- Zimmer des Lucius Octavius Marsus -

  • "Herr, ich soll dir dieses Schrieben geben."




    Zur Vorlage im Vorstellungsgespräch


    Hiermit empfehle ich den Bürger Roms, Lucius Octavius Marsus, in der Verwaltung einzustellen.
    Nach einem Gespräch bin ich der Meinung, dass der oben Genannte für eine Position als Magistratus qualifiziert ist. Er verbrachte einen Bildungsaufenthalt in Griechenland und besitzt sowohl den nötigen Eifer, als auch den nötigen Verstand, um das Amt würdig und gut auszuüben.


    gez.


    Marcus Octavius Augustinus Maior
    Ritter von Rom
    ID MAI DCCCLX A.U.C. (15.5.2010/107 n.Chr.)


  • Marsus las sich gerade einige seiner mitgebrachten Aufzeichnungen aus Griechenland durch, als ein Sklave eintrat und ihm ein Schreiben gab. Es war das erwartete Empfehlungsschreiben, das Marcus Octavius ihm in Aussicht gestellt hatte. Lächelnd nahm Marsus das Schreiben entgegen, überflog es kurz, und wandte sich dann wieder dem Sklaven zu.


    "Ich danke dir und deinem Herrn. Richte ihm meine besten Grüße aus!", er dämpfte seine Stimme leicht und fügte noch etwas hinzu. "Dann werde wohl bald aufbrechen."


    Jetzt hatte er auf jeden Fall wieder ein Ziel: Germania. Obwohl im die Provinz wegen ihrer Lage und der dort herrschenden klimatischen Bedingungen nur wenig zusprach, musste er sich wohl darauf einstellen, dort einige Zeit zu verweilen. Und mit dem Empfehlungsschreiben eines Eques konnte er sich zumindest sicher sein, eine angemessene Anstellung zu finden.

  • Der Sklave nickte. "Herr, ich bin mir sicher, dass mein Dominus sich gerne von dir verabschieden würde, wenn du abreist." Er stockte kurz. "Ich wünsche dir alles Gute, Herr. Vale bene."


    Dann verließ er den Raum.

  • Nachdem der Sklaven den Raum verlassen hatte, widmete sich Marsus wieder den Papyrusrollen, die er aus Griechenland mitgebracht hatte. Mit einem wehmütigen, verträumten Lächeln las er sich die verschiedenen Berichte und Notizen durch, die er während seines Aufenthalts angefertigt hatte. Der größte Teil bestand aus Abschriften von Reden und anderem mündlich überlieferten Wissen. Seine eigentliche Intention, vielleicht etwas über Germania zu finden, vergaß er beinahe. Obwohl er nach einiger Zeit jede einzelne Schriftrolle studiert hatte, fand er einfach keine Informationen über die Provinz im Norden. Eine große Überraschung war dies aber nicht. Schließlich gab es keinen wirklichen Grund, in Achaia über die bärtigen Barbaren im Norden zu philosophieren. So stellte er seine Suche ein und fertigte lieber ein neues Schriftstück an, das er wohl irgendwo in seinem Zimmer platzieren würde, damit jeder wusste, dass er nicht mehr in Rom war.


    Ich, Lucius Octavius Marsus, befinde mich momentan in der Provinz Germania.

  • Mit einer freudigen Miene blickte Lucius Octavius Marsus auf seine gepackten Sachen: Das Wichtigste war ein kleiner Beutel mit etwas Proviant für die lange Reise. Genug hatte er auf keinen Fall eingepackt, sodass er darauf hoffte, während der Reise die Gelegenheit zu haben, sich weiter einzudecken. Neben seinem Reiseproviant lagen einige Schriftrollen, die er während seiner Reise lesen würde. Und zu guter Letzt nahm er noch die wenigen Sesterzen, die er besaß, mit nach Germania. Mit einem letzten kontrollierenden Blick überprüfte er die Vollständigkeit aller mitzunehmenden Dinge, um sich dann nach einiger Zeit davon überzeugt zu haben.


    Doch bevor er abreisen konnte, sollte er sich, das hatte der Servus seines Onkels angedeutet, bei diesem auch verabschieden. So machte er sich auf dem Weg zum Arbeitszimmer des Octavius Augustinus.

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