cubiculum FC | Von der Entdeckung des Feuers

  • Im Großen und Ganzen konnte ich auf einen recht gelungenen Tag, sah man einmal von einigen Kleinigkeiten ab, denen ich aber nun keine größere Bedeutung mehr beimessen wollte. Mein Körper fühlte sich entspannt und frisch an. Der zarten Haut hing noch ein kräftiger Hauch des Rosenöls an, welches man dem Badewasser beigegeben hatte und mit dem mich Charis nach dem Bad eingerieben hatte.
    Ich hatte mich in mein cubiculum zurückgezogen, dem nach meinem "inneren Exil", wie ich es selbst nannte, eine umfangreichere Grundreinigung zuteil geworden war. Nichts erinnerte mehr an meine zwei schlechten Wochen, in denen ich mich hier eingeschlossen hatte und in Dunkelheit dahinvegetierte. Charis war mir, wie immer gefolgt. Sie hatte für meine Garderobe zu sorgen. Bevor sie mich jedoch für die cena einkleidete, wies ich sie an, mir eine lässige Tunika überzuziehen, die mehr einem orientalischen Kaftan wirkte. Und tatsächlich, dies war eines der Gewänder, die mir seinerzeit diese parthische Schneiderin nähte, kurz nach dem siegreichen Ende des Parthienkrieges. Inzwischen hatte sich die Modewelt wieder anderen Themen zugewandt, doch die parthisch anmutenden Gewänder hatte ich liebgewonnen.
    Der hauchdünne seidige Stoff floß förmlich über meinen Körper. Er war bequem und genau das Richtige, für das, was nun folgen mochte. Dem Gallier wollte ich mir nun unter vier Augen begegnen und herausfinden, wofür er letztlich taugte.
    Meine Sklavin zauberte noch ein wenig Schminke auf mein Gesicht und ordnete mein Haar, so daß ich wieder ansehnlich wurde. Und während sie dann den Gallier erneut zu mir rief, machte ich es mir auf einer Kline bequem. Hernach würde ich sie noch beauftragen, für Wein und Obst zu sorgen.

  • Charis hatte nach Áedán gesucht und diesen auch sehr schnell gefunden. Er hatte sich im Garten verkrochen, um sich etwas von diesem turbulenten Tag zu erholen und Abstand zu den anderen Bewohnern der Villa zu bekommen.


    Als Charis ihm sagte, dass seine Herrin ihn wieder zu sehen wünschte, hoffte er, dass die Götter ein Einsehen mit ihm hatten und ihn auf der Stelle ein Blitz treffen möge. Allerdings hatten sie keine Gnade und so folgte der rotblonde Gallier, der inzwischen wenigstens etwas wie Kleidung trug, der blonden Sklavin doch tatsächlich in den Schlafraum seiner Herrin nach.


    Dort angekommen stand er mit gesenktem Blick da und wartete, was sie sagen würde. Während er dies tat, hatte er seine blaugrünen Augen fast vollkommen geschlossen und linste lediglich auf seine Füße. Nicht im mindesten hatte er vor, dieser Frau, die ihn doch erst erworben hatte, auch nur ins Gesicht zu sehen. Der junge Gallier wollte sie eigentlich überhaupt nicht ansehen und das merkte sie ihm auch sicherlich an.


    Ihm war alles viel zu viel geworden.

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  • Es hatte nun doch etwas Zeit in Anspruch genommen, bis daß sich die Tür wieder öffnete und Chris samt Gallier eintrat. Während ich Charis gleich damit beauftragte, verdünnten Wein und Obst zu bringen, postierte sich der neue Sklave vor mir. Ähnlich wie zuvor im Bad wirke er sehr schüchtern, ja sogar ängstlich. Das Haupt geneigt, senkte er seinen Blick zu Boden und wagte es nicht, mich eines Blickes zu würdigen. Ich überlegte noch, wie ich ein solches Verhalten deuten sollte. Womöglich war er, ganz im Gegenteil zu dem was man sich im Allgemeinen von Galliern erzählte, andersgeartet.
    "Tritt näher!", sagte ich. Ich versuchte, nicht allzu streng zu klingen. Meine Augen musterten ihn von oben bis unten. Inzwischen hatte man ihm eine Tunika angedeihen lassen, damit er nicht mehr gänzlich entblößt umherirren mußte. Keine Frage, mir hatte gefallen, was ich gesehen hatte. Dennoch war mein Appetit diesbezüglich gesättigt. Lediglich ein Augenschmaus wollte ich mir gönnen, mehr jedoch nicht.
    "Wie sagtest du, ist dein Name?", fragte ich, um seine Zunge zu lockern. Zweifellos hatte Charis ihn gut vorbereitet, wie er sich richtig verhielt in meiner Gegenwart. Dies war auch gut so. Ich mochte keine vorlauten Sklaven, allenfalls neugierigen Kindern gestand ich ein solches Verhalten zu. Dennoch war es ein Zeichen schlechter Erziehung.
    Ein wenig Missfallen erntete die Länge seiner Haare. Für meinen Geschmack waren sie zu lang und wild. Ein Punkt, über den ich mit ihm sprechen wollte. Doch es gab noch mehr, viel mehr, was es zu klären, ja gar zu entdecken gab.

  • Áedán wurde innerlich ungleich unruhiger, als seine Herrin die gute Charis gleich wieder hinausschickte, um etwas zu holen. Nun war er ganz alleine mit ihr und das fand er eigentlich nicht besonders beruhigend. Als sie wollte, dass er näher trat, da er dies natürlich. Inständig hoffte er, dass keine neuen Schikanen auf ihn warteten, die mit Nacktheit oder ähnlichen Bloßstellereien zu tun hatten.


    Sie fragte den jungen Gallier nach seinem Namen und überrascht sah er auf. Seine blaugrünen Augen blickten verwirrt in Braune. Gerade noch hatte er bewusst jeglichen Blickkontakt vermieden, aber nun war dies vergessen, da es ihn doch sehr irritierte, dass Domina Celerina inzwischen seinen Namen vergessen zu haben schien.


    "Áedán, Herrin." sagte er deshalb und betonte seinen Namen dabei gewissenhaft, damit sie sich die Aussprache einprägen konnte, wenn sie dies denn überhaupt wollte. Allerdings war er sich sehr unsicher, wass die Bereitschaft dieser Frau in diesem Bereich anging. Anscheinend interessierte sie sich nämlich primär für sich. Anderenfalls hätte sie diese Aktion im Balneum auch nicht veranstaltet.

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  • Fast belustigte mich die Art, wie er sich mir näherte. Die Spannung, die über ihm lag, war förmlich fassbar. Dennoch ließ ich ihn nicht aus den Augen. Er jedoch vermied es immer noch, mich eines Blickes zu würdigen.
    "Na, immer noch schüchtern?" Ich konnte es nicht lassen, ob seines Verhalten ein wenig spöttisch zu klingen. Der Gallier hatte mir einen so kraftvollen Eindruck auf dem Markt gemacht. Ich hatte mir doch hoffentlich keinen Weichling ins Haus geholt! Traf dies nun doch zu, so hatte er noch viel zu lernen. Nur ungern verschwendete ich mein Geld.
    Als ich ihn nun auf seinen Namen ansprach, gab er mir endlich die Gelegenheit in sein Gesicht zu blicken. Und ich nahm es ihm auch nicht übel, daß er dasselbe nicht gleich wieder demütig senkte. Ich mochte es nicht, wenn mein Gegenüber mich nicht ansah, wenn ich mit ihm sprach. Gerade jetzt, wo ich die essentiellen Informationen über meinen Sklaven erfahren wollte, war mir dies besonders wichtig.
    "Aedan," wiederholte ich und gab mir dabei recht viel Mühe, denb Namen richtig auszusprechen. Ich hatte zwar einige Jahre in Gallien gelebt, doch war ich dort niemals mit den Eingeborenen in Kontakt gekommen, lediglich als Sklaven dienten sie im Hause meines verstorbenen ersten Gatten.
    "Welche Bedeutung hat dein Name und woher stammst du genau?" Keineswegs konnte ich von mir behaupten, alle geographischen Gegebenheiten Galliens zu kennen, doch einen Versuch war es wert!

  • Seine Augenbrauen zogen sich merklich zusammen, als er sich darüber ärgerte, dass seine Herrin sich doch ein klein wenig über seine Vorsicht lustig machte. "Domina Celerina, ich stehe nicht all zu oft nackt mit einem Blumenkranz im Haar vor Frauen." erklärte der junge Gallier seiner Herrin leise und überaus ruhig. Die Gelassenheit war allerdings eher aufgesetzt denn tatsächlich vorhanden. Die Römerin war für ihn ein Buch mit verdammt vielen Siegeln, das er ohnehin nicht lesen konnte, wenn er es aufbekam. Blaugrüne Augen blickten in Dunkle, als sie ihn fragte, welche Bedeutung sein Name hatte und woher er denn nun genau kam.
    "Mein Name bedeutet Feuer, Domina." beantwortete er den ersten Teil ihrer Frage freundlich, aber sicherlich nicht unterwürfig. "Die Siedlung, aus der ich stamme, liegt unweit vom alten Bibracte am Fluss Icaunus. Die nächst größere Stadt ist Avericum. Sie ist allerdings auch noch ein ganzes Stück entfernt. Nur mit dem Pferd kann man sie innerhalb einiger Tage erreichen."
    Er ging nicht wirklich davon aus, dass die Flavierin viel mit seinen Ortsangaben anfangen konnte, aber wenn sie schon fragte, wollte er ihr diese Antwort nicht verwehren.
    Áedán versuchte sich zusammen zu reißen, damit er nicht zitterte. Immerhin wusste der junge Mann nicht, was seine neue Herrin nun schon wieder für einen Anschlag auf ihn vorhatte, wenn sie Charis schon losgeschickt hatte, um Wein und Obst zu holen.

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  • In der Tat, der Sklave brachte mich zum Lachen, wie er so da stand und sich ärgerte. Er hatte noch nicht begriffen, daß es allein in meiner Macht stand, wie sich sein weiteres Leben gestaltete, sonst hätte er es tunlichst vermieden, so mit mir zu sprechen. Diesmal ließ ich es ihm durchgehen. Im Grunde empfand ich aufmüpfige Sklaven immer als Herausforderung.
    "Nun, ich überzeuge mich eben gerne davon, wofür ich mein Geld ausgegeben habe. Und der Blumenkranz war nur so eine Idee, die ich bereits heute Morgen auf dem Markt hatte."


    Die Tür öffnete sich und Charis trat wieder ein. Sie trug ein Tablett mit sich, auf dem sich ein Krug mit verdünntem Wein, zwei Becher und eine Schale mit Obst befand. Dieses stelle sie auf einem Tischchen ab, welches sich neben meiner Kline befand. Sie füllte einen Becher und reichte ihn mir.
    "Feuer," echote ich nachdenklich. "Nun ja, bisher habe ich noch nicht allzu viel von deinem Feuer gesehen. Aber vielleicht kommt das auch noch. Setz dich zu mir!" Ich deutete auf das Fußende der Kline, wo noch etwas Platz war für den Gallier.
    "Charis, reiche Aedan einen Becher mit Wein!" Ich gab mir Mühe, den Namen richtig auszusprechen, auch wenn es für meine Zunge schwierig war. Charis indes tat, was ich von ihr verlangte.
    "Bibracte, Avaricum, natürlich sagt mir das etwas! Ich habe schließlich de bello gallico gelesen. Avaricum, die Stadt der Biturigen! Und Bibracte, die Stadt der Häduer, ist der Ort an dem Iulius Caesar sein Werk verfasst hat. Dort ist er auch in der Schlacht gegen die Helvetier siegreich hervorgegangen." Man konnte über Caesar denken, was man wollte. Im Nachhinein mußte es jeden Römer mit Stolz erfüllen, was er getan hatte.
    "Ich selbst habe übrigens auch einige Jahre in Gallien gelebt, in Lutetia, um genau zu sein," fügte ich noch an. "Schmeckt dir der Wein?", erkundigte ich mich irgendwann. Es war ein qualitativ hochwertiger Wein, denn er war nicht allein nur für den Sklaven bestimmt.
    "Nun, Aedan, in Zukunft wirst du selbst über dein Wohlergehen entscheiden können. Solange du mich nicht enttäuschst, garantiere ich dir, wird es dir in diesem Haus gut ergehen. Ich bin zwar für meine strenge Hand bekannt, doch werde ich niemanden grundlos bestrafen lassen." Sah man von Phraates einmal ab, der dummerweise zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen war.

  • Nun musste der Gallier schmunzeln. Sie hatte also sehen wollen, was sie gekauft hatte. War er für sie Dekoration oder ein Lustobjekt? Fragen wollte er sie nicht, da er ohnehin nicht mit einer eindeutigen Antwort rechnete. Diese Römerin hatte sicherlich so seine Launen und er wollte gar nicht darüber nachdenken, was er mit so viel Einfluss und Reichtum anfangen würde, wenn er darüber verfügen könnte


    "Domina, ich versichere dir, dass ich Feuer habe." sprach er dann ernst auf ihren Kommentar hin."Ich.. bin nur... ein klein wenig verunsichert. Es ist alles so neu." Letzteres sagte er dann doch recht leise und als sie ihn aufforderte, sich zu ihr an das Fußende der Kline zu setzen, war er doch ein wenig irritiert. Warum bot sie ihm nun eigentlich Wein an? Das war wirklich sehr merkwürdig. Fragend blickte er zu Charis, die ihm aber im Augenblick natürlich keine Antwort geben konnte. Da er nicht verstand, was seine Herrin damit bezwecken könnte, setzte er sich einfach zu ihr und ließ sich den Wein geben.


    "Ich kann nicht lesen." sagte er leise und nippte am Wein. Es war zweifellos das Beste, was er jemals getrunken hatte, aber er mahnte sich zur Vorsicht. Immerhin erinnerte er sich noch zu gut an seinen letzten alkoholbedingten Aussetzer, der ihn immerhin genau hierher gebracht hatte. Dieses böse Gesöff hatte die wahrscheinlich, was hieß wahrscheinlich, zweifellos dümmste Idee seines Lebens wundervoll wirken lassen.


    "Er schmeckt wunderbar." beantwortete er die Frage der Römerin und war irgendwie recht froh, dass er mit Wasser verdünnt war. In Reinform wäre ihm das Getränk aus Trauben sicherlich sofort zu Kopf gestiegen. So hatte er den Geschmack auf der Zunge und durchaus ein leichtes, warmes Gefühl im Bauch, aber noch klare Gedanken.


    "Ich habe nicht vor, dich zu enttäuschen, Domina. - Welche Aufgaben hast du nun genau für mich vorgesehen? Brix erwähnte etwas von Custos cor.... Leibwache." hoffte er nun nähere Informationen von seiner Besitzerin zu erfahren.

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  • Ob er Feuer hatte oder auch nicht, würde sich noch zeigen. Vorher jedoch wollte ich mir ein Bild von seinen Fähigkeiten machen, um endgültig entscheiden zu können, wozu er taugte.
    Während er so da saß und den Wein probierte, musterte ich ihn mit geschultem Auge. Er wirkte ein wenig unsicher. Noch immer schien er mit der jetzigen Situation überfordert zu sein, ähnlich wie vorher im Bad. Nun ja, es war sicher nicht besonders nett von Septima und mir gewesen, wie wir mit ihm dort verfahren waren. Doch der Sklave sollte sich beizeiten daran gewöhnen, was ihm alles "zustoßen" konnte, wenn er von nun an in meinem Besitz war.
    "Der Wein stammt von den Besitzungen meiner Familie in Campania. Er wuchs am Fuße des Vesuvs. Wenn du ihn sorgfältig kostest, dann bemerkst du sein kraftvolles Aroma, wie es typisch für die Weine dieser Region ist." Was redete ich denn da? Dieser Barbar kannte höchstwahrscheinlich nicht einmal den Unterschied zwischen verdünntem Fusel und Posca, einem gemeinhin weitverbreitetem Getränk aus Essig und Wasser, welches in den unteren Schichten getrunken wurde.


    Einen Lichtblick konnte man es wohl nennen, als er mir versicherte, er wolle mich keinesfalls enttäuschen. Brix hatte wohl über seine zukünftige Hauptaufgabe schon einige Worte verloren, was sicher von Vorteil war, da ich ihm nun nicht alles erklären mußte.
    "Gut, gut! Als erstes möchte ich, daß du dich im Lesen und Schreiben übst. Hierzu erlaube ich dir, dich in der Bibliothek dieses Hauses aufzuhalten. Charis hier wird dir sicher das nötigste beibringen können. Ich erwarte von dir, daß du dich anstrengst! Und ja, ich benötige einen neuen Custos corporis. Die beiden , die ich vor dir hatte, sind mir unglücklicherweise beide verlustig gegangen. Wie ich sehe, hast du ordentlich Muskeln. Aber kannst du auch kämpfen, wenn es darauf ankommt? Eine Dame wie ich, lebt ständig in der Gefahr, von irgendwelchen Unholden bedroht zu werden, sobald ich das Haus verlasse." Ich wollte ihm noch nichts von meinen Erlebnissen während meiner Entführung erzählen. Das empfand ich einfach als zu persönlich.
    "Und wenn du mich nicht enttäuschst, dann kannst du mit allerhand Vergünstigungen rechnen, alles, nun ja, fast alles, was dein Herz begehrt! Hast du noch eine Frage oder benötigst du noch etwas?"
    Wenn das keine guten Aussichten waren, dann wußte ich auch nicht. Doch ich schaute ihn noch fragend an, falls er doch noch etwas auf dem Herzen hatte.

  • Irritiert war der junge Gallier schon noch ein wenig von ihrer Erzählung über den Wein, dessen Anbaugebiet und vor allem das Aroma. "Ich... kenne mich nicht wirklich mit Wein aus Trauben aus. Bei uns gab es vor allem... Met." erklärte er seiner Herrin. "Solche guten Weine gab es bei uns in Gallien nicht. Wahrscheinlich sind sie einfach zu teuer."


    Er hörte seiner neuen Herrin aufmerksam zu und nickte immer wieder. "Ich freue mich, dass du mir erlaubst, Lesen und Schreiben zu lernen, Domina. Ich werde begierig lernen! - Ich kann schon kämpfen, aber ich glaube, ich brauche etwas Training. Ich war noch nie von irgendwem Leibwache und mein Kampf gegen die römischen Soldaten war auch nicht so erfolgreich, sonst wäre ich ja... na ja, besser rede ich nicht darüber. Ich war betrunken..." meinte er und lächelte sie dann an. "Ich habe nicht vor, dich zu enttäuschen, Domina Celerina. Im Augenblick habe ich keine Fragen. Ich... bin einfach nur erschöpft. Heute ist so viel geschehen..."


    Nun, da er Kleidung in ihrer Gegenwart trug, fühlte er sich wesentlich wohler in seiner Haut. Die Wein-Wasser-Mischung tat ihr übriges, um seine Nervosität ein wenig zu lösen. Er wartete nun einfach, ob sie noch irgend etwas von ihm wollte. Eigentlich war er schon ziemlich müde, da der Tag so anstrengend war.

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  • Glücklicherweise war ich in den Jahren, da ich in Gallien lebte, davor bewahrt worden, Met zu kosten. In meinen Augen war dies ein Getränk der Barbaren. Diese konnten sich glücklich schätzen, daß mit der römischen Kultur, die ihnen unsere Soldaten brachten, auch die Weinreben in deren Gebiete Einzug hielten.
    "Gut, dann darf ich auf deine Fortschritte gespannt sein. Und vergiß nicht, ich werde stets ein Auge auf dich haben! Charis wird mich immer auf dem Laufenden halten." Mein Blick ging kurz zu meiner Sklavin, die wie immer stets ergeben im Hintergrund verweilte, bis ich ihrer bedurfte.
    "Und wegen des Trainings werden wir auch noch eine Lösung finden." Welch ein Jammer war Chimerion nicht mehr in der Villa. Er wäre ihm ein guter Lehre und mir ein guter... Ich versuchte diesen Gedankengang nicht weiter fortzuführen, denn es führte zu nichts.
    "Ach, eine Frage habe ich noch! Als du noch frei warst, in Gallien, gab es da eine Frau in deinem Leben? Ich meine, hast du bereits Erfahrungen in den Dingen der Liebe?" Auch wenn er erschöpft war, hieß das noch lange nicht, daß er jetzt einfach gehen konnte. Er ging, wenn ich es ihm erlaubte. Vorher nicht!

  • Der junge Gallier hörte seiner Herrin aufmerksam zu und blickte sie dann irritiert an. Was sollte denn nun diese persönliche Frage. Er räusperte sich nun doch ein wenig verlegen und antwortete ihr erst nach einem kurzen Zögern. "Ich... habe... nun... Da war nicht nur eine Frau... und ... es waren auch nicht immer Frauen, Domina Celerina." erklärte Áedán der Flavia mit ruhiger Stimme. "Ich... weiß nicht, wie das nun hier sein wird. Ich werde wohl fragen müssen, wenn mich.. jemand interssiert, oder?" fragte er etwas verunsichert.


    Was würde nun noch alles auf ihn zukommen? Er nippte an dem Wasser-Wein-Gemisch und spürte dan auch schon, wie seine Wangen leicht rot wurden. Dies kam wohl nicht zuletzt auch vom Alkohol. Das Thema beschämte ihn wohl doch ein klein wenig.


    Man sah ihm inzwischen an, dass er müde war, sich aber alle Mühe gab, der Herrin in ihren Ausführungen zu folgen. Verärgern wollte er sie nun gleich am Anfang immerhin wirklich nicht.

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  • Der Gallier vermochte es doch noch, mich zu überraschen, als er sagte, es wären nicht immer nur Frauen gewesen, denen er sich hingab. Das wollte ich jetzt etwas genauer erörtert haben!
    "Ach ja? Tatsächlich? Dann gabst du dich auch Männern hin? Und? Wir war das so? Ich meine, wie kann ein Mann Lust dabei empfinden, wenn er bei einem anderen Manne liegt?"Aedans Frage bezüglich einer Partnerin oder eines Partners waren da recht nebensächlich. Mich interessierte seine Antwort auf meine Frage.
    "Ach, wenn dir danach ist, dann kannst du dir Charis nehmen und dich mit ihr vergnügen. Sie leidet ohnehin unter Entzugserscheinungen." Letzteres sollte eine Anspielung auf ihren parthischen Liebhaber sein, der nun in Sardinien saß und Oliven pflückte. Es war ganz gut, daß ich in diesem Moment nicht Charis entsetztes Gesicht sah, die wohl einen lautlosen Schrei ausstieß, als ich sie dem Gallier anbot.

  • Unschlüssig sah Áedán sie an. Es war ihm anzusehen, dass es ihm nicht wirklich behagte, mit dieser Frau über seine sexuellen Vorlieben zu sprechen. Er war sich beinahe sicher, dass seine Aussagen die Römerin schockieren würden, aber wenn sie schon danach fragte, musste sie damit leben können und nicht er.


    "Ach, das geht schon! Es gibt genug Männer, die das machen, Domina Celerina. Ich habe auch schon Römern gehört, die das tun. Es soll ja richtige Bordelle mit Knaben in Rom geben. - Es gibt da eben mehrere Möglichkeiten. Ich persönlich fand es bislang sehr erfüllend unter einem Mann zu liegen. Auf einem Mann ist auch sehr anregend. Es lässt sich nicht mit dem Beischlaf mit einer Frau vergleichen, weil es einfach anders ist, aber mir gefällt beides." erklärte er ihr mit ruhiger Stimme. Der junge allier erkannte da allerdings wirklich kein Problem. Für ihn war es selbstverständlich, dass er so dachte und empfand. Immerhin ging es ja um ihn.


    Dann blickte er jedoch zu Charis, nachdem seine Herrin sie doch nun schon sehr direkt angeboten hatte. Die blonde Sklavin sah sehr entsetzt aus, auch wenn sie versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen. Ihre Augen sprachen eine Sprache für sich. Sie sah so aus, als würde sie am liebsten schreiend und weinend hinausrennen.


    "Ich glaube... ich würde vorher schon noch Charis fragen, ob sie... überhaupt will." äußerte der junge, rotblonde Mann sich deswegen vorsichtig und wollte damit vor allem die Leibsklavin seiner Herrin beruhigen.

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  • Aedan zögerte, mir auf meine Frage zu antworten. Hätte ich auch nur einen Augenblick lang geahnt, daß er sich sorgte, mich schockieren zu können, so hätte ich ihn getrost beruhigen können. So prüde war ich nun wirklich nicht. Schließlich entschied er sich doch dazu, zu antworten.
    "Aha," meinte ich nur nach einiger Zeit. Ich versuchte mir vorzustellen, wie der Akt als solches vollzogen wurde. Aber letztendlich war es auch unwichtig, mir darüber so lange den Kopf zu zerbrechen.


    Kaum hatte ich Charis erwähnt, bemerkte ich eine Reaktion in seinem Gesicht. Meine Augen folgten den seinen und landeten schließlich auf meiner Sklavin, die mittlerweile schamrot ihren Blick gesenkt hatte, um damit ihre wahren Emotionen verbergen zu wollen, auch wenn ihr das nicht vollends gelang. Nun, ich wußte genau, wie ich sie immer wieder treffen konnte und in Augenblicken, wie diesen genoß ich es sogar.
    "Tu was du nicht lassen kannst!", kommentierte ich seine Antwort auf mein Angebot. Wenn er erst um ihre Gunst buhlen wollte, konnte er dies natürlich tun. Allerdings wenn ich ihr befahl, sich ihm zu überlassen, dann würde sie es zweifellos tun. Gerade aus diesem Grund waren die in der Sklaverei geborenen Sklaven so wertvoll, da sie sich so gut wie nie gegen die Befehle ihrer Herrn auflehnten.

  • Der gallische Sklave sah seine Herrin nun doch ein wenig irritiert. Was war denn so falsch daran, eine Frau vorher um Erlaubnis zu fragen? E rkonnte sie doch immerhin nicht einfach mit Gewalt nehmen. Das würde ihm wahrscheinlich auch nicht wirklich viel Spaß machen. - Darum ging es ja letztlich, wenn mans eine Lust stillte.


    "Nun, Domina Celerina, ich habe nicht all zu viel Interesse daran, meine Lust mit Gewalt zu stillen." erklärte er nun auch der Römerin, damit sie ihn vielleicht ein wenig verstand. "Ihr Einverständnis wäre schon gut..."


    Noch einmal nippte Áedán an dem Kelch mit dem Wein und dann blickte er die Flavia auch schon fragend an. "Kann ich eigentlich noch irgend etwas für dich tun, Domina? Hast du noch Fragen an mich?" hoffte er nun zu erfahren. Ein wenig nervös war er schon, da dies eine vollkommen neue Situation war, aber er versuchte sich selbst zu beruhigen, in dem er sich einredete, dass man ihm am Anfang garantiert nachsichtiger Weise sagen würde, was er falsch machte.

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  • "Mit Gewalt?" Da mußte ich doch grinsen. Offenbar hatte er noch nicht verstanden, was es hieß, Sklave zu sein. "Nun, es ist keine Frage von Gewalt oder Lust! Wenn ich es sage und auch nur dann, wenn ich es sage, kannst du dir sie nehmen. Und sei unbesorgt, sie wird sich fügen, nicht wahr, Charis?"
    Die Sklavin erschrak, als sie ihren Namen fallen hörte, doch sie fing sich rasch wieder, so daß auch gleich darauf ein "Ja, Herrin" zu hören war.
    "Nun, du siehst, deine Sorge ist gänzlich unbegründet." Auch ich nahm nun einen Schluck Wein und betrachtete mir das Gesicht des Galliers genau.
    "Im Augenblick ist das alles." Bevor ich ihn jedoch entlassen konnte, fiel mir noch etwas wichtiges ein.
    "Ach, ehe ich es vergesse, in diesem Haus ist es üblich, die Sklaven mit einer Tätowierung zu kennzeichnen." Zwar waren Charis und Chimerion niemals tätowiert worden, weil dies in der Villa Flavia nicht als notwendig erachtet worden war, doch wollte ich mich mit dem neuen Sklaven gerne diesem Usus beugen. "In den nächsten Tagen wird wohl man sich deiner sicher annehmen. Im Zweifelsfall wende dich einfach an Brix."

  • Der junge Gallier sah seine Herrin irritiert an. Nun verstand er irgendwie nicht mehr, was sie meinte. "Nur, damit ich richtig verstehe, Herrin: Du erlaubst mir mit ihr zu schlafen, aber bevor ich es tue, muss ich noch einmal fragen?" fragte er sie sichtlich verwirrt.


    Charis tat ihm gerade ernsthaft leid, aber er konnte nun kaum tröstende Worte an sie richten, da ja immer noch Domina Celerina seine Aufmerksamkeit verlangte.


    "Eine Tätowierung, Domina? Wo soll die denn hin?" fragte er neugierig. Eigentlich hatte er gar nichts gegen den Gedanken, tätowiert zu werden. In Gallien gab es so einige, die sich tätowieren ließen, weil es bei den Vorfahren noch üblich gewesen war. Dieser Brauch verschwand aber so langsam und Áedán hatte ihn eigentlich immer sehr schön gefunden. Er hatte sich nur bislang nicht selbst dazu entscheiden können, seine Haut dauerhaft schmücken zu lassen.


    Allerdings hatte er keine Ahnung wo und wie dieses Zeichen seines Sklavenstandes ihn zieren würde und das machte ihm doch ein klein wenig Sorge.

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  • "Wie ich sehe, bist im Besitz einer sehr guten Auffassungsgabe. Das ist sehr gut! Natürlich wirst du mich vorher um Erlaubnis bitten! Ich möchte vorher gerne im Bilde sein, wenn sich meine Sklaven verpaaren. Das wirst du doch verstehen, nicht wahr?" Ein wenig wurde ich ungehalten, über diese Fragerei. Warum mußte jede meiner Anordnungen erst hinterfragt werden? Konnte er mein Wort nicht als Gegeben anerkennen?
    Und schon wieder! Diesmal wegen der Tätowierung. Ich seufzte. "Woher soll ich das wissen? Sie soll im Falle eines Falles Aussage darüber geben, wem du gehörst," gab ich Schultern zuckend zur Antwort und wandte mich zu meiner Sklavin. "Charis, wo kommt diese Tätowierung hin?"
    Die Sklavin sah kurz auf und antwortete. "Für gewöhnlich in den Nacken, Herrin."
    "Nun, jetzt weiß du es! Ich nehme an, das war nun alles. Wenn du noch Fragen hast, dann wende dich an Charis oder behellige Brix damit. Du darfst nun gehen!" Damit entließ ich den Sklaven und hoffte, nun noch etwas Ruhe zu finden.

  • Unsicher blickte der junge Gallier seine Herrin an, ohne ihr in die Augen zu sehen. Er hatte sie auf keinen Fall verärgern wollen, aber anscheinend hatte er dies gerade geschafft. "Ich danke dir, Domina. Für mich ist alles so neu... Ich danke dir für deine Geduld. Ich... entferne mich dann jetzt. Du wirst es mich ja wissen lassen, wenn du mich brauchst." sagte Áedan nun doch ein wenig einschüchtert und verbeugte sich, ehe er zusah, dass er schnell zur Tür hinauskam.


    Dieses Zusammentreffen war für ihn nicht wirklich viel erfreulicher gewesen als das im Balneum, aber es war zumindest weniger entblößend gewesen. Die Flavia schien eine launische Frau zu sein, die man nicht zu viel fragen durfte. So viel hatte er nun für sich schon herausbekommen. Er würde bei ihr sehr vorsichtig sein müssen.


    Vor der Tür atmete er erst einmal tief durch. Nun war es an ihm, sich erst einmal zu seinem Nachtlager zu begeben. Erschöpft genug fühlte er sich, ob er schlafen konnte, wusste er noch nicht.

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