atrium | Darf ich im Garten helfen, Domina?

  • Der junge Gallier suchte in der ganzen Villa nach seiner Herrin und hoffte, sie auch irgendwo zu finden, denn er würde nur zu gerne etwas zu tun haben und ein wenig körperliche Arbeit an der frischen Luft war sicherlich nicht gerade die schlechteste Beschäftigung, auch wenn er die schöne, junge Römerin, die sehr wahrscheinlich dabei sein würde, nur ansehen durfte. Er würde zwar auch mit ihr reden dürfen, aber worüber sollte er denn mit dieser jungen Frau sprechen?


    Nachdenklich blieb er stehen und lockerte das Lederband, mit dem er seine rotblonden Haare zusammengebunden hatte, nur um sie dann noch einmal ordentlich zusammenzufassen und es erneut darum zu binden. Dann blickte er sich auch schon wachsam mit seinen blaugrünen Augen neugierig um.


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  • Der junge Gallier fand seine Herrin auch nach angestrengtem Suchen nicht. Irgendwie schienen auch alle Sklaven, die wissen könnten, wo Domina Celerina war, von der Bildfläche verschwunden zu sein. Nahm seine Herrin am Ende wieder einmal ein Bad? Da wollte er sie nun wirklich zu letzt suchen, denn er hielt es nicht für besonders angebracht, als männlicher Sklave einfach ins Balneum zu spazieren, ohne dorthin gerufen worden zu sein, wenn dort vielleicht nicht einmal seine Herrin zu finden war, sondern irgendwer anderes, den er nun wahrlich nicht beim Baden stören wollte. Der Luxus dieses Balneums war für ihn ohnehin unvorstellbar. In seiner Heimat hatte man im Fluss oder in einem See gebadet und empfand dies als vollkommen ausreichend, aber hier in der Villa war eben alles anders.


    Die Römer schienen sich gerne mit angenehmen Dingen zu umgeben, die ihnen das Leben erleichterten und unnötige Wege ersparten. So ein Balneum war schon toll, das sah er ein, aber ihm persönlich würde immer noch irgendein Fluss genügen.


    Diese Gedanken halfen ihm allerdings nicht, seine Herrin aufzuspüren, um sie fragen zu können, ob er Domina Flora im Garten unterstützen durfte, wenn sie keine Aufgaben für ihn hatte. Wo waren nur die ganzen anderen Sklaven, die ihm vielleicht sagen konnten, wo sich Flavia Celerina im Augenblick aufhielt? Ein wenig mürrisch sah er sich im Atrium um und fand auch dort niemanden, den er Fragen konnte. Gab es im Augenblick irgendwelche Vorbereitungen für irgend etwas, das er nicht mitbekommen hatte? Irgend etwas, wo er vielleicht auch helfend mit anpacken konnte? Konnte jetzt nicht Lysandra noch einmal mit einem Stapel Kleidung vorbeilaufen, damit er ihr tragen helfen konnte? Charis war auch nirgends zu entdecken. Wahrscheinlich war sie irgendwo mit Domina Celerina unterwegs und er wusste nur von nichts. Die Informationswege der Sklaven in der Villa Aurelia waren für ihn noch undurchsichtig und er hatte häufig das Gefühl, dass er so einiges verpasste, was er vielleicht sogar doch wissen sollte.


    Orientierungslos sah er sich im Atrium um und überlegte, welche Tageszeit sie hatten. Hatten sich die Aurelier vielleicht gerade irgendwo zum Essen getroffen? Die Zeit hierfür war nun wirklich nicht gerade, soweit er dies einschätzen konnte. Allerdings hatte er auch nicht die leiseste Ahnung davon, was so eine Römerin eigentlich ihrer Freizeit machte. Dies lag vielleicht daran, dass ihm Worte wie Freizeit bislang auch völlig unbekannt waren, da in seiner Heimat eine Frau eigentlich immer zu tun hatte. Wenn sie dann einmal ein wenig Zeit hatte, traf sie sich mit anderen Frauen und plauderte. - Wo konnte nur seine Herrin sein und plaudern? Außer Haus war sie wahrscheinlich nicht. Zumindest ging er davon aus.

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  • Von meiner Unterredung mit Lupus kommend, war ich auf der Suche nach dem neuen Sklaven meiner Frau. Sollte er sich ruhig bewähren. Ich fragte Sofia, wo ich ihn finden konnte, und sie schickte mich in Richtung des atrium, weil sie ihn dort kurz gesehen hatte, als sie einen Korb voller Wäsche in den Hof trug. Das war er also. Erdan oder so ähnlich. Ich näherte mich dem impluvium und damit dem Sklaven, den ich im Näherkommen musterte. Es war keine Eifersucht, die in mir aufflammte, es war vielmehr die Sorge, Celerina konnte sich diesen Sklaven gekauft haben, um Phraates damit zu ersetzen. Ich würde aufpassen wie ein Luchs, dass sie mir nicht ein zweites Mal Hörner aufsetzte. "Du bist der neue Sklave meiner Frau?" fragte ich zunächst prüfend, um mir sicher sein zu können. Ich ging automatisch davon aus, dass er wusste, wem er gegenüber stand.

  • Der junge Gallier entdeckte keine Seele, die ihm sagen konnte, wo sich Domina Celerina befinden könnte, aber dafür fand ihn irgendein Aurelier, der ihn fragte, ob er der neue Sklave seiner Frau sei.


    Eine Strähne der rotblonden Haare rutschte aus dem Lederband nach vorne und er Strich sie zurück.


    "Wenn du der Ehemann von Domina Celerina bist, ja, Dominus." antwortete er und wagte es nicht, dem Mann in die Augen zu sehen. Es war mehr als deutlich, dass er in der Rangordnung des Hauses sehr weit oben stand. Seine Körperhaltung, seine Tonwahl und seine Worte ließen keine Zweifel daran. Außerdem beschlich Áedán das Gefühl, dass er nicht ganz so freundlich war wie Dominus Ursus. Allerdings wollte er sich nicht zu vorschnell eine Meinung bilden. Er wusste ja immerhin nicht, ob dieser Aurelier vielleicht gerade einfach nur keine gute Laune hatte und ob er sehr beschäftigt war.


    "Sucht sie mich etwa? Ich suche sie nämlich gerade..." erklärte er dem hohen Herren noch, ehe er noch ein wenig mehr seinen Kopf senkte.

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  • "So ist es", erwiderte ich bestätigend. In den darauf folgenden vier Sekunden sah ich den Sklaven lediglich musternd an. Er hatte ganz offensichtlich eine gute Muskulatur und interessante Augen, auch wenn er sie demütig gesenkt hielt. Vielleicht war er ein guter Sklave. Das würde sich zeigen. "Genau genommen habe ich dich gesucht. Ich habe eine Aufgabe für dich, sofern meine Frau dich nicht braucht, was offensichtlich gerade der Fall ist... Du kannst einen wichtigen Botengang für mich erledigen." Ich betrachtete den Sklaven prüfend. Ein Urteil würde ich mir erst erlauben, wenn ich eine Grundlage hierfür hatte. "Dein Name war Eidan? Kennst du dich in Rom ein wenig aus?" Vermutlich wirkte ich wenig freundlich, doch angesichts der kürzlichen Umstände meine Frau im Speziellen und unsere Ehe im Allgemeinen betreffend, mochte es dem ein oder anderen durchaus plausibel erscheinen, dass ich neuen Sklaven nicht um den Hals fiel. Insbesondere dann nicht, wenn sie persönliche Sklaven meiner Frau waren, die ihr damit sehr nahe standen.

  • Natürlich spürte der junge Gallier den musternden Blick des Aureliers auf sich, aber er wagte es nicht, aufzusehen. Inzwischen hatte er es sich verinnerlicht, hier niemanden in die Augen zu sehen, der nicht zu den Sklaven gehörte. Diese Lektion hatte er behalten, nachdem er es oft genug von anderen Sklaven gehört hatte.


    "Dominus, Ursus, ich erledige gerne einen Botengang für dich, aber ich kenne mich kaum in Rom aus." erklärte er dem Ehemann seiner Herrin. "Man spricht es A-edan, Dominus Ursus." äußerte er sich dann noch zur Aussprache seines Namens.


    Natürlich wusste er nicht, warum der Ehemann seiner Herrin nicht gerade gut gelaunt war. Die Gerüchteküche wurde von ihm noch weitgehenst ferngehalten. Also wusste er auch nicht, was mit Phraates oder irgendeinem anderen Sklaven geschehen war. "Wie kan nicht dir helfen, Dominus Ursus?"

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  • "Ich bin Marcus Corvinus, Aedan. Ursus ist mein Neffe", klärte ich ihn auf und benutzte gleichsam seinen korrekten Namen. Dass zumindest mein Name bekannt war, allein schon durch den Umständ geprägt, dass Celerina als meine Frau ihn gewiss einmal fallen gelassen hatte, davon war ich ausgegangen, wenngleich er mein Gesicht nicht zuordnen konnte. Er sagte mir seine Hilfe zu. Davon war ich ausgegangen, deswegen nickte ich nun zufrieden. Doch Aedan sah noch immer nicht auf. "Hat es einen Grund, aus dem du lieber meine Sandalen betrachtest als mir ins Gesicht zu sehen?" erkundigte ich mich. Hier im Haushalt wurde kein allzu strenges Regiment geführt, was Demut betraf. Ich persönlich legte weitaus größeren Wert auf Loyalität und Kompetenz, und ich schätzte es, mich mit den Sklaven meines Vertrauens weitgehend auf derselben Ebene unterhalten zu können. Auch wenn ich den Standesunterschied niemals vergaß. "Nun ja, die villa der Flavier steht nicht allzu weit entfernt... Du dürftest keine sllzu großen Probleme haben, sie zu finden. Mein Vetter und ich brauchen einen Termin bei consul Flavius Furianus. Das ist alles. Ich möchte, dass du einen Termin mit ihm vereinbarst. Ich richte mich nach ihm, was die Wahl des Datums anbelangt. Wirst du das für mich tun?" fragte ich den Sklaven meiner Gemahlin. An und für sich war es keine sonderlich schwere oder gar unlösbare Aufgabe. Ich erwartete natürlich, dass der Gallier nicht gleich die erstbeste Fluchtmöglichkeit ergreifen oder sich als inkompetent erweisen würde. Doch bisher machte er mir einen recht passablen Eindruck.

  • Der junge Gallier sah erschrocken auf und blickte dabei direkt in die braunen Augen des Aureliers. "Ich bitte vielmals um Verzeihung, Dominus Marcus Corvinus." sagte er und sah ihn entschuldigend an. "Es ist alles noch so neu für mich. Mir wurde gesagt, ich solle niemanden von den Herren oder Damen ins Gesicht sehen, Dominus. Deswegen starre ich auf den Boden."


    Dann hörte er auch schon zu, wie er dem Mann seiner Herrin helfen konnte. "Ich soll also zur Villa der Flavier gehen und bei Consul Flavius Furianus nachfragen, wann er dich und deinen Vetter empfangen kann?" hakte er nach. "Du halst also keine Angst, das ich irgendwie abhauen könnte oder dergleichen? - Es gibt Leute hier im Haus, die glauben, ich würde nur Ärger bedeuten..."


    Es ehrte ihn, dass ihm endlich einmal jemand so weit vertraute, dass er eine Aufgabe außerhalb der Villa erhielt. Die meiste Zeit kam er sich ohnehin so überflüssig vor, da Domina Celerina ihn bislang nicht benötigt hatte. Der Ehemann seiner Herrin hatte schönes Haar, stellte er eben fest. Es konnte durchaus seinen Vorteil haben, sich die Herren des Hauses auch einmal anzusehen, dachte er. Immerhin wusste er dann auch, wer überhaupt wer war.

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  • "So?" erwiderte ich verwundert auf die Information hin, man hätte ihm gesagt, er solle niemanden direkt ansehen. Mit einem Kopfschütteln wischte ich die Überlegung bezüglich dieses Informaten fort. "Für mich ist es ein Zeichen des Respekts, wenn man mich ansieht während einer Unterhaltung, Aedan. Andere mögen das anders sehen. Ich für meinen Teil lege größeren Wert auf Loyalität und Kompetenz denn auf Demut, und beides kannst du nun unter Beweis stellen." Mit einem Sklaven, der lieber in Demut schwieg, statt auf einen offensichtlichen Fehler hinzuweisen, konnte ich nicht viel anfangen.


    "Ja, genau das ist die Aufgabe, die ich dir stelle. Und nein, ich habe keine Angst, dass du fort läufst. Dir sind die Konsequenzen sicherlich bewusst, die eine Flucht unweigerlich nach sich ziehen wird." Sklaven waren auswechselbar. "Du bist Gallier, nicht wahr? Wie bist du in die Sklaverei geraten?" Denn dass er Sklave seit Geburt war, glaubte ich nicht. Dafür verhielt er sich nach meinem Geschmack zu unsicher.

  • Unsicher trat Áedán von einem Fuß auf den anderen. "Natürlich bin ich mir der Folgen bewusst, Dominus Corvenius." sagte der junge Gallier leise. Dann schluckte er einen Kloß im Hals hinunter. Diese Frage. Jedes Mal wenn er sie beantwortete, fühlte er sich noch dümmer und noch schäbiger.


    "Es war eine Kombination aus Alkohol und großer Dummheit, Dominus Corvenius. Wir haben gefeiert, getrunken und einer von meinen Freunden hielt es für eine super Idee eine Patrouille zu überfallen, um den Römern zu zeigen, dass Gallien den Galliern gehört. - Wie das ausging, kannst du dir sicherlich ausmalen." erklärte er verlegen. "Ich wurde gefangengenommen und als Sklave verkauft. Einige meiner Freunde sind tot, andere ereilte das gleiche Schicksal." Seine blaugrünen Augen verfärbten sich ein wenig mehr ins Blaue. Es machte ihn traurig, daran zu denken.

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  • "Corvinus", berichtigte ich ein wenig pikiert. Andererseits war er Gallier, und damit war ihm mein Name und dessen Bedeutung vermutlich ebenso fremd wie der seine mir selbst. "Es bedeutet 'kleiner Rabe'", fügte ich aslo erklärend an. Womöglich nahm er nun an, in einen Zoo geraten zu sein. Und wer könnte ihm das verübeln? In der Tat konnten wir neben einem Raben mit einem Bären und sogar einem Wolf auftrumpfen. Ich lächelte schief bei dem Gedanken daran.


    "Ja, das kann ich. Es war äußerst unbedacht und stupide, aber das muss ich dir vermutlich nicht erklären", erwiderte ich, nachdem ich meine Verwunderung ob dieser offensichtlich selten dummen Tat hatte bezwingen können. "Ich hoffe um deinetwillen, dass du solche Gedanken nicht mehr hegst, Aedan. Denn sonst dürftest du schneller auf dem Boden der Tatsachen landen, als dir lieb ist." Mit anderen Worten: Solltest du der Meinung sein, hier zu rebellieren, wirst du auch dafür die Konsequenzen tragen. Eine höfliche indirekte Drohung. "Ich würde mir wünschen, dir auch zukünftig solchermaßen vertrauen zu können, dass du Botengänge dieser Art erledigen kannst. Geh jetzt, Aedan. Dieser Termin ist wichtig, und je eher wir den consul sehen, desto besser. Ich erwarte, dass du mich gleich danach aufsuchst."

  • "Verzeihung, Dominus Corvinus." murmelte Áedán und biss sich auf die Unterlippe. "Áedán bedeutet Feuer." Die Meinung des Aureliers zu seiner Tat, die ihn in die Sklaverei gebracht hatte, überraschte ihn nicht wirklich. "Natürlich weiß ich das, Dominus Corvinus." sagte er ernst. "Alkohol lässt Frauen schöner aussehen und dumme Ideen genial aussehen."


    Dann nickte er eifrig. "Es ist mir eine Ehre, Dominus. Wo finde ich dich, wenn ich zurückkehre?" fragte er den Ehemann seiner Herrin. Nicht, dass dieser am Ende glaubte, er wäre abgehauen, obwohl er ihn nur nicht finden konnte.

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  • Ich überging bewusst die neuerliche Entschuldigung, schmunzelte stattdessen schräg und dachte an die Dummheiten, die ich selbst wegen zu viel Wein angestellt hatte. Zu den bedeutenderen zählte wohl die Offenbarung der Liebe zu meiner Schwester. Doch das lag Jahre zurück und war damit in Vergessenheit geraden, was mir nur recht war. Diese wenig rühmliche Episode in meinem Leben wollte ich, genau wie manch anderes auch, tief in mir verborgen halten.


    "Das kommt ganz darauf an, wie schnell du bist, Aedan. Ich habe nachher noch eine Senatssitzung. Bis dahin werde ich wohl entweder in meinem Arbeitszimmer sitzen oder im Garten sein", erwiderte ich. Noch konnte ich mich nicht entscheiden. "Ich bin im Haus bis zur sechsten Stunde, danach erst wieder gegen Nachmittag. Keine Sorge, du wirst mich schon finden." Es gab immer einen Sklaven, der wusste, wo ich steckte - oder glaubte es zu wissen. Im Zweifelsfall konnte zumindest Leone mitteilen, ob ich im Haus oder noch unterwegs war. "Also dann. Enttäusche mich nicht." Diese kleine Spitze musste sein. Ich nickte ihm noch einmal zu und wandte mich hernach zum Gehen. Vorerst würde es wohl tatsächlich das officium sein, in dem ich mich der Arbeit widmen würde.

  • Der junge Gallier stand nun aufrecht vor dem Aurelier. "Ich werde mich bemühen, dich zu finden, Dominus Corvinus. Und ich werde mich bemühen, dich nicht zu enttäuschen." versicherte Áedán dem Ehemann seiner Herrin und dann eilte er auch schon los. Allerdings tat er dies nicht, ohne einen Sklaven vor Verlassen des Hauses nach dem Weg zur Villa Flavia zu fragen, damit er sich nicht unterwegs verirrte.

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  • Der junge, rotblonde, gallische Sklave war so schnell wie ihm nur irgendwie möglich von der Villa Flavia Felix zur Villa Aurelia geeilt und hastete nun, da er wieder in der Villa war, zum Ehemann seiner Herrin, um diesen die Antwort des Consuls zu überbringen. Inzwischen war Áedán nämlich bei der Überzeugung angelangt, dass Dominus Corvinus dieses Anliegen sehr wichtig war und dass er so bald wie möglich einen Termin hatte haben wollen. Am nächsten Tag zur Mittagsstunde war nun wirklich ein sehr naheliegender Termin und so wollte er diese Antwort gleich überbringen, damit der Gatte seiner Herrin seinen Vetter unterrichten und, falls möglich, irgendwelche Vorbereitungen wegen dem Termin treffen konnte.


    Am Officium angekommen, klopfte er hörbar, aber nicht all zu laut, gegen das Holz der Tür und hoffte, dass auch jemand dahinter im Raum war, um ihm Antwort zu geben, auf dass er die Botschaft überbringen konnte.

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  • Wer auch immer da klopfte, er hatte Glück, denn ich war eben selbst nach Hause gekommen. Noch in eine toga gehüllt, war ich ins Arbeitszimmer gegangen, um dort ein Dokument zu suchen, auf das ich beim Umkleiden eine Antwort diktieren wollte - denn warum die Zeit nicht nutzen? Ich stand also vor dem Regal, das Schriftrollen beinhaltete, und fuhr mit dem Zeigefinger an den angebrachten Beschriftungen entlang, als es klopfte. "Herein?" schlug ich gewissermaßen vor und wandte mich kurz um. Ah, der Gallier meiner Frau. Ich unterbrach meine Suche für einen Moment und sah ihm aufmerksam entgegen. Immerhin war er nicht geflohen, was sicherlich auch in seinem Ermessen lag.

  • Der rotblonde Gallier verneigte sich leicht vor dem Ehemann seiner Herrin und räusperte sich kurz. "Der Consul hat morgen zur Mittagsstunde Zeit für dich und deinen Vetter, Dominus." berichtete er Dominus Corvinus und wartete, was dieser nun zu ihm sagte. Seine blaugrünen Augen blickten nicht in die des Aureliers, aber gesenkt hielt er den Blick im Moment nicht. Er hatte gerade wieder genug Atem, um zu sprechen. Seine geröteten Wangen waren ein deutliches Zeichen dafür, dass er sich wirklich beeilt hatte, diese Botschaft zu überbringen.

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  • Ich betrachtete den Gallier einen Moment ausdruckslos, hob dann einen Mundwinkel leicht zu einem angedeuteten Lächeln und nickte dabei. "Es freut mich zu hören, dass es dir gelungen ist, einen so kurzfristigen Termin zu arrangieren, Aedan", erwiderte ich. Er sah aus, als wäre er schnell gelaufen, was außerdem für ihn sprach. Ich ging zu meinem Schreibtisch, zog die Schublade auf und fischte einen Ziegenlederbeutel heraus. Langsam schnürte ich ihn auf und sah dabei darauf herunter. "Ich denke, du hast dir mein Vertrauen verdient. Kann ich bei künftigen Botengängen auf dich zählen, sofern du meiner Frau abkömmlich bist?" fragte ich ihn, wobei das mehr rhetorisch zu bezeichnen war. Ich schnürte den Beutel wieder zu und verstaute ihn, dann ging ich zu dem Sklave und streckte fordernd eine Hand aus. In die seine legte ich ihm zwei Kupfermünzen hinein. "Zwei Asse für deine Schnelligkeit", kommentierte ich.

  • Erstaunt sah der junge, gallische Sklave den Ehemann seiner Herrin an. "Natürlich kannst du auf mich zählen, Dominus. Ich werde dir helfen wo ich nur kann." beantwortete er die Frage von Corvinus. Dann fand er auch schon zwei Münzen in seiner Hand wieder.


    Dankbar blickte er den Römer an und schloss seine Finger um die beiden Asse. "Danke Dominus Corvinus. Das... Ich... Danke." stammelte Áedán und zeigte damit, dass er gar nicht wusste, was er sagen sollte.


    Überfordert mit der Gesamtsituation stand der rotblonde Mann nun da und wusste gar nicht wohin mit sich. Sollte er warten oder gehen? Fragend sah er den Aurlier an und wartete darauf, dass dieser noch irgend etwas zu ihm sagte.

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  • Ich schmunzelte ein wenig amüsiert ob des Galliers Überraschung und sah mich genötigt, ihm etwas zu erklären. "Wenn du gute Dienste verrichtest, Aedan, wirst du belohnt werden. Andere mögen das anders handhaben, ich mache es so. Spare dir dein peculium für etwas Wichtiges. Vielleicht kannst du dir irgendwann auch die Freiheit damit erkaufen." Das war nicht unüblich und tat einem Herrn nicht weh. Im Gegenteil, im Idealfall unterhielt man dadurch ein gutes Verhältnis zu seinen Sklaven und versicherte sich gleichzeitig ihrer Treue. Aedan wirkte nun etwas verloren, und ich beschloss, ihn zu erlösen. "Du kannst nun gehen, Aedan."

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