Nein, keine Sorge, so gewichtig waren unsere Gespräche nicht.“ Der größte Miesmacher war jetzt eh schon weg, also konnte es nur noch besser werden.
    Er lächelte aber leicht, als die Sprache auf Gedichte kam. “Das denke ich auch... doch das Gesetz schreibt es so vor.“ Er seufzte leicht. Ja, man hätte dort viele Gedichte aufschreiben können. Viele Gedichte... an Prisca. Bei den Göttern, wieso führten seine Gedankengänge immer wieder auf sie zurück? Das war ja nicht zum aushalten, war das!
    Sein Blick schweifte kurz zum Feuer hin. “Aber durch dieses Opfer wird der Pöbel nicht durch diese Schriften mehr angeheizt.“ Er, als Sprössling des Etablissements, hatte ein ziemliches Interesse daran, dass diese Gedanken sich nicht zu schnell und zu stark verbreiteten.

  • "Vale." sagte Corona zum Aurelier, als dieser sich verabschiedete. Kaum war der Mann verschwunden, hörte sie auch schon den beiden anderen Herren zu, die ihr gerade zusicherten, sie würde sie nicht bei irgendwelchen wichtigen Gesprächen stören.


    Nicocholus bewegte sich etwas unruhig neben ihr und sie sah ihn irritiert an. Was hatte der Grieche denn nun schon wieder? Mit zwei Begleitern bei sich sah sie nichts schlimmes daran, sich mit zwei erwachsenen Männern zu unterhalten.


    "Wer ist denn dein Begleiter, Flavius Piso?" fragte sie freundlich und lächelte äußerst charmant. "Ich komme so wenig unter Menschen, dass ich immer noch kaum jemanden kenne. Ich habe vor kurzem nur Germanica Calvena kennen gelernt und die Gäste bei den Aeliern."


    Ihre braunen Augen mit dem hellen Ring um die Pupille, der ihr damals den Namen Corona gegeben hatte, blickten interessiert beide Männer an. Sie gab sich ganz als die freundliche, charmante, junge Römerin, die sie war und auch sein sollte. Ihre Mutter wäre sicherlich nicht besonders stolz auf sie, da sie wieder einmal sehr neugierig war, aber dafür ließ ihr Benehmen anderweitig nicht u wünschen übrig.

  • “Mein Begleiter?“ Irritiert blickte er zuerst zu Corona, dann zu Macer. Und dann verzog er sein Gesicht zu etwas, was man mit viel Fantasie als Lächeln interpretieren könnte. “Du meinst meinen Patron, Spurius Purgitius Macer ?“ Begleiter ? Das klang ein wenig seltsam als Beschreibung für Macer. Und hatte sich der Purgitier denn nicht schon vorgestellt? Nun ja, gleich.
    Er nickte wieter wohlwollend, doch bei einem Namen wurde er hellhörig. “Germanica Calvena?“ Aoide. Unglaublich, wie diese Banausin, diese kleine Gauklerin in Rom Fuß fasste. Kannte wohl bald schon die ganze Welt. “Ich würde dir raten, dich von ihr fern zu halten. Sie ist kein geeigneter Umgang für eine Dame wie dich. Halte dich besser erstmal an die Leute, die du von der Feier bei den Aeliern kennst“, meinte er, um Freundlichkeit bemüht. Zu lebhaft war ihm noch das Ereignis vor Augen, als Aoide, wie er Calvena noch immer in Gedanken nannte, ihn öffentlich gedemütigt hatte – beziehungsweise, wo er sich selber gedemütigt hatte und es auf sie geschoben hatte. “Kennst du denn sonst niemanden in Rom?“ Es war öfters schwer, Anschluss zu finden. Fast würde er ihr raten, Arbeit zu suchen. Nun, warum denn nicht? “Ich kann dir aber sagen, schnell habe ich auf der Arbeit Freundschaften geschlossen! Damals, als ich in der Kanzlei gearbeitet habe, habe ich mir wichtige Freunde kennen gelernt. Vielleicht solltest du das auch tun, Arbeit finden? Momentan gibt es viele junge Damen im Cultus Deorum. Ich weiß das, ich bin ja selber Septemvir.“ Er grinste stolz.

  • Nachdenklich blickte Corona den Flavius an. Es schien beinahe so, als mochte Piso die liebe Calvena gar nicht und das verstand die junge Iulia nicht wirklich. "Also, ich persönlich fand sie recht nett, aber ich habe sie neulich ja auch nur bei einer Schneiderin angetroffen, wo ich mir die Tunica gekauft habe, die ich bei den Aeliern getragen habe." erklärte die junge Römerin ihm mit ruhiger Stimme. "Ich habe inzwischen schon so meine Überlegungen angefangen, was ich mit meiner Zeit anfangen könnte. Arbeiten scheint da eine gute Möglichkeit zu sein." fuhr sie schließlich fort. "Bislang dachte ich immer mehr daran, meine liebste Freizeitbeschäftigung zum Geld verdienen zu verwenden. Ich nähe selbst sehr gerne."
    Mit diesen Worten lächelte sie auch schon freundlich Piso an. "Glaubst du denn, der Cultus Deorum wäre etwas für mich?"

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