[Officium Praefectus Alae]

  • Scarpus blickte seinen Kommandanten als wären diesem gerade Flügel aus dem Rücken gewachsen. Er wusste überhaupt nicht was er verbrochen hatte ausser, ein Geschäft erledigt zu haben welche den Anwesenden sichtlich gegen die Geschmacksnerven gegangen wäre wenn er es nicht erledigt hätte. Dass es nur an einer mangelnden Meldung lag konnte sich der Atier nicht vorstelln doch beließ er es und setzte zu keiner Anwort an.
    Jawohl Praefect. antwortete er deshalb nur und salutierte.

  • Bandulf trat in das Officium und baute sich vor dem Decurio auf.
    Salve Decurio,...Eques Bandulf meldet sich von seinem Auftrag zurück und wünscht den Praeftus terentius die mündlich übermittelte Nachricht auszurichten!
    Bei seiner letzten Rast hatte er sich die Notizen noch einmal angesehen und sich den Senator vorgestellt, der ihm die Nachricht vorgetragen hatte. Es gingen ihm auch die merkwürdigen Umstände durch den Kopf und die seltsam bedrückte Atmosphäre in Caput mundi.
    Er grinste ein wenig als er nun auch die Antwort des Decurio wartete.

  • Ocellus sah von seinem Schreibkram auf und fragte sich kurz was dieser blonde Hüne da faselte. Doch da fiel es ihm wieder ein und er lehnte sich ein wenig zurück in seinem Scherenstuhl, was dieser mit einem leisen Knirschen des Leders quittierte.
    Bandulf,...soso,...nun der Praefect ist in Mogontiacum beim LAPP,...wie war es denn so in Roma?
    Es war eine gefühlte Ewigkeit her, daß er bei seiner Familie war und somit wirklich neugierig was sich so berichten lies.

  • Ein wenig enttäuscht sah Bandulf den Decurio an. So hatte er sich das Ganze nicht vorgestellt. Vor seinem geistigen Auge hatte er gesehen wie er dem Praefectus die Nachrichtübermittelte und dieser ihm dann mit Lob überschüttete, gar ein paar Münzen und ein paar freie Tage zukommen ließ.
    Ein wenig stumpf, wie es einem Boten nach solch einer reise zustand sah er Ocellus an und meinte,
    Hmprf...naja,...Roma ist ...groß,...und überall laufen Leute,...alles ist irgendwie seltsam unwirklich.
    Er kratzte sich das Kinn und bemerkte den deutlichen Bartwuchs.
    ...ich eh,..ich hatte den Eindruck es sei irgend etwas geschehen, irgendetwas machte den Leuten Angst...
    Vielsagend zuckte er mit den Schultern.
    Wenn du nichts weiter für mich hast, würde ich gerne einmal in die Therme und mir den Staub der Reise abwaschen,...
    Sein Blick war müde und er wies mit seinem Zeigefinger auf sein bärtiges Kinn.
    Die Thermen waren ganz klar die kulturelle Eigenschaft die er bei den Römern am meisten schätzte,...abgesehen von ihrer militärischen Allmacht.

  • Den Weg war nicht lang da die beiden Gebäude nebeneinander lagen, gerade mal durch einen schmalen Weg voneinander getrennt, und so kam der Atier durch den Eingang ohne zu schwächeln und grüsste.


    Salve Ocellus. Ich habe gehört der Praefect möchte mich dringen sprechen? Scarpus blieb in respektvoller Haltung stehen. Schliesslich war um einige Jahre erfahrener als er selbst und hatte somit das Anrecht auch so behandelt zu werden. Auch wenn beiden den gleichen Rang inne hatten


    Weißt du was der Praefect möchte? Der Eques meinte es sei dringend.....

  • Primus hörte des Atiers Stimme und trat an die Türe seines Privaten Raumes.
    Decurio Atius,...
    Sein Gesicht war gezeichnet durch die Ereignisse der letzten Tage. Selbst seine Rasur strellte nicht mehr her was er vor Tagen noch darstellte.
    Primus hatte kaum mehr geschlafen und sich die Nächte um die Ohren geschlagen in Plänen und Szenarien der Zukunft der Ala und auch der seinen.
    Er trat auf den Atier zu und hieß ihn mitzukommen...sie betraten den Gang der Principia.

  • Primus betrat mit Lucius das Officium, eine kurze Geste machte dem Scriba klar, daß er einen Außenauftrag hatte. Nachdem dieser die Türe geschlossen hatte lehnte sich Primus an den Schreibtisch und betrachtete Lucius näher. Offenbar hatte er nach dem Kampf keinerlei Anstalten gemacht sich das Blut seiner Gegner abzuwischen.
    Kopfschüttelnd meinte er,
    Lucius,...wie ich gehört habe gab es einen,... er legte den Kopf ein wenig zur Seite, Zwischenfall mit ,...der Kopf ging wieder in Normalhaltung.
    28 toten Germanen?!
    Er verschränkte die Arme und sah Lucius tadelnd an.
    Dieser schien inzwischen ein verstärktes Interesse am geronnenen Blut unter seinen Fingernägeln bekommen zu haben und begann es herauszupuhlen.
    ...nun,...29,...ach,...naja,...im Grunde 30.
    Er zuckte die Schultern.
    Die ähem,...die beiden Gefangenen sind auf dem Weg hierher ,...Er machte eine unbeholfene Geste mit dem Daumen hinter sich.
    Naja, ich ähm,...wir hatten,...also wir hatten keinen Capsarius mit und die Wunden der beiden waren,...also,...ich möchte dich mal sehen,...was kann ich denn dafür daß die sich auf unserer Seite herumtreiben.
    Primus hob die Hand.
    ...schon gut Lucius,...schon gut.
    Er rieb sich die Nasenwurzel,...diese verdammten Kopfschmerzen...
    Es spielt jetzt ohnehin keine Rolle mehr,...wir rücken aus. Lucius Miene erhellte sich, nicht nur weil die Befragung nun ein Ende hatte und er ohnehin keinerlei Schuldgefühl hatte sondern weil es jetzt richtig losging.
    Gut,...was,...ähem, was wird nun als nächstes geschehen?
    Primus sah seinen Freund an. Manchmal fragte er sich wie dieser die Prüfungen der Academia geschafft hatte.
    Nun Lucius,...wir rücken mit 11 Turmae aus, Ocellus bleibt als Lagerkommandeur hier und wir werden wahrscheinlich gegen unsere Brudereinheiten eingesetzt die eine Laune des Schicksals mit Kommandeuren versehen hat die treu zu dem Usurpator stehen.
    Lucius starrte ihn an alös würde ihm irgendetwas aus dem Gesicht wachsen.
    Ocellus bleibt hier?...warum?...er ist doch...
    Lucius konnte sich beim besten Leibe nicht vorstellen ohne seinen Freund in den Krieg zu ziehen. Daß es dabei gegen eigene Landsleute ging schien ihn weniger zu stören.
    Primus stieß sich vom Schreibtisch ab und sah auf den Stuhl auf welchem Ocellus immer saß.
    Ocellus ist krank Lucius,...er hat ein Rückenleiden und pinkelt Blut,...ich kann ihn nicht mitnehmen...
    So leid es ihm tat, Ocellus war immer die Seele ihrer verschworenen Gemeinschaft gewesen.
    Lucius´Mund öffnete sich und seinem Gesicht war unschwer abzulesen was in ihm tobte. Soll das heißen er wird sterben?
    Primus drehte sich wieder zu ihm um und meinte,
    ...wir alle werden sterben Lucius,...
    Er legte ihm eine Hand auf die Schulter und aus Lucius´Augen lösten sich zwei Tränen die zwei Furchen gleich ihren Weg durch Blut und Staub suchten. Lucius schniefte kurz und wische sich mit dem Unterarm die Nase.
    Das,... Mehr kam nicht über seine Lippen.

  • Ocellus kam zum Officium dessen Türe verschlossen war. Er verzog das Gesicht in einer Mischung aus Unmut und Erstaunen, und entschloß sich trotzdem sie zu öffnen. Immerhin war es sein Officium.
    Als er eintrat sah er Primus und Lucius in seltsam vertrauter Weise beeinander stehen. Ein Blick auf Lucius, der sich verschämt wegdrehte ließ ihn erahnen daß Primus ihm reinen Wein über seinen Zustand eingeschänkt hatte.
    Er war Primus dankbar dafür. Irgendwie fehlte ihm die Kraft es Lucius beizubringen. Lucius ihr kleiner verrückter Bruder wie er seinem Kameraden immer nannte.
    Er räusperte sich.
    Ähem,...Primus,...die Turmae wissen Bescheid!

  • Primus nickte Ocellus zu und entgegnete,
    Na schön,...ich möchte die Bevölkerung nicht beunruhigen,...wir ziehen nicht mit der gesamten Ala ab,...immer nur 2 Turmae im Abstand von 3 Stunden,...dann schaffen wir die Illusion von Patrouillenritten.
    Lucius, der seinen Blick krampfhaft von Ocellus fernzuhalten bemüht war entgegnete,
    Ja,...gute Idee,...wir könnten uns in unserem Übungslager treffen, das liegt knapp die Hälfte der Wegstrecke nach Mogo,...
    Primus sah von Lucius zu Ocellus, wobei dieser nur traurig nickte.
    Na schön,...dann also alles wie besprochen Ocellus,... an Lucius gewandt meinte er,
    Lucius,...du wäschst dich und rückst mit der Prima und einem Teil des Trosses in drei Stunden aus,...am Lager machst du Halt und setzt es ggf. instand. Im Abstand von zwei Stunden werden die übrigen Turmae mit den Trosseinheiten zu dir stoßen,...ich rücke mit der Secunda als letztes aus. Wir übernachten im Lager und brechen bei Sonnenaufgang auf Richtung Mogontiacum.
    Lucius salutierte halbprächtig und grinste Ocellus verunsichert an, dann verließ er, fast schon ein wenig hastig, das Officium.
    Ocellus sah ihm nach.
    Du hast es ihm gesagt? die Frage war im Grunde überflüssig, jedoch brauchte Ocellus die Antwort um ganz sicher zu gehen. Irgendwie beruhigte es ihn zu wissen daß Lucius nun Bescheid wußte.
    Primus stierte auf einen Punkt an der Wand und entgegnete,
    Ja,...er weiß Bescheid,...und...
    Sein Blick fiel auf den kranken Freund.
    ...es hat ihn sehr mitgenommen,...er,...Primus schüttelte vom immer noch übermächtigen Erstaunen leicht den Kopf.
    ...er,...er hat geweint Ocellus...Lucius hat geweint...Ocellus trat zu Primus, der ebenfalls mit seinen Gefühlen kämpfte.
    ...schon gut mein Freund!...ich wußte immer schon, daß unter seiner rauhen Schale ein weicher Kern liegt,...ich danke dir, daß du mir die Aufgabe abgenommen hast ihn zu informieren.
    Er lehnte sich an den Schreibtisch dessen Platte von Primus immer noch fixiert wurde und verschränkte die Arme.
    ...ich,ähem,...ich werde also Kommandeur,...des Castellums! er grinste fadenscheinig.
    ...und das auf Lebenszeit,...na,... wenn das meine alte Mutter wüßte!
    Primus löste seinen Blick vom Schreibtisch. Wie zweideutig das klang,...auf Lebenszeit. Wenn ihn nicht zuerst seine Krankheit dahinraffte, würde er höchstwahrscheinlich gegen marodierende Banden fallen. Primus´Blick fiel auf den Freund. Bei allen Göttern,...lass ihn in Ehren sterben,...dieser Mann hat es verdient!
    ...tja,...sie wäre sicher stolz auf dich! Aber etwas anderes,...ich lasse Brigio bei dir im Castellum,...Atius hofft, daß er in ein paar Tagen wieder auf den Beinen ist. Mach´ ihn zu deinem Vertreter,...Ocellus nicktre und machte sich eine unvermeidliche Notiz.


    Primus sah sich im Officium um. Vielleicht das letzte Mal, daß er es bewußt tat. Da fiel ihm Atius ein,...die zwei Stunden waren fast rum!

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