Carcer- Arrestzellen

Der Kerker. Ein Ort der Ruhe und Besinnlichkeit. Jeder Gast hatte meist viel Zeit und Ruhe seine Gedanken zu ordnen oder überahupt zu denken zu beginnen.

Gerade erreichte ein neuer Gast das Etablissement, mit skeptischen Blick der Wache gegenüber und der Unterkunft. Sein Begleiter war nicht weniger skeptisch doch der Gesichtsaudruck war dies weniger anzusehen da er wieder gehen konnte nachdem der Arestierte abgeliefert wurde.

Salve, grüsste Scarpus die Wache. Ich habe hier einen Probaten der sich ausserhalb des Castellums aufgehalten hat. Er wird bis morgen den Service geniessen und Vormittags zum Praefekten gebracht werden. Sieh zu dass er ausgeschlafen ist und auch genug zu essen bekommt. Schliesslich ist er kein Mörder oder so. Paullus grinste und trat dann nach der Wache und Answald in den Gang. Die 2te Zelle war gerade frei. Das Bett wurde vom Zimmerservice wieder ansehlich hergerichtet und das Fenster ließ einen tollen Ausblick zu.

Probat Answald. Ich komme dich morgen wieder abholen um dich zum Praefekten zu bringen. Mach dir Gedanken darüber was du als Antwort gibst.

Als Answald vor seinem Bett stand, blickte er sich um und betrachtete die Umgebung, wobei er bei ruckartigen Bewegungen wankte.
Er wurde wieder wütend auf sich, Paullus und die Welt, weil er dann doch mit ihm mitgegangen ist, anstatt sich zu wehren.
So wäre er bestimmt einigem Ärger entgangen.

Den Kopf voller Rachegedanken und anfänglichen Mordideen legte er sich aufs Bett, um ein wenig zu ruhen, und bald hallte sein Schnarchen durch die Carcergemäuer.

Ein neuer Tag war angebrochen und im Lager begann nach der Nachtruhe das Tagesgeschäft.

Scarpus betrat den Carcer und ging auch gleich zu der Zelle in der Answald die Nacht über verbrachte.

Probat, der Praefekt erwartet dich. Mach dich fertig. Adjustierung ohne Makel. Du hast Zeit dich noch zu waschen und dann gehen wir zum Officium.

Answald erwachte plötzlich und erschrocken auf und sah sich um.
Nach einigen Sekunden erinnerte er sich wieder wage wie er hier her gekommen war.
Er blickte verschlafen zu Paullus und verarbeitete erst noch kurz was er gesagt hatte.

Dann sah er sich nochmal in seiner Zelle um und entdeckte den Eimer mit Wasser.
Er ging hinüber und spritze sich mehrmals etwas ins Gesicht um richtig wachzuwerden.
Dann trank er noch ein paar Schlucke und ging anschließend zu Paullus, um sich von ihm zum lieben Decurio geleiten zu lassen.
Er ersann sich nochmal seine Pläne und verwarf sie sofort, da er nun klarer denken konnte.

Er fragte sich mit mulmigen Gefühl, was wohl noch auf ihn zukommen würde...

Zusammen verließen sie nun den Ort der so manche Gemüter zum Umdenken brachte. Scarpus hatte ein wenig Mitleid mit dem Germanen doch musste sich dieser zugestehen selbst Schuld an dieser Missere zu haben.
Die Folgen dieses vielleicht unbeabsichtigten Fehltritts waren nicht absehbar und man konnte nur hoffen dass es bei einer milden Strafe blieb.