hortus | Arbeitsflucht im Garten - Wenn der Kopf wo anders ist...

  • Der junge Gallier seufzte und nahm den Krug zur Hand. "Komm her! Halt still." sagte er und wusch ihm erst einmal den Schmutz aus dem Auge. Dabei vergoss er beinahe das ganze Wasser des Kruges, um auf Nummer sicher zu gehen.


    "Du bist doch kein schlechter Mensch. Du bist nur ein dämlicher Mistkerl." murrte Áedán dann schließlich. "Du hättest mir von Anfang an sagen können, was Sache ist, anstatt ständig nur in Rätsel zu sprechen. Ich weiß nicht, ob ich dir jetzt noch einfach so vertrauen kann. Ich mag dich, aber ich bin eben auch wütend. Es hat mich verletzt, Cimon." erklärte er dem nubischen Sklaven und nahm wieder seine Arbeit auf. "Ich komme mir benutzt vor, wenn du sagst, dass du eigentlich andere Leute liebst, aber dennoch lieber meine Nähe suchst, anstatt dich... in Schwierigkeiten zu bringen. - Du kannst doch unmöglich glauben, dass das Leute nicht vor den Kopf stößt!"


    Blaugrüne Augen sahen ernst in Graue. "Ich würde sagen, wir versuchen hier fertig zu werden. Wir können später auch noch miteinander sprechen." meinte er dann weiter und setzte eine weitere Pflanze ein. Wasser hatte er nun keines mehr zum Angießen, aber das andere Grünzeug sah ohnehin aus wie wirkliches Unkraut.

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  • Er sollte still halten? Cimon erkannte mit dem linken Auge, was Áedán vor hatte und nickte leicht. Dabei biss er so gut der Kiefer es zuließ, diesen auf den anderen. Dann griffen seine Hände nach vorne und er krallte sich Haltsuchend an die Kleidung des Galliers. Doch sein Kopf hielt still. Kurz wimmerte er wegen des unangenehmen Schmerzes. Doch der ließ bald etwas nach. Als der Andere fertig war atmete Cimon tief durch und richtete die Kleidung des Galliers.
    Noch immer musste er blinzeln, aber es war besser...viel besser. Nur noch das Nachgefühl und das Wasser ergab ein seltsames Pochen in seinem Auge.


    So ruhig es ging hörte Cimon ihm zu und konnte dabei langsam nur einen Teil seiner Stärke wiederfinden. Dabei dachte er auch an Flora. Aber Áedán hatte so recht. Ein dämlicher Mistkerl. Das schien doch ganz gut zu passen. Langsam nickte er.


    "Verzeih mir bitte, Áedán. Ich habe dich nicht mit Absicht verletzt. Ich...ja, ich bin wohl ein ...dämlicher Mistkerl."


    Alles was der Gallier sagte gab Hoffnung auf spätere Freundschaft. Aber es zeigte auch den Schmerz und den Vertrauensverlust. Benutzt? Das wollte Cimon nicht. Erneut nickte er. Nun hielt er dem Blick stand, zeigte aber seine eigenen Vorwürfe, die er sich machte und die Einsicht, die in ihm wuchs.


    "Ja.... ja...später reden wir. Ich.... vielen Dank...für die Hilfe und... deiner Ehrlichkeit."


    Nun kümmerte er sich wieder um die Erde und versuchte Áedán so gut er mit seinem wenigen Wissen das er über Pflanzen hatte, zu helfen. Er schwieg. Sie würden wohl auf Lysandra warten müssen. Schließlich gab es weitere Aufgaben, die es zu erledigen gab. Dabei würde Cimon schweigsam bleiben und dem Gallier die Führung bei der Arbeit überlassen. Einerseits, da dieser in Handwerklichen Dingen bestimmt erfahrener war und andererseits um sich ihm so zu unterstellen. Er wollte ihm zeigen, das er wirklich wegen seiner Dummheit büßen wollte. Vieleicht sollte er ihm später einmal einen Faustkampf anbieten. Einen erlaubten. Aber ersteinmal ging es um die Arbeit.

  • Der junge Gallier war der Verzweiflung nahe. Konnte der Kerl mal aufhören, im Selbstmitleid zu ertrinken? Es war ja schön, dass es ihm leid tat, aber dieses um Verzeihung heischende Verhalten ging ihm nun doch ein wenig auf die Nerven.


    "Benimm dich mal wieder wie ein Mann und nicht wie ein Weib." murrte Áedán und erhob sich. Seiner Meinung nach war das Unkraut nun erfolgreich von den Pflanzen getrennt. Beim Rest im Beutel handelte es sich nämlich zweifellos um nichts, was etwas im Garten zu suchen hatte.


    Ihnen blieb jetzt nichts anderes als auf Lysandra zu warten und das behagte ihm nicht wirklich. Die Sklavin mochte ihn überhaupt nicht und war der Überzeugung, er würde nichts anderes als Ärger bedeuten. Da er sich nun an einem öffentlich zugänglichen Ort mit Cimon "geprügelt" hatte, würde sie sicherlich selbstgefällig hier auftauchen und kundtun, wie Recht sie doch gehabt hatte.


    Dachrinnen und Thermen sauber machen würde sicherlich eine ekelhafte, unangenehm schweißtreibende Arbeit werden. Nun ja, eigentlich hatten sie es ja verdient. Immerhin waren ihm die Pferde durchgegangen, als er Cimon einen Kinnhaken verpasst hatte. - Und Cimon hatte es in seinen Augen verdient, weil er es verursacht hatte.

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  • Der Ausbruch des Galliers ließ Cimon zusammenzucken. Verwirrt sah er auf und wusste nicht wirklich etwas gutes zu sagen. Wie ein Weib? Er wollte schon protestieren, aber was hätte das schon gebracht? An sich dachte er nur...wer ist jetzt das Weib? Und grinste bei diesem Gedanken auch deutlich, welcher ihm sicher in den Augen stand.
    Der Garten schien erledigt, so mussten sie ersteinmal, sicher nur kurz warten. So vermutete Cimon zumindest. Der Nubier meinte soetwas wie Befürchtungen in Áedáns grünblauen Augen zu sehen. Aber sicher konnte er sich nicht sein.


    Über den Schlag als solches dachte er nicht mehr nach. Die Strafe war aber auch für ihn angemessen....vieleicht sogar ein wenig lasch. Aber es war nicht wichtig wie schlimm eine Strafe war, sondern ob sie daraus lernten. Und zumindest Cimon hatte dies vor.


    "Ich, ja? .... Und du? Kleiner Junge? Weib? ...Hör mal...Áedán.... ach was...vergiss es..."


    Cimon entschuldigte sich stets und ständig. Immer tat ihm alles leid. Der Nubier machte sogar einen Fehler, wenn er dies tat und wieder war sein erster Impuls gewesen, sich zu entschuldigen. Doch dieses mal hielt er sich zurück. Mit leeren Gedanken und schwerem Herzen sah er sich um und fing einfach mal an, etwas aufzuräumen.

  • Sie hatten eine ganze Weile auf Lysandra gewartet, aber die Sklavin war nicht aufgetaucht. Da ihm nicht recht einfiel, was sie nun tun sollten und er nicht wusste, ob sie einfach zur nächsten Arbeit übergehen konnten, ohne dass die Sklavin anwesend war, baute er sich neben seinem nubischen Freund auf und räusperte sich.


    "Ich benehme mich also wie ein kleiner Junge oder ein Weib, ja? Kann schon sein, dass ich vorhin etwas überreagiert habe, aber du bist auch nicht gerade besser, wenn du hier so herumschmollst!" sprach der gallische Sklave grimmig. "Wir sollten vielleicht mal wie erwachsene Männer miteinander reden, bis Lysandra auftaucht. Oder meinst du, wir sollen einfach zur nächsten Arbeit übergehen und hoffen, dass sie uns dann findet? - Cimon, wieso hast du nicht früher was gesagt? Bevor ich mir irgendwie angefangen habe Hoffnungen zu machen, meine ich!" fuhr der rotblonde, junge Mann fort und sah den dunkelhäutigen Sklaven ernst an. Seine blaugrünen Augen waren im Augenblick weder zornig noch traurig. Man sah ihm allerdings an, dass er nach wie vor ein wenig aufgebracht war, ja, vielleicht sogar ein bisschen enttäuscht.


    "Wir konnten die ganze Zeit über so vieles sprechen! Du hättest ruhig mal früher deinen Mund aufmachen können!" betonte er und seufzte.

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  • Die Wartezeit verbrachte Cimon mit nachdenken und schaute dann kurz verwirrt zu Áedán hoch, der sich neben ihm aufbaute. Das Räuspern ließ ihn aufhorchen. Die Worte klangen zunächst sehr aufgebracht und Cimon wollte sich schon aufbauen. Dann erkannte er aber die Sinnlosigkeit darin. Nur leicht zuckte er dann auch mit seinen Schultern als Antwort.
    Wie erwachsene Männer?...Dann zuckte er und stand schnell auf. Er machte sich auf den Weg zur nächsten Arbeit. Dabei ging er davon aus, das der Gallier ihm folgen mochte. Seine Stimme klang nicht nur ruhig sondern auch rauh, als er an Áedán vorbeiging.


    "Wir machen weiter. ... Ich habe dir nie Hoffnung gemacht. Ich war die ganze Zeit ehrlich!"


    Nun war es an dem Nubier enttäuscht zu sein. Das ihm dies vorgeworfen wurde, schmerzte ihm im Inneren. Früher? Er hatte nicht einmal etwas anderes gesagt, als das er nicht.... tief atmete er durch und blieb abrupt stehen. Seine Muskeln arbeiteten. Er fühlte wie die Leere....das Chaos ihn erneut beherrschte. Begann er gerade damit alles zu verlieren? War dies der Moment, an dem er weitergehen würde und es nur noch seinen Herren geben mochte? Er versuchte sich vorzustellen was das für ihn bedeuten würde. In diesen Gedanken gefangen drehte sich sein Herz im Kreis und fing sich nicht mehr. Doch etwas sagen konnte er am wenigsten. Wenn er in letzter Zeit sprach schien es nur negatieve Folgen zu haben. Und das wollte er nun umgehen.

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    Während die beiden Sklaven ihre Strafen in Angriff nahmen, hatte sich Flora erst einmal in ihrem Zimmer eingeschlossen und war in Tränen ausgebrochen. Sie konnte es einfach noch nicht fassen, dass Cimon sie so hintergangen hatte. Schluchzend fand Lysandra dann auch den Zwilling und brauchte eine ganze Weile um ihre Herrin etwas zu beruhigen und um aus ihr heraus zu bekommen, was vorgefallen war.
    Schließlich hatte sie Flora in der Obhut ihrer Schwester zurück gelassen und kam nun mit finsterer Miene in den Garten, wo sie beide Männer erst einmal einfach nur musterte. „Was steht ihr hier herum?“ fragte sie nur und machte eine herrische Geste. „Eure Aufgaben machen sich nicht von allein!“ fügte sie hinzu und fixierte besonders Cimon mit einem kalten Blick. Wie konnte er es wagen ihrer Herrin so weh zu tun?
    Ein wneig war sie aber auch erleichtert darüber, dass diese Liason so schnell ein Ende gefunden hatte. Es war ein Fehler gewesen, keine Frage, aber auf diese Weise ließ sich schlimmeres vermeiden. "Auf gehts!" meinte sie dann nur noch bissig. "Beeilt euch! Ich hab noch andere Dinge zu erledigen als auf euch Dummköpfe aufzupassen! Wie kann man sich nur so daneben benehmen! Mitten im Garten prügeln! Was macht das für einen Eindruck!" schimpfte sie vor sich hin.

  • Irritiert war Áedán schon. Diese Verwirrung änderte sich nicht gerade, als Lysandra hinzukam und diese Cimon so zornig anfunkelte. Argwöhnisch sah er von der Leibsklavin der Zwillinge zum nubischen Sklaven und zurück. Sein Verstand arbeitete und ließ ihn dabei nicht zusehen. Irgendeine Erkenntnis drängte sich ihm auf, meinte aber, ihm später das Ergebnis dieser Geistesarbeit mitzuteilen.


    "Wir sind hier so weit fertig, Lysandra. Wir haben auf dich gewartet, bevor wir zur nächsten Arbeit übergegangen sind. - Und ist eben einach mal das jugendliche Temperament durchgegangen. Wenn man sich streitet, kann das passieren. Außer Domina Flora hat uns ja zum Glück niemand gesehen. Es tut uns auch wirklich leid." erklärte er der Sklavin, die er selbst nicht besonders mochte, weil sie ja der festen Überzeugung war, er würde nur Ärger bedeuten. Dies war allerdings der erste ärgerliche Vorfall gewesen, seid Áedán im Haus war. Bislang war er eher unauffällig gewesen.

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  • Die bösen Augen von Lysandra schmerzen in seinem Herzen ebenso wie die Worte. Er ahnte etwas, wollte aber nicht darüber nachdenken. Das alles schien derart aus den Fugen geraten zu sein, das der Nubier kaum mehr richtig denken konnte. Er nickte nur schweigsam. Was hätte er auch sagen sollen oder können?
    Doch Áedáns Worte ließen seinen Kopf herumrucken. Der tat ja schon wieder so, als hätten sie beide gleichermaßen Schuld an der Sache gehabt. Kühl sah er ihm in die Augen. Der Gallier hatte geschlagen, der Gallier hatte die Nerven verloren. Und er hatte nicht den Anstand das zuzugeben.
    Cimon musste dies gleich sein, denn sie beide hatten eine Strafe bekommen. Und sicher auch zu recht. Was hatten sie noch zu tun?...


    "Komm schon."


    Nicht mehr. Der Nubier sprach sonst nie so wenig. Doch in diesem Augenblick war er kaum zu mehr in der Lage. Vor allem da der Gallier nichts mehr erwiedert hatte...keine Entschuldigung, kein 'Du hast recht' nicht einmal Widerworte. Langsam ging er, denn die Regenrinnen und die Thermen erledigten sich nicht von alleine. Der Nubier war zuerst für die Rinnen am Haus. So dass er dem Gallier zu verstehen gab, ihm zu helfen die Sachen dafür zu holen. Dabei sprach er nicht und sah die meiste Zeit zu Boden. Sein Rücken, der sonst Stärke zeigte und ganz so wie sein Herr es mochte, den Stolz zu zeigen versuchte, den Cimon als solches verstand, war in sich zusammengesunken und hatte aufgegeben Kraft darzustellen.

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    Die Sklavin hatte recht gehabt, als sie gemeint hatte, dass der Gallier nur Ärger machen würde. Zwar hatte er sich bis heute nichts zu Schulden kommen lassen, aber ihr war klar gewesen, dass es früher oder später so weit kam, dass Áedán sich vergaß. Heute hatte er ihr bewiesen, dass sie Recht gehabt hatte. „Jugendliches Temperament“, schnaubte sie nur und hatte ihren Blick immer noch auf den Nubier gerichtet. Am liebsten hätte sie diesem die Augen ausgekratzt. Aber da sie versprochen hatte, niemanden etwas zu erzählen, hielt sie sich zurück. Es war nur gut, dass Cimon nach Mantua ging, so würde er ihrer Herrin nicht noch mehr weh tun können.
    Auf die weiteren Beteuerungen des Galliers ging sie nicht ein. Wenn es nach ihr ginge, würde er nicht nur durch Arbeit bestraft werden. Wer sein Temperament nicht im Griff hatte, musste es eben auf die harte Tour lernen. Man merkte dass Áedán einst ein freier Mensch gewesen war. Geborene Sklaven benahmen sich ganz anders. Cimon konnte man gut als Beispiel dafür hernehmen, aber dieser hatte durch andere Taten ihre hohe Meinung von ihm revidiert.
    Von ganz allein machten sich die Männer schließlich an die Arbeit und sie verschränkte beobachtend die Arme vor der Brust.

  • Áedán folgte Cimon zu den Regenrinnen und half ihm dabei, diese sauber zu machen. Diese Arbeit war zwar irgendwie ekelhaft, aber es dauerte nicht besonders lange, sie zu reinigen. Diese Arbeit schien immerhin häufiger gemacht zu werden.


    "Cimon, können wir später noch mal reden?" fragte er den anderen Sklaven leise. Dann sah er zu Lysandra. "Dass du zu keinen impulsiven Handlungen fähig bist, ist mir gleich klar gewesen. So steif wie du dich verhältst, könnte man daran zweifeln, dass du überhaupt jemals eine Jugend hattest. Gefühle scheinst du auch keine zu haben. Ich war eben wütend auf Cimon. Da denkt man nicht mehr lange nach, bevor man einen Kinnhaken verteilt. - Wir haben uns nicht geprügelt. Ich hab ihn nur einmal geschlagen." fauchte er die Sklavin an. Sie war ihm zu wider, das war eindeutig. Immerhin hatte sie ihn von Anfang an verurteilt. Man sah ihr an, dass sie es auch jetzt tat. Allerdings schien sie auch etwas gegen Cimon zu haben und sein Verstand arbeitete immer noch, um herauszubekommen, was da Sache war. Das Ergebnis wurde ihm immer noch verweigert.

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    Lysandra machte es sich auf einer Bank bequem. Sie sollte ja schließlich nur aufpassen, dass die Beiden die Arbeit erledigten die ihnen zur Strafe auferlegt worden war. Flora war eigentlich mal wieder viel zu nett gewesen. Aber dafür erstaunlich konsequent, so kannte sie den Zwilling sonst nicht. Flora und Narcissa waren sonst immer viel zu nachsichtig. Wenn sie die Mädchen da mit ihrer Mutter verglich, waren sie wirklich sanfte Lämmer. Wenn sie ehrlich war, mochte sie die beiden deshalb so sehr, nicht nur weil sie diese bereits seit deren Geburt begleitete und beschützte. Es war auch eigentlich gut so, dass die Zwillinge so waren wie sie sind. Nur hatte Cimon den schweren Fehler begangen nun einen ihrer Schützlinge zu verletzen und das würde sie ihm sicherlich nicht verzeihen.
    Áedán nörgelte natürlich herum, es war fast nicht anders zu erwarten gewesen. Wie sollte er auch wissen, was einen richtigen Sklaven ausmachte. Aus unergründlichen Augen musterte sie ihn. Ein zynisches Lächeln zeigte sich auf ihren Zügen. „Ich habe durchaus Gefühle, nur weiß ich sie zu verbergen. Es gibt Unterschiede zwischen dir und mir die du wohl nie begreifen wirst. Oder hast du es jemals erlebt, wie alle Sklaven des Hauses bestraft werden, weil einer so töricht war und einen Fehler begangen hat? Ich denke nicht!“ Kurz zeigte sich so etwas wie Kummer und auch Angst in ihren Zügen. Die Mutter der Zwillinge war unter den Sklaven gefürchtet. Diese kannte nun so gar keine Nachsicht.
    „Ich versuche mir so wenig Fehler wie möglich zu leisten, ich hänge an meinem Leben“, meinte sie dann nur und verkniff sich einen Kommentar darüber, dass er Glück hatte. Denn die Mutter von Flora und Narcissa kannte keine Nachsicht mit Sklaven, die glaubten sich das Recht heraus zu nehmen selbst entscheiden zu wollen. „Es ist mir egal, ob du zugeschlagen hast oder ob ihr euch geprügelt habt. Ich bin hier um euch zu beaufsichtigen!“ stellte sie klar.

  • Cimon hielt sich lieber zurück und schwieg, während Áedán und Lysandra miteinander diskutierten. Er selbst sah da nur wenig Sinn drinn. Kurz ruckte sein Kopf zur Seite, als der Gallier entlich zugab das er geschlagen hatte. Anerkennend nickte er nur kurz. Dann machte er weiter mit seiner Arbeit.
    Erst als sie fertig waren und anfingen abzubauen, kam er dem Gallier etwas näher und raunte ihm etwas im Vorbeigehen zu.


    "Ja, lass uns reden. Nach dem Balneum."


    Lysandra gegenüber benahm er sich zurückhaltend und respektvoll. Immer wieder senkte er den Kopf. Sie war die Aufsicht und damit stand sie in diesem Augenblick über ihm. Davon abgesehen ahnte er bereits, warum sie ihn nicht besonders leiden konnte... Die Sklaven waren oft auch Vertraute. Und Flora war sehr nett zu ihren Sklaven. Sicher sprachen sie miteinander. Gleich was Flora erzürnt hatte, es war sicher das Gleiche, was nun Lysandras Laune dämpfte. Sicher glaubten die Frauen, das der Nubier sie nur... das er gleichzeitig mit dem Gallier... aber war es nicht so? Nein, sein Herz...aber wo gehörte sein Herz wirklich hin? Dabei musste er sich eingestehen das er nicht Áedán sah. Sondern vielmehr Phaeneas und Flora die um sein Innerstes kämpften und ihn dabei innerlich fast zerrissen. Nun aber hatte er wohl alles zerstört. Der Gallier tat ihm dabei besonders leid, hatte dieser doch ein gutes Wesen und musste nun so viel Schmerz erleiden. Cimon würde sich still daran machen aufzuräumen und sich schließlich auf den Weg zur letzten Aufgabe machen.

  • Áedán nickte nur auf Cimons Hinweis, sie würden später reden. Lysandra wurde von ihm nun vollkommen ignoriert. Er mochte diese Sklavin gar nicht und wusste, dass dies unlängst auf Gegenseitigkeit beruhte. Zwar hatte er sich bemüht, es jedem im Hause recht zu machen, aber die Sklavin war von Anfang an der Überzeugung gewesen, er würde nur Ärger machen und hatte ihn dies spüren lassen.


    Da nun einmal jeder sein Feindbild brauchte, war dies nun in seinem Fall die Sklavin der Zwillinge, die ihm dermaßen zu wider war, dass er sie einfach mit Nichtbeachtung strafte.


    In seinen Augen war diese verklemmte, verbohrte, engstirnige Frau eine regelrechte Oppertunistin, die sich versuchte einzuschleimen. Ihr Wahrnehmungshorizont schien sehr eng zu sein und einzig und allein die Zwillinge schienen sie großartig zu interessieren. Diese unfreundliche Person wollte er gar nicht mehr beachten. Ein Gespräch führen wollte er erst recht nicht mit ihr.


    Statt dessen ging er gemeinsam mit Cimon ins Balneum und wusste, dass Lysandra ihnen folgte wie ein Schatten. Da er nicht wusste, was er hier genau machen sollte, blickte er den Nubier fragend an. Dieser würde es doch sicherlich wissen.


    Seit dem er damals nackt und mit einem Blumenkranz im Haar beim Baden seiner Herrin und Domina Septima anwesend gewesen war, hatte er diesen Raum nicht mehr betreten. Die Erinnerungen waren jedoch sofort wieder präsent und sein Gesicht verzog sich. "Wie ich diesen Raum hasse." knurrte er leise. "Was genau sollen wir hier jetzt sauber machen? - Und wie?"

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  • Das Nicken des Galliers zeigte Cimon, das sie später reden würden. Er kümmerte sich lieber um die Arbeit. Kaum waren sie im Raum angekommen, machte Cimon sich ersteinmal ein Bild von der Lage. Dabei versuchte er Lysandra gegenüber ergeben zu wirken. Ansonsten blieb er ruhig.


    Auch Cimon war sich nicht sicher. Versuchte dies aber nicht zu zeigen. Er deutete auf die Tücher die in einer Ecke lagen. Und ging dabei die nötigen Utensilien aus einer Kammer zu holen.


    "Leg die mal ordentlich zusammen. Dann werden wir den Boden schrubben müssen und alle Sitzgelegenheiten reinigen. Am Ende kommt das Becken drann."


    Kurz stockte Cimon bei den folgenden Worten von Áedán. Er ging direkt an ihm vorbei und legte eine Hand auf die Schulter des Galliers. Dabei drückte er leicht freundschaftlich zu. Seine Stimme war leise, wollte er doch das Lysandra es nicht hören konnte.


    "Áedán, denk nicht mehr daran. Oder denk... an einen anderen ...Kranz."


    Das es eine Wunde sein konnte, darüber dachte er nicht nach. Er wollte nur das der Gallier an etwas angenehmeres denken würde. Dabei grinste er sogar ganz kurz mal verschwörerisch. Dann nickte er nur und ging weiter. Mit Besen, Schrubbmitteln und allerlei Tüchern zum Aufnehmen machte er sich zusammen mit dem Gallier an die Arbeit. Cimon war sehr gründlich dabei und zeigte keinerlei weitere Regung. Nur Ruhe war in ihm zu erkennen. Sein Innerstes war gut verschlossen.

  • [Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/Lysandra1.jpg] |Lysandra


    Schweigend folgte sie den beiden Männern. Sie würden schon von allein wissen, wie sie die Arbeit zu ihrer Zufriedenheit zu erledigen hatten. Sollten sie sich ruhig beschweren und rumjammern. „Beeilt euch“, meinte sie dann nur knapp. „Ich hab noch andere Aufgaben. Als die ganze Nacht auf euch aufzupassen!“ fügte sie hinzu. Angesichts der Lage hätte sie sich wohl vielleicht mit Áedán angefreundet, aber da dieser ihre Beweggründe nicht zu verstehen schien, betrachtete sie ihn einfach nur weiterhin, als störendes Individuum. Wobei ihr Cimon dabei weit aus mehr ein Dorn im Auge war. Immer wieder warf sie diesem einen finsteren Blick zu. Er würde schon wissen, warum sie wütend auf ihn war.

  • Der junge, gallische Sklave tat einfach, was Cimon ihm gesagt hatte und half ihm bei der Arbeit. Lysandra wurde von ihm einfach ignoriert. Für ihn gab es nur zwei Arten zu arbeiten: Hektisch und nachlässig oder ordentlich und von daher etwas zeitaufwändiger.


    "Der andere Kranz war ganz hübsch, das Theater danach vergess ich jedoch gerne." murmelte Áedán und legte die zusammengelegten Tücher zur Seite. Dann sah er sich um, wo er etwas zum Schrubben finden könnte. Tatsächlich fand sich etwas, als er sich genauer umsah und dem nubischen Sklaven folgte, als dieser etwas hervorholte.


    Die Arbeit war stumpfsinnig, langweilig und damit wirklich eine ernstzunehmende Strafe.

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  • Fast schon ergeben nickte er Lysandra zu und beeilte sich. Wobei er keineswegs an Gründlichkeit nachließ. Was Áedán sagte, ließ Cimon kurz inne halten. Dann aber griff er ihn einen Moment am Arm und nickte. Leise sprach er zu ihm.


    "Das sehe ich genauso, Áedán."


    Sofort machte er weiter und würde seine Arbeit nicht mehr unterbrechen, bis sie fertig sein mochten. Dabei achtete er auf eine tadellose Haltung. Lysandra sah er ab und zu fragend und abschätzend an. Er wusste nicht wo ihre Abneigung ihm gegenüber her kam. Aber er konnte es vermuten. Jede Vermutung die ihm einfiel aber, schmerzte schrecklich in seinem Herzen. Schweigend ließ er auch diese Strafe über sich ergehen.

  • Áedán war fleißig und machte Cimon einfach alles nach, was dieser tat und somit wurde er mit der Zeit auch immer schneller und geübter. Es verhielt sich von daher so, dass sie - nach einer gefühlten Ewigkeit - irgendwann dann tatsächlich fertig mit dieser lästigen, nervigen Arbeit waren.


    Der Boden war geschrubbt, das Becken gereinigt und... der junge Gallier war erschöpft. Seine rotblonden Haare hatten auch einiges an Spannkraft verloren und als er den nubischen Sklaven ansah, wirkte dieser ähnlcih müde wie er sich selbst fühlte.


    "Ich glaube, wir sind fertig... oder?"

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  • Áedán begann es Cimon gleich zu tun und der Nubier nickte ihm dankend zu. Der Gallier gab sich wirklich viel Mühe. Er schwitzte und sah immer wieder zu Áedán, der sich ebenfalls sehr anzustrengen schien. Alles war am Ende sauber und gereinigt.
    Er sah sich ebenfalls fragend um und wischte sich die Stirn.


    "Ja, es sieht so aus."


    Langsam sah er zu Lysandra. Da sie die Aufsicht hatte, oblag es doch schlussfolglich ihr, zu entscheiden, ob sie fertig waren. Dabei fing er an schon einmal alles zusammen zu räumen und Áedán im vorbeigehen auf die Schulter zu klopfen.

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