Zwei Schreiber privat oder Wein ist stärker als die Feder

  • Nachdem Vitales und Aculeo die Casa Germanica verlassen hatten schlugen sie schnurstracks den Weg Richtung Markt ein.


    Menschenmassen schoben sich durch die Gassen und aufgrund des regen Verkehrsaufkommen dauerte es eine ziemliche Weile bis die beiden an der Taverna angekommen waren. Nacheinander betraten sie die Gaststätte und platzen sich am nächstbesten Tisch der frei war.


    Also wenn ich das gewusst hätte das es so voll ist wäre ich draussen geblieben maulte Aculeo und holte mit Handzeichen die Bedienung heran. Die erste Rechnung geht auf mich, Vitale. Hoffe es stört dich nicht. mit feixendem Unterton meint. Also. Wie ist es denn direkt in der Zentrale zu arbeiten? Wahrscheinlich hast du alle Hände voll zu tun. In Ostia, da kannst du es Urlaub nennen. Glaubs mir. Falls dir es mal zuviel wird können wir gerne Dienstposten tauschen. Breit grinsend meinte


    Sim-Off:

    Wer will kann mitmachen

  • Als sie die Taverne betraten, schlug ihnen der Dunst von Wein, sowie die Ausdünstungen von vielen Menschen entgegen...
    Vitale fand es auch ziemlich voll, allerdings war das mal eine Abwechslung.


    "Oh, so sehr viel habe ich auch nicht zu tun, wenn, dann kommt aber immer alles auf einmal. Das Gute, in einem Haus mit zwei Senatoren zu arbeiten, ist, dass man vielleicht etwas mehr mitbekommt, als sonst. Aber natürlich reden sie mit mir auch nicht viel über ihre Arbeit, außer wenn ich einen Brief schreiben soll. Wie ist es denn sonst so in Ostia?" fragte er, denn er hatte keinen Schimmer von diesem fernen Ort. Er war ja gerade erst aus der entgegengesetzten Richtung angereist.


    "Du meintest, du und Marcus seid von außerhalb gekommen. Wo habt ihr denn vorher gelebt? Und habt ihr noch Eltern?" erkundigte sich Vitale weiter und hoffte, Paullus nicht zu nahe zu treten. Aus eigener Erfahrung wusste er, dass Fremde mit ihren Fragen oft einen wunden Punkt trafen, ohne sich dessen bewusst zu sein.


    Sim-Off:

    Im Gedränge ist nur noch an unserem Tisch ein vereinzelter Platz frei. Wer also will, setzt sich einfach zu uns... =)

  • Aculeo überlegte einen kurzen Moment.


    Ostia. Die Stadt ist wirklich sehenswert. Die Luft ist frischer als hier in Rom und die Leute sind nicht so angespannt. Ich glaube dass das Meer vieles dazu beiträgt.
    Was die Arbeit angeht muss ich sagen dass es sehr ruhig ist. Die Ruhe schmerzt schon fast da ich es nicht gewöhnt bin zu sitzen und zu warten. Meine Eltern waren Händler und wir waren die meiste Zeit unterwegs. Zuletzt in Misenum wo mein Vater verstarb. Mutter starb einige Jahre nach Marcus' Geburt und das alles hatte unseren Vater nicht gut getan.
    Paullus musste seufzen. Er war recht sensibel was dieses Thema anging und redete auch nicht gern darüber. Vitale schien ihm vertrauenswürdig und war ihm auch sympathisch.


    Lass uns etwas trinken. Hier ist es wirklich ziemlich stickig und manche dürfte sich nicht regelmässig waschen. Er rümpfte die Nase als er das sagte und blickte sich um.

  • Vitale merkte, dass dieses Thema Aculeo nahe ging. Er war erstaunt, dass es so viele Parallelen in ihren Leben gab. Deswegen sagte er:
    "Es tut mir Leid wegen deinen Eltern. Auch meine Eltern waren Geschäftsleute und ich war mit tätig im Geschäft. Bis alles abgebrannt und meine Eltern dabei ums Leben gekommen sind." Auch Vitale fiel es noch immer schwer, sich an diesen Anblick zu erinnern.


    Er versuchte, die Traurigkeit abzuschütteln und hob den Becher: "Auf uns, unsere Vergangenheit und unsere Zukunft!"

  • Dass nun Vitales auch durch ein schweres Schicksal nach Rom kam war belustigen obwohl das Thema weniger zum lachen war. Viel schwerer musste es sein seine Eltern unter solchen Umständen zu verlieren. Es war nur ein Moment und dann fehlte etwas. Man konnte sich nicht darauf einstellen, die Situation überrante einen und man konnte nicht entkommen. Deshalb sagte Aculeo mit freundlich-scherzhaften Ton
    Dann eher auf die Ziukunft. Die Vergangenheit liegt hinter uns und wir können sie nicht beeinflussen. Aculeo machte einen Schluck aus dem Becher, der während des Gesprächs an den Tisch gebracht wurde.


    Wie bist du ins Haus Germanica gelangt? Und nun sag nicht durch die Türe er grinste Eine andere Art hätte ich nun nicht angenommen. Die Geräuschkulisse in dem Lokal war weniger gut für ein ruhiges Gespräch geeignet aber die beiden ließen sich nicht beirren und führten es weiter fort.

  • Die stickige Luft wurde immer schwerer, der Geruch unerträglicher und der Lärm ohrenbetäubend, aber nach ein paar Schlucken Wein fiel das den beiden nicht mehr so sehr auf.
    Sie versuchten die Schwermut ihrer Vergangenheit zu verdrängen und sprachen deswegen lieber vom Jetzt und vom Morgen.
    "Oh, ich bin einfach hingegangen und habe mich als Scriba beworben. Das erste Gespräch mit Medicus Germanicus Avarus war etwas schwierig und peinlich, aber inzwischen fühle ich mich ganz wohl in meinem Job. So komme ich etwas unter Leute und bekomme Kontakte. Eigentlich würde ich ja lieber wieder Geschäfte führen, aber der kleine Olivenhain, den ich neulich erstanden habe, hat seine Produktion noch nicht aufgenommen."
    Nun sollte er aber auch auf Paullus Leben eingehen: "Du scheinst ja auch nicht so ganz glücklich mit deinen Aufgaben in Ostia zu sein, auch wenn dir Ostia selbst wohl gut gefällt. Wie stellst du dir denn deine Zukunft vor?"
    Dann fiel ihm noch etwas ein, was Paullus wohl interessieren dürfte: "Sedulus hat mich übrigens gefragt, ob ich der Hauslehrer von Sabina und Marcus werden wolle. Ich habe zugesagt, mehr steht aber bis jetzt noch nicht fest. Ich komme ganz gut aus mit Kindern allgemein und mit den beiden ganz besonders. Ich glaube, auch sie mögen mich."

  • Überrascht blickte Paullus sein Gegenüber an. Das wusste ich noch gar nicht, das mit dem Lehrer usw. Du musst sehr gebildet sein um diese Aufgabe übernehmen zu können. Alle Achtung. Bei mir hapert es mit der Bildung, gerade mal das notwendigste wie Schreiben und Lesen. Und ein wenig über die Geschichte des Imperiums sind mir geläufig.


    Und wenn du Marcus schon kennst muss ich dir ja nicht viel erzählen. Er grinste. Dann ruzelte er kurz die Stirn.
    Ein Olivennhain ist dein Eigen? Wow, ich hab ein kleines Geschäft in Ostia. Barbier. schmunzelte er. Wenn ich dir vllt helfen kann dann sag bescheid. Es bleibt etwas Gewinn und mit dem könnte ich dir hin und wieder unter die Arme greifen. Aber nicht dass du glaubst es wären nun Millionen. Amüsiert zwinkerte er


    Ich bin nicht unglücklich in Ostia und auch nicht mit dem Posten in der Curia. Aber wenn der Tag nicht ausgefüllt ist dann.. Aculeo ließ den Satz offen. Medicus Avarus dürfte ein netter Zeitgenosse sein. Zumindest habe ich bis jetzt nichts gegenteiliges gehört. Die meiste Zeit habe ich mir Germanicus Sedulus zu tun. Etwas besseres kann einem glaub ich nicht passieren. Hilfsbereit und mit Einsicht kann er einem schon vieles beibringen und er sieht auch ein dass man nicht gleich alles aus dem Handgelenk schüttelt

  • Vitale konnte Paullus nur zustimmen: Sedulus war wirklich sehr hilfsbereit. Auch er kam gut mit ihm aus. Avarus war da schon etwas anders: viel beschäftigt und etwas unnahbar.


    "Und wo wohnst du in Ostia?" fragte Vitale, um sich das Leben Paullus´ in Ostia etwas besser vorstellen zu können.


    "Ach, das mit dem Olivenhain wird schon. Ich habe es ja nicht eilig." antwortete Vitale ihm auf sein Angebot, ihm hin und wieder auszuhelfen. Hier machte sich mal wieder die südländische Gelassenheit bemerkbar: Es würde sich schon alles ergeben.
    "Wie bist du denn gerade an einen Barbier gekommen?" fragte er erstaunt.


    "Ja, Marcus und Sabina sind ein wildes Gespann. Hast du denn noch andere Geschwister?" erkundigte er sich weiter.


    "Naja, also so gebildet bin ich nun auch wieder nicht, aber die Kinder sind ja noch klein, da bekomme ich das wohl noch hin. Und Sedulus scheint davon überzeugt zu sein, dass ich der richtige bin. Ich war mir da auch anfangs nicht so sicher." ging Vitale auf die Sache mit dem Hauslehrer ein.

  • Es ist eine kleine Wohnung nähe des Marktes. Nichts aufregendes, gerade soviel um als einzelner Platz zu haben. Und günstig ist es. Darauf hatte ich es abgesehen.
    WIe ich zu einem Barbier gekommen bin? Nun das lag einfach an meinen finanziellen Möglichkeiten. Ich hatte nicht mehr zur Verfügung und wollte auch nicht unbedingt jemanden um Geld bitten obwohl mir dann doch etwas fehlte. Da hatte mir dann Sedulus ausgeholfen. Das Geschöft läuft nicht schlecht und ich bin dankbar wegen der Kunden die regelmässig kommen. Bis auf Marcus ist niemand da. Wäre wahrscheinlich auch recht mühsam geworden weitere Geschwister zu haben. Er lächelte schief, musste er doch einen gewissen Zeitraum für Marcus und sich alleine sorgen. Und lass dich ja nicht von Marcus übers Ohr hauen. Er ist ziemlich durchtrieben aber auf eine intelligente Art. Und er ist nicht bösartig. Aber wirst du sicher schon erlebt haben.

  • "Oh, Marcus ist ein pfiffiger kleiner Kerl, aufgeweckt. Ich mag ihn sehr." ging Vitale auf Paullus letzten Gedanken ein.
    "Wie lange bist du denn schon in Ostia? Hast du Freunde gefunden? Oder Frauen?" grinste Vitale Paullus an und zuckte ein wenig mit den Augenbrauen.

  • Paullus lachte laut auf.


    Den einzigen Freund den ich in Ostia habe ist eine Ratte. Er grinste. Die wurde mit übernommen als ich meine Wohnung bezog. Und Frauen siind nicht vorhanden. Zumindest sind mir keine begegnet. Aber das war und ist auch nicht mein Ziel.
    Er machte einen weiteren Schluck vom Wein. Ich glaube auch nicht dass man hier eine nette Frau kennen lernt wenn ich mich so umsehe.

  • Paullus schien keinerlei Absichten hinsichtlich Frauen zu haben. Warum nur?


    "In ganz Rom keine attraktive junge Frau?" Vitale fiel in das Lachen ein. "Na, du bist mir ja ein Mönch!"


    "Für mich selbst ist einfach die Zeit für eine Frau noch nicht gekommen, dazu bin ich in Rom noch nicht gefestigt genug. Aber wer wäre einer netten Bekanntschaft schon abgeneigt?" versuchte Vitale Paullus noch etwas mehr zum Reden zu bringen.

  • Wies in Rom aussieht weiß ich nicht. Ich meinte hier in der Taverne. Wenn ich mir ein paar weibliche Wesen ansehe so würd ich eher mit einem Riesenkraken auf Tuchfühlung gehen als mich nur in die Nähe einer von jenen zu wagen.
    Aculeo hatte schon zuviel getrunken. Für seine Verhältnisse war dies so denn er war dem Alkohol überhaupt nicht zugetan. Er leerte nun seinen Becher und blickte sich um. Die Geräuschskulisse war zu vergleichen mit dem Rauschen eines Baches. Kein Wort war mehr wirklich verständlich und der Blick täuschte ebenfalls etwas anderes als die Wahrheit vor.

  • Auch Vitale war kein großer Trinker. Es war stickig und laut hier.
    "Wollen wir nen bißchen durch die Straßen schlendern?" fragte Vitale Paullus.
    Und bei sich dachte er: Vielleicht ist er ja gar nicht an Frauen interessiert...
    "Wirst du noch ein wenig in Rom bleiben?" fragte er noch.

  • "Ich werde noch bleiben bzw es ist ja nicht weit nach Ostia oder von Ostia nach Rom. Meinetwegen können wir gern ein wenig herumstreunen" er grinste schief "um sich die Beine zu vertreten und frische Luft zu geniessen. Wer weiß ob man da nicht ein paar gute Verbindungen knüpfen kann. Die Leute sind meist sehr nett und haben kein Problem damit sich auf der Strasse mit jemand unbekannten zu unterhalten.
    Die Rechnung übernehme ich als Einstand für deinen Posten in der Casa Germanica."


    Aculeo nestelte ein paar Münzen aus der Tasche und legte diese auf den Tisch.

  • Vitale war erfreut, als er hörte, das Aculeo noch länger in Rom blieb.


    "Danke für die Einladung!" sagte er zu diesem.
    Sie standen auf und atmeten auf, als sie an die frische Luft traten.
    Vielleicht würden sie ja noch einige Bekanntschaften machen um diese Uhrzeit? So zwei junge Männer waren doch unwiderstehlich, oder? ;)


    Sim-Off:

    Wo solls weiter gehen? Setz mal nen link.

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